Western Digital WD Blue SA510 und WD Red SA500 SATA SSDs im Vergleich

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Bei SATA SSDs gibt es nur noch wenig Entwicklung. Aufgrund des SATA-Anschlusses sind diese bei den Datenraten so stark limitiert, dass schnellerer NAND und Controller eigentlich nichts mehr bringen.

Western Digital bietet derzeit noch zwei aktuelle SATA SSDs an, die WD Blue SA510 und die WD Red SA500.

Die WD Blue SA510 ist die klassische Datenträger SSD für PCs und Notebooks. Die WD Red SA500 hingegen ist besonders für NAS-Systeme und den Dauerbetrieb gemacht und gedacht.

Entsprechend ist die WD Red SA500 auch ein Stück teurer. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Unterscheiden sich die beiden SSDs überhaupt groß? Hat WD vielleicht bei beiden SSDs die gleiche Hardware genutzt? Dies wäre ja nichts neues, dass sich “NAS” SSDs nur durch die Firmware unterscheiden.

Finden wir genau dies im Test heraus!

 

WD Blue SA510 und WD Red SA500 im Vergleich

Die SA510 und SA500 sind klassische 2,5 Zoll SATA SSDs. Diese sind abseits vom Aufkleber äußerlich identisch.

So besteht der untere Teil der SSD aus Metall, während der “Deckel” mit dem Aufkleber aus Kunststoff gefertigt ist.

Allgemein wirken die Western Digital SATA SSDs vergleichsweise “einfach”. So sind die Modelle von Crucial merklich massiver gebaut.

 

Datenraten der SSDs

Western Digital bietet beide SSDs mit 500GB, 1TB, 2TB und 4TB an. Die WD Blue SA510 wird auch noch in 250 GB angeboten.

SA510 Lesen Schreiben
250GB 555 MB/s 440 MB/s
500GB 560 MB/s 510 MB/s
1TB 560 MB/s 520 MB/s
2TB 560 MB/s 520 MB/s
4TB 560 MB/s 520 MB/s

L

SA500 Lesen Schreiben
500GB 560 MB/s 530 MB/s
1TB 560 MB/s 530 MB/s
2TB 560 MB/s 530 MB/s
4TB 560 MB/s 520 MB/s

esend befinden sich alle Versionen am Limit der SATA Verbindung, mit 560 MB/s (abseits der 250GB SA510).

Schreibend schwanken die Modelle auf dem Papier zwischen 440 MB/s und 530 MB/s.

 

4TB Versionen im Test

Hier im Test finden sich die 4TB Versionen der WD Blue SA510 und WD Red SA500.

 

SA510 und SA500 identisch?

Auf dem Papier sind die beiden SSDs sehr ähnlich. Ist es möglich, dass beide Modelle abseits der Firmware identisch sind?

Um dies herauszufinden, habe ich beide SSDs geöffnet. Und ja beide SSDs sind sehr ähnlich.

Controller RAM NAND
SA500 SM2259H NANYA 2311 NT5CC256M16ER SanDisk 006900-1T00
SA510 SM2259H NANYA 2328 NT5CC256M16ER SanDisk 006900-1T00

 

Beide SSDs nutzen den gleichen Silicon Motion SM2259H Controller und den gleichen NAND, welcher mit SanDisk 006900-1T00 beschriftet ist.

Vermutlich handelt es sich beim SanDisk 006900-1T00 um BiCS5 NAND von KIOXIA, allerdings ist diese Information von Western Digital sehr gut versteckt.

SA510 und SA500 im inneren

Der einzige Unterschied, den ich entdecken konnte, war der RAM-Cache.

Allerdings ist dieser bei beiden gleich groß und mit der gleichen Modellnummer NT5CC256M16ER beschriftet. Lediglich die Nummer NANYA “2328” / “2311” unterschied sich. Es könnte sich hierbei aber auch nur um unterschiedliche Chargen handeln.

Ansonsten konnte ich auch bei den passiven Komponenten keine Unterschiede entdecken.

 

Unterschiede bei der Garantie

Der wichtigste Unterschied ist die Garantie bei den beiden SSDs. Beide SSDs haben prinzipiell eine 5 Jahres Garantie.

Allerdings ist die WD Red SA500 ist für die 24/7 Nutzung zugelassen und hat eine signifikant höhere TBW.

Die SA500 hat mit 1TB ein TBW Rating mit 600 TB (4TB Version, 2,5 PB) und die SA510 ein Rating von 400 TB (4TB Version, 600TB).

Bei der 1TB Version ist der Unterschied von den beiden SSDs nicht ganz so gewaltig. Allerdings wird die Spanne größer, bei den 2TB und 4TB Modellen.

Im Allgemeinen ist das TBW-Rating gerade der WD Blue sehr zurückhaltend. Auch das der WD Red SA500 ist nicht “gigantisch” hoch.

Hat dieses Rating in der Praxis einen Einfluss? Nur für die Garantie. Natürlich ist immer ein höheres Rating ein Zeichen dafür, dass der Hersteller seiner SSD vertraut, aber dies bedeutet nicht zwingend, dass ein Modell haltbarer ist als das andere.

 

Folgendes Testsystem kommt für die Benchmarks zum Einsatz

  • AMD Ryzen 5 7600X
  • ASUS ROG Strix X670E-E Gaming WIFI
  • 16GB RAM
  • Windows 11 Pro 22H2

 

Benchmarks (CrystalDiskMark, AS SSD, Anvil’s Storage Utilities)

Werfen wir zunächst einen Blick auf CrystalDiskMark. CrystalDiskMark ist der beste Test um die maximale Leistung einer SSD zu ermitteln.

Beide SSDs bieten in CrystalDiskMark auf +- ein paar MB/s die gleiche Leistung. Gerade lesend sind die SSDs mit bis zu 566 MB/s unheimlich schnell. Damit sind diese die schnellsten SATA SSDs die ich bisher in den Fingern hatte.

Schreibend kommen wir auf 520 MB/s bzw. 522 MB/s, was auch ein gutes Abschneiden ist, aber auch nicht absolut rekordverdächtig.

Auch in AS SSD bieten beide Laufwerke die effektiv gleiche Leistung. Diese platzieren sich hier hinter der Kingston DC600M und der Samsung 870 EVO, aber vor der Verbatim Vi550 und der Silicon Power Ace A55.

Dies ist ein plausibles Abschneiden der SSD.

Und nochmal das gleiche Bild in Anvil’s Storage Utilities. Auch hier sind beide SSDs +- gleich auf und liegen hinter der Kingston und der Samsung, aber vor der Verbatim und Silicon Power.

 

PC Mark

Der PC-Mark-Test zielt mit seinem Speicher-Benchmark darauf ab, alltägliche Anwendungen wie Büroanwendungen und Spiele zu simulieren.

Es stehen drei Testoptionen zur Verfügung: die „Quick“-Variant, “Data” und die „volle“ Version. Die „volle“ Version nutzt größere Dateigrößen, was dazu führt, dass SSDs mit langsamer Schreibgeschwindigkeit oder aggressiven Schreibcaches schlechter abschneiden.

Hier schneiden die beiden Western Digital SSDs erfreulich gut ab! So ist lediglich die Samsung 870 EVO hier nochmal ein gutes Stück besser.

Aber dies zeigt, dass sich die WD SSDs prinzipiell auch gut als System Laufwerk für ältere Systeme eignen.

 

3D Mark SSD Test

3D Mark hingegen spezialisiert sich auf die Messung von Spieleladenzeiten. Diese werden dabei intern richtig “simuliert” und es gibt nicht einfach nur eine theoretische Messung.

Folgendes testet der 3D Mark SSD Test:

  • Loading Battlefield™ V from launch to the main menu.
  • Loading Call of Duty®: Black Ops 4 from launch to the main menu.
  • Loading Overwatch® from launch to the main menu.
  • Recording a 1080p gameplay video at 60 FPS with OBS (Open Broadcaster Software) while playing Overwatch®.
  • Installing The Outer Worlds® from the Epic Games Launcher.
  • Saving game progress in The Outer Worlds®.
  • Copying the Steam folder for Counter-Strike®: Global Offensive from an external SSD to the system drive.

Hier schneiden die SSDs ebenfalls sehr gut ab und müssen sich lediglich der Samsung 870 EVO geschlagen geben.

 

Praxis-Test

Kopieren wir zum Schluss noch zwei große Archive auf die SSD, welche wir anschließend von dieser entpacken. Dieser Benchmark ist auch repräsentativ für beispielsweise das Installieren von Spielen und Programmen.

  • Datei-Paket A – Installation von Tiny Tinas Wonderland ca. 52GB
  • Datei-Paket B – Installation von Tiny Tinas Wonderland, Total War Warhammer 3 und GW2 ca. 231 GB

Hier gab es eine kleine (negative) Überraschung. So schnitten die beiden Western Digital SSDs am schlechtesten ab.

Dies kann ich mir offen gesagt nicht so ganz nach dem guten Abschneiden in den vorherigen Tests erklären. Eine mögliche Erklärung finden wir beim SLC-Cache.

 

Cache?

Viele, wenn nicht sogar die meisten, aktuellen SSDs besitzen einen so genannten SLC-Cache. Das heißt, dass diese effektiv nicht über die volle Kapazität auch die volle Schreibleistung erreichen können.

Dieses Problem ist bei NVME SSDs verbreitet, da selbst der beste NAND in der Regel keine 3000 MB/s erreichen kann.

Wie sieht es hier bei der WD Blue SA510 und WD Red SA500 aus? Gerade bei der WD Red wäre eine konstante Leistung sehr wünschenswert. Gibt es hier Unterschiede?

Um dies zu testen habe ich beide SSDs mit H2TestW einmal vollgeschrieben.

Zunächst erreichen auch hier beide SSDs exakt das gleiche Ergebnis. Dies ist etwas schlechter als bei der Samsung 870 EVO und der Kingston DC600M 3,84TB, aber auch nicht auffällig schlecht.

So scheinen beide SSDs eine konstant gute Leistung zu haben.

Wenn wir uns aber die Schreibrate im Detail ansehen gibt es schon ein paar interessante Punkte. So ist diese zwar recht gut, gerade verglichen mit den QLC SSDs, aber dennoch nicht perfekt konstant wie es bei der Samsung 870 EVO oder der Kingston DC600M der Fall ist.

Dies ist auch eine mögliche Erklärung für das Semi-gute Abschneiden beim Datei-Entpacken Test.

 

Fazit

Die Western Digital WD Blue SA510 und WD Red SA500 sind gute SATA SSDs, welche auch uneingeschränkt für alle gängigen Nutzungsszenarien empfehlenswert sind.

Dies liegt an der stabil hohen Leistung, welche auch unter konstanter Last nicht nennenswert einbricht. Dabei platzieren sich die SSDs allerdings unter der Samsung SSD 870 EVO, welche derzeit aus Sicht der Leistung die Speerspitze der SATA SSDs ist.

Wieso spreche ich hier aber gemeinsam von der Blue SA510 und Red SA500?

Nach allen Tests und meiner Einschätzung sind beide SSDs identisch! Diese bieten bis auf wenige % die gleiche Leistung (was die übliche Messschwankung ist). Auch im Inneren scheinen die gleichen Komponenten zum Einsatz zu kommen.

Unterschiede gibt es primär bei der Garantie und eventuell bei der Firmware. Allerdings bei letzterer können diese auch nicht groß ausfallen.

Von daher sind beides gute SSDs, sowohl für die Nutzung in Computer, wie auch NAS Systemen. Willst du allerdings eine besonders zuverlässige “professionelle” SSD für dein NAS/Server, dann musst du zu so etwas wie der Kingston DC600M greifen. Die RED setzt an sich auf normale (gute) Konsumer Technik. Willst du eine noch schnelle SSD, dann zur Samsung 870 EVO.

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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1 Kommentar

  1. Ich bin auf WD nicht so gut zu sprechen. Hatte die WD MyCloud NAS, wo beide festplatten nach ca drei bis vier Jahren abgerauscht sind. Später haben sie sämtlichen Support und Aktualisierungen für mycloud eingestellt, so dass man sich nicht mehr auf die Benutzeroberfläche einloggen konnte. War echt eine Katastrophe.

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