W-LAN ist in den letzten Jahren immer mehr zu einem essenziellen Bestandteil in fast jedem Haushalt geworden.
Aber im Gegensatz zur Geschwindigkeit des W-LANs ist die Reichweite nur bedingt gestiegen, zu mindestens aus meiner subjektiven Beobachtung.
Leder ist aber der Telefonanschluss in dem meisten Wohnungen/Häusern in einer Abstellkammer oder einem Büro irgendwo versteckt, was selten die optimale Position für einen W-LAN Router ist.
Aber was tun wenn man mehr Reichweite will? Einen größeren W-LAN Router kaufen? Dies bringt aus Sicht der Reichweite oftmals nicht viel, zudem ist dies auch nur bedingt möglich, da man sehr oft einen Router mit eingebautem Modem benötigt.
Also muss ein Repeater her. Ich war selbst etwas überrascht, es gibt gefühlt 1000 verschiedene High End W-LAN AC Router mit 1750 Mbit/s oder mehr, aber Repeater die dies zu leisten vermögen sind rar gesät.
Aktuell scheint es nur 4 „High End“ W-LAN Repeater auf dem deutschen Markt zu geben, den Netgear EX7000 (ab 130€), AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (ab 80€), TP-Link RE580D (ab 130€) und den TP-Link RE450 um welches es in diesem Test gehen wird.
Während der Netgear und der RE580D „große“ Geräte sind, ist der RE450 ein Steckdosen Adapter was vermutlich für die meisten Anwender der angenehmste Formfaktor ist.
Das Problem dieser Steckdosen Adapter war bisher immer der Mangel an richtigen Antennen wo von W-LAN AC mit 1750 Mbit/s drei Stück benötigt und dies war auch der Grund warum ich auf den RE450 aufmerksam wurde.
Dieser Adapter besitzt drei ausklappbare Antennen trotz des sehr kompakten Formfaktors!
Lieferumfang, Verpackung und erster Eindruck
Starten wir aber wie üblich mit der Verpackung und dem Lieferumfang. Beides lässt sich recht schnell abhandeln. Die Verpackung ist einfach, aber ansehnlich gestaltet. Im Inneren finden wir den RE450 Repeater, ein LAN Kabel und eine englische Schnellstartanleitung.
Der RE450 selbst ist optisch, wie ich finde, durchaus gelungen, wenn auch etwas größer als wie ich Ihn von den Bildern her eingeschätzt hätte.
Dennoch ist das Gerät recht kompakt. Die drei fest verbauten Antennen sind auf der oberen Seite angebracht und lassen sich ein- bzw. ausklappen.
Der Gigabit LAN Port ist auf der linken Seite verbaut, eine Taste für die LEDs und zum Ausschalten bzw. Einschalten des Gerätes auf der rechten Seite und auf der Front ist der große WPS „Knopf“ und diverse LEDs angebracht.
Der Gigabit LAN Port dient dem Verbinden von LAN Geräten. Solltet Ihr beispielsweise einen Smart TV haben, welcher kein W-LAN besitzt, ihr aber keine Möglichkeit habt ein Kabel vom Router zu diesem zu spannen, könnt ihr den RE450 auch als Bridge nutzen, zusätzlich zur Repeater Funktion versteht sich.
Den RE450 einrichten
Es gibt zwei Wege den RE450 einzurichten, 1. Per LAN Kabel 2. Per W-LAN.
Beide Wege sind an sich ziemlich ähnlich, Ihr steckt den RE450 in den Strom und verbindet Euch mit diesem per W-LAN oder per Kabel, achtet dabei darauf, dass keine andere Verbindung als diese aktiv ist!
Wenn dies geschehen ist ruft http://tplinkrepeater.net in Eurem Webbrowser auf. Nun solltet ihr mit der Benutzeroberfläche konfrontiert werden.
Ich war zugeben etwas Positiv überrascht, TP-LINK scheint seine Benutzeroberfläche überarbeitet zu haben. Zwar war die alte nicht schlecht, aber im Vergleich zu z.B. Netgear und Co. wirkte sie etwas altbacken.
Die neue Benutzeroberfläche wirkt dagegen deutlich neuer und frischer, sehr schön!
Die Einrichtung des Repeaters ist im Grunde kinderleicht, auch wenn die UI auf Englisch ist. Im ersten Schritt werdet Ihr nach Eurem Benutzernamen und Passwort gefragt (beides ist admin), daraufhin werdet Ihr gebeten diese Standardangaben zu ändern, was ich Éuch auch empfehlen würde.
Daraufhin geht es in die eigentliche Einrichtung. Der RE450 sucht zuerst nach den verfügbaren W-LAN Netzen in der Umgebung mit welchem ihr Euch einfach durch das Setzen eines Hakens (und dem eingeben des W-LAN Passwortes) mit dem von Euch gewünschten W-LAN Router verbindet.
Diesen Prozess müsst Ihr zweimal durchlaufen, einmal für das 2,4GHz Netz und einmal für 5GHz.
Im letzen Schritt könnt Ihr Euch entscheiden, soll der TP-LINK den selben Namen haben wie Eurer bereits bestehendes W-LAN, in diesem Fall verbindet sich Euer Laptop, Smartphone usw. jeweils automatisch mit dem, welches es für das Beste hält, dies würde ich Euch für ein einfaches W-LAN Netz empfehlen.
Kurzum ich würde die Einrichtung als fast „idiotensicher“ bezeichnen.
Die Benutzeroberfläche
Wie bereits erwähnt hat TP-LINK die Benutzeroberfläche im Vergleich zu älteren Geräten ziemlich erneuert.
Die Benutzeroberfläche ist optisch sehr ansprechend und übersichtlich, wenn auch leider komplett auf Englisch.
Rein von der Einstellung ist der TP-LINK natürlich recht schlank. Ihr könnt die lokale IP, W-LAN Name und Passwort ändern und eine Kindersicherung bzw. Zugriffsrechte definieren.
Das war es im Grunde auch schon. Als kleiner Bonus ist es möglich die LEDs auf der Front zu deaktivieren bzw. dies über einen Zeitplan zu machen. Solltet Ihr den RE450 im Schlafzimmer einsetzen, gibt es kein nerviges Geblinkte von übermäßig hellen LEDs, wenn Ihr dies wünscht.
Die Leistung
Die Leistung des RE450 ist etwas schwer zu bestimmen. Zudem ist sie massiv davon abhängig was für einen Router Ihr mit dem RE450 einsetzt und wie schnell dieser ist bzw. wie weit dieser entfernt ist.
Der TP-LINK RE450 funktioniert grundsätzlich mit Modellen aller Marken, aber der Router mit welchem ihr den RE450 verbindet, sollte zu mindestens W-LAN AC unterstützen und im Optimalfall ebenfalls 1750 Mbit/s oder mehr besitzen.
Wenn nicht auch nicht so schlimm denn die 1750 Mbit/s sind sehr theoretisch. Zum einen ist es ein Repeater, heißt dieser muss gleichzeitig senden und empfangen, was immer Leistung kostet, zum anderen wird der RE450 im Normalfall etwas vom Router entfernt stehen, weshalb die Verbindung zwischen diesen beiden eigentlich eher suboptimal ist.
Macht dann so ein großer Repeater überhaupt Sinn wenn man praktisch diese 1750 Mbit/s niemals erreichen wird?
Ja, es kann Sinn machen, Ihr wollt ja im Optimalfall so wenig „Flaschenhälse“ wie möglich in der Leitung haben, gerade dann wenn es um W-LAN auf Reichweite geht. Selbst wenn praktisch nur ein Bruchteil der theoretisch möglichen 1750 Mbit/s übertragbar sind, ist dieser Bruchteil immer noch größer als es bei einem 30€ Repeater wäre.
So und an dieser Stelle gab es einen kleinen „cut“ denn auch ich hatte etwas Zweifel ob diese Aussage, die ich oben machte, richtig ist (ob ein teurer Repeater im Vergleich zu einem billigen Sinn macht).
Es gibt aber nur eine Möglichkeit dies zu teste, daher habe ich einfach auf Amazon den billigsten halbwegs brauchbaren Repeater herausgesucht und bestellt. Dieser stammt auch von TP-LINK und hört auf die Bezeichnung TL-WA854RE und kostet ca. 20€ und beherrscht lediglich das 2,4GHz Netz und das bei 300Mbit/s.
Beide Geräte bekommen die 1zu1 gleichen Bedienungen, auch wenn der Test eigentlich nicht unfairer sein kann, ein 20€ Repeater gegen einen 65€ Gerät antreten zu lassen. Aber besser kann man nicht testen ob ein teures Gerät sich auch lohnt.
Als Router, welcher jeweils verstärkt wird von den beiden, kommt ein TP-LINK C2600 zum Einsatz, ein Oberklassegerät welches beide Repeater nicht ausbremsen sollte.
Als Clienten nutze ich ein MacBook Pro 15“, einen TP-Link Archer T4U USB Adapter und mein Google Nexus 6.
Alle drei Geräte unterstützen W-LAN AC und sowohl das 2,4GHz wie auch das 5GHz Band. Mit diesen Geräten habe ich jeweils eine Datei über das Netzwerk von meinem NAS kopiert.
Hierbei habe ich Jeweils drei Positionen getestet. 1. Die Repeater waren ca. 4 Meter vom Router entfernt 2. Die Repeater waren ca. 8 Meter und durch eine Wand von dem Router getrennt und 3. Die Repeater waren ca. 10-12 Meter und 2,5 Wände (2 Wände und eine Tür) vom Router getrennt.
Die Endgeräte, also das MacBook, Smartphone usw., befanden sich Jeweils ca. 2 Meter von den Repeatern entfernt.
Position 1
(ca. 4 Meter vom Router entfernt)
[table id=105 /]
Position 2
(ca. 8 Meter und durch eine Wand von dem Router getrennt)
[table id=106 /]
Position 3
(ca. 10-12 Meter und 2,5 Wände (2 Wände und eine Tür) vom Router getrennt)
[table id=107 /]
Ich muss zugeben der Unterschied zwischen dem TP-Link RE450 und seinem günstigen Bruder ist größer als erwartet. Der TP-Link RE450 war jeweils, im Vergleich 2,4GHz gegen 2,4GHz, ca. dreimal so schnell und das unter allen Bedingungen.
Also ja es Lohnt sich einen größeren Repeater zu kaufen. Der RE450 kostet im Vergleich zum TL-WA854RE dreimal so viel, ist aber auch drei bis viermal so schnell.
Aber dennoch man sieht die „1750 Mbit/s“ (1300Mbit/s auf 5GHz, 450Mbit/s auf 2,4GHz) sind sehr theoretischer Natur, gerade dann, wenn man den RE450 so einsetzt, wie man einen Repeater einsetzt an einer Stelle wo das Signal schwächer wird.
Wie auch immer im Vergleich zum günstigen WA854RE lohnt der kauf des RE450 wenn Ihr das Maximum aus der Verbindung herausholen wollt.
Reichweite
Hier tue ich mich etwas schwer da die zu erzielende Reichweite stark von der Umgebung abhängt.
Im Großen und Ganzen würde ich die Reichweite als sehr gut einschätzen, gerade im Vergleich zu diesen klassischen Repeatern ohne externen Antennen.
Fazit
Ist der TP-Link RE450 sein Geld wert? Ja das ist er!
Natürlich dürft Ihr in der Praxis nicht damit rechnen, dass Ihr die angegebenen 1750 Mbit/s erreicht, aber das tut kein Repeater. Dennoch die Leistung war für das normale Internet Surfen oder Videos Streamen mehr als ausreichend und deutlich höher als bei günstigeren Geräten.
Kurzum wer einen guten und kompakten Repeater, der seinen Job macht, sucht, dem kann ich den RE450 empfehlen.
Hallo,
danke für diesen Beitrag. Habt ihr wirklich sehr gut aufgebaut. Hat Spaß gemacht ihn zu lesen. Besonders gut haben mir die vielen Bilder und screenshots gefallen.
Weiter so!
Beste Grüße.
Dieser Beitrag war mir als Total-Leihe eine riesengroße Hilfe. Vielen lieben Dank für die Mühe!!!!
Hallo,
sehr gut zu lesender Beitrag, vielen Dank.
Habe eine Frage:
Kann der RE450 eine Verbindung in 5GHz mit dem W-Lan Router aufbauen und dabei ein 2,4 & 5GHz Signal für die unterschiedlichen Endgeräte bereitstellen.
Mein W-Lan Router Ubee EVW 3226 von Unitymedia scheint nicht beide Netze gleichzeitig senden/empfangen zu können.
Um Störungen mit anderen Netzen im 2,4GHz Bereich zu vermeiden möchte ich mit allen Geräten die 5GHz beherrschen, diese dann auch so nutzen. Jedoch für die älteren Geräte benötige ich auch noch das 2,4 GHz Band.
Grüße
Benny
Alles klar, ihr habt mich überzeugt den kaufe ich!
Euern Werbeanteil müsst ihr aber beit TP-link schon selber einfordern. 😉
Testbericht ist gut, weiter so.
Die Seite kommt ins Leseverzeichnis.
Gruss
Funkyman
Vielen Dank 🙂
Ich werde meinen Werbeanteil bei TP-Link einfordern 😉 (wenn es doch so wäre :P)
Welcher Repeater ist besser? der AVM Repeater 1750E oder der TP-Link 450E
Werden sich nicht viel tun, hast du eine Fritzbox würde ich vielleicht zum AVM Modell tendieren, ansonsten zum TP-Link Modell.
Hallo,
welcher Router ist besser, für mich ist die Reichweite das Hauptargument:
TP Link RE455 oder Netgear EX7300?
Vielen Dank schonmal für jede Hilfe 🙂