Mit der Holist Serie hat der deutsche Audio Hersteller Teufel dieses Jahr nun seine ersten Lautsprecher mit einer direkten Integration von ALEXA auf den Markt gebracht. Dabei sollen sich die Holist Modelle klanglich oberhalb der Amazon eigenen Modelle einordnen, was sich natürlich auch auf den Preis auswirkt.
Hier ist aber gerade der große Teufel Holist M spannend, welcher potenziell der klanglich beste Lautsprecher mit Amazon ALEXA im Jahr 2020 sein könnte. Stellt sich dennoch die Frage, lohnt es sich hier rund 500€ auszugeben? Klingt der Teufel Holist M wirklich so viel besser als ein Amazon Echo Studio, wie steht es um die Spracherkennung und gibt es sonstige Probleme, die 3. Anbieter Amazon ALEXA Lautsprecher gerne mal haben? Finden wir dies im Test heraus!
Der Teufel Holist M im Test
Der Holist M ist mit einer Höhe von 40cm und einem Durchmesser von rund 27cm schon ein ziemlicher Brocken! Zum Vergleich dieser ist ca. 3x so groß wie ein Amazon Echo Studio, welcher schon der größte von Amazons eigenen Lautsprechern ist. Damit ist der Holist M durchaus auch für größere Räume wie das Wohnzimmer geeignet.
Dabei setzt Teufel auf eine Art 360 Grad Design, welches hier aber in einer 6-eckigen Zylinderform umgesetzt wurde, was den Holist M etwas von der Masse abhebt.
So wirkt der Holist M schon etwas kantiger und „offensiver“ als die Amazon Echo Modelle. Dies könnt Ihr auch noch etwas mehr unterstreichen, wenn Ihr den optionalen Standfuß mit kauft (siehe hier).
Äußerlich ist dabei der Lautsprecher komplett mit Stoff umspannt, was diesen wieder etwas freundlicher und wohnlicher erscheinen lässt. Lediglich der „Sockel“ auf welchem der Lautsprecher steht ist aus Hochglanzkunststoff und auf der Oberseite das Bedienelement ist aus Kunststoff.
In diesem Bedienelement sind die vier für ALEXA notwendigen Mikrofone verbaut, wie auch Touch Tasten für:
- Vor
- Zurück
- Play/Pause
- Lauter
- Leiser
- Mikrofon ein/aus
- AUX-Eingang
- Bluetooth
Dies lässt schon erahnen das der Holist M etwas mehr kann als „nur“ ALEXA. Die Anschlüsse des Lautsprechers und zwei weitere „Tasten“ finden wir auf der unteren Rückseite.
Hier ist der Netzanschluss wie auch ein 3,5mm AUX Eingang. Des Weiteren findet sich hier eine Reset-Taste, ein Modi-Schalter und ein Drehrad für die Bass stärke. Aufseiten der Modi habt Ihr die Wahl zwischen:
- Direkt
- Neutral
- Wide
Interessant, dass solche Einstellungen als physische Schalter am Lautsprecher angebracht sind und nicht via Software umgesetzt wurden.
Der Stromverbrauch im Leerlauf liegt bei 2,1W und bei regulärer Zimmerlautstärke bei ca. 6,8W.
App, ALEXA und Feature
Um den Holist M zu nutzen müsst Ihr diesen zunächst über die Teufel Holist App einrichten. Die Einrichtung geht recht einfach und problemlos.
Einfach ist auch eine gute Beschreibung für die Holist App. diese ist eindeutig eine Abwandlung der älteren Teufel Raumfeld Apps, wirkt aber zum Teil etwas leer auf mich. Damit beziehe ich mich nicht auf den Funktionsumfang, welcher völlig okay ist, sondern auf das Design und den Aufbau.
Der Holist M ist erfreulicherweise mehr als nur ein einfacher „ALEXA-Lautsprecher“. Die Unterstützung von ALEXA ist aber sicherlich das primäre Feature, warum Ihr den Lautsprecher kaufen wolltet. Ihr könnt den Holist M zunächst wie einen regulären Amazon Echo Lautsprecher nutzen. Ihr könnt also jederzeit einfach mit dem Lautsprecher reden und befehle nutzen wie:
- ALEXA spiele Radio-Sender XYZ
- ALEXA spiele Musik von XYZ
- ALEXA wie wird morgen das Wetter
- ALEXA stell einen Timmer auf X Minuten
ALEXA versteht Euch dabei erfreulicherweise sehr gut! Die Mikrofonqualität des Holist M steht den Amazon Echo Lautsprechern nicht viel nach. Ja ein Amazon Echo ist hier noch etwas sensibler, aber im gleichen Raum versteht Euch der Holist M gut bis sehr gut, sofern die Musik nicht zu laut ist.
Was die ALEXA Funktionen angeht, ist der Holist M +- identisch zu den Amazon Echo Modellen. Ihr könnt nur keine zwei Lautsprecher zu einem Stereo-Paar verbinden.
Abseits von Amazons ALEXA unterstützt der Holist M Webradio via TuneIn, Spotify Connect, TIDAL und NAPSTAR. Ihr könnt auch Musik via Bluetooth an den Lautsprecher senden.
Klang – der Aufbau
Auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht so aussieht, der Holist M ist ein 3-Wege Lautsprecher. Dieser verfügt also über einen Hochtöner, einen Mitteltöner und einen Tieftöner.
Der Hochtöner ist auf der Oberseite in einer Art Dome integriert, welcher den Klang leicht schräg nach oben heraus projiziert. Die Höhen werden also 360 Grad im Raum verteilt. Ähnliches gilt für den Tieftöner, welcher auf der Unterseite des Lautsprechers eingelassen ist. Der Mitteltöner ist hingegen auf der Front des Holist M integriert.
Neben den drei aktiven Treibern verfügt der Lautsprecher auch drei passive Treiber.
Klang
Der Klang des Teufel Holist M schwankt massiv basierend auf den Einstellungen die Ihr tätigt. Ich versuche hier aber den Klang etwas im Generellen zu beschreiben.
Starten wir mit dem Highlight des Holist M und das ist eindeutig der Bass! Der Teufel Holist M hat je nachdem wie weit Ihr den Bass über das Drehrad auf der Rückseite hochdreht, einen starken bis gewaltigen Bass! Gewaltig ist hier wirklich eine gute Beschreibung, denn der Lautsprecher kann bereits ab ca. 60% Lautstärke Tischplatten ordentlich zum Wackeln bekommen. Dabei ist der Bass aber qualitativ ebenfalls sehr gut. Dieser hat einen sehr guten Tiefgang und ist wunderbar satt. Für mein kleines 25m² Büro musste ich auf hohen Lautstärken den Bass sogar etwas drosseln, da dieser ansonsten zu viel für die Raumakustik war. Der Holist M hat somit auch für größere Räume mehr als genug „Bass-Reserven“.
Die Mitten würde ich als unauffällig bis neutral bezeichnen. Stimmen werden sehr gut und verständlich wiedergeben und Instrumente wirken schön voll. Hier kommt es nur etwas darauf an, wie hoch Ihr den Bass dreht. Dreht Ihr diesen auf 100% ist der Bass natürlich etwas dominant. Auf 50% ist der Holist M angenehm neutral und gut ausbalanciert.
Die Höhen sind soweit Okay, sie sind aber von den drei Klangbereichen der „schwächste“ beim Holist M. Grundsätzlich sind die Höhen schön klar und luftig, aber diese wirken zu teilen etwas weniger „direkt“. Hier kommt es etwas darauf an wie Ihr den Lautsprecher aufstellt. Habt Ihr diesen zu hoch stehen, ist der Effekt der „indirekten“ Höhen stärker ausgeprägt, als wenn der Lautsprecher etwas tiefer steht. Nochmals gesagt die Höhen sind als gut zu bezeichnen, aber bei 500€ können wir auch schon etwas kritischer sein. Schade, dass es keine Möglichkeit gibt die Höhen etwas anzupassen, wie es beim Bass der Fall ist.
Generell schafft es der Holist M eine sehr schönes Klangvolumen und Tiefgang zu erzeugen. Verglichen mit dem Holist M wirkt sogar der Große Amazon Echo Studio plötzlich reichlich dünn und schwach auf der Brust. Dabei ist nicht nur der Bass des „Teufels“ ein gutes Stück mächtiger, auch die Klangfülle wirkt beim Holist M signifikant besser. Amazon setzt bei seinen Echo Modellen meist auf die „Badewannen“ Klangsignatur, bei welcher primär Höhen und Bässe geboostet werden. Der Teufel Holist M verfolgt hier mehr dem klassischen „HiFi“ Prinzip. Bei den Höhe kann der Echo Studio aber durchaus mithalten, teils wirkt dieser sogar noch einen hauch klarer.
Ja ich würde den Teufel Holist M als HiFi Lautsprecher bezeichnen, der auch etwas höheren Ansprüchen und größeren Wohnungen gerecht werden kann! Wenn Ihr den Bass etwas mehr aufdreht (dazu lädt der praktische Drehknopf auch ein), dann kann der Holist M aber auch problemlos eine Party befeuern!
Klären wir aber noch ganz kurz was die Einstellungen Direkt, Neutral und Wide machen.
- Direkt = Der Lautsprecher fokussiert den Klang etwas auf die Front und auf die Mitten. Für Hörbücher und Ähnliches ganz nett, aber für Musik weniger mein Fall.
- Wide = Der Lautsprecher versucht größer und weiter zu klingen. Funktioniert wie ich finde tendenziell eher weniger gut, da die Höhen doch sehr distanziert klingen. In sehr großen Räumen kann der Effekt tendenziell etwas besser rüberkommen.
- Neutral = Der eindeutig beste Modus für Musik, aus meiner Sicht. Hier klingt der Lautsprecher einfach „neutral/natürlich“. Es wurde hier kein Klangfilter drüber gelegt.
Ich habe meinen Holist M mehr oder weniger konstant auf „Neutral“ belassen.
Fazit
Der Teufel Holist M ist der klangstärkste ALEXA Lautsprecher der mir bisher begegnet ist! Dies sollte aber bei der Größe und auch dem Preis weniger überraschen.
Klanglich bietet der Teufel Holist M wahlweise einen neutralen HiFi Klang oder wenn Ihr den Bass über den integrierten Regler auf der Rückseite etwas weiter hochdreht, ordentlich Party Stimmung. Der Bass und die Klanggröße sind dabei ohne Frage die Highlights des Holist M! Ihr könnt mit diesem ohne Probleme auch ein großes Wohnzimmer gut beschallen. Hier wirkt ein „großer“ Amazon Echo Studio im direkten Vergleich erstaunlich klein und schwach auf der Brust.
Probleme mit ALEXA hatte ich erfreulicherweise keine! ALEXA verstand mich immer sehr gut, auch wenn der Lautsprecher auf sehr hoher Distanz in diesem Punkt etwas schwächer ist als ein Amazon Echo. Bonuspunkte gibt es für die zusätzlich unterstützenden Dienste wie Spotiy Connect oder die Möglichkeit Musik via Bluetooth oder direkt von Eurem Smartphone wiederzugeben.
Wirklich große Kritikpunkte konnte ich am Teufel Holist M nicht finden! Dieser ist ein gut funktionierender und vor allem klangstarker „smarter“ Lautsprecher, der auch etwas höheren Ansprüchen gerecht werden kann. Die Preis/Leistung ist dabei natürlich nicht ganz auf dem Level der Amazon eigenen Modelle, wo so gut wie kein Hersteller mithalten kann, aber sucht Ihr einen Lautsprecher der noch 1,5 Klassen über einem Echo Studio spielt, dann sollte der Teufel Holist M Eure erste Wahl sein, gerade wenn Ihr große Räume mit viel Bass beschallen wollt.