Das Speichern von Energie ist ein großes Problem, auch im privaten Umfeld. Hast du eine DIY Solaranlage oder ein Wohnmobil, dann wirst du sicherlich früher oder später über LiFePO4 Akkus stolpern. LiFePO4 Akkus sind die beste Möglichkeit Strom zu speichern.
Akkus von diesem Typ sind sicher, langlebig und leistungsstark. Entsprechend gibt es einige von diesen im Handel.
In diesem Test soll es um die Supervolt LiFePO4 100Ah 12.8V Lithium Batterie gehen. Hierbei handelt es sich um einen 100Ah größen LiFePO4 Akku, welcher in der mittleren bis gehobenen Preisklasse angesiedelt ist.
Dafür bietet er nicht nur 5 Jahre Garantie eines deutschen Herstellers, eine Bluetooth Funktionalität sondern vor allem besonders hochwertige Zellen.
Supervolt wirbt hier mit Prisma Zellen und 3000 Zyklen bei 90% Kapazität.
Klingt doch gut! Werfen wir einen Blick auf den Akku, die echte Kapazität und ob die Bluetooth Funktionalität überzeugen kann.
An dieser Stelle vielen Dank an Supervolt welche mir den Akku für den Test zur Verfügung gestellt haben.
Test: Supervolt LiFePO4 100Ah 12.8V Lithium Batterie
Supervolt setzt bei seinem 100Ah Akku auf das H7 DIN Format mit 318x175x187 mm. So wirkt der Akku auf den ersten Blick wie eine klassische Autobatterie.
Wir haben ein schwarzes Kunststoffgehäuse mit praktischem Tragegriff auf der Oberseite. Die beiden Pole sind auf den beiden langen Seiten angebracht.
Hierbei nutzt Supervolt DIN Anschlusspole mit M8 Innengewinde. Für die Wohnmobil Freunde sicherlich optimal, ich als “Bastler” finde es etwas schade, dass beispielsweise keine M8 Schrauben oder Ähnliches beiliegen. Ich habe bei anderen LiFePO4 Akkus gesehen, dass hier passende “Adapter”, Schrauben oder Klemmen beiliegen. Supervolt liefert den Akku wenn man so will “nackt”.
Qualitativ wirkt dieser dabei durchaus leicht überdurchschnittlich. Auch generell das Design der Aufkleber und dass du auf diesen auch alle Infos zum Akku findest ist praktisch.
Technische Daten
- Supervolt LiFePO4 100Ah 12.8V Lithium Batterie
- 100Ah Kapazität bzw. 1280 Wh
- 12,8V Nennspannung
- 14,2-14,6V Ladeschlusspannung
- 160 A maximale Konstanter Entladestrom (ca. 2048 W)
- 320 A Spitzenstrom für maximal 15 Sekunden
- 100 A maximaler Ladestrom (bis zu 50 A “optimal”)
- -20 bis 60 Grad Temperaturbereich entladen
- 0 bis 55 Grad Temperaturbereich laden
- 318x175x187mm
- 11,8 KG
Optional auch mit Heizung
LiFePO4 Akkus dürfen nicht bei unter 0 Grad geladen werden, dies beschädigt die Akkus. Entladen geht auch bei unter 0, aber halt nicht laden.
Dies gilt auch für den Supervolt LiFePO4 Akku. Allerdings gibt es für einen Aufpreis von rund 100€ auch eine Version mit Batterieheizung.
Batterieheizung? Im Akku finden sich Heizmatten, wenn der Akku nun bei 0 Grad (oder niedriger) versucht wird zu laden, dann wird Energie nicht in den Akku geladen, sondern zunächst in die Heizmatten. Sobald der Akku über 0 Grad erreicht hat, wird dann wieder die Energie in die eigentlichen Zellen geleitet.
Dies erlaubt ein Laden des Akkus auch bei Temperaturen von bis zu -30 Grad. Allerdings geht hier natürlich einiges an Energie für die Heizung drauf (der Akku wird dabei nicht entladen). Versuchst du diesen im Winter via Solar zu laden, dann würde es mich nicht wundern, wenn ein großer Teil der Energie einfach nur für die Heizung draufgeht. In der Regel kannst du je nach Außentemperatur damit rechnen, dass bis zu 4A Ladestrom zunächst nötig sind, um den Akku auf Temperatur zu bringen.
Seitens Supervolt konnte ich hier keine Angabe finden, aber diese +- 4A welche die Heizung benötigt um in Fahrt zu kommen, kenne ich von vergleichbaren Akkus. Eventuell reicht auch weniger.
LiFePO4 ist haltbar und sicher!
Die meisten Akkus denen du begegnest sind klassische Lithium-Ionen Akkus oder in Autos Bleigel Akkus. Der Supervolt Akku hingegen setzt auf die LiFePO4 Technik.
LiFePO4? LiFePO4 steht für Lithium-Eisenphosphat, was eine alternative Technik zu Lithium Ionen Akkus ist. Gerade bei Solarspeichern halte ich LiFePO4 für die klar überlegene Technik!
Welche Vorteile haben LiFePO4 Akkus?
- Sehr hohe Zyklen-Festigkeit (2000+ Zyklen sind üblich)
- Können thermisch nicht durchgehen
- Sind weniger empfindlich beim Laden
LiFePO4 ist eine recht stabile Chemie. Hierdurch können diese Akkus deutlich mehr Zyklen standhalten. Normale LiFePO4 Akkus schaffen 2000 tiefe Zyklen (80% oder 100%), High End Modelle werben aber teils mit bis zu 4500. Verglichen mit den 500-1000 von Lithium Ionen ist das also mindestens eine 2x Haltbarkeit. Bleigel Akkus kannst du meist schon nach wenigen tiefen Zyklen wegwerfen.
Supervolt wirbt sogar mit 3000 Zyklen, nach welchen noch 90% der neu Kapazität vorhanden sind. Nach 4000 Zyklen sind es noch 70% und nach 5000 Zyklen 50%.
Wenn du die Tiefe der Zyklen reduzierst, dann kann sich die Haltbarkeit nochmals deutlich erhöhen.
Zudem können LiFePO4 Akkus nicht thermisch durchgehen. Heißt selbst im Falle eines Kurzschlusses entsteht kein Flammenmeer wie bei Lithium Ionen Akkus. Die Akkus würden sich blähen und dampfen, aber nicht brennen.
Selbst bei massiver physischer Misshandlung, würde ein LiFePO4 Akku maximal schmoren bis leicht brennen (vergleichbar mit einer Kerze). Ein Lithium Akku würde in gleicher Situation deine komplette Wohnung in Brand setzen.
LiFePO4 ist also sicher, weniger empfindlich und deutlich haltbarer!
Allerdings hat LiFePO4 auch Nachteile.
- LiFePO4 Akkus sind teurer auf die Kapazität gerechnet
- LiFePO4 Akkus sind größer und schwerer bei gleicher Kapazität (verglichen mit Lithium Ionen)
Geht es dir um möglichst viel Kapazität zum günstigen Preis oder Gewicht/Größe spielt eine übergeordnete Rolle, dann ist Lithium Ionen die bessere Technologie. Daher finden wir LiFePO4 auch nicht in Smartphones oder normalen Powerbanks.
Aber gerade in Solaranlagen, Wohnmobil usw. macht LiFePO4 absolut Sinn!
Bluetooth BMS
Eine Besonderheit bei der Supervolt LiFePO4 100Ah 12.8V Lithium Batterie ist das Bluetooth BMS. Du kannst über die Supervolt App Daten aus dem BMS auslesen.
Was für Daten?
- Ladezustand in %
- Spannung
- Stromfluss
- Temperatur
- Kapazität (100 Ah)
- Verbleibende Kapazität (aktuelle Kapazität)
- Rest Zeit
- Zellen Spannung
- Zyklen
Update 03.03.2023
Nach dem Ursprünglichen Test hat sich Supervolt bei mir gemeldet. Supervolt hatte den Verdacht, dass etwas mit meinem Akku etwas nicht stimmen würde, da ich nur auf 94-96,7Ah gekommen bin.
Mir wurde angeboten den Akku auszutauschen. Dies haben wir auch gemacht und der “neue” Akku hatte durchaus ein gutes Stück mehr Kapazität. Die Gründe hierfür sind unklar. Supervolt vermutet dies hätte mit der längeren Lagerdauer des alten Akkus zu tun und dass dieser einfach mehr Zyklen bräuchte, um wieder die volle Kapazität zu erreichen. Ich habe den Akku im Zuge dessen nochmal getestet (auch für mein eigenes gutes Gewissen) und kam auf 97,192Ah, was über den Werten vom Ursprünglichen Test lag, aber weiterhin sehr deutlich unter dem des frischen Akkus.
Ich gehen zu gunsten Supervolts davon aus das hier einfach was blöd gelaufen ist und das die Akkus eher dem “neuen” Akku entsprechen. Die alten Messwerte/Text halte ich mal hier im Spoiler.
[spoiler title=’Der ursprüngliche Test‘ style=’default‘ collapse_link=’true‘]
„alt“ Die Kapazität
Supervolt wirbt mit einer Kapazität von 100 Ah. In meinem Test habe ich den Akku mit 5A, 10A und 20A entladen. Schauen wir uns direkt die Messwerte an. Wichtig, es wurde die Kapazität des Akkus bis zum Unterschreiten von 12V gemessen.
Wh | Ah | |
5A | 1267,2 | 96,7 |
10A | 1212,7 | 94,0 |
20A | 1232,5 | 94,0 |
Hier war ich zugegeben etwas überrascht, denn ich kam bei meinen Messungen auf eine Kapazität von 94,01 bis 96,73 Ah. Dies ist für einen Akku, der mit 100 Ah wirbt, okay, aber zugegeben auch nicht überragend!
Ich bin hier von anderen 100 Ah LiFePO4 Akkus durchaus verwöhnt, da diese die vollen 100 Ah erreichen und nicht nur 94-96% davon. Wie gesagt, das ist okay, es ist nur für einen Premium Akku etwas überraschend, dass dieser sich eher am unteren Ende der nutzbaren Kapazität einordnet.
„alt“ Spannungsverlauf
Schauen wir uns einmal den Spannungsverlauf des Akkus an.
Der Spannungsverlauf des Supervolt Akkus ist recht flach, aber etwas weniger flach als ich es von einigen anderen LiFePO4 Akkus kenne.
Dennoch spielen sich 90% der Kapazität zwischen 13,1V und ca. 12,8V ab. Unterschreitet der Akku 12,8V sinkt die Kapazität rapide!
Dies ist normal für LiFePO4, weshalb es manchmal nicht ganz einfach ist einzuschätzen wie voll oder leer solch ein Akku ist. Daher ist das Bluetooth BMS sehr praktisch, welches dir in der App eine % Angabe anzeigen kann.
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Die Kapazität
Supervolt wirbt mit einer Kapazität von 100 Ah. In meinem Test habe ich den Akku mit 10A und 20A entladen. Schauen wir uns direkt die Messwerte an. Wichtig, es wurde die Kapazität des Akkus bis zum Unterschreiten von 10,8V gemessen.
Wh | Ah | |
10A | 1416.1 | 109.06 |
20A | 1421.7 | 110.32 |
Dies sieht doch beim neuen Akku sehr gut aus! 109 bis 110,32 Ah ist eine deutliche Überschreitung der beworbenen Kapazität des Herstellers.
Dies macht den Supervolt LiFePO4 100Ah auch zum “größten” 100Ah Akku den ich bisher im Test hatte.
Hier 4x von mir getestete 100Ah im Vergleich. Der neuere Supervolt Akku kann sich vor dem Redodo Akku auf Platz 1 setzen. Du bekommst hier ca. 9-10% mehr Kapazität als versprochen.
Spannungsverlauf
Werfen wir noch einen Blick auf den Spannungsverlauf des Akkus.
Wie bei LiFePO4 Akkus üblich haben wir einen sehr flachen Spannungsverlauf. So spielt sich 99% der Kapazität im Spannungsbereich 13,2V bis 12,8V ab. Ab 12,5V fällt die Spannung des Akkus steil ab.
In der Praxis
Ich habe die Supervolt LiFePO4 100Ah 12.8V Lithium Batterie an meine DIY Solaranlage mit angeklemmt. Genau genommen an den Victron Energy SmartSolar MPPT 100/20 Laderegler.
Hier gibt es an sich nichts Spannendes zu berichten, der Akku funktionierte tadellos und das BMS hatte sich auch nicht zickig verhalten. Ganz im Gegenteil, das Bluetooth BMS ist hier unheimlich praktisch. Zwar kann der Victron Energy SmartSolar MPPT 100/20 Laderegler die Spannung des Akkus anzeigen, woraus du grob ablesen kannst wie voll oder leer der Akku ist, aber eine genaue % Angabe ist doch um einiges praktischer und diese kann die Supervolt App liefern.
Generell zu LiFePO4 Akkus an Solaranlagen. Früher habe ich hier auch (primär aufgrund des Preises) normale “Versorgungsbatterien” genutzt. Lass dir gesagt sein, es ist ein Tag/Nach Unterschied! Solche klassischen Versorgungsbatterien, selbst wenn sie “für Solar” beworben werden, ließen bei mir spätestens nach einem Jahr schon massiv nach. Und wenn du nachliest sind diese Akkus teils nur für 50-100 tiefere Zyklen geeignet, was ich aus Erfahrung bestätigen kann. Es war ein Elend!
Selbst mein ältester und billigster LiFePO4 Akku hingegen hat nach ca. 3 Jahren und hunderten Zyklen fast 0% Kapazitätsverlust.
Daher kann ich allgemein LiFePO4 Akkus wie den von Supervolt nur empfehlen! Mittelfristig wird er sich absolut rechnen und lohnen.
Fazit
Der Akku von Supervolt gehört ohne Frage zu den teureren Modellen mit 100Ah. Du bekommst 100Ah Akkus von diversen chinesischen Herstellern für doch ein Stück weniger Geld.
Ist der Supervolt Akku besser als die billigen 100Ah Akkus? Leider ist das nicht ganz einfach zu beantworten. Wenn es um die reine Kapazität geht, ja. Hier kommt der Supervolt auf 109,06 bis 110,32Ah. Dies ist überragend! Allerdings aus Sicht des Verhältnis aus „Kapazität zu Preis“ gibt es klar bessere Akkus in dieser klasse.
Wo Supervolt auch punkten kann, ist bei der maximalen Leistung. 160A konstante Leistung ist für einen Akku dieser Klasse sehr viel! Ob du so viel brauchst, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Allerdings scheint allgemein das hier verbaute BMS Modul sehr gut zu sein.
Nicht nur ist dieses leistungsstark, sondern bringt auch die im Außenbereich wichtige Unter Temperaturabschaltung mit und natürlich die sehr praktische Bluetooth Funktionalität.
Es ist einfach praktisch, via Smartphone kurz den Zustand des Akkus und die genaue verbliebene Kapazität sehen zu können.
Ebenso ein Vorteil gegenüber den günstigen Chia Modellen ist die Haltbarkeit. Diese kann ich natürlich nicht aus erster Hand bestätigen, aber der Akku soll 3000+ Zyklen schaffen, womit dieser selbst für einen LiFePO4 Akku zu den besseren zählt. Verglichen mit klassischen AGM Batterien sind dies Welten Unterschiede!
Des weiteren haben wir 5 Jahre Garantie eines deutschen Herstellers/Händlers und die etwas besseren Prisma Zellen (in günstigen LiFePO4 Akkus kommen oft Taschen Zellen zum Einsatz).
Am Ende kommt es auf dich an. Willst du die maximale Kapazität fürs Geld? Dann gibt es andere Hersteller, die besser wären. Bei der Supervolt LiFePO4 100Ah 12.8V Lithium Batterie zahlst du einen gewissen Aufpreis für das bessere BMS (inklusive Bluetooth), die etwas höhere Qualität und Lebenserwartung und die Sicherheit eines Deutschen Herstellers/Händers.
„160Ah konstante Leistung“?
Ah ist eine Einheit für Energieinhalt nicht für Leistung.
Wenn gemeint ist max. Leistung bei einem Strom von 160A dann ist das bei 12.8V eine Leistung von 2048W.
Schon detaillierter Artikel. Aber warum ist es verdammt nochmal verboten den Preis oder zumindest von bis zu erwähnen? Oder haben Sie für alles unbegrenzt immer volles Geld zum ausgeben? Es ist einfach total gedankenlos, immer von teuer und preiswerter etc zu reden, als endlich Mal ganz einfach den Preis zu nennen. Da sind sie leider nicht der einzige, der solch gedankenlose Artikel den Menschen anbietet. Ich finde da einfach nur ärgerlich! Mfg ch.wacha
Viel Blabla, und die entscheidenden Aussagen gründen sich auf zwei- bzw. dreimaliges Entladen.
Im ersten Test, mit schlechterem Ergebnis, wurde nur bis 12 V entladen, im Wiederholungstest mit Jubelergebnis bis 10,8 V. Komisch, dass da eine höhere Kapazität gemessen wurde?
Hi,
gut aufgepasst! Ja ich hatte den Akku beim ersten Test bis 12V entladen und beim 2. Test auf 10,8V. 10,8V, da ich dies auch bei anderen Akkus so gemacht habe.
Macht es einen Unterschied? Nein! https://techtest.org/wp-content/uploads/2023/03/Supervolt-Diagram-10A.jpg
Bei liFePO4 Akkus fällt die Spannung ab 12,5V steil ab. So hat Akku Nr. 2 bereits bei 12V über 10A mehr als Akku 1. (Der Unterschied auf 10,8V anstelle von 12V entladen macht knapp unter 1Ah, also +- 1% aus).
Hallo. Sie schreiben die Akkus sind sicherer. Glaube ich auch. Aber was ist wie sie schreiben mit dem Druck der entsteht in einem Verklebte Akku. Habe schon viel gelesen und noch keine Antwort bekommen. Und selbst testen kann ich nicht.