Ein NAS System gehört in jeden digitalen Haushalt und natürlich auch in jedes Büro. Auch größere Datenmengen sicher ablegen zu können und von allen Geräten aufrufbar zu haben, ist etwas tolles!
Hersteller von NAS Systemen gibt es einige, welche sich alle etwas anders fokussieren. Buffalo richtet sich beispielsweise primär an Geschäftskunden, welche einen besonders hohen Wert auf Datensicherheit legen.
Eins der spannendsten Geräte aus dem Buffalo LineUp ist die TeraStation 5210DN. Hierbei handelt es sich um ein kleines NAS für kleinere Büros oder selbstständige Nutzer, welches aber bereits einen 10Gbit LAN Port aufweist.
Dieser erlaubt dem NAS in der Theorie sehr hohe Datenraten zu erreichen. Aber wie sieht es in der Praxis aus?
Bietet die TeraStation 5210DN wirklich ein hohes Tempo? Wie steht es um die Benutzeroberfläche und die Feature? Finden wir all dies im Test des NAS heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Buffalo für das Zurverfügungstellen der Terastation für diesen Test.
Die Buffalo TeraStation 5210DN im Test
Die Buffalo TeraStation 5210DN unterscheidet sich optisch ein gutes Stück von vielen anderen NAS Systemen. Buffalo setzt hier klar auf ein sehr professionelles und wertiges Design.
Das NAS ist auf der Front in zwei geteilt. Der obere Teil wird von einem kleinen LCD Display eingenommen, welches Euch Basis Infos anzeigt wie die IP Adresse und den generellen Systemstatus.
Darunter findet sich eine Gitter Oberfläche, unter der die HDDs angebracht sind. Diese sind mithilfe eines Schlüssels gesichert. Man kann die Laufwerke also nicht einfach beim Vorbeigehen entnehmen.
Bei der TeraStation 5210DN handelt es sich um ein 2Bay NAS. Dieses verfügt also über zwei Schächte für 3,5/2,5 Zoll Laufwerke. Es gibt das NAS aber auch noch in größer.
Was die Abmessungen angeht, ist aber auch die TeraStation 5210DN schon ein etwas größerer Brocken. Das NAS ist dabei aber immer noch kompakt genug das dieses auf einem Schreibtisch platzfinden könnte. Bonuspunkte gibt es hier für das integrierte Netzteil.
Kommen wir damit auch zu den Anschlüssen. Die TeraStation 5210DN verfügt auf der Rückseite über drei LAN Ports und zwei USB Ports.
Bei den USB Ports handelt es sich selbstverständlich um USB 3.0 Ports. Aufseiten der LAN Ports haben wir zwei normale Gbit LAN Ports und einen 10 Gbit Port!
Letzterer ist ohne Frage eins der Merkmale der Buffalo TeraStation 5210DN.
Mit oder ohne?
Im Gegensatz zu Synology und Co. bietet Buffalo viele seiner NAS Systeme direkt mit Festplatten an. Aktuell konnte ich die TeraStation 5210DN gar nicht ohne Festplatten finden.
Ihr habt hier die Wahl zwischen 4TB, 6TB, 8TB, 12TB und 16TB. Zudem gibt es zwei Modelle mit SSDs.
Bei den Festplatten handelt es sich um normale SATA Laufwerke, Ihr könntet diese also auch frei gegen Laufwerke Eurer Wahl austauschen.
Der Ansatz von Buffalo hat für Euch einen großen Vorteil, die Garantie des Herstellers (3 Jahre) erstreckt sich sowohl über das NAS wie auch über die HDDs und Ihr habt nur einen Ansprechpartner.
In meinem Testgerät waren zwei Western Digital Red HDDs verbaut. Eine zuverlässige Wahl!
Preislich gehen die Laufwerke im Übrigen völlig in Ordnung. Die 16TB Version kostet rund 380€ mehr als die 4TB Version.
Eine 8TB HDD kostet rund 230€, wovon hier zwei verbaut sind.
Software der Buffalo TeraStation 5210DN
Gerade Synology und Qnap haben uns etwas mit NAS Systemen verwöhnt die eine Tonne Feature, Funktionen und Apps mitbringen.
Dies ist bei der Buffalo TeraStation 5210DN etwas anders! Diese besitzt einen deutlich minimalistischeren Ansatz. Buffalo sagt dies ist Absicht.
Die TeraStation richten sich weniger an den Heimnutzer und mehr an die Profis, welche viele der Spielereien gar nicht nutzen. Zudem bedeuten mehr Feature auch mehr Sicherheitslücken. Gerade Qnap Geräte waren hier teils etwas geplagt.
Von daher kann man eine höhere Sicherheit von den TeraStation Geräten erwarten.
Was die Benutzeroberfläche angeht, haben wir eine klassische WebUI. Diese ist nicht übermäßig hübsch, aber übersichtlich. Ich kannte zuvor noch keine Geräte aus der TeraStation Familie, habe mich aber direkt zurechtgefunden. Super!
Lediglich die Raid Einstellungen sind etwas versteckt. Wollt Ihr ein Raid nutzen, dann müsst Ihr dies nachträglich einrichten und nicht bereits während der Ersteinrichtung.
Gerade weniger erfahrene Nutzer könnten daher das NAS komplett ohne Raid nutzen, was meist suboptimal ist. Auf der anderen Seite richtet sich die TeraStation eher an Leute die wissen was sie tun.
Feature und Funktionen
Starten wir mit der Basisfunktionalität eines NAS. Ihr könnt mit der TeraStation 5210DN Ordner in Eurem lokalen Netzwerk freigeben.
Hierbei unterstützt die TeraStation SMB, AFP, FTP, SFTP, rsync, NFS und einen WebAccess. Damit sind alle wichtigen Protokolle mit an Bord. Im Falle von SMB wird auch glücklicherweise SMB 1,2 und 3 unterstützt.
Freigegebene Ordner lassen sich recht komfortabel über die WebUI erstellen. Ihr könnt hier für jeden Ordner individuell festlegen über welchen Dienst und von welchen Nutzern dieser zugegriffen werden darf. Dies ist beispielsweise deutlich einfacher gestaltet als bei FreeNAS.
Natürlich unterstützt die TeraStation 5210DN auch iSCSI.
Neben diesen NAS Basics könnt Ihr Ordner auf der TeraStation mit diversen Cloud Diensten synchronisieren. Hierzu zählt Amazon S3, Dropbox, Microsoft Azure und OneDrive.
Neben Cloud Back-ups bzw. Synchronisation ist auch ein reguläres Back-up-System auf rsync Basis vorhanden.
Viele Bonus-Feature hat die TeraStation nicht. Aber vorhanden ist eine Time Machine Unterstützung und ein AntiVirenschutz.
Zwei Smartphone Apps hat Buffalo auch zu bieten, diese sind aber sehr rudimentär. Hier hat Buffalo aus meiner Sicht eindeutig Nachholbedarf! Selbst im geschäftlichen Umfeld werden solche Dinge immer wichtiger.
Lautstärke der TeraStation
Leider ist die Lautstärke der TeraStation 5210DN ein kleiner Kritikpunkt! Das NAS ist an sich nicht zu laut oder störend. Der Lüfter dreht nicht zu hoch und auch die HDDs verhalten sich unauffällig.
Allerdings verfügt meine TeraStation 5210DN über ein sehr ausgeprägtes Spulenfiepen, sogar im ausgeschalteten Zustand!
Ich weiß natürlich nicht ob alle TeraStation 5210DN dieses Problem haben, oder ob ich ein Montagsgerät erwischt habe, aber ich würde mir dieses nicht auf den Schreibtisch stellen, sondern etwas abseits unterbringen.
Performance
Kommen wir zum spannendsten Punkt, der Performance. Die TeraStation 5210DN besitzt zwei Gbit LAN Ports, wie auch einen 10 Gbit LAN Port.
Normale Gbit LAN Ports sind auf ca. 120MB/s limitiert. Diese 120MB/s schafft die TeraStation 5210DN problemlos, was in dieser Preisklasse auch Pflicht ist.
Viel interessanter ist die 10Gbit LAN Performance. Hier haben wir potenziell mehrere Flaschenhälse.
Zunächst wäre dies die CPU. Viele kleinere NAS CPUs besitzen nicht genug Rechenleistung, um eine 10Gbit Verbindung zu versorgen. In der TeraStation kommt ein annapurnalabs AL314 Chip zum Einsatz.
Hierbei handelt es sich um einen Quad Core mit 1,7Ghz.
Der wichtige Faktor Nummer 2 sind die Laufwerke. Normale HDDs schaffen in der Regel zwischen 120MB/s und 220MB/s. Im Raid 0 verdoppelt sich dieses Tempo natürlich.
Um nun die Leistung der Buffalo TeraStation 5210DN zu Testen habe ich mehrere Testdurchläufe durchgeführt.
- Single HDD
- Raid 0 HDD
- Single SSD
- Raid 0 SSD
Normalerweise teste ich NAS Systeme mit CrystalDiskmark. Allerdings spuckte dieses hier „merkwürdige“ Ergebnisse aus. Vermutlich nutzt das NAS seinen RAM als Cache oder Ähnliches. Daher bin ich zur guten alten Stoppuhr zurückgekehrt.
Auf und vom NAS wurden jeweils eine 40GB Datei Übertragen und die Zeit gestoppt.
Mit den vorinstallierten HDDs erreicht das NAS rund 117 / 123MB/s. Dies entspricht der typischen Gbit Performance.
Die TeraStation 5210DN kann aber mehr! Schalten wir die HDDs ins Raid 0 knacken wir die 250MB/s Marke. Natürlich ist Raid 0 bei einem NAS nicht empfehlenswert, es zeigt uns aber das sich eventuell sogar eine Bestückung mit SSDs lohnt.
Mit einer SATA SSD steigert sich die Geschwindigkeit nochmals auf 388MB/s bzw. 452MB/s. Schalten wir zwei SSDs in ein Raid 0 reizen wir die CPU anscheinend so langsam aus. Schreibend brachte ein SSD Raid 0 nichts!
Lesend hingegen stiegen die Datenraten auf 675MB/s.
Das Maximum was die CPU in der TeraStation 5210DN schafft scheint also bei +- 390MB/s schreibend und 675MB/s lesend zu liegen. Dies sind sehr gute und zufriedenstellende Werte!
Natürlich könnt Ihr auch Laufwerke verschlüsseln. Dies kostet aber ein gutes Stück Leistung. Hier sinkt die Datenrate auf 211 bzw. 98MB/s.
Stromverbrauch
Kommen wir so langsam zum Schluss. Ein wichtiger Faktor bei einem NAS ist auch der Stromverbrauch. Dies wird allerdings von den verbauten Laufwerken stark beeinflusst! Oftmals benötigen diese mehr Energie als das Eigentliche NAS.
Mit SSDs fällt dieser Faktor etwas weg (SSDs brauchen im Leerlauf kaum Energie). Hier benötigt das NAS rund 15,2W Strom.
Ein guter Wert!
Fazit
Sucht Ihr ein NAS mit möglichst vielen Funktionen, Bonus Featuren, duzenden Smartphone Apps usw., dann seid Ihr bei der Buffalo TeraStation 5210DN falsch! Schaut Euch hier lieber bei Synology oder QNAP um.
Buffalo setzt bei seiner TeraStation 5210DN auf einen deutlich minimalistischeren und professionelleren Ansatz. So besitzt dieses abseits der Kern-Funktionalität kaum bis keine Multimedia Feature oder andere Spielereien.
Im Gegenzug ist die Benutzeroberfläche recht übersichtlich und die Sicherheit das oberste Gut. Mehr Funktionen bedeuten auch immer mehr mögliche Sicherheitslücken und ja Synology und vor allem QNAP haben damit gelegentlich zu kämpfen.
Damit möchte sich Buffalo natürlich Unternehmen empfehlen, wo Datensicherheit oberste Priorität hat.
Ebenfalls sehr stark ist die Performance der Buffalo TeraStation 5210DN. Nutzt Ihr SSDs kann das NAS via 10Gbit LAN bis zu 390MB/s bzw. 675MB/s erreichen. Ein beeindruckendes Tempo!
Allerdings muss ich auch etwas Kritik äußern. Beispielsweise die mobilen Apps könnten etwas mehr Liebe vertragen. Im Jahr 2019 sind diese auch im geschäftlichen Umfeld nicht ganz unwichtig.
Aber ansonsten, sucht Ihr ein einfaches, schnelles und vor allem zuverlässiges NAS, dann könnte die Buffalo TeraStation 5210DN das Richtige für Euch sein!
Schöner Test – weißt Du welcher Hersteller den 10 Gbit Port bereitstellt, oder sind die nicht so zickig wie Glasfaser? Im Zweifel habe ich auch weniger SOftware, als die Bloatware bei QNAP. Hat schon mal zu nem fiesen Datenverlust geführt…
Hi,
leider weiß ich das nicht. Allerdings hatte ich bei 10Gbit via RJ45 bisher wenige Probleme. Nur die halben Geschwindigkeiten (5 Gbit, 2,5Gbit usw.) können meiner Erfahrung nach etwas zickig sein.