Mit der NV7000-t bietet Netac eine sehr spannende high End PCIe 4.0 SSD an. So soll diese satte 7300 MB/s lesend und 6700 MB/s schreibend bieten. Beachtliche Werte!
Damit würde die SSD klar zu den schnelleren Modellen zählen. Aber was ist Netac für ein Hersteller? Ist die SSD wirklich so gut wie versprochen?
Finden wir genau dies gemeinsam im Test der Netac NV7000-t heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Netac für das Zurverfügungstellen der NV7000-t für diesen Test.
Netac NV7000-t im Test
Die Netac NV7000-t ist eine klassische M.2 NVME SSD im 2280 Format. Diese setzt auf die PCIe 4.0 Schnittstelle.
Von Haus aus kommt die SSD ohne Aufkleber auf der Front. Entsprechend kannst du alle Chips usw. sehen.
Allerdings legt Netac einen Kühlkörper bei. Wobei Kühlkörper sicherlich etwas übertrieben ist. Es handelt sich um einen Aufkleber mit Kupferplatte im Inneren.
Dies hilft allerdings etwas die Hitze-Spitzen abzufangen und ist besser als kein Kühlkörper.
Technik der Netac NV7000-t
Die Netac NV7000-t gibt es derzeit mit 1TB, 2TB und 4TB Speicher. Alle drei Versionen sollen laut Hersteller +- die gleichen Datenraten erreichen.
- 7300 MB/s lesend
- 6700 MB/s schreibend
Hierfür setzt diese auf PCIe 4.0 und TLC NAND. Als Controller kommt der Maxio MAP1602A-F3C zum Einsatz. Ein recht exotischer Controller eines chinesischen Fertigers.
Auf dem Papier ist dieser durchaus ein guter Controller, welcher prinzipiell bis zu 1Mio IOPS schaffen soll. http://www.maxio-tech.com/product/11628/11631/11754/11755/
Allerdings besitzt dieser keinen DRAM-Cache. Anstelle dessen wird die HMB unterstützt. Ein fehlender DRAM-Cache ist daher kein allzu großes Drama.
Die NAND-Bausteine sind mit “CD05BH61964” beschriftet. Vermutlich handelt es sich hier um TLC NAND von YMTC (vermutlich mit 232 Layern). Dies wäre potenziell der gleiche NAND wie bei der Lexar NM790 SSD.
Testsystem
Folgendes Testsystem kommt für folgende Benchmarks zum Einsatz
- AMD Ryzen 5 7600X
- ASUS ROG Strix X670E-E Gaming WIFI
- 16GB RAM
- Windows 11 Pro 22H2
Ich teste hier die Netac NV7000-t 2TB SSD. Die kleineren Versionen der SSD könnten entsprechend etwas anders abschneiden (tendenziell minimal schlechter).
Benchmarks der Netac NV7000-t (CrystalDiskMark, AS SSD, Anvil’s Storage Utilities)
Starten wir in den Test der Netac NV7000-t mit CrystalDiskMark. CrystalDiskMark ist die beste Software, um die maximale Leistung einer SSD zu messen.
Diese Leistung ist nicht zwingend in der Praxis so zu 100% abrufbar, aber theoretisch vorhanden.
Netac NV7000-t wirbt bei der SSD mit 7300 MB/s lesend und 6700 MB/s schreibend.
Im Test konnte die Netac SSD diese Werte lesend mit 7427 MB/s sogar leicht übertreffen. Schreibend kam ich nicht ganz auf die Herstellerangabe, mit 6518 MB/s.
Lesend hängt die NV7000-t damit am PCIe 4.0 Limit, gemeinsam mit anderen High End SSDs wie der Samsung 990 Pro, Solidigm P44 Pro, Lexar NM790.
Mehr geht hier einfach nicht via PCIe 4.0. Schreibend platziert sich die SSD im oberen Mittelfeld, zwischen der Lexar NM790 4TB und der WD Black SN850X 2 TB.
Spannend sind aber auch die Daten bei kleineren Dateigrößen bzw. zufälligen Zugriffen. Denn gerade lesend schneidet die SSD hier verblüffend gut ab.
CrystalDiskMark kann aber nicht nur die Datenraten messen, sondern auch IOPS und Zugriffszeiten.
Diese Messungen sind allerdings oftmals etwas “kurios”. Dennoch möchte ich dir diese nicht vorenthalten.
Oh! Bei den RND4K IOPS landet die NV7000-T auf Platz 1. Ist dies überraschend? Vielleicht weniger, denn beispielsweise die Lexar NM790 schnitt hier auch recht gut ab und setzt auf den gleichen Controller.
Aber wie gesagt diese Messung von CrystalDiskMark ist teils merkwürdig, siehe das schlechte Abschneiden der Samsung SSDs.
Auch die Zugriffszeiten sehen sehr gut aus! Dies ist ein Punkt, der dem Maxio MAP1602A Controller sehr zu liegen scheint.
AS SSD ist mittlerweile schon ein etwas obsoleter Test, da nicht sonderlich gut für NVME SSDs optimiert. Dennoch wollen wir uns hier mal die Werte ansehen.
Hier würde ich aber das Abschneiden der NV7000-T als plausibel bezeichnen. Diese setzt sich ins obere Feld der bisher getesteten SSDs, zwischen die WD Black SN850x und die Samsung 980 Pro, was hinkommen kann.
Anvil’s Storage Utilities wiederum ist deutlich besser auch für moderne SSDs geeignet.
Auch hier sehen wir sehr positive Werte. Die Netac NV7000-t setzt sich ins obere 1 / 3 der bisher getesteten SSDs. Sehr gut!
3D Mark SSD Test
3D Mark wirst du vielleicht von Grafikkarten Tests kennen. Allerdings kann 3D Mark auch SSDs testen. Dabei simuliert 3D Mark echte “Alltagssituationen” wie das Starten oder Installieren von Spielen.
- Loading Battlefield™ V from launch to the main menu.
- Loading Call of Duty®: Black Ops 4 from launch to the main menu.
- Loading Overwatch® from launch to the main menu.
- Recording a 1080p gameplay video at 60 FPS with OBS (Open Broadcaster Software) while playing Overwatch®.
- Installing The Outer Worlds® from the Epic Games Launcher.
- Saving game progress in The Outer Worlds®.
- Copying the Steam folder for Counter-Strike®: Global Offensive from an external SSD to the system drive.
Im 3D Mark Benchmark kann sich die Netac NV7000-t ins Oberfeld zwischen die Corsair MP600 Pro XT und die Lexar NM790 setzen.
Ein zufriedenstellendes Ergebnis.
PC Mark
Der PC-Mark-Test zielt mit seinem Speicher-Benchmark darauf ab, alltägliche Anwendungen wie Büroanwendungen und Spiele zu simulieren.
Es stehen drei Testoptionen zur Verfügung: die „Quick“-Variant, “Data” und die „volle“ Version. Die „volle“ Version nutzt größere Dateigrößen, was dazu führt, dass SSDs mit langsamer Schreibgeschwindigkeit oder aggressiven Schreibcaches schlechter abschneiden.
Im PC Mark Test ist die Netac NV7000-t die 3. schnellste PCIe 4.0 SSD die ich bisher im Test hatte, zumindestens im “Full System” Benchmark.
Hier ist lediglich die Solidigm P44 Pro wie auch die Samsung 990 Pro schneller.
Spannenderweise ist aber das Abschneiden im Data Drive und Quick Benchmark ein Stück schwächer.
Dennoch, der Full System Drive Benchmark ist der wichtigste und hier sehen wir ein Top abschneiden.
Daten entpacken
Kopieren wir zum Schluss noch zwei große Archive auf die SSD, welche wir anschließend von dieser entpacken. Dieser Benchmark ist auch repräsentativ für beispielsweise das Installieren von Spielen und Programmen.
- Datei-Paket A – Installation von Tiny Tinas Wonderland ca. 52GB
- Datei-Paket B – Installation von Tiny Tinas Wonderland, Total War Warhammer 3 und GW2 ca. 231 GB
Auch hier sehen wir ein sehr gutes Abschneiden! So kann sich die Netac NV7000-t hier klar auf den vordersten Rängen platzieren.
SLC Cache bei der Netac?
Wie fast alle SSDs verfügt auch die Netac NV7000-t über einen SLC-Cache. Auch der fortschrittlichste NAND kann Daten nicht mit Geschwindigkeiten von 6000 MB/s+ schreiben, zumindest derzeit. Deshalb greifen SSDs auf einen Trick zurück.
Die NV7000-t verwendet beispielsweise TLC-NAND, der das Schreiben von bis zu 3 Bits pro Zelle ermöglicht. Je mehr Bits pro Zelle geschrieben werden, desto komplexer wird der Schreibvorgang. Daher ist das Schreiben bei QLC-NAND im Vergleich langsamer.
Was passiert jedoch, wenn wir nur ein Bit pro Zelle schreiben? Dies beschleunigt den Schreibvorgang erheblich! So erreichen moderne SSDs hohe Schreibraten, indem nur ein Teil des TLC/QLC-NANDs mit einem Bit beschrieben wird.
Allerdings ist dieser Cache nicht unbegrenzt groß, und nach dem Cache können die Datenraten teilweise drastisch sinken. QLC-SSDs erreichen nach dem Cache oft nur noch etwa 100 MB/s, während einfache TLC-SSDs in der Regel etwa 300-400 MB/s erreichen.
Für diesen Test schreibe ich die SSDs einmal komplett voll und protokolliere dabei die Geschwindigkeit mit H2Testw. H2Testw schöpft nicht die volle Leistung der SSDs aus, liefert jedoch im Vergleich zu anderen SSDs eine korrekte Rangliste und realistische Alltagsgeschwindigkeiten.
Spannend! Wie schon bei der Lexar NM790 verläuft hier die Datenrate in 3 Stufen. Die ersten +- 300 GB kann die Netac NV7000-t mit der vollen Geschwindigkeit schreiben.
Danach sinkt die Datenrate auf immer noch sehr gute +- 1700 MB/s, welche dann für die letzten +- 500 GB auf rund 700 MB/s sinkt.
Verglichen mit anderen SSDs ist das Abschneiden +- durchschnittlich.
Leistungsaufnahme und Hitzeentwicklung
Die Ermittlung des Stromverbrauchs von M.2 SSDs stellt eine Herausforderung dar. Um dies zu bewerkstelligen, wende ich eine besondere Methode an: Ich verbaue die SSDs in ein externen NVME SSD Gehäuse mit USB-C 3.1 und messe den Gesamtstromverbrauch dieses Gehäuses, der auch den Verbrauch der SSD einschließt. Eine exakte Messung ist zwar aufgrund der Limitierung der SSD-Leistung auf 1000 MB/s nicht möglich, aber die Ergebnisse bieten dennoch einen Überblick über den Energiebedarf verschiedener SSDs. Es empfiehlt sich daher, weniger auf absolute Werte zu fokussieren, sondern eher einen Vergleich zwischen verschiedenen Modellen anzustellen, um einzuschätzen, ob eine SSD tendenziell mehr oder weniger Energie benötigt.
Für den Einsatz in einem Desktop-Computer spielt dieser Test kaum eine Rolle, da eine Abweichung von etwa +- 1 Watt kaum Auswirkungen auf die Stromrechnung hat. Doch in einem Ultrabook kann eine Differenz von nur +- 1 Watt die Akkulaufzeit um fast eine Stunde beeinflussen.
Erfreulicherweise ist der Stromverbrauch der Netac NV7000-t vergleichsweise gering! Genau genommen gehört diese zu den sparsamsten SSDs die ich bisher im Test hatte.
Selbst der Stromverbrauch über Zeit ist erfreulich gering.
Entsprechend ist auch die Hitzeentwicklung der SSD ziemlich gering.
Fazit
Die Netac NV7000-t ist eine spannende SSD! Wir haben hier die exotische Kombination aus dem Maxio MAP1602A Controller und YMTC NAND.
Allerdings im Test zeigte sich diese Kombination stark. Gerade in den etwas Praxis näheren Tests war die Leistung der Netac NV7000-t tadellos.
Dies liegt auch an der vergleichsweise guten Leistung nach dem SLC Cache.
Dabei war die Leistungsaufnahme und Hitzeentwicklung der SSD vergleichsweise gering, womit diese prinzipiell auch für Notebooks sehr interessant ist.
Bekommst Du die Netac NV7000-t also zu einem guten Preis, was oft der Fall ist, stellt diese eine gute Wahl dar.
- HÖHERE GESCHWINDIGKEIT : Bis zu 7300MB/s Lesegeschwindigkeit und...
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