Smarte Beleuchtung von Ikea? Das TRÅDFRI System (Gateway + Lampe) im Test

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Wer an smarte Beleuchtung denkt, wird meist zuerst an Philips HUE denken. Keine Überraschung, Philips HUE ist schon sehr lange auf dem Markt und auch ein sehr gutes System.

Allerdings ist ein neuer Konkurrent aufgetaucht, Ikea. Ja das schwedische Möbelhaus hat bereits vor einer Weile ein smartes Beleuchtungssystem vorgestellt, welches auf den klangvollen Namen TRÅDFRI hört.

Zum TRÅDFRI System gehören diverse Lampen, Schalter usw. Ikea hat hier fast schon eine etwas unübersichtliche Masse an Produkte auf den Markt gebracht.

Wollen wir uns mal im Test ansehen wie sich das TRÅDFRI System auch gegen Konkurrenten wie Philips HUE schlägt.

 

Das TRÅDFRI, Basis und Optionen

Ehe wir zum eigentlichen Test kommen, müssen wir erst einmal das TRÅDFRI System verstehen, was gar nicht so leicht ist.

TRÅDFRI unterscheidet sich vom Aufbau doch ein gutes Stück von Philips HUE. Grundsätzlich besteht jedes TRÅDFRI System aus zwei Schlüsselkomponenten, einer LED Glühbirne und einer Fernbedienung. Ihr benötigt nicht zwingend ein Gateway!

Um ehrlich zu sein bevor ich TRÅDFRI gekauft habe, war mir dies auch nicht klar. Das Gateway ist hier im Gegensatz zu Philips HUE komplett optional.

Allerdings benötigt Ihr das Gateway wenn Ihr die Lampen via Smartphone oder Smarthome steuern wollt.

Interessanterweise Gateway + LED Glühbirne funktioniert nicht! Es muss mindestens eine Fernbedienung im System hinterlegt sein, warum auch immer.

Also ein vollständiges Set TRÅDFRI besteht aus:

Hier ist auch der größte Unterschied zu Philips HUE, dort ist das Gateway Pflicht.

 

Das TRÅDFRI Gateway

Das TRÅDFRI Gateway ist optional! Aber es wird für die Steuerung der Lampen via Smartphone benötigt. Wenn ihr darauf zuerst verzichten wollt und später nachrüsten wollt, ist das auch kein Problem.

Das TRÅDFRI Gateway wirkt auf den ersten Blick recht groß. Dieser Eindruck täuscht allerdings etwas. Das Gateway besitzt eine weiße Kunststoffabdeckung unter welcher das eigentliche Gateway steckt, welches deutlich kleiner ist.

Die Abdeckung dient dem Kabelmanagement. Das Gateway benötigt zum einen Energie und zum anderen Netzwerk, passende Kabel liegen mit im Lieferumfang.

Die Stromversorgung wird hierbei über USB geregelt und das Netzwerk ganz klassisch über LAN. WLAN ist im Übrigen nicht mit an Bord.

Das TRÅDFRI Gateway lässt sich entweder an einer Wand verschrauben oder einfach irgendwo hinstellen. Überflüssige Kabellänge kann unter der Abdeckung aufgerollt werden, was zwar an sich praktisch ist, aber ich hätte ein etwas kleineres Gehäuse bevorzugt.

 

Das TRÅDFRI Dimmer-Set, Farb- und Weißspektrum grau/weiß

Zusätzlich zum Gateway habe ich mir das TRÅDFRI Dimmer-Set, Farb- und Weißspektrum grau/weiß gekauft. Hierbei handelt es sich um ein Set bestehend aus einer E27 RGB Glühbirne und einer Fernbedienung.

Die Glühbirne ist genau wie man sich eine LED Glühbirne vorstellt. Obwohl diese neben den üblichen Weißtönen auch Farben darstellen kann wirkt sich dies nicht negativ auf die Größe aus. Die TRÅDFRI LED Glühbirne mit Farbspektrum sollte an sich in jede Lampe passen, selbst wenn hier nicht Unmengen an Platz zur Verfügung steht.

Optisch ist die Birne unspektakulär gestaltet. Ein weißes Gehäuse mit einer „Milchglas“ Abdeckung unter welcher sich die LEDs befinden.

Die Fernbedienung ist wiederum etwas interessanter. Diese ist eine Runde Scheibe mit insgesamt fünf Tasten auf der Oberseite.

Hierbei handelt es sich um einen Einschalter, Heller, Dunkler, vor und zurück.

Zusätzlich befindet sich eine weitere Taste unter der Abdeckung auf der Unterseite, welche zum Anlernen weiterer Lampen dient.

 

Einrichtung und Installation

Die Einrichtung des TRÅDFRI System hängt etwas von den genauen Komponenten ab die Ihr gekauft habt.

Beispielsweise das TRÅDFRI Dimmer-Set ist von Anfang an „vorkonfiguriert“. Ihr müsst hier nur die Birne in die Fassung drehen und die Fernbedienung funktioniert.

Wollt Ihr das Ganze aber wirklich „smart“ machen, muss das Gateway eingerichtet werden. Ladet Euch hierfür zuerst die Ikea TRÅDFRI aus dem App/Play Store herunter.

Nach dem Start der App werdet Ihr von dieser sehr gut durch den Einrichtungsprozess geleitet. Verbindet hierfür das Gateway mit dem Strom und Netzwerk.

Daraufhin müsst Ihr den QR Code auf der Unterseite scannen. Damit sollte das Gateway auch bereits mit der App verbunden sein.

Eine Registrierung bei Ikea oder Ähnliches ist nicht nötig. Was allerdings nötig ist, ist eine Fernbedienung. Ohne, dass Ihr eine Fernbedienung mit dem Gateway verbindet, geht es erstaunlicherweise nicht weiter.

Das Verbinden einer Lampe kann hingegen erstaunlicherweise übersprungen werden, was man aber nicht machen sollte. Ohne Lampe ist das Ganze natürlich nutzlos.

Um die Lampe mit dem Gateway zu verbinden benötigt Ihr die zuvor gekoppelte Fernbedienung. Haltet ca. 10 Sekunden neben der smarten Lampe die Taste auf der Rückseite der Fernbedienung gedrückt, die Lampe sollte nun Flackern und sich mit dem Gateway verbinden.

Dies muss mit allen Lampen einzeln gemacht werden, welche verbunden werden sollen. An sich ein problemloser Prozess, welcher gut dokumentiert ist.

Die App und Funktionen des TRÅDFRI Systems

Beginnen wir mit der TRÅDFRI App., diese ist extrem einfach, aber gut aufgebaut. Auf der Startseite findet Ihr eine Übersicht mit allen angelegten Gruppen, von wo aus Ihr diese auf die Schnelle steuern könnt. Steuern bedeutet ein/ausschalten und dimmen.

Wollt Ihr mehr Steuerungsoptionen müsst Ihr eine „Ebene tiefer“ gehen. Hier könnt Ihr nun auch Dinge wie Farbtemperatur und Farben steuern, sofern Eure Lampen dies unterstützen.

Im Gegensatz zu vielen anderen vergleichbaren Systemen überlässt Euch Ikea aber nicht die volle Kontrolle über die Farben. Ihr habt „nur“ 20 Farben zur Auswahl. Hier sind natürlich einige Weißtöne und die üblichen Farben vertreten.

Was aber auffällt ist, dass einige erfahrungsgemäß schwierig darzustellende Farben fehlen. Türkis fehlt beispielsweise. Auch gibt es kein sattes Grün, dafür sehr viele Rottöne.

Ich hatte ja Gruppen bereits angesprochen. Lampen lassen sich natürlich für eine gemeinsame Steuerung gruppieren, dies ist sehr einfach gestaltet. Nachdem eine neue Gruppe erstellt wurde könnt Ihr einfach Lampen und auch Fernbedienungen in diese Gruppen ziehen.

Danach werden die Lampen gemeinsam gesteuert bzw. die Fernbedienung ist dieser Gruppe zugewiesen.

Neben dem manuellen Steuern der Lampen ist es auch möglich Timer zu erstellen für ein automatisches ein/aus der Lampen.

Dies war es dann auch schon groß an Funktionen. Es gibt allerdings noch einen Apple HomeKit und Amazon Echo Support, nett!

Die Steuerung via Amazon Echo ist wie man dies erwarten kann, „Alexa schalte XYZ ein“.

 

Das Licht

Wie das Licht des TRÅDFRI Systems ist, hängt natürlich von der verwendeten Birne ab.

Aktuell bietet hier Ikea einiges an! Achtet hier darauf was Ihr wollt. Einige Birnen können nur ein/ausgeschaltet werden, andere zusätzliche gedimmt, andere besitzen unterschiedliche Weißtöne und eine andere kann auch bunt.

Genau um diese bunte „Farb- und Weißspektrum“ E27 Glühbirne soll es hier gehen. Ikea gibt die Lichtleistung dieser Birne mit 600 Lumen an. 600 Lumen ist nicht übermäßig viel! Dies entspricht einer 40W Glühbirne. Ausreichend sofern man nicht mit einer Birne das komplette Wohnzimmer beleuchten will.

Die Lichtqualität, gerade was das Weißspektrum angeht, ist top! Auch gibt es kaum bis kein flimmern, selbst wenn man mit einer Kamera auf die Birne schaut.

Ikea setzt hier anscheinend nicht auf billig Elektronik, was schon einmal gut ist!

Bei der Farbdarstellung bin ich aber etwas hin und her gerissen. Wie bereits erwähnt, habt Ihr im TRÅDFRI nicht die freie Farbauswahl, diese ist auf 20 Farben eingeschränkt.

Rot-Töne gibt es sehr viele, ob nun gelb, richtiges rot, dunkles lila, orange usw. Allerdings was fehlt sind Grüntöne. Es ist zwar ein Grün vorhanden, dieses ist aber eher ein Gelb-Grün.

Türkis ist beispielsweise gar nicht vorhanden. Dies sind Farben mit denen viele günstigere RGB LED Glühbirnen Probleme haben! Von daher denke ich nicht, dass es Zufall ist, dass diese Farben nicht auswählbar sind.

Auch die älteren Philips HUE E27 Birnen hatten ähnliche Probleme mit diesen Farben.

Dennoch, sofern Ihr nicht gerade türkis oder grün als Farbe haben wollt ist die Lichtqualität top! Gerade dann wenn man den günstigen Preis berücksichtigt.

 

Fazit

Ikea hat hier ein richtig gutes Smart Home Beleuchtungssysteme an der Hand! Die größte Stärke ist hier natürlich zum einen ganz klar die Vielfalt der Leuchtmittel. Es gibt viele smarte Beleuchtungssysteme von vielen Herstellern. Viele davon bestehen aber nur aus einer E27 Birne. Dies macht Ikea deutlich besser mit einer ganzen Vielzahl an Glühbirnen für unterschiedliche Sockel usw.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist der Preis. 10€ für eine einfache E27 Birne, 35€ für eine RGB Birne inklusive Fernbedienung, 30€ für das Gateway oder 15€ für eine zusätzliche Fernbeindung ist einfach günstig! Das Philips HUE System ist rund doppelt so teuer.

Ist daher TRÅDFRI besser als Philips HUE? Aus Preis/Leistungssicht ja, aber grundsätzlich gefällt mir Philips HUE besser! Hier muss ich ganz ehrlich sein, Philips HUE wirkt noch etwas besser ausgebaut. Damit meine ich nicht einmal die Leuchtmittel, welche auch von Ikea top sind! Die Software ist die Stärke von Philips HUE.

Ist HUE nun so viel besser das sich der doppelte Preis lohnt? Nein! TRÅDFRI ist ein super System, welches einfach und schnell zu nutzen ist.

Gerade Nutzer die zwar Smart Home Beleuchtungssysteme zwar interessant finden, aber dafür nicht hunderte Euro auf den Tisch legen wollen, sind hier absolut an der richtigen Adresse!

TRÅDFRI spiegelt super die Ikea Philosophie wieder, einfach, günstig, gradlinig. Wenn man etwas Besseres will muss man deutlich mehr Geld in die Handnehmen und hierbei gibt es nicht viele Systeme welche besser sind.

Ikea hat sogar einen Apple Homekit Support wie auch einen Amazon Echo Support nachgerüstet. Ikea scheint TRÅDFRI also noch weiter ausbauen zu wollen, super!

Kurzum eine absolute Empfehlung für das TRÅDFRI System!

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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1 Kommentar

  1. Ein durchaus hilfreicher Artikel. Allerdings stellen sich bei mir beim Lesen die Zehennägel hoch:

    Mein Physiklehrer hat immer gesagt: „Es gibt kein leuchtendes Obst!“

    Die Glühbirnen sind in Wirklichkeit Glühlampen, welche in Leuchten hereingeschraubt werden.

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