NZXT H6, die bessere alternative zum Lian Li O11 Dynamic Mini

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Mit dem H6 hat NZXT ein Gehäuse auf den Markt gebracht, welches ich außerordentlich spannend finde. So könnten wir das NZXT H6 als besseres Lian Li O11 Dynamic Mini bezeichnen.

So hat es NZXT trotz der kompakten Abmessungen geschafft, Platz für ein reguläres ATX Netzteil (und Mainboard) zu finden, wie auch das Kühlkonzept etwas überarbeitet.

Wir haben hier weiterhin die Lüfter etwas zur Seite gedreht. Allerdings anstelle, dass der Luftstrom eine harte 90 Grad Drehung im Gehäuse machen muss, sind es hier 45 Grad. Klingt nicht spektakulär, kann aber durchaus einen Unterschied machen.

Zudem ist das Mesh von NZXT etwas durchlässiger als bei Lian Li und wir haben weitere kleine Verbesserungen und Optimierungen.

Wollen wir uns im Test einmal ansehen wie gut das NZXT H6 wirklich ist!

An dieser Stelle vielen Dank an NZXT für das Zurverfügungstellen des H6 für diesen Test.

 

Das NZXT H6 im Test

Das besondere am NZXT H6 Flow ist das “Terrarium” bzw. “Showcase” Design. So haben wir ein Seitenpaneel aus Glas wie auch eine Glasfront. Dabei haben wir aber in der Front keine Lüfter!

Hierdurch hast du einen fast komplett freien Blick auf die Hardware im Inneren.

Damit aber die Kühlung nicht zu kurz kommt, hat NZXT 3x 120mm Lüfter in einem 45 Grad Winkel in die Rückwand des Gehäuses eingelassen. Diese saugen Luft von außen, über eine abgeflachte Kante an. Hierdurch sollte im Gehäuse ein guter Luftstrom sichergestellt sein.

Derzeit bietet NZXT das H6 Flow in weiß oder schwarz an, wie auch mit oder ohne RGB Lüfter.

Ich habe hier im Test die weiße Version. Wichtig, NZXT setzt nicht auf ein “Schneeweiß” sondern auf ein etwas matteres Weiß. Ohne direkten Vergleich fällt dies aber nicht auf.

Das Netzteil ist dabei hinter dem Mainboardschlitten verstaut. Entsprechend haben wir ein 2-Kammer-Design, das ich liebe! Dieser Aufbau sieht super clean aus und bietet tonnenweise Platz fürs Kabelmanagement.

 

Innenraum und Platzangebot

Im NZXT H6 Flow finden normale ATX Mainboards und Netzteile Platz. Entsprechend ist auch der Innenraum recht groß und offen.

NZXT spricht von folgenden Werten:

  • Mini-ITX, M-ATX, ATX Mainboard
  • ATX Netzteil
  • 365 mm maximale GPU Länge
  • 200 mm maximale Netzteil Länge

Eine Angabe zur maximalen CPU Kühler Höhe konnte ich nicht finden, aber bei mir im Test passte ein Noctua NH-D15S chromax.black ohne Probleme. Entsprechend ist hier auch recht viel Platz vorhanden.

365 mm maximale GPU Länge ist ausreichend. Eine ASUS ROG Strix GeForce RTX 4090 hat eine Länge von 357 mm, passt also knapp.

 

Front IO

Die Front IO ist beim NZXT H6 unten angebracht. Damit ist dieses Gehäuse gemacht auf deinem Schreibtisch zu stehen!

Für diesen Fall ist die IO auf der unteren Front natürlich perfekt positioniert.

Wir haben hier neben einem Einschalter, 2x USB A 3.0, 1x USB C 3.2 Gen 2 und 1x 3,5mm Kopfhörer/Headset Anschluss.

 

Bis zu 9 Lüfter!

Im NZXT H6 Flow lassen sich bis zu 9 Lüfter verbauen.

  • Front (schräge Seite): 3x 120 mm
  • Deckel: 3x 120 mm oder 2x 140 mm
  • Rückseite: 1x 120 mm
  • Boden: 2x 140 mm

Sämtliche Lüfter erhalten dabei durch ein Mesh Gitter direkten Zugriff auf frische Luft. Es gibt keine Glasabdeckungen oder kleine Kanäle, durch welche Luft angesaugt werden muss usw.

Das Mesh könnte für meinen Geschmack etwas “offener” sein, ähnlich wie beim Luftauslass auf der Rückseite, aber prinzipiell sollte die Kühlung des H6 Flow absolut in Ordnung gehen!

Besonders spannend finde ich die beiden 140 mm Lüfteroptionen im Boden. Hast du eine sehr heiße GPU, können hier die beiden Lüfter durchaus Sinn machen.

 

AIOs nur im Deckel

Du kannst beim H6 keine AIOs in der Front verbauen. Wir haben hier zwar 3x 120 mm Lüfter, aber der Platz ist zu gering für einen Radiator. Für einen 360 mm Radiator ist die Höhe zu niedrig und für eine 240 mm vermutlich die Breite zu gering.

Etwas schade, dass hier NZXT nicht mehr Platz geschaffen hat.

Allerdings lassen sich AIOs im Deckel unterbringen, mit bis zu 280 /360 mm, laut NZXT. Bei mir passte eine 360 mm AIO von Deepcool knapp. Allerdings wirst du vermutlich nur einseitig Lüfter anbringen können, gerade bei einer 280 mm AIO. Bei 240/360 mm könnte es knapp gehen.

Eventuell wäre es auch möglich im Boden eine 280 mm AIO bzw. Radiator zu verbauen, auch wenn dies vermutlich von NZXT nicht vorgesehen ist.

 

Mit oder ohne RGB

NZXT bietet das H6 in zwei Versionen an, mit RGB Lüftern und ohne. Bei den RGB Lüftern handelt es sich aber untypisch für NZXT um „Standard“ RGB Lüfter mit dem normalen ARGB Header.

Sofern dein Mainboard über einen entsprechenden RGB Header verfügt, kannst du diese ohne zusätzliche Hardware und Software steuern.

 

HDDs und SSDs

Festplatten und SSDs werden beim H6 in einem kleinen Halter unterhalb des Netzteils angebracht. In dieser Halterung findet aber nur 1x 3,5 Zoll HDD oder bis zu 2x 2,5 Zoll SSDs Platz.

Entsprechend eignet sich das NZXT H6 primär für SSD Nutzer, am besten von reinen NVME SSDs.

Solltest du diese Halterung nicht brauchen, dann kannst du sie auch für mehr Kabel-Platz entfernen, was ich z.B. gemacht habe.

 

Keine Luftfilter

Das NZXT H6 besitzt keine Luftfilter bzw. es nutzt lediglich das recht feine Mesh der Gehäusewand als Luftfilter.

 

Bauen im NZXT H6

Ich habe gleich zwei PCs gebaut. Zunächst meinen üblichen Test-PC, dann ist mein Büro-PC in das Gehäuse umgezogen.

  • AMD Ryzen 5 7600X
  • Noctua NH-D15S chromax.black
  • ASUS ROG Strix X670E-E Gaming WIFI
  • 16GB RAM
  • Nvidia RTX 3070
  • NZXT C1000 Netzteil

Das bauen im H6 war soweit unproblematisch, aber mit sind ein paar Dinge aufgefallen.

  • Mainboard Abstandhalter waren vorinstalliert
  • Haltepin fürs Mainboard war vorhanden (dicker Pluspunkt)
  • Die beiliegenden Schrauben waren nicht mit dem Einsatzzweck beschriftet
  • Kabelmanagement dank extrem viel Platz hinter dem Mainboard sehr einfach
  • Die untere Kabeldurchführung für die GPU wird blockiert, wenn du 2x 140mm Lüfter im Boden installierst.
  • Frontpanel Header ist in einem Block (praktisch)

Prinzipiell hat mir das Bauen im NZXT H6 Flow sehr viel Spaß gemacht! Ich finde dieses zwei Kammern Design mit dem Netzteil hinter dem Mainboard einfach toll.

Die einzige Design Entscheidung, die ich nicht ganz verstehe, ist die Führung des Grafikkarten-Stromanschlusses. Normalerweise wird dieser gerade nach unten, unterhalb des Mainboards durchgeführt.

Dies geht auch hier, aber nur wenn keine 140 mm Lüfter im Boden verbaut sind. Solltest du Lüfter hier verbauen, blockieren diese die Kabeldurchführung. Es gibt weiterhin eine sehr schmale Durchführung, für USB Header, Front-Panel Header usw. aber diese ist zu schmal für das GPU Kabel.

Eventuell musst du hier also das Kabel etwas seitlich führen, wenn du Lüfter im Boden nutzt.

Ansonsten war der Bau im NZXT H6 kinderleicht ohne Anomalien oder Auffälligkeiten.

 

Temperaturen im H6

Gehäuse im “Terrarium” Style haben in der Regel gar nicht so üble Temperaturen. Oftmals sogar bessere als Modelle, wo Lüfter in der Front unter Glas sitzen.

Ich habe meinen PC mit folgenden Komponenten in das Gehäuse gebaut und die Temperaturen unter Last gemessen:

  • AMD Ryzen 5 7600X
  • Noctua NH-D15S chromax.black
  • ASUS ROG Strix X670E-E Gaming WIFI
  • 16GB RAM
  • Nvidia RTX 3070

Zum Vergleich habe ich dies auch mit dem APNX C1, wie auch dem Lian Li O11 MINI und einer Open Air Testbench durchgeführt.

Um es etwas fairer zu gestalten habe ich hier (abseits von der Open Air Testbench) immer nur einen Lüfter im Heck verbaut, einen Noctua NF-F12, wie auch den CPU Kühler auf voller Leistung belassen.

Und wir können sehen, die Temperaturen im H6 sind hervorragend! Diese liegen bei der CPU sogar etwas unter dem APNX C1 und klar unter dem Lian Li O11 MINI und der Open Air Testbench.

Allerdings würde ich praktisch sagen, dass das APNX C1 und das NZXT H6 etwa gleichauf sind.

Auch die GPU Temperaturen sehen gut aus! Spannenderweise ist hier aber das Lian Li O11 MINI zumindest mit standard Lüfter erfreulich gut.

Aber alles ist besser als die Open Air Testbench.

 

Fazit

Das NZXT H6 ist ein fantastisches PC-Gehäuse. Ich liebe den hier von NZXT genutzten “Terrarium” Style, der einen freien Blick auf die Hardware im Inneren erlaubt.

Das viele Glas und der luftige Innenraum sind einfach toll. Dabei ist es dank des 2 Kammer-Systems auch sehr einfach in diesen zu bauen!

Das spannendste sind aber fast die Temperaturen. Viele PC Gehäuse mit viel Glas kämpfen mit schlechten Temperaturen.

Dies ist hier aber nicht der Fall. Vor allem die 3x 120 mm gewinkelten Lüfter in der Seite des Gehäuses machen einen hervorragenden Job, die Hardware im Inneren mit frischer Luft zu versorgen.

Daher sind die Temperaturen im NZXT H6 gut! In meinem Test lagen diese zu teilen, sogar unter Gehäusen mit einer Mesh-Front.

Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend und das Bauen in dem Gehäuse macht viel Spaß!

Das Einzige, was ich vielleicht zu kritisieren hätte, wäre der etwas überschaubare Platz für AIOs. Für diese ist lediglich auf der Oberseite Platz. Auch ist die Kabeldurchführung für die Grafikkarten Stromanschlüsse etwas merkwürdig.

Aber ansonsten habe ich nichts groß zu bemängeln. NZXT hat mit dem H6 einen top Job gemacht!

NZXT H6
POSITIV
Tolles Design
Sehr gute Verarbeitung
Viel Platz im Innenraum
Sehr gute Lüfter mit im Lieferumfang
Sehr gute Temperaturen
NEGATIV
Knapper HDD/SSD Platz
AIOs nur im Deckel
92

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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1 Kommentar

  1. Hallo Michael,

    ich möchte mich an dieser Stelle für Deine Arbeit bedanken.

    „Chinakracher“ Lautsprecher / Kopfhörer, Akkus, Powerbank, Handys … Deine Einschätzung schaue ich mir immer erst einmal mit an.

    Oder dieses PC Gehäuse. Ich habe meinen Pc jetzt fertig und ich kann Deine Einschätzung zu diesem Gehäuse nur bestätigen. Es hat wirklich Spaß gemacht nach 10 Jahren mal wieder einen Pc zusammen zu bauen dank deiner ausführlichen Beschreibung.

    Vielen lieben Dank dafür…

    Dein treuer Leser!
    Robert

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