Geekom bietet mit dem Mini Air12 einen neuen, besonders günstigen und energie-sparsamen PC an.
Dieser setzt auf den Intel N100. Sicherlich nicht die mächtigste CPU, aber modern und sparsam! Ideal für einen sekundären PC, Media PC oder kleinen Mini-Home Server.
Wollen wir uns einmal den neuen Geekom Mini Air12 im Test ansehen!
An dieser Stelle vielen Dank an Geekom für das Zurverfügungstellen des Mini Air12 für diesen Test!
Mini Air12 von Geekom im Test
Der Mini Air12 setzt auf das typische Geekom-Design. So ist der Mini-PC sehr schön kompakt gebaut und besteht aus einem schwarzen/silbernen Kunststoff.
Das Design würde ich als “bürotauglich” bezeichnen. Der PC sticht nicht irgendwie hervor.
Was wie bei den meisten Mini-PCs extrem stark ist, ist die IO. So haben wir auf der Front zunächst:
- 1x USB C 3.2 10 Gbit
- 1x USB A 3.2 10 Gbit
- 1x 3,5 mm Kopfhöreranschluss
Zudem haben wir auf der Front natürlich den Einschalter mit Status LED.
Auf der linken Seite haben wir folgendes:
- 1x SD Kartenleser
Und zu guter letzt auf der Rückseite:
- 1x HDMI 2.0
- 1x Mini-DisplayPort
- 1x Gbit LAN
- 2x USB A 3.2 10 Gbit
- 1x USB C 3.2 10 Gbit
- 1x DC 19V Eingang
Dies ist eine klasse Anschluss-Ausstattung! Hier gibt es nichts zu kritisieren, bei einem PC dieser Klasse.
Im Inneren des Mini Air12
Entfernst du die vier Schrauben auf der Unterseite des Mini Air12 kannst du diesen öffnen.
Im Inneren findest du Folgendes:
- 1x M.2 NVME SSD Slot
- 1x SO-DIMM DDR5 RAM Slot
Wir haben nur einen RAM Slot. Dies liegt am Intel N100, welcher maximal einen Speicherkanal unterstützt.
Dieser Speicherkanal kann DDR4 oder DDR5 sein. Erfreulicherweise nutzt Geekom im Gegensatz zu den meisten Mini-PC Herstellern den schnelleren DDR5 Speicher, was etwas die Geschwindigkeits-Nachteile durch nur einen Speicherkanal ausgleicht.
Der Kartenleser
An der Seite des Mini-PCs findet sich ein SD Kartenleser, nett!
Allerdings scheint dieser intern nur via USB 2.0 angebunden zu sein. Entsprechend sind die Datenraten auf eher überschaubare 27-30 MB/s limitiert.
Netzwerk
Spannenderweise nutzt der Geekom Mini Air12 Realtek Netzwerk-Controller. Auf Seiten des LAN Ports haben wir einen einfachen Realtek PCIe Netzwerk-Controller.
Auf Seiten des WLANs haben wir den Realtek 8852BE. Dies ist ein einfacher WLAN Controller mit Bluetooth und bis zu 1201 Mbit.
Taugt, aber ist auch nichts Außergewöhnliches.
Leistung des Geekom Mini Air12
Das Herzstück des Geekom Mini Air12 ist der Intel N100.
- Intel N100
- 4 Kerne
- 4 Threads
- bis zu 3,4 GHz
- Anfang 2023 veröffentlicht
- E-Cores von der Intel Alder Lake Architektur
Der Intel N100 ist ein Einstiegsprozessor! Er verfügt über 4 Kerne, die auf Intels aktueller Alder Lake Architektur basieren, jedoch handelt es sich dabei ausschließlich um die sogenannten „Efficiency“-Kerne. Prozessoren der 12. und 13. Generation von Intel haben zwei Arten von CPU-Kernen: Performance-Kerne und Efficiency-Kerne. Je nachdem, welchen Prozessor du hast, variiert die Anzahl dieser Kerne.
Beim N100 hast du lediglich 4 der langsameren, auf Effizienz ausgelegten CPU-Kerne. Zudem werden sie durch ein sehr strenges Leistungslimit zusätzlich gebremst.
Intel gibt an, dass der N100 eine TDP von nur 6W hat.
Damit ist der Intel N100 ganz klar gesagt ein Chip, welcher sich nicht oder nur sehr bedingt für erweiterte Anwendungen eignet.
Webbrowsen, Office usw. ist Ok mit einem Intel N100, aber extremes Multitasking oder bei umfangreicher Foto/Videobearbeitung kommt dieser doch sehr schnell an seine Grenzen.
Die Benchmarks sind durchwachsen. Vergleichen wir den Mini Air12 mit “großen” Mini-PCs oder modernen Notebooks sieht es sehr düster aus.
Allerdings verglichen mit anderen Modellen mit Intel N100 oder den älteren “Celeron” Modellen ist die Leistung gar nicht übel!
Für einen PC der absoluten Einstiegsklasse liefert der Mini Air12 ganz ordentlich ab.
In der Praxis
Der Geekom Mini Air12 ist sicherlich keine Rennmaschine, läuft aber von allen Mini-PCs mit Intel N100 die ich bisher in den Fingern hatte, klar am besten!
Normale Office Arbeiten, Webbrowsen, Videos-schauen usw. läuft ordentlich auf dem PC.
Allerdings im Bereich Multitasking wird es etwas “dünner”. Beispielsweise wenn Windows ein größeres Update im Hintergrund installiert merkst du das!
Hast du mehrere anspruchsvolle Programme offen, wird der PC träger. Office + Webbrowser ist OK, aber bei mehr wirds dann langsam schwierig.
Programme für Foto und Video-Bearbeitung laufen prinzipiell, aber dies je nach Umfang eher träge.
Gaming oder sowas ist auf dem Geekom Mini Air12 effektiv nicht möglich, abseits natürlich von Browser-Spielen und Ähnlichem.
Die SSD
Auf Seiten der SSD nutzt Geekom bei mir eine Lexar NM620. Die NM620 ist sicherlich keine “extreme” SSD, aber ich denke Geekom hätte hier in einem PC dieser Klasse auch eine viel schlechtere Wahl treffen können.
Blöd gesagt die SSD taugt und Lexar ist ein Hersteller der vertrauenswürdig ist.
Im Test erreichte die SSD solide 3332 MB/s lesend und 3030 MB/s schreibend. Die SSD wird dieses System nicht ausbremsen.
Sehr leise!
Ein Pluspunkt, der Geekom Mini Air12 ist sehr leise! Selbst unter Last ist der PC kaum hörbar.
Stromverbrauch des Geekom Mini Air12
Der Stromverbrauch ist ein wichtiger Punkt bei mini-PCs! Was benötigt der Geekom Mini Air12?
- Windows Desktop – ca. 5,8 W
- Webbrowsen – ca. 8,5-14 W
- Volllast – ca. 26 W
Dies sind selbst für einen Mini-PC sehr niedrige Verbrauchswerte!
Fazit
Es kommt schon etwas auf den Einsatzzweck an, ob ich den Geekom Mini Air12 empfehlen kann.
Der Intel N100 Prozessor ist “OK” für einfache Aufgaben. Webbrowser, ein wenig Office, Media-Anwendungen, Filme schauen usw. sind mit dem Geekom Mini Air12 gut möglich.
Für erweiterte Anwendungen ist der Intel N100 eher bedingt geeignet, ebenso für extremes Multitasking. Hier kommt die CPU schnell ans Limit.
Daher würde ich den Geekom Mini Air12 primär als 2. PC oder Media-PC oder vielleicht als Mini-Home Server empfehlen. Für Letzteres wäre dieser auch dank des extrem niedrigen Stromverbrauchs interessant! Dieser liegt im Leerlauf unter 6W!
Weitere Pluspunkte sind die wirklich gute IO, der leise Lüfter und die generell gute Ausstattung und solide verbaute SSD.
Auch ist dies generell der schnellste Mini-PC mit Intel N100 den ich bisher in den Fingern hatte, vermutlich dank des DDR5 Speichers.