Wir haben uns schon einige Lithium-basierte AA Akkus im Test angesehen. Diese stammten allerdings meist von unbekannten Herstellern. Mit EBL haben wir aber heute eine Marke im Test, die schon etwas länger auf dem Markt ist und auch einige Akku-Produkte anbietet. Diese haben beispielsweise einige ganz ordentliche Ni-MH Akkus im Sortiment.
Heute soll es aber um die 3000 mWh Lithium Akkus von EBL gehen. Diese bekommst du zum Zeitpunkt des Artikels in einem 8er Set und mit Ladegerät für rund 20€.
Kein extrem niedriger Preis, hier gibt es einige Modelle, welche doch deutlich günstiger sind. Aber vielleicht sind ja die EBL Akkus auch besonders gut?
Finden wir dies im Test heraus!
Die EBL Lithium AA Akkus mit 3000 mWh im Test
Ich habe die EBL Lithium Akkus in einem Set gekauft, welches 8 Akkus und ein passendes Ladegerät umfasst.
Bei dem Ladegerät handelt es sich um ein recht „klassisches“ 8-Port-Ladegerät. Die Akkus werden hier auf der Oberseite eingelegt und es gibt für jeden Akku eine Status-LED.
Das Ladegerät ist soweit OK, aber dieses ist weniger elegant als die Ladeboxen, die ich bei einigen Konkurrenten gesehen habe.
Immerhin kann das EBL Ladegerät sowohl Lithium wie auch Ni-MH Akkus laden. Das Ladegerät selbst wird via USB-C versorgt.
Die Akkus werden zusätzlich in einer kleinen Box geliefert, in welcher diese auch aufbewahrt werden können. Ansonsten gibt es hier nichts Besonderes. Die Akkus entsprechen dem üblichen AA-Standard.
Schutz vor Tiefentladung
Lithium-AA-Akkus besitzen eine integrierte Schutzschaltung, die sie vor Überlastung, Kurzschluss und Tiefentladung schützt. Klassische NiMH-Akkus sind hier deutlich empfindlicher: Sinkt ihre Spannung unter 1 Volt, können sie dauerhaft geschädigt werden, ein häufiges Problem in Geräten, die ursprünglich für Einwegbatterien ausgelegt sind.
Die EBL Lithium-Akkus verfügen zusätzlich über eine intelligente Abschaltautomatik. Sie trennt den Akku vom Verbraucher, sobald die kritische Entladeschwelle erreicht ist. Das verlängert spürbar die Lebensdauer. Dank dieser Technik schneiden Lithium-AA-Akkus bei der Haltbarkeit oft besser ab als herkömmliche NiMH-Modelle, da es schwieriger ist, diese zu tief zu entladen.
Kapazitätsangaben richtig verstehen: mAh vs. mWh
Bei der Leistungsangabe von Akkus begegnen einem zwei Einheiten: Milliamperestunden (mAh) und Milliwattstunden (mWh). Sie beschreiben unterschiedliche Aspekte der Kapazität:
mAh (Milliamperestunden): Gibt an, wie viel elektrische Ladung ein Akku speichern kann und wie lange er bei einer bestimmten Stromaufnahme durchhält. Die Spannung wird dabei nicht berücksichtigt.
mWh (Milliwattstunden): Steht für die tatsächlich gespeicherte Energie und ergibt sich aus mAh × Spannung. Dieser Wert ist besonders hilfreich, um Akkus mit verschiedener Technologie zu vergleichen.
Zum Vergleich der Nennspannungen:
- NiMH-Akkus: 1,2 V
- Lithium-AA-Akkus: 1,5 V
Ein NiMH-Akku mit 2900 mAh bringt es auf rund 3500 mWh (2900 × 1,2 V), ein Lithium-Akku mit gleicher mAh-Zahl hingegen auf etwa 4350 mWh – dank der höheren Spannung. Für einen fairen Vergleich ist daher mWh die aussagekräftigere Einheit.
Einsatzgebiete: Wo Lithium-Akkus sinnvoll sind und wo nicht
Trotz ihrer Vorteile eignen sich Lithium-AA-Akkus nicht für jedes Gerät. In Geräten mit sehr niedrigem Stromverbrauch, zum Beispiel Uhren, Fernbedienungen oder Wetterstationen, arbeiten sie aufgrund des integrierten Spannungswandlers oft weniger effizient. Tests zeigen, dass ihre nutzbare Kapazität bei minimaler Last (z. B. 0,1 A) geringer ausfällt als bei mittlerer Last (z. B. 0,4 A).
In solchen Fällen sind NiMH-Akkus weiterhin die bessere Wahl. Ihre Stärken spielen Lithium-Akkus wie die Modelle von EBL besonders in Geräten mit höherem Energiebedarf aus: etwa in Taschenlampen, Radios, LED-Kerzen oder motorbetriebenen Geräten. Dort überzeugen sie durch hohe Leistungsfähigkeit und lange Lebensdauer.
Wie hoch ist die Kapazität?
Ich habe 4 Akkus aus dem Set getestet, dies bei drei Laststufen: 0,1A, 0,4A und 1A. Und hier gab es eine Überraschung!
So konnten die Akkus im Schnitt die Herstellerangabe von 3000 mWh übertreffen!
Im Schnitt erreichten wir bei 0,1A Last 3183 mWh bzw. 2196 mAh, bei 0,4A 3166 mWh bzw. 2212 mAh und bei 1A Last 2472 mWh bzw. 1796 mAh.
Dies sind die ersten Lithium-AA-Akkus, die ich im Test hatte, die die Herstellerangabe übertreffen konnten! Sehr gut!
Allerdings gibt es eine Auffälligkeit: Akku Nummer 4. Bei 0,1A und 0,4A Last schnitt dieser deutlich schwächer ab als Akku 1-3, was für eine höhere Serienstreuung spricht. Bei 1A Last hingegen schnitt dieser am besten ab. Und ja, ich habe diese Ergebnisse überprüft.
Dennoch sieht die Kapazität im Schnitt sehr gut aus, auch im Vergleich zu anderen Lithium-AA-Akkus.
Generell stabile Spannung
Lithium-AA-Akkus wie die von EBL liefern oft eine stabile Spannung, die auch unabhängig vom Ladezustand bleibt. Sie halten konstant etwa 1,5 V, ideal für Geräte, die immer eine hohe Leistung benötigen. Doch bleibt die Spannung wirklich immer gleich?
Nicht ganz: Bei etwa 4–5 % Restkapazität sinkt die Spannung gezielt auf 1,1 V ab. Aber warum? Viele Geräte erkennen den Akkustand nämlich anhand der Spannung. Würde diese bis zum Ende bei 1,5 V bleiben, gäbe es keine Warnung vor leer werdenden Akkus. Die gezielte Absenkung signalisiert dem Gerät: „Achtung, bald ist Schluss!“, sodass es rechtzeitig eine Low-Battery-Meldung anzeigen kann. Diese intelligente Spannungsregelung ist bei vielen Lithium-AA-Akkus Standard, allerdings nicht bei allen.
1A Last = schwierig
Lithium-AA-Akkus können in der Regel recht gut hohe Leistungen liefern. 1A ist hier kein Problem, manche Hersteller werben sogar mit maximal 2 A oder 3 A, was extrem viel ist!
1A ist für eine herkömmliche Batterie viel zu viel und auch für NiMH-Akkus schon grenzwertig.
Auch die EBL 3000 mWh Akkus scheinen sich mit höheren Lasten etwas schwerer zu tun. So konnte ich hier ein recht wirres Spannungsverhalten beobachten.
So zeigten 3 von 4 Akkus ein völlig anderes Spannungsverhalten. Die Drosselung am Ende auf 1,1 V fiel bei diesen komplett aus. Nur 1 Akku (Akku Nummer 4) zeigte dieses Verhalten noch.
Zudem taten sich Akku Nummer 2 und 3 recht schwer dabei, die Spannung konstant auf ±1,5 V zu halten.
1A ist allerdings auch schon eine recht extreme Last für einen AA-Akku, welche so im Alltag praktisch nie vorkommt. Es zeigt nur, dass wir hier vielleicht einen etwas schwächeren Spannungswandler haben.
Dies sehen wir auch bei der Kapazität, welche bei 1A doch ein Stück einbricht.
Fazit
Ich bin bei den EBL 3000 mWh etwas hin und her gerissen. Einerseits boten die Akkus im Schnitt mit 3183 mWh bzw. 2196 mAh eine sehr gute Kapazität für Akkus, die mit 3000 mWh werben!
Damit liegen diese im Schnitt etwas über anderen 3000 mWh Akkus, die ich bisher getestet habe.
Allerdings zeigten die Akkus unter hoher Last (1A) ein etwas merkwürdiges Verhalten bei der Spannung, das ich so von anderen Lithium-Akkus nicht kenne. Auch scheint hier die Serienstreuung etwas größer zu sein.
Daher kommt es am Ende wie so oft auf den Preis an. Bekommst du die EBL 3000 mWh Akkus zu einem guten Kurs, dann sind diese OK. Guter Kurs wäre für mich um die 20-25€ für das 8er Pack inklusive Ladegerät. Darüber gibt es aus meiner Sicht dann bessere Alternativen, wie die 3600 mWh Akkus von Zepath.
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Hallo,
Danke für den Tests, ich schaue immer mal wieder nach guten Li-Ion 1.5V Akku.
Da ich aber leider deutlich mehr AAA nutze, wäre es toll wenn es auch mal einen Vergleichstest über Li-Ion 1.5 Akkus im AAA Format gäbe.