Anker bietet mit dem A2688 ein ultra-kompaktes 100-W-Ladegerät in seiner Prime-Serie an. Es verfügt über 3 USB-Ports mit bis zu 100 W Leistung sowie einen einklappbaren Stecker. Auf den ersten Blick scheint der Anker Prime Charger 100 W ein ideales Reiseladegerät zu sein!
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Ist das Ladegerät wirklich so gut, wie es auf den ersten Blick scheint?
Finden wir es im Test heraus!
Ein ultra-kompaktes 100-W-Ladegerät
Das wohl wichtigste Merkmal des A2688 ist der Formfaktor.
Hier haben wir ein 100-W-Ladegerät im typischen Steckdosen-Adapter-Design, das mit 66,8 x 44 x 29 mm sehr kompakt ist – besonders für ein Modell mit drei Ports.
Es ist das kompakteste 100-W-Modell, das ich bisher in den Händen hatte, sogar etwas kompakter als das Ugreen Nexode Pro 100 W. Die Abmessungen des Anker Prime Charger 100 W sind eher mit einem kompakten 65-W-Ladegerät vergleichbar, was beeindruckend ist.
Mit 183 g ist das Gewicht ebenfalls sehr niedrig, wenn auch nicht „unfassbar“ niedrig. Es gibt einige 100-W-Ladegeräte, die minimal weniger wiegen. Dennoch ist das Gewicht als sehr niedrig zu bezeichnen.
Aufgrund der extrem kompakten Abmessungen wirkt das Ladegerät allerdings sehr massiv und „dicht“. Es ist offensichtlich, dass das gesamte Ladegerät ausgefüllt ist.
Die Verarbeitungsqualität entspricht dem für Anker Prime typischen hohen Niveau, und auch die Konstruktion rund um den einklappbaren Stecker wirkt solide.
Anschlüsse des Anker Prime 100 W
Das Anker A2688 Prime 100 W Ladegerät besitzt an der Front 2x USB-C- und 1x USB-A-Anschlüsse, was eine sehr alltagstaugliche Verteilung ist.
- USB-C: 100 W Power Delivery – 5V/3A, 9V/3A, 15V/3A, 20V/5A
- USB-A: 18 W Quick Charge und 22,5 W Super Charge – 5V/3A, 9V/2A, 10V/2,25A, 12V/1,5A
Beide USB-C-Ports bieten eine Leistung von 100 W nach dem USB Power Delivery-Standard. Damit hat das Ladegerät in der Theorie genug Leistung, um sogar große Notebooks zu versorgen.
Der USB-A-Port wiederum bietet 22,5 W nach Super Charge bzw. 18 W nach Quick Charge.
Keine 12-V-Stufe
Wie viele andere Anker-Ladegeräte verzichtet auch dieses Modell auf die 12-V-Spannungsstufe bei den USB Power Delivery-Ports.
Die 12-V-Spannung wird bei USB Power Delivery nur selten genutzt, daher ist dies kein großes Manko. Dennoch ist für mich unverständlich, warum Anker als einer der wenigen Hersteller auf diese Stufe verzichtet.
Überschaubare PPS-Stufe
Natürlich unterstützen beide USB-C-Ports des Ladegeräts den PPS-Standard.
- PPS-Stufe: 5 – 11 V bei bis zu 5 A
Diese PPS-Stufe ist ausreichend groß, um Samsung-Smartphones mit bis zu 45 W zu laden, sofern diese das unterstützen.
Erstaunlich ist jedoch, dass die PPS-Stufe nur bis 11 V geht! Dies begrenzt beispielsweise die Ladegeschwindigkeit in Kombination mit dem Google Pixel 9 Pro XL und einigen chinesischen Geräten.
Eigentlich wäre bei einem Ladegerät dieser Klasse eine PPS-Stufe mit bis zu 21 V zu erwarten.
Weitere Informationen zu PPS findest du hier ->
Was ist PPS und AVS? USB Power Delivery Ladegeräte mit PPS, Übersicht und Info
Belastungstest
Ich unterziehe alle Ladegeräte, die ich teste, einem Belastungstest. Dabei belaste ich das Ladegerät für Zeitraum X mit 100 % der vom Hersteller angegebenen Leistung, also hier 100 W, mithilfe einer elektronischen Last.
Wie hat sich das Anker Prime 100 W Ladegerät hier geschlagen?
Erwartungsgemäß: mäßig gut! Das Anker Prime 100 W Ladegerät kann nicht konstant 100 W liefern. Es schafft die 100 W für ca. eine Stunde, bevor es überhitzt und die Leistung drosselt.
Überrascht mich das? Nein! Das Anker Prime ist extrem kompakt, und solche Ladegeräte haben in der Praxis oft Temperaturprobleme. Gleiches gilt beispielsweise für das Ugreen Nexode Pro 100 W.
Ist das in der Praxis ein Problem? Meist eher nicht, aber solltest du planen, ein Notebook über mehrere Stunden unter Last mit diesem Ladegerät zu betreiben, könntest du auf eine temperaturbedingte Drosselung stoßen.
Spannungsstabilität
Die Spannungsstabilität ist bei USB Power Delivery-Ladegeräten prinzipiell nicht mehr ganz so wichtig für die Ladegeschwindigkeit wie bei normalen USB-A-Ladegeräten. Dennoch ist eine stabile Spannung ein gutes Zeichen für hochwertige Elektronik.
Unter zunehmender Last zeigt sich ein leichter Spannungsabfall. Dies ist nicht ungewöhnlich.
Ich würde die Spannungsstabilität, auch auf einer „Mikro-Spannungs-Ebene“, als solide bezeichnen.
Effizienz des Ladegeräts
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Effizienz. Wie schlägt sich hier der Anker Prime Charger 100 W? Dies teste ich ebenfalls mithilfe einer elektronischen Last.
Die Effizienz schwankte im Test zwischen 86,6 % im Minimum und 91,1 % im Maximum. Besonders die minimale Effizienz des Prime ist erfreulich gut, was sich auch im Vergleich zu anderen Ladegeräten zeigt.
Bei niedriger bis mittlerer Last ist die Effizienz sehr gut. Bei Volllast können jedoch einige andere Modelle besser abschneiden. Vor allem das INIU AI-641 schlägt das Prime hier deutlich.
Video
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Fazit
Ich kann den Anker Prime Charger 100 W nur bedingt empfehlen. Wir haben hier ein technisch gutes Ladegerät zu einem sehr hohen Preis.
Es ist gut, aber technisch auch nicht herausragend. Wir haben ein 100-W-Ladegerät mit 3 Ports, einer guten PPS-Range und guter Effizienz.
Die wichtige PPS-Range von 5 – 11 V bei bis zu 5 A ist für Samsung-Smartphones ideal, aber für ein High-End-Ladegerät nicht überragend. Eine Range bis zu 20/21 V wäre wünschenswert, besonders für einige chinesische Smartphones.
- Extrem Kompaktes Design
- Hohe Verarbeitungsqualität
- Einklappbarer Stecker
- PPS-Unterstützung
- Effizienz bei mittlerer Last
- Begrenzte PPS-Spannungsrange: PPS nur bis 11 V
- Keine 12-V-Spannungsstufe
- Hitzeprobleme bei Volllast
- Gehobener Preis
Die Effizienz ist bei niedriger Last hervorragend und bei hoher Last gut. Allerdings leidet das Anker Prime 100 W aufgrund der ultra-kompakten Abmessungen bei Volllast etwas unter Hitzeproblemen.
Kurzum: Für weniger Geld bekommst du bessere Ladegeräte wie das INIU AI-641, wenn dir die Abmessungen nicht so wichtig sind.
Das ist sozusagen die Trumpfkarte des Anker Prime 100 W – es ist ein wirklich winziges Ladegerät mit 100 W Leistung und drei Ports. Wenn dir das Gewicht und die Größe wichtig sind, dann ist das Anker Prime 100 W ein Top-Ladegerät.
Nutzen du es jedoch nur zu Hause, würde ich andere Modelle wie das INIU AI-641 bevorzugen.
- Link zum Hersteller /// bei Amazon
Geringes Gewicht?? Anker ist immer auf der schweren Seite.
Es gibt genügend 65W Netzteile, die 100 Gramm wiegen, zB das Xiaomi Mi, was schon vor 2 Jahren rauskam.
https://www.amazon.de/gp/product/B09R8164HX
Hier für 100W fast das doppelte Gewicht halte ich immer noch für zu schwer, 130-140 Gramm wären sicher machbar.
Da wundere ich mich, dass Anker es bis heute nicht geschafft hat das Gewicht bei seinen Ladegeräten in den letzten Jahren zu verringern.