Günstige SATA SSDs von Crucial, Samsung, Western Digital, Mushkin und Kingston im Vergleich

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SSDs sind auch im Jahr 2018 alles andere günstig. 1TB Speicher kostet weiterhin problemlos 300-400€.

Allerdings gibt es mittlerweile auch ein paar Modelle welche versuchen mit einem besonders günstigen Preis zu überzeugen.

Beispielsweise die neue MX500 von Crucial oder die Western Digital Blue. Hier sind 1TB/500GB Speicher für unter 300€ bzw. unter 140€ zu bekommen.

Aber wie gut sind diese günstigen SSDs? Welche ist die beste und wie sieht es im Vergleich mit den großen und teuren Modellen aus?

All dies wollen wir doch einmal versuchen in diesem Test zu klären!

 

Günstige SSDs im Vergleich, die Testkandidaten

Folgende SSDs schicke ich in den Vergleich:

Die Crucial und die Western Digital SSDs liegen in der 500GB Version vor, die beiden anderen in der 1TB Version.

In der Regel haben größere SSDs immer leichte Geschwindigkeitsvorteile, der Unterschied ist allerdings bei 1TB zu 500GB in der Regel zu vernachlässigen.

Interessant wird zu beobachten sein gerade wie die neue MX500 von Crucial sich gegen die 850EVO von Samsung schlägt und generell wie die Mushkin Triactor 3DL abschneidet.

Die Mushkin Triactor 3DL ist ohne Frage die aktuell günstigste 1TB SSD auf dem Markt, kann allerdings im Gegenzug auch nicht mit den tollsten technischen Daten punkten.

Die Western Digital WD Blue 3D scheint im Übrigen weitestgehend baugleich mit der SanDisk Ultra 3D zu sein. Beide besitzen identische technische Daten und Western Digital hat bekanntlich vor kurzem SanDisk übernommen, von daher wäre es keine Überraschung wenn es sich um das gleiche Innenleben handelt, nur mit anderem Gehäuse. Auch preislich sind beide SSDs fast gleich teuer.

 

Theoretische Benchmarks

Beginnen wir mit ein paar theoretischen Benchmarks. Diese spiegeln zwar nicht immer zwingend die Realität wieder, können uns aber einen gewissen Eindruck über die grundsätzliche Leistungsfähigkeit der SSDs vermitteln.

Für die theoretischen Tests wurden sämtliche SSDs als sekundäre SSDs in einem Test PC verbaut, welcher aus folgenden Komponenten besteht:

  • Intel Pentium G4620
  • MSI C236M Workstation
  • 16GB RAM
  • Fractal Design Define R4 Black Pearl
  • Corsair RMx Series RM550x 550W ATX 2.4

Beginnen wir mit Crystal DiskMark, dem vermutlich beliebtesten Test für SSDs und Speichermedien.

(Kingston,Mushkin,Crucial,Samsung,WD)

Wie wir sehen, sind die Unterschiede zwischen den einzelnen SSDs nicht übermäßig groß. Das ist aber auch zu erwarten. Es ist nicht davon auszugehen, dass eine SSD in diesem Vergleich unerträglich langsam ist.

Aber welche ist die schnellste? Lesend kann sich die Crucial MX500 an Spitze setzen, gefolgt von der Western Digital Blue und der Samsung 850 EVO. Die Kingston SUV400S37 belegt den vorletzten Platz und die Mushkin Triactor 3DL den letzten Platz.

Der Unterschied zwischen der erstplatzierten und letztplatzierten SSD ist aber gerade einmal rund 15%.

Wie sieht es schreibend aus? Hier verliert die Crucial MX500 ihren ersten Platz an die Samsung 850 EVO, gefolgt von der Western Digital Blue. Die beiden hinteren Plätze bleiben identisch.

Schreibend ist der Unterschied zwischen erster und letzter SSD mit 20% etwas größer.

Werden diese Ergebnisse auch vom AS SSD Benchmark bestätigt?

(Crucial, Kingston, Mushkin, Samsung, WD)

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass AS SSD ähnliche Ergebnisse ausspuckt. Lesend ist weiterhin die Crucial MX500 die stärkste SSD, diesmal aber gefolgt von der Samsung 850 EVO und der Western Digital Blue.

Auch schreibend die gleiche Reihenfolge. Samsung 850 EVO vor der Western Digital Blue und der Crucial MX500.

Die beiden letzten Plätze belegt die Kingston SUV400S37 und die Mushkin Triactor 3DL.

Im Gegensatz zu Crystal Disk Mark kann uns AS SSD auch die Zugriffszeit der jeweiligen SSDs nennen. Aber auch hier gibt es keine großen Überraschungen.

Die Samsung 850 EVO liegt vor der Crucial MX500 und der Western Digital Blue. Erneut auf den beiden letzten Plätzen landen die SSDs von Kingston und Mushkin.

Sehr interessant ist auch der Kopierbenchmark, welcher von AS SSD mitgebracht wird. Dieser soll etwas „realistischere“ Zahlen liefern, als der normale Benchmark.

Schauen wir uns auch hier einmal die Werte an.

Hier wird es nun interessant, denn in diesem Test schneidet die Kingston SUV400S37 auf Platz 1 vor der Mushkin Triactor 3DL am stärksten ab. Auf dem letzen Platz liegt die Western Digital Blue.

Hier wird es interessant sein zu sehen wie die SSDs in der Praxis abschneiden.

 

Schreibcache?

Einige günstigere SSDs verfügen über einen SLC Schreibcache. Das bedeutet in Kurzform, dass sich ein Teil der SSD schneller beschreiben lässt als der Rest.

Dieser schnell zu beschreibende Teil wird allerdings im Hintergrund immer wieder frei geräumt, so dass in der Praxis eigentlich immer die maximale Leistung zur Verfügung steht. Lediglich bei langen und konstanten Schreibvorgängen kann sich dies negativ auf die Gesamtleistung auswirken.

Hier ist natürlich eine SSD im Vorteil, welche sich konstant schnell beschreiben lässt. Aber wie steht es um unsere Testkandidaten? Welche SSDs nutzen solch einen Cache?

Zu meiner Überraschung nur eine! Lediglich die Kingston SUV400S37 scheint einen 16GB großen Schreibcache zu besitzen. Schreibt Ihr mehr als ca. 16GB Daten am Stück auf die SSD sinkt die Schreibperformance auf rund 110MB/s.

Gebt Ihr natürlich der SSD ein paar Minuten Ruhe, steigt die Schreibgeschwindigkeit wieder auf die üblichen 500MB/s + an.

Ich war hier zugegeben etwas überrascht, dass die günstige Mushkin Triactor 3DL nicht solch einen aggressiven Schreibcache besitzt. Aber selbst beim konstanten Schreiben von über 200GB hält diese ihre Geschwindigkeit, beeindruckend!

 

Praktische Tests

Kommen wir von den theoretischen Tests zu ein paar Praxis näheren Tests.

Beginnen wir hier ganz stumpf mit einem Kopiertest. Bei diesem habe ich in drei Durchläufen jeweils drei Ordner mit Dateien auf bzw. von den SSDs kopiert und dabei die Zeit gestoppt.

Dabei handelt es sich um unterschiedliche Dateizusammenstellungen. Datei Mix 1 ist 24,6GB groß und besteht aus einer bunten Mischung aus großen und ein paar kleinen Dateien (es handelt sich um den Programm Ordner von Bioshock infinite).

Datei Mix 2 ist im Grunde genommen Datei Mix 1 nur als ein ZIP Archiv gepackt, also eine große Datei. Datei Mix 3 ist 5,04GB groß, besteht aber aus 13814 einzelnen Dateien, also viele kleine Dateien.

Die Ausgangs bzw. Ziel SSD ist eine Toshiba OCZ RD400 NVME SSD, welche die Testkandidaten nicht ausbremsen sollte.

Beginnen wir lesend. Hier gewinnt, nach den Benchmarkergebnissen wenig überraschend, die Crucial MX500, vor der Western Digital Blue und der Samsung 850 EVO. Auf den beiden hinteren Plätzen tauscht allerdings die Kingston SUV400S37 und die Mushkin Triactor 3DL die Plätze. Die Kingston hat also am schlechtesten abgeschnitten.

Wie sieht es schreibend aus? Hier bricht die Kingston SUV400S37 völlig weg, warum habe ich ja bereits weiter oben erklärt. Die Kingston SUV400S37 hat nur ca. 16GB großen Cache, welcher zu einer schnellen Schreibgeschwindigkeit in der Lage ist. Sind diese 16GB voll, sinkt die Schreibgeschwindigkeit auf 110MB/s.  Daher schneidet die Kingston auch bei dem kleineren Datei-Mix 3 noch recht gut ab, während die Ergebnisse bei den größeren Datei-Mixen schlecht sind.

Platz 1 beim Schreibtest holt sich die Samsung 850 EVO, gefolgt von der Crucial MX500 und der Mushkin Triactor 3DL auf Platz 2 und 3.

Es kann im Alltag durchaus vorkommen, dass man eine ZIP Datei entpackt. Wie schlagen sich hier die SSDs? Für diesen Test habe ich eine 54GB Zip Datei (bunter Datei-Mix) auf die SSDs kopiert und entpackt. Diesen Test habe ich an einem anderen PC, mit AMD Ryzen 1800x durchgeführt, um eine CPU Limitierung zu vermeiden.

Platz 1 geht an die Samsung 850 EVO mit 9:49, Platz 2 an die Western Digital Blue mit 9:50, Platz 3 an die Crucial MX500 mit 10:10 und Platz 4 an die Mushkin Triactor 3DL mit 10:20.

Den letzten Platz belegt leider wieder die Kingston SUV400S37. Ich habe dieser sogar einige Minuten Ruhe zwischen dem Kopier- und Entpackvorgang gegeben, aber auch dies hat nicht viel geholfen. 16GB Cache bei 1TB Kapazität ist eher mäßig viel und sorgt auch hier für sehr schlechte Ergebnisse.

Was darf bei einem Praxistest nicht fehlen? Richtig der Windows Startvorgang! Um die Windows 10 Startgeschwindigkeit zu messen habe ich eine frische Windows 10 Installation auf eine nicht in diesem Test vorhandenen SSD aufgespielt und anschließend auf die Testkandidaten geklont.

Also hatten alle SSDs 1 zu 1 die gleiche Windows Installation, welcher ich auch für mehr Konstantheit die Internet Verbindung gekappt hatte.

Hier gibt es nun zwei Test „Versionen“. Version 1, die Zeit vom betätigen des Einschalters bis zum sehen des Desktops. Version 2, die Zeit vom Betätigen des Einschalters bis zum Start von Windows 10 und 5 Programmen im Autostart (Open Office Writer und Calc, GIMP, FireFox, Edge und AVAST Anti Virus). Ich gebe Euch den Mittelwert aus jeweils vier Messdurchläufen an.

Beim reinen Erreichen des Desktops liefern sich die Crucial MX500 und Samsung 850 EVO ein Kopf an Kopf Rennen mit 13,3 bzw. 13,4 Sekunden. Auch die Mushkin Triactor 3DL und Western Digital Blue erreichen sehr respektable 14,1 bzw. 14,4 Sekunden.

Lediglich die Kingston SUV400S37 schafft nur 15,8 Sekunden. Hier muss man allerdings auch ehrlich sein, praktisch wird man hier kaum einen Unterschied feststellen können zwischen den einzelnen SSDs.

Wie sieht es aber aus, wenn Windows + ein paar Programme gestartet werden müssen?

Hier setzt sich nun die Samsung 850 EVO knapp an die Spitze, erneut gefolgt von der Crucial MX500. Die Western Digital Blue landet auf Platz 3 und die Mushkin Triactor 3DL auf Platz 4. Der letzte Platz geht wieder an die Kingston SUV400S37.

 

Stromverbrauch

Kommen wir zum Abschluss noch auf dem Stromverbrauch der SSDs zu sprechen. Wichtig, dieser spielt nur in einem Notebook eine Rolle! SSDs benötigen so wenig Energie, dass dies bei einem Desktop PC keinen Unterschied macht.

Bei einem Notebook kann hier eine sparsamere SSD verglichen mit einer HDD durchaus einige Minuten mehr Laufzeit bringen.

Beginnen wir mit dem Leerlauf Stromverbrauch.

Angabe im Watt

Die sparsamste SSD ist ein wenig überraschend die Western Digital Blue mit gerade einmal 0,335W. Auf Platz zwei folgt, ebenfalls etwas überraschend, die Mushkin Triactor 3DL mit 0,505W. Zwischen Platz 1 und Platz 2 gibt es einen recht großen Unterschied, was den Stromverbrauch angeht.

Zwischen Platz 2 und dem Rest des Feldes ist der Unterschied allerdings deutlich geringer. Lediglich die Kingston SUV400S37 verleibt sich 0,935W ein, was doch nochmal ein gutes Stück mehr ist. Diesen Wert betrachtet allerdings ein wenig vorsichtig. Dieser ist schon recht hoch und ich kann nicht ausschließen das die SSD vielleicht im Hintergrund irgendwelche Prozesse ausgeführt hat (Garbage Collection). Allerdings war dies der Stromverbrauch konstant über einige Minuten hinweg.

Wie steht es aber um Lastsituationen?  Hier müssen wir zwischen lesen und schreiben unterscheiden. SSDs benötigen schreibend mehr Energie als lesend. Für diesen Test habe ich den Stromverbrauch beim Schreiben bzw. Lesen einer großen Datei gemessen.

Angabe in Watt

Erneut zeigt die Kingston SUV400S37 den höchsten Stromverbrauch, was meine Leerlauf -Werte etwas bestätigt. Dies ist keine SSD für Notebooks! Zu mindestens dann, wenn Euch Akkulaufzeit wichtig ist.

Am Energie sparsamsten ist die Mushkin Triactor 3DL, welche im Schnitt 1,675W benötigte. Auf Platz 2 folgt die Crucial MX500 mit 1,84W und die WD Blue mit 1,98W.

 

Fazit

Welche ist die beste „günstige“ SATA SSD? Auch nach dem Test ist diese Frage nicht ganz leicht zu beantworten.

Was die Leistung angeht, liefern sich die Crucial MX500 und Samsung 850 EVO ein hartes Kopf an Kopf Rennen.

Die Crucial MX500 scheint bei leseintensiven Anwendungen etwas stärker zu sein, die Samsung 850 EVO bei schreibintensiven Anwendungen. In der Praxis werdet Ihr allerdings zwischen diesen beiden kaum einen Unterschied spüren.

Hier würde ich also im Zweifel die günstigere SSD Wählen, was aktuell die MX500 von Crucial ist.

Allgemein ist die Crucial MX500 ein wirklich gutes Angebot und auch meine Empfehlung für eine schnelle und günstige SSD!

Allerdings muss ich auch hier die Mushkin Triactor 3DL loben. Die Triactor 3DL ist aktuell die günstigste 1TB SSD. Zwar ist diese nicht unbedingt die Leistungsstärkste, aber die Leistung liegt lediglich ein paar % unter der der anderen. Sucht Ihr also eine besonders günstige zweit SSD für Euer System, kann die Mushkin Triactor 3DL eine gute Alternative zur Crucial MX500 darstellen.

Die Western Digital Blue hat im Test auch eine gute Figur hinterlassen, landete aber meist hinter der Crucial und Samsung, aber vor der Mushkin und Kingston. Ich würde die Leistung also als solide, aber unauffällig einstufen.

Kommen wir zuletzt auf die Kingston SUV400S37 zu sprechen. Sagen wir es so, die SSD macht was sie machen soll, aber langsamer als alle anderen Modelle im Vergleich, gerade dann, wenn es um das Schreiben von Dateien geht. Ich sehe hier also keinen Grund, warum man die Kingston SUV400S37 kaufen sollte. Vielleicht wenn Ihr diese im super Sonderangebot für 200€/1TB findet ja, ansonsten fahrt Ihr mit einer der anderen SSDs besser.

Folgendes Leistungsranking ergibt sich abschließend:

  1. Samsung SSD 850 EVO
  2. Crucial MX500
  3. Western Digital WD Blue 3D
  4. Mushkin Triactor 3DL
  5. Kingston SUV400S37

Sollte es Euch um die beste Preis/Leistung gehen, würde ich folgendes Ranking aufstellen:

  1. Crucial MX500
  2. Mushkin Triactor 3DL
  3. Samsung SSD 850 EVO
  4. Western Digital WD Blue 3D
  5. Kingston SUV400S37

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Michael Barton
Michael Barton
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