RAVPower hat in seiner Pioneer Serie einige interessante USB C Ladegeräte. Eins der spannendsten ist dabei das „RP-PC136 PD Pioneer 65W 4 Port Ladegerät“.
Dieses verfügt über zwei USB C Power Delivery Ports, wie auch zwei klassische USB A Ports mit Quick Charge. Dies in einem sehr kompakten und ungewohnt Blocking Formfaktor.
Kurzum, das RAVPower RP-PC136 hat mein Interesse erweckt! Freundlicherweise hat mir RAVPower dieses auch für einen Test zur Verfügung gestellt. Wollen wir uns doch einmal ansehen ob das PD Pioneer 65W 4 Port Ladegerät überzeugen kann!
Das RAVPower RP-PC136 PD Pioneer 65W 4 Port Ladegerät im Test
RAVPower setzt bei seinem RP-PC136 auf einen recht ungewöhnlichen Aufbau. Bei dem Ladegerät handelt es sich um ein Tischladegerät, welches allerdings nicht flach und länglich gebaut ist, sondern auf ein sehr blockiges Design setzt.
So sind die Anschlüsse des RP-PC136 in einem 2×2 Design angeordnet. Dabei misst das Ladegerät 75 x 40 x 40 mm und bringt ein Gewicht von 169g auf die Waage. Angenehme Werte für ein Ladegerät mit 65W Leistung. Dies liegt mit Sicherheit auch etwas an der verwendeten GaN Technologie.
GaN steht für Gallium Nitride, welches ein Halbleiter ist, der so langsam seinen Weg in den Massenmarkt findet. Gallium Nitride hat gegenüber Silizium einige Vorteile im Bereich der Effizienz, bei Schaltnetzteilen. Dies erlaubt es kleinere Bauteile mit Gallium Nitride bei gleicher Leistung zu bauen als mit regulärem Silizium. Je nach Quelle sind GaN Bauteile ca. 32% kleiner, bei gleicher Leistung und zudem noch effizienter.
GaN ist jetzt sicherlich kein absolutes Wunder, aber es hilft doch dabei Ladegeräte noch einen Hauch kompakter und effizienter zu bauen. Zudem gibt es aktuell keine „billigen“ GaN Bauteile. Diese bieten also immer ein gutes Mindestmaß an Qualität.
Wie steht es aber um die Anschlüsse des RAVPower RP-PC136 PD Pioneer 65W 4 Port Ladegerätes?
Dieses besitzt zwei USB A Ports und zwei USB C Ports. Bei den USB A Ports handelt es sich um 18W Quick Charge Ports. Diese können also 5V/3A, 9V/2A oder 12V/1,5A liefern. Diese wurden zudem mit RAVPowers iSmart Technologie verfeinert, welche auch eine hohe Leistung bei nicht Quick Charge fähigen Smartphones ermöglichen soll.
Die beiden USB C Ports unterstützen den USB Power Delivery Standard mit bis zu 65W! Genau genommen kann jeder Port 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A oder 20V/3,25A liefern. Beide USB C Ports sind hier identisch.
Allerdings kann das Ladegerät auch maximal 65W insgesamt liefern! Versucht Ihr mehr als dies zu nutzen drosselt sich das Ladegerät.
Ein erster Test und Temperatur
Wie von RAVPower beworben bieten beide USB C Ports des RP-PC136 PD Pioneer 65W Leistung nach dem USB PD 3.0 Standard.
Da die maximal Leistung des RP-PC136 bei 65W liegt, wäre es theoretisch möglich dieses durch den Anschluss zu vieler Geräte zu überlasten. Um dies zu verhindern drosselt sich das Ladegerät dynamisch, je nachdem wie viele Anschlüsse Ihr belegt.
Nutzt Ihr einen der USB C Ports liegt die Leistung des USB C Ports bei 65W. Belegt Ihr den USB C Port + USB A Port, dann drosselt sich der USB C Port auf 45W. Interessanterweise gibt es aber KEINE weitere Drosselung wenn Ihr beide USB A Ports + USB C belegt. Es wäre also theoretisch möglich 45 + 18 + 18W zu nutzen. Hier würde dann der generelle Überlastungsschutz greifen.
Nutzt Ihr beide USB C Ports, dann werden diese beide auf 18W gedrosselt. Diese 2x 18W bleiben auch bei der parallelen Nutzung der USB A Ports bestehen. Theoretisch könntet Ihr also das Ladegerät mit 4x 18W belasten, was auch funktioniert!
In meinem Test habe ich das Ladegerät 5 Stunden lang mit den vollen 65W belastet. Dies hat das Ladegerät auch problemlos standgehalten.
Auch die Hitzeentwicklung hielt sich in Grenzen. 75 Grad sind natürlich nicht kühl, aber auch nicht problematisch heiß.
Ladetempo und Kompatibilität
Folgende Geräte habe ich am RAVPower RP-PC136 getestet:
- Apple iPhone 12 Pro
- Apple MacBook Pro 13
- Apple MacBook Pro 16
- Dell XPS 13 9380
- Dell XPS 17 9700
- Samsung Note 20 Ultra
- Sony Xperia 5 II
- Xiaomi Mi 10 Pro
USB C | USB A | |
Apple iPad Pro 11 | 24,93W | 7,14W |
Apple iPhone 12 Pro | 18,2W | 9,6W |
Apple MacBook Pro 13 | 51,2W | 11,8W |
Apple MacBook Pro 16 | 62,5W | 4,93W |
Dell XPS 13 9380 | 44,2W | |
Dell XPS 17 9700 | 58,8W | |
Samsung Note 20 Ultra | 14,2W | 14,7W |
Sony Xperia 5 II | 18,2W | 7,1W |
Xiaomi Mi 10 Pro | 13,07W | 13,5W |
Da wir hier sowohl einen USB C Port mit USB Power Delivery wie auch einen USB A Port mit Quick Charge 3.0 haben, können wir 95% aller Smartphones aktuell auf dem Markt schnellladen!
Dies zwar teilweise nicht mit 100% des maximal möglichen Ladetempos (hierfür sind oft proprietäre Ladegeräte oder Sonderstandards wie USB PPS nötig), aber über 10W erreicht das RAVPower RP-PC136 problemlos mit jedem aktuellen Smartphone.
Dies gilt gerade für die iPhones und iPads, welche auch mit dem vollen Tempo ladbar sind.
Ihr könnt am RAVPower RP-PC136 aber auch Notebooks laden! Die meisten 13 Zöller lassen sich mit dem vollen Tempo laden, da hier meist nur 45-60W benötigt werden. Größere Notebooks benötigen allerdings meist mehr Leistung für das volle Ladetempo. Dennoch ließ sich auch das Apple MacBook Pro 16 und Dell XPS 17 laden, nur halt etwas langsamer.
Kompatibilitätsprobleme konnte ich keine beobachten.
Effizienz
Schauen wir uns noch die Effizienz zum Abschluss an.
Die Effizienz des RAVPower RP-PC136 liegt zwischen 83,6% bei niedriger Last und 89,5% bei hoher Last. Dies ist ein absolut solides Ergebnis, was sich auch im Vergleich zu anderen Ladegeräten zeigt.
Es gibt zwar durchaus noch Ladegeräte mit einer noch etwas besseren Effizienz, aber das RAVPower RP-PC136 liegt klar im oberen Bereich des Felds!
Fazit
Das RAVPower RP-PC136 PD Pioneer 65W hat es geschafft einen Platz auf meinem Nachttisch zu ergattern! Dies sollte schon zeigen, dass ich das kleine Ladegerät wirklich mag.
Das wichtigste ist natürlich die Technik. Zwei USB C Ports mit USB PD und bis zu 65W und zwei USB A Ports mit Quick Charge ist eine ziemlich perfekte Ausstattung! Hierdurch könnt Ihr so ziemlich alle aktuellen Smartphones und Tablets schnellladen. Erfreulicherweise zeigte das RAVPower RP-PC136 im Test auch keine Kompatibilitätsprobleme, so funktionierte auch das Laden von Notebooks problemlos.
Hitzeentwicklung und Effizienz passten absolut! Die Effizienz ist sogar als gut bis sehr gut zu bezeichnen.
Hinzu kommt der sehr schön kompakte und handliche Formfaktor, welcher das RAVPower RP-PC136 auch zu einem idealen Reise-Ladegerät macht. Das einzige was etwas gegen dieses spricht ist die maximal Leistung von letztendlich „nur“ 65W. 65W reicht völlig aus für einzelne Geräte oder Smartphones, wollt Ihr aber mehrere Geräte gleichzeitig laden, wie ein MacBook + iPhone + iPad, dann wird das RAVPower RP-PC136 seine Ports recht deutlich drosseln.
Abseits davon ist das RAVPower RP-PC136 PD Pioneer 65W 4 Port Ladegerät Spitzenklasse und voll empfehlenswert!
- 65W USB C Ausgang
- USB Power Delivery und Quick Charge
- Effizienz zwischen 83,6% und 89,5%
- Unkritische Hitzeentwicklung
Welchen Quick Charge Typ unterstützen die, 2 oder 3 ?
Toller Test, danke.lg
Hallo,
sehr guter Beitrag.
Eine Frage:
Wird das Ladetempo nur gedrosselt wenn Geräte aktiv angeschlossen sind oder reicht der Anschluss eines Kabels ohne Gerät?
Vielen Dank für die Antwort.
Das würde mich auch sehr interessieren!
hab ein baseus usb c gan Netzteil mit 65 Watt.
ebenfalls mit 2 usb c und 2 usb a.
das ultra nervige ist,wenn man zb den homepod mini laufen hat und Musik hört und dann sein iPhone zum Laden ansteckt,wird kurzfristig die Stromversorgung an allen Anschlüssen unterbrochen,d.h. Homepod bootet neu und das dauert ein wenig.
Bestehen solche Probleme bei diesem Modell?
@Fatih
Gerade getestet und keine Probleme.
Mein Apple Home Pod Mini bleibt am Strom.
Danke dir vielmals für die extrem schnelle Rückmeldung.
Dann werde ich wohl wechseln
irgendwie vollkommen unlogisch:
„Nutzt Ihr einen der USB C Ports liegt die Leistung des USB C Ports bei 65W. Belegt Ihr den USB C Port + USB A Port, dann drosselt sich der USB C Port auf 45W. Interessanterweise gibt es aber KEINE weitere Drosselung wenn Ihr beide USB A Ports + USB C belegt. Es wäre also theoretisch möglich 45 + 18 + 18W zu nutzen. Hier würde dann der generelle Überlastungsschutz greifen.“
Also es wird nicht mehr gedrosselt, aber es greift der generelle Überlastungsschutz. Wo ist denn der Unterschied für mich?