Ein Blick auf die Zyxel Nebula Cloud (und Test des Zyxel NWA50AX Pro)

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“Professionelle” WLAN und Netzwerk-Systeme sind nicht nur für große Geschäftskunden interessant, sondern auch oft für kleinere Unternehmen und “Hobby Systemadministratoren” / Home Labs.

Hier erfreuen sich gerade die Ubiquiti UniFi Produkte großer Beliebtheit. Mit steigender Beliebtheit steigen aber auch bei Ubiquiti etwas die Preise.

Es gibt aber durchaus einige spannende Alternativen zu UniFi, wie TP-Link Omada oder auch die Zyxel Nebula Cloud.

Die Nebula Cloud ist ein Verwaltungssystem von Zyxel für viele ihrer professionellen WLAN/Netzwerk Produkte, wie beispielsweise dem Zyxel NWA50AX Pro.

Der Zyxel NWA50AX Pro ist ein WLAN 6 Access Point mit 2402 Mbit auf dem 5 GHz Band und einem 2,5 Gbit LAN Uplink, wie auch POE. Dabei bekommst du den Zyxel NWA50AX Pro für knapp über 100€, was ein fantastischer Preis ist!

Wollen wir uns in diesem Artikel einmal die Zyxel Nebula Cloud wie auch den Zyxel NWA50AX Pro ansehen!

An dieser Stelle vielen Dank an Zyxel, welche mir den Access Point für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.

 

Der Zyxel NWA50AX Pro im Test

Der Zyxel NWA50AX Pro ist auf den ersten Blick ein sehr klassischer “Professioneller” WLAN Access Point.

So ist dieser mit 140 x 140 x 37,5 mm sehr kompakt und für die Wandmontage vorgesehen. Der Access Point setzt dabei auf ein schlichtes und schickes, weißes Design. Es gibt lediglich eine Status-LED auf der Front.

Auf der Rückseite finden wir einen LAN Port, wie auch einen DC Eingang.

Der LAN Port des NWA50AX Pro hat es aber in sich! So ist dies zunächst ein PoE Port, heißt, der Access Point kann über diesen Port mit Strom versorgt werden.

Zum anderen unterstützt dieser bis zu 2,5 Gbit! Ja, ein 100€ Access Point mit 2,5 Gbit LAN Uplink, dies ist schon etwas besonderes. Und ja, das kann auch Sinn machen, denn WLAN ist mittlerweile schnell genug die Leistung von normalen Gbit LAN Verbindungen zu übertreffen.

 

Die Zyxel Nebula Cloud, Basics

Was ist aber nun die Zyxel Nebula Cloud? Du kannst viele professionelle Produkte in die Nebula Cloud einbinden.

Bei der Nebula Cloud handelt es sich um eine “Controller-Software”, welche aber nicht auf einem physischen Controller läuft, wie bei Ubiquiti, sondern halt in der Cloud.

Dies hat wie üblich seine Vor- und Nachteile. So brauchst du keinen separaten Server, VM oder Hardware-Controller, bist aber auf das Internet und natürlich auch auf den Hersteller angewiesen.

Dabei ist die Nebula Cloud prinzipiell kostenfrei! Allerdings nur die “Kern-Funktionen”. Erweiterte Funktionen hat Zyxel hinter kostenpflichtigen Lizenzen versteckt. Hierbei handelt es sich um Dinge wie:

  • Topologien (fürs Netzwerk)
  • Voucher Codes fürs WLAN Netzwerk
  • Traffic Shaping
  • ONVIF discovery
  • IP & Routing
  • Security Service
  • IP Reputationsfilter
  • Verbindungsprotokoll (WLAN)
  • Anwendung Ansicht (AccessPoint, welche Anwendungen wohin Traffic schicken)

Erweiterte Funktionen sind also hinter zusätzlichen Kosten versteckt, was schade ist! Allerdings, die wichtigen Basis-Funktionen sind komplett vorhanden!

Mir in meinem Netzwerk und ich denke auch in den meisten “kleineren” Office-Netzwerken würde hier nichts fehlen.

 

Was macht eine Controller Software?

Wenn du bisher nur mit normalen Heim-Routern Erfahrungen gemacht hast, dann wirst du bisher vermutlich noch nie eine Controller Software vor dir gehabt haben.

In Kurzfassung, eine Controller-Software erlaubt es dir, mehrere Netzwerkgeräte in einer zusammengefassten Benutzeroberfläche zu verwalten. Anstelle beispielsweise bei jedem WLAN-Router (AccessPoint) einzeln Einstellungen zu tätigen, kannst du eine Einstellung über die Controller Software “global” verwalten.

Dies spart Zeit und hilft dabei, einen Überblick auch über große Netzwerke zu erhalten.

So kannst du auch beispielsweise alle mit dem Netzwerk verbundenen Clients in einer Übersicht sehen, was aus meiner Sicht einer der größten Vorteile einer solchen Verwaltung ist.

 

Eine erste Übersicht

Prinzipiell ist die Nebula Cloud ähnlich wie UniFi aufgebaut. Auf der Startseite haben wir zunächst eine Übersicht über alle verbundenen Geräte, Clients, Basis Informationen zum Netzwerk, Traffic usw.

An der linken Seite haben wir dann die Menüpunkte für weitere Ansichten.

  • Topologie
  • Geräte
  • Karte
  • Clients
  • Anwendungsnutzung
  • Zusammenfassender Bericht
  • Ereignisprotokoll
  • Konfiguration
  • Lizenzen
  • Administratoren
  • Organisationsweit

 

Geräte

Unter Geräte findest du, wie der Name schon sagt eine Übersicht der verbundenen Zyxel Geräte unterteilt in Access Points, Switche, Security Gateway und Mobile Router.

Dort kannst du jeweils den Status der Geräte sehen, wie auch den Namen, verbundene Clients usw.

Mit einem Anklicken kommst du in die erweiterten Einstellungen wo du neben weiteren Details auch Live Diagramme über den Traffic und Ping sehen kannst.

Optisch ist das Ganze vielleicht etwas überladen, aber prinzipiell ist der Funktionsumfang super.

 

Clients

Unter Clients werden, wie der Name schon sagt, die verbundenen Clients angezeigt. Dies hat bei mir aber nicht so recht funktioniert. Warum auch immer. Möglicherweise ist für dieses Feature ein Router notwendig.

 

Leistung des Zyxel NWA50AX Pro

Der Zyxel NWA50AX Pro isdt ein aktueller “WLAN 6” AccessPoint. Dieser bietet bis zu 574 Mbit auf dem 2,4 GHz Band und 2402 Mbit auf dem 5 GHz Band.

Heißt wir haben einen AccessPoint im “2×2” Design. Für diesen kleinen Test habe ich das Apple MacBook Pro 13 M1 gewählt, wie auch drei weitere AccessPoints.

Starten wir mit der Kurzdistanz.

Kurzdistanz Download Upload
Zyxel NWA50AX Pro 896 817
Ubiquiti UniFi 6 Lite 656 769
Zyxel NWA55AXE 759 543
Ubiquiti UniFi 6 Pro 956 772

(Angabe in Mbit)

Mit satten 896 Mbit im Download und 817 Mbit im Upload kratzt der AccessPoint dicht am Gbit LAN Limit. Lediglich der Ubiquiti UniFi 6 Pro, welcher preislich eine Klasse über dem Zyxel NWA50AX Pro spielt, kann die Werte noch leicht überbieten.

Der an sich “geleichwertige” Ubiquiti UniFi 6 Lite wird geschlagen.

Schauen wir uns die Werte auch einmal auf hohe Distanz mit 3x dicken Wänden an.

3x Wände Download Upload
Zyxel NWA50AX Pro 151 54
Ubiquiti UniFi 6 Lite 106 48
Zyxel NWA55AXE 96 100
Ubiquiti UniFi 6 Pro 212 156

(Angabe in Mbit)

Hier sehen wir ein ähnliches Bild. Erneut wird der Ubiquiti UniFi 6 Lite klar geschlagen, aber der “große” Pro liegt noch leicht vor dem Zyxel NWA50AX Pro.

 

Fazit

Das Zyxel Nebula Cloud ist spannend! So haben wir hier ein sehr umfangreiches und auch ohne Frage professionelles WLAN System, sowohl was die Hardware aber auch was die Software betrifft.

Spannenderweise ist die größte Stärke des Zyxel Nebula Cloud Systems der Preis. So sind die professionellen Zyxel Access Points, Switche usw. in der Regel günstiger als die vergleichbaren Ubiquiti UniFi Produkte.

Zudem benötigst du keinen Hardware Controller, was wiederum Fluch und Segen sein kann. Anstelle dessen bist du von der Nebula Cloud abhänig.

Diese funktionierte bei mir gut, gefällt mir aber offen gesagt weniger als das UniFi System. Dies nicht aufgrund des Funktionsumfangs, sondern eher aufgrund von Design, Aufbau und Benutzererfahrung.

Funktional ist die Nebula Cloud dem UniFi System eher etwas voraus, vor allem im professionellen Bereich. Allerdings sind viele dieser Funktionen wiederum hinter einer Paywall versteckt. Die Basis-Funktionalität ist zwar komplett kostenfrei, aber dennoch bin ich nicht der größte “Abo für alles” Fan, zumal Zyxel sehr versucht einen zu einem Abo zu überreden.

Am Zyxel NWA50AX Pro wiederum war nichts auszusetzen! Dies ist ein sehr guter und problemloser AccessPoint, welcher auch bei der Leistung etwas über seiner eigentlichen Preisklasse spielt.

Unterm Strich sehe ich das Nebula Cloud eher wirklich im professionellen Sektor. Für “daheim” rumspielen ist UniFi oder auch TP-Link Omada einfach etwas hübscher und “spaßiger”.Die Nebula Cloud sehe ich eher bei größeren Installationen, wo die günstigeren Hardwarepreise auch etwas mögliche Abogebühren ausgleichen.

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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