Die Reolink Argus 2 ist eine der interessantesten Überwachungskameras aktuell auf dem Markt. Warum? Überwachungskameras können ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Allerdings kann die Montage bzw. Installation von Überwachungskameras, gerade Outdoor Überwachungskameras, sehr aufwendig sein. Stromkabel ziehen, Netzwerk Anschluss, Anschrauben usw.
Dies geht mit der Reolink Argus 2 in der Theorie deutlich einfacher, denn die Argus 2 ist eine vollständig kabellose Überwachungskamera!
Die Kamera wird via Akku mit Strom versorgt und direkt ins WLAN eingebunden. Kein Stromkabel nötig und auch keine „Basisstation“ oder Ähnliches.
Klingt doch gut! Aber ist die Reolink Argus 2 auch in der Praxis wirklich so gut? Finden wir dies im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Reolink für das zur Verfügung stellen der Kamera.
Die Reolink Argus 2 im Test
Die Argus 2 ist eine vergleichsweise kleine und kompakte Überwachungskamera. Die Einheit ist lediglich etwas größer als ein Ei und besitzt ebenfalls eine ovale Form.
Reolink setzt bei der Argus 2 auf ein weißes Kunststoffgehäuse. Lediglich auf der Front ist eine schwarze Hochglanz Abdeckung zu finden. In dieser Abdeckung ist die Kameralinse integriert, wie auch diverse Sensoren und IR LEDs.
Bei der Montage der Argus 2 habt Ihr zwei Optionen. Ihr könnt entweder das Schraubgewinde auf der Unterseite nutzen, oder die integrierten Magnete.
Mithilfe dieser Magnete lässt sich die Kamera an eine beigelegte „halbe Metall-Kugel“ anheften, welche sich wiederum aufstellen oder an die Wand montieren lässt. Ich glaube, man kann hier durchaus sagen, dass sich Reolink etwas bei seinem größten Konkurrenten, der Netgear Arlo, orientiert hat.
Auch die Arlo Überwachungskameras setzt auf ein sehr ähnliches Halterungssystem bzw. das gleiche. Ihr könnt die Reolink Argus 2 auch mit den meisten Halterungen der Arlo Kameras nutzen.
Dies ist aber eigentlich gar nicht nötig, denn Reolink ist sehr großzügig was das Zubehör angeht. Neben der Magnethalterung liegt auch eine Wandhalterung mit Schraubgewinde bei, eine wasserfeste Abdeckung, ein Ladekabel und ein Gurt für die Montage an einer Regenrinne.
Ja die Reolink Argus 2 kann sowohl innen, wie aber auch außen genutzt werden! Die Kamera ist also wetterfest.
Wie steht es um die Stromversorgung? Im Gegensatz zur Argus 1 nutzt die Argus 2 einen Akku und nicht teure Spezialbatterien.
Der Akku kann einfach mit einem USB Ladegerät über einen microUSB Port auf der Rückseite geladen werden. Zusätzlich bietet Reolink aber auch ein Solar-Ladepanel an, welches den Akku konstant lädt.
Aber wie oft muss man seine Überwachungskamera laden? Reolink gibt alle 4-6 Monate an, was ein hervorragender Wert wäre.
Selbstverständlich habe ich die Argus 2 noch nicht lange genug um dies zu bestätigen oder zu verneinen, allerdings halte ich diesen Wert vielleicht für etwas hochgegriffen.
Reolink gibt die Aufnahmezeit der Argus 2 mit „nur“ mit 960 Minuten an. 16 Stunden mit einer Akkuladung klingt vielleicht wenig, ist aber praktisch meist ausreichend.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kameras nimmt die Argus 2 nur dann auf, wenn eine Bewegung erkannt wird. Hierfür ist auf der Front ein Bewegungssensor angebracht, erst wenn dieser eine Bewegung feststellt, wird die Kamera hochgefahren.
Dies spart natürlich massiv Akku! So muss nur der Bewegungssensor und eine Basiselektronik (für die WLAN Verbindung) aufrechterhalten werden.
Effektiv hängt also Eure Akkulaufzeit sehr stark von der Menge ab wie viel die Kamera aufnimmt bzw. wie oft Ihr in die live Ansicht schaltet.
Ich würde mal schätzen, dass die Kamera an einem normalen Haus, an der Haustür, vermutlich alle 2 Monate ans Netz muss.
Gespeichert werden die Aufnahmen auf einer microSD Speicherkarte, für welche sich ein Slot unter einer Gummi Abdeckung an der Seite der Kamera befindet.
Einrichtung, Installation und App
Für die Einrichtung müsst Ihr Euch etwas Zeit nehmen.
Ladet Euch zunächst die Reolink App herunter, welche für IOS und Android verfügbar ist. In der App müsst Ihr Euch kein Konto beim Hersteller anlegen oder Ähnliches!
Dafür gibt es ein paar Pluspunkte!
Fügt nun in der App eine neue Kamera hinzu. Anschließend müsst Ihr den QR Code Einscannen und den Akku in die Kamera einsetzen. Die Argus 2 begrüßt Euch mit einer Sprachansage.
Die App erstellt Euch nun einen QR Code aus Euren WLAN Informationen, diesen QR Code müsst Ihr vor die Kamera halten, welche diesen einscannt und sich mithilfe der Daten in Euer WLAN Netz einloggt.
Soweit so gut, allerdings hat es bei mir doch recht lange gedauert bis die Kamera den QR Code schließlich erkannt hat. Haltet diesen wirklich recht dicht an die Kamera, ist mein Tipp.
Wurde der Code erkannt ist die Einrichtung auch so gut wie durch. Die Kamera meldet sich in Eurem WLAN Netz an und wird in der App auch angezeigt.
Die Reolink App ist recht einfach aufgebaut. Nein die App ist nicht so schön wie die von Arlo, Nest usw. aber die Funktionalität stimmt.
Auf der Startseite seht Ihr alle Kameras die Ihr verbunden habt mit einer kleinen Vorschau. Tippt Ihr diese an landet Ihr in der Live Ansicht.
Die Ladezeiten sind soweit okay, hier fällt es nicht auf, dass die Argus 2 Akku betrieben ist.
In den Einstellungen könnt und solltet Ihr noch die Einstellungen bezüglich des Bewegungssensors vornehmen. Hier könnt Ihr in mehreren Stufen festlegen wie sensibel dieser ist und natürlich was im Falle eines „Alarms“ passiert.
Aufnahme und Alarm
Was passiert nun wenn die Argus 2 eine Bewegung erkennt? Hier gibt es im Großen und Ganzen vier Optionen.
- Die Kamera zeichnet ein Video auf
- Ihr erhaltet eine Push Nachricht
- Ihr erhaltet eine eMail
- Es ertönt ein Alarm
Ihr könnt hier alle vier Optionen wählen, oder auch nur einzelne. Zudem ist es möglich einen Zeitplan zu hinterlegen. Seid Ihr beispielsweise jeden Tag von 9 bis 18 Uhr nicht Zuhause, könntet Ihr während dieser Zeit einen Alarm aktivieren, während in der restlichen Zeit keine Aufnahmen stattfinden.
Aufnahmen werden bei der Argus 2 ausschließlich intern auf eine microSD Speicherkarte getätigt. Dies hat vor und Nachteile. Aus Datenschutzsicht ist dies natürlich ideal, genau wie aus Sicht der Kosten. Eine 64GB microSD Speicherkarte, welche ewig ausreicht, kostet ja praktisch nichts mehr.
Solltet allerdings ein Einbrecher die Kamera samt Speicherkarte klauen, wären alle Beweise zerstört.
Daher würde ich beispielsweise den Alarm nicht nutzen um nicht unnötig Aufmerksamkeit auf die Kamera zu lenken.
Was die Zuverlässigkeit der Bewegungserkennung angeht, kann ich mich nicht beklagen. Lediglich auf höheren Distanzen kann diese etwas unzuverlässiger werden (ab 6-8 Metern beginnt die Zuverlässigkeit der Erkennung zu sinken).
Bildqualität
Die Reolink Argus 2 verfügt über einen SONY 1/2.8″ CMOS Sensor. Dieser schafft eine Full HD Auflösung bei 15 FPS, mehr als genug für eine normale Überwachungskamera.
Die Bildqualität würde ich bei Tag mit einer 2 bewerten und bei Nacht mit einer 3. Nein Aufnahmen sind nicht so scharf wie bei einem modernen Smartphone, allerdings bei Tageslicht ist das Bild klar und Details lassen sich gut erkennen.
Bei Dunkelheit kommt es sehr auf den Ort an, wo Ihr die Überwachungskamera nutzt. Die Argus 2 verfügt natürlich über IR LEDs, diese sind aber wie bei den meisten komplett kabellosen Überwachungskameras nicht übermäßig stark.
Ein Raum oder ein nicht zu langer Flur wird von diesen ausreichend bis gut ausgeleuchtet, allerdings draußen auf offenen Feld können die IR LEDs durchaus etwas verloren wirken.
Ich würde sagen ein Radius von 5-8 Meter sind so das Maximum, danach wird es zu dunkel, um noch etwas zu erkennen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Blickwinkel. Die Reolink Argus 2 besitzt einen 130 Grad Blickwinkel, was sehr weitwinklig ist! Dies ist natürlich optimal, wenn Ihr einen Raum überwachen wollt, aber suboptimal, wenn Ihr aus der Distanz beispielsweise einen Durchgang beobachten wollt.
Für einen Hof oder kleinen Garten ist natürlich das Weitwinklige ebenfalls gut geeignet. Bedenkt dies aber beim Kauf/der Montage.
Die Kamera darf also nicht zu weit von der „Action“ entfernt sein.
Fazit
Wie gut kann eine vollständig kabellose Überwachungskamera funktionieren? Sehr gut! Das zeigt die Reolink Argus 2.
Bei dieser ist natürlich das vollständig kabellose das kaufentscheidende Element. Ihr könnt oder wollt keine Kabel ziehen und sucht eine kleine, unauffällige und problemlose Überwachungskamera, dann ist die Argus 2 die so ziemlich beste Kamera, die Ihr aktuell bekommen könnt.
Auch aus Datenschutz Sicht macht Reolink hier sehr viel richtig. Ihr müsst kein Abo oder überhaupt ein Konto beim Hersteller anlegen und sämtliche Aufnahmen werden lokal auf einer Speicherkarte hinterlegt. Dies ist auch ein Vorteil gegenüber Netgears Alro Kameras, welche vergleichbar sind, aber alle ihre Daten in die USA senden.
Natürlich hat die Argus 2 auch ein paar Schwächen. Der Funktionsumfang ist recht „Basic“, die IR LEDs sind nicht übermäßig stark (bei einer outdoor Nutzung) und es gibt keine dauerhafte Video- Aufzeichnung, die Kamera nimmt nur beim Erkennen einer Bewegung ein Video auf.
Dennoch aufgrund der hervorragenden Akkulaufzeit von mehreren Monaten, den praktisch nicht vorhandenen Folgekosten, die Kamera benötigt gerade einmal Storm im Wert von ca. 2-3 Cent pro Jahr, kann ich ohne Probleme eine Empfehlung für die Argus 2 aussprechen.
Gerade wenn Ihr ansonsten keine Möglichkeit hättet eine Überwachungskamera aufzuhängen, mangels Stromversorgung, ist die Reolink Argus 2 eine absolut adäquate Lösung.
- Komplett kabellos
- Sehr gute Akkulaufzeit + Option auf ein Solarpanel
- Weites Blickfeld
- Gute Bildqualität
- Sowohl für den outdoor wie auch indoor Einsatz
- Großzügiges Zubehörpaket
- Keine Folgekosten (gerade mal 2 Cent Stromkosten pro Jahr)
- Aufnahmen nur lokal auf der Kamera……
- ….. Aufnahmen nur lokal auf der Kamera
- Keine dauerhafte Videoaufzeichnung
Grüß Gott!
Ich suche seit langem eine zuverläßige Überwachungskamera für mein Bureau. Was mir aber sehr wichtig ist, wäre die Möglichkeit Fernaufnahmen zu machen, d.h. Aufnahmen machen die anderswo aufgezeichnet werden können und nachträglich angeschaut werden können, auch wenn der Einbrecher die Kamera klauen sollte. Diese Möglichkeit gibt es wohl kaum bei Reolink Argus 2, oder? Welche Kameras könnten dann in Frage kommen, ohne ein Vermögen auszulegen?
Herzlichen Dank
Louis
Leider werden Aufnahmen nur auf der Kamera gesichert. Du kannst diese manuell mit dem Smartphone herunterladen, aber das ist suboptimal.
Ist es für dich Okay wenn Aufnahmen in die Cloud gehen? Falls ja schau dir die Netgear Arlo an.
Sorry, aber ein wenig überzeugendes Produkt. Langfinger nehmen die Dinger einfach mit und weg sind die Aufnahmen – geht´s noch? Die Möglichkeit, sich mit dem Smartphone von unterwegs schnell auf die Kameras aufschalten zu können und Livebilder zu sehen gibt es nicht, bei Netgear aber schon seit ca. 3-4 Jahren. Ich kann mir auch beim besten Willen kein Szenario vorstellen, dass nächtliche Aufnahmen aus meinem Garten vielleicht mit streunender Katze für die NSA interessant machen. Das ist doch albern. Cloudspeicherung bei Netgear ist in der Regel kostenlos, supersicher, komfortabel und einmal eingerichtet läuft es von selber. Die Akkus/Batterien bei Netgear laufen auch 3-5 Monate und können just-in-Time ausgewechselt werden. Interessant wäre es noch zu wissen, ob die Reolink Argus2 ein besseres Ansprechverhalten als die Arlo von Netgear haben. Von einem schnellen Briefträger sehe ich manchmal nur noch den Rücken.
rudi, in einer sache liegst du falsch – man kann sich sehr wohl von unterwegs auf die kamera schalten und livebiler erhalten. diese funktionalität bringt das teil also DURCHAUS mit. und: die kamera muss der einbrecher ja nicht sofort sehen. dann nimmt er sie womöglich auch nicht mit. oder sie hängt soweit oben, dass er sie nicht ohne hilfsmittel bekommt.
bin mit meiner argus (1) durchaus zufrieden!
Hallo,
lässt sich die Kamera in die Synology einbinden? Danke
nein. dafür gibt es andere geräte von reolink.
ja und welche? die Thematik ist die erste welche ich in diesen Tests suche und finde sie leider nicht.