Ihr seid viel Campen oder im Wohnwagen unterwegs? Dann werdet Ihr sicherlich schon einmal mit dem Gedanken gespielt haben Euch eine Powerstation zuzulegen. Eine Powerstation ist eine Art große Powerbank, welche aber neben einer teils deutlich höheren Kapazität auch die Möglichkeit bietet 230V Geräte zu betreiben.
Eins der spannendsten Modelle hier ist die PowerOak PS1 mit ihren Brüdern der PS2 und PS3. Bei der PowerOak PS1 handelt es sich um eine vergleichsweise günstige 200Wh starke Powerstation, mit 230V Steckdose, vier USB Ports und der Möglichkeit des portablen Ladens via Solar.
Klingt doch nach dem Traum für jeden Outdoor Fan! Aber lohnt es sich hier doch noch satte 270€ auf den Tisch zu legen? Finden wir dies im Test der PowerOak PS1 Powerstation heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an PowerOak für das Zurverfügungstellen der PS1 für diesen Test.
Die PowerOak PS1 im Test
Eine Powerstation ist in der Regel weniger kompakt. Dies liegt natürlich an der großen Kapazität, wie auch an der meist etwas aufwendigeren Elektronik. Auch die PS1 ist mit 196 x 65 x 255mm und einem Gewicht von 2,7Kg nicht als leicht oder besonders kompakt zu bezeichnen.
Allerdings hat PowerOak einen Griff auf der Oberseite integriert, welcher die Powerstation doch ein gutes Stück handlicher macht. Es wäre kein Problem diese Power-Station von einem Auto ein Stück weit in die Wildnis zu transportieren.
Dabei macht die PowerOak PS1 einen sehr wertigen Eindruck! Der Kern der Powerstation besteht aus Aluminium. Optimal für den Schutz der Akkuzellen, der Stabilität und natürlich auch gut für die Wärmeabfuhr. Dieser Aluminium-Kern wird aber an den Enden von einem Kunststoff-Rahmen umrahmt. Ich hätte mir hier vielleicht gewünscht das dieser aus Hartgummi gefertigt ist, um bei Stürzen einen besseren Schutz zu bieten. Dennoch würde ich die PowerOak PS1 als wertig einstufen.
Neben der Powerstation findet sich folgendes mit im Lieferumfang:
- Steckdosen-Ladegerät (36W)
- Adapter für den Anschluss von Solarpanel
- KFZ Adapter zum Laden im Auto
- KFZ Adapter zum Laden von 12V Geräten
- USB C Kabel
Anschlüsse und Feature der PowerOak PS1
Die Anschlüsse der Powerstation sind auf die Vorder- und Rückseite verteilt. Auf der Front finden wir zunächst den Eingang zum Laden der Powerstation, wie auch die 230V Steckdose.
Der Eingang der PowerOak PS1 kann zwischen 14V und 40V aufnehmen und maximal 60W. Prinzipiell könnt Ihr die PowerOak PS1 auch an normalen 12V Solarpanels laden, da diese meist eine höhere Spannung besitzen, aber im Optimalfall sollte es ein 18V oder 24V Solarpanel sein. Ähnliches gilt auch für das Laden an einem Zigarettenanzünder. Ein passendes Netzteil für die Steckdose findet sich natürlich mit im Lieferumfang.
Warum aber 14-40V und nicht 12-40V? Hierdurch wäre die Powerstation ja deutlich universeller? Dies hat tatsächlich einen technischen Grund! Der Akku im Inneren der PowerOak PS1 hat 11,1V Spannung. Hierbei handelt es sich aber um die mittlere Spannung. Vollgeladen haben die Akkus 12,6V. Die Ladelektronik wird nur auf einen Stepdown Wandler setzen, dieser kann also 14-40V aufnehmen und auf 12,6V absenken, welche zum Laden benötigt werden. Er kann aber nicht 12V auf 12,6V anheben.
Bei der Steckdose handelt es sich um eine normale 230V Schuko-Steckdose mit maximal 120W Leistung. Wichtig, es handelt sich um Pure-Sine Wave! Günstigere Powerstationen setzen meist auf eine modifizierte Sinuswelle. Diese ist einfacher zu erzeugen, kann aber problematisch in Kombination mit Schaltnetzteilen sein. Dieses Problem habt Ihr bei der PowerOak PS1 nicht.
Auf der Rückseite finden sich zwei USB A Ports, ein USB C Port und ein DC Ausgang.
Der DC Ausgang kann 12V/10A, also 120W, liefern. Ein passender Adapter damit Ihr Kühlboxen usw. über diesen Port nutzen könnt liegt mit im Lieferumfang.
Die USB A Ports unterteilen sich in einem normalen 5V/2,4A Port und einen Quick Charge 3.0 Port. Letzterer kann bis zu 18W liefern. Spannend ist der USB C Port, denn hier konnte ich zwei unterschiedliche Angaben finden was dieser denn können soll. Am Ende kann dieser mehr als beworben! Der USB C Port unterstützt den Power Delivery Standard mit bis zu 5V/3A, 9V/3A, 15V/3A oder 20V/2,25A. Wir haben also einen 45W USB C Port.
Zusammengefasst
- 230V Steckdose mit maximal 120W
- 12V DC Ausgang mit maximal 120W
- USB A 5V/2,4A
- USB A Quick Charge 3.0 18W
- USB C PD 45W
Neben den Anschlüssen findet sich auf der Rückseite auch noch ein Display mit drei Tasten. Auf dem Display wird der aktuelle Ladestand angezeigt, wie auch wie viel Energie gerade über den Eingang rein kommt, wie viel über die DC Anschlüsse rausgeht und wie viel die Steckdose nutzt.
Die Kapazität und ein erster Test
PowerOak bietet neben der PS1 auch diverse Schwestermodelle an, mit 300Wh oder 400Wh. Die PS1 hat allerdings „nur“ 200Wh was 54054mAh @ 3,7V entspricht. Die effektive Kapazität schwankt allerdings ein gutes Stück abhängig wie Ihr die Powerstation entladet.
Vergleichsweise ineffizient arbeitet die PowerOak PS1 wenn Ihr die 230V Steckdose nur leicht belastet. Bei einer ca. 12W Last kam ich lediglich auf 133Wh. Bei 100W Last auf 190Wh. Über den DC Port konnte ich sogar bis zu 194,32Wh erreichen.
Wichtig für Euch ist es zu wissen das der DC Ausgang bei niedrigen Lasten deutlich effizienter ist. Habt Ihr eine Kühlbox oder Ähnliches die wahlweise via Steckdose oder Zigarettenanzünder läuft, dann wählt den Zigarettenanzünder.
Ebenfalls wichtig, der 12V Port scheint mehr oder weniger direkt an den Akkuzellen zu hängen. Heißt die Spannung auf dem 12V Port schwankt massiv! Vollgeladen haben wir ca. 12,6V aber komplett entladen haben wir nur 10,3V.
Auch in einem Auto schwankt die Spannung auf dem Zigarettenanzünder, daher ist dies prinzipiell kein Problem. Allerdings sind 10,3V schon recht wenig. Es ist als möglich, dass einzelne Geräte sich bereits bei 20% verbliebender Restkapazität abschalten, da die Spannung zu niedrig ist. Dies hängt allerdings vom jeweiligen Gerät ab, daher kann ich hier nichts pauschal sagen.
Das Ladetempo
Schauen wir uns kurz das Ladetempo der jeweiligen Ports an. Starten wir mit einer Steckdose. Diese soll laut PowerOak bis zu 100W schaffen. Dies stimmt auch! In der Praxis sind sogar noch etwas mehr als 100W möglich. So konnte ich beispielsweise das 96W Netzteil meines MacBook Pros problemlos an der Powerstation betreiben. Klasse!
Wie steht es aber um die USB Ports?
Gut! Der USB C PD Port liefert die beworbenen 45W und kann somit viele kleinere Notebooks mit dem vollen Tempo laden und sogar größere Geräte wie das Dell XPS 15 oder das MacBook Pro 16 ausreichend schnell versorgen.
Die beiden „normalen“ USB Ports sind ebenfalls tadellos. Der 5V/2,4A Port ist sauber auf IOS und Android Geräte optimiert. Der Quick Charge Port funktionierte ebenfalls tadellos. Dieser unterstützt neben Quick Charge 3.0 auch den FCP Standard.
Wiederaufladen
Grundsätzlich habt Ihr drei Möglichkeiten die PowerOak PS1 wiederaufzuladen.
- Über das beilegende 29,2V/1,2A (35W) Netzteil
- Über ein 12V Solarpanel
- Über den KFZ Adapter
Über das beiliegende Ladegerät erreicht Ihr ein maximales Ladetempo von 35W. Via Solar kann es schneller gehen. Ich habe in meinem Fall ein 100W Panel (handelsübliches Solarpanel mit MC4 Steckern) mit der Powerstation verbunden und konnte maximal 62W beobachten.
Etwas problematisch ist das KFZ Ladegerät. In einem normalen Auto lädt die Powerstation nicht bzw. nicht viel! Hat Euer Auto 12V Bordspannung lässt sich der Akku nur bis ca. 25% aufladen und dies auch nur recht langsam. Die Ladeelektronik hat keine Boost Umwandlung.
Die Eingangsspannung muss also über der Spannung des Akkus liegen. Leer hat dieser 10,xV, voll 12,6V. Abzüglich des Spannungsverlust durch Kabel und interne Elektronik braucht Ihr ca. 13,4V um die PowerOak PS1 richtig zu laden.
Für das volle Ladetempo sind sogar 14,8V und 4,13A nötig. Diese würden in einem 24V KFZ erreicht. Und nein das Laden an 12V Solarpanels funktioniert problemlos.
Fazit
Ihr sucht eine sehr gute und preislich faire Powerstation? Dann ist die PowerOak PS1 genau die richtige für Euch!
Die PowerOak PS1 ist eindeutig die beste Powerstation die ich bisher in den Händen hatte, aufgrund vieler Gründe.
- Portables und Stabiles Gehäuse
- 100W Steckdose mit reiner Sinuswelle
- 120W 12V DC Ausgang
- Quick Charge 3.0 und Power Delivery 45W Support
- Aufladbar via 12V Solarpanel
Technisch würde ich diese als weitestgehend perfekt einstufen! Die Steckdose funktioniert dank reiner Sinuswelle sehr gut mit sämtlichen elektrischen Geräten, inklusive Notebook Ladegeräten.
Der 45W USB Power Delivery Port macht aber viele Notebook Ladegeräte auch schon überflüssig. Beispielsweise ein Dell XPS 13 oder MacBook Pro 13 könnt Ihr direkt und mit vollem Tempo an der Powerstation laden, klasse!
Auch der DC Ausgang für Kühlboxen usw. macht einen guten Job. Hier ist allerdings die Spannung des Anschlusses etwas niedrig. Dieser ist direkt an die Akkuzellen im Inneren gekoppelt und kann daher bei fast leerem Zustand auf unter 11V fallen.
Ebenso ist das beiliegende Ladegerät mit rund 30W nicht das schnellste. Theoretisch kann die Powerstation mit bis zu rund 62W Laden, was diese auch beispielsweise an einem Solarpanel schafft. Hierfür ist bereits ein gut funktionierender MPPT Controller verbaut. Die Kapazität von 200Wh wird weitestgehend eingehalten, gerade bei der Nutzung der DC Ausgänge. Auch der AC Ausgang arbeitet recht effizient, aber primär bei höheren Lasten.
Kurzum Ihr sucht eine kompakte, moderne und wirklich gute Powerstation, dann ist die PowerOak PS1 genau die richtige für Euch. Die PowerOak PS1 gibt es im Übrigen auch mit 300Wh oder 400Wh, solltet Ihr mehr Kapazität benötigen.
Hallo
ich finde auch nach einem Jahr dieses Gerät immer noch spannend, jedoch ist es nirgends verfügbar, kannst du hier Bezugsquellen oder auch andere Alternativen zu „PowerOak PS1“ als Powerstation mit reiner Sinuswelle nennen?
Neuer und teurer und dicker geht halt immer, jedoch interessiert mich hier ein kleines kompaktes Design, welch auch günstig zu erwerben ist.
Aktuell habe ich ein BEAUDENS 166wh leider mit modifizierten Sinus, welcher hier und da aneckt.
Gruß
Marco