Die Netatmo smarten Heizkörperthermostate im Test, 37% Energieersparnis?! (Starterset)

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Es geht mit großen Schritten auf den Winter zu. Pünktlich dazu hat Netatmo seine neuen smarten Heizkörperthermostate auf den Markt gebracht.

Wie man dies von Netatmo gewohnt ist, bieten die Heizkörperthermostate ein großen Funktionsumfang und eine gute Vernetzung mit 3. Anbieter Diensten wie Amazon Echo, Google Home und auch Apples HomeKit.

Hinzu kommt natürlich das tolle Design für welches Netatmo bekannt ist und wir haben ein rundes Smart Home Produkt?

Natürlich ganz so einfach ist es nicht, allerdings hat Netatmo hier durchaus interessante smarte Heizkörperthermostate im Sortiment, welche auf den ersten Blick alles mitbringen was man sich so wünschen kann.

Wollen wir uns daher einmal im Test ansehen ob die Heizkörperthermostate von Netatmo wirklich so gut sind wie diese aussehen!

 

Das Netatmo smarte Heizkörperthermostate Starterpaket im Test

Wie die meisten Smart Home Systeme benötigt auch das von Netatmo eine sogenannte Bridge zum Funktionieren. Diese Bridge ist so zu sagen die Schnittstelle zwischen dem Internet und den eigentlichen Heizkörperthermostaten.

Damit ist die Bridge zwingend für einen Betrieb des Systems erforderlich! Dementsprechend liegt die Bridge natürlich auch im Starterpaket bei, genau wie bereits zwei Heizkörperthermostate und diverses Material zur Montage.

Dieses Starterpaket lässt sich selbstverständlich auch über die zwei beiliegenden Thermostate erweitern. Eine Bridge kann bis zu 20 Heizkörperthermostate steuern, was für die meisten Haushalte mehr als ausreichen sollte. Ein weiteres Thermostat liegt aktuell bei rund 79€ im Einzelkauf, sicherlich nicht „billig“ aber ein normaler Preis für ein System dieser Klasse.

Netatmo hat ein Händchen fürs gute Design. Dies zeigen auch die Heizkörperthermostate und die Brdige. Die Bridge ist ein flacher Steckdosen Adapter welcher via WLAN in Eurem Netzwerk eingebunden wird.

Diese besitzt auf der Oberseite eine Milchglas Plastik Abdeckung und auf der Unterseite eine weiße Grundplatte. Für meinen Geschmack ist die Bridge vielleicht etwas groß, aber ansonsten gut gelungen.

Die Heizkörperthermostate setzten auf ein ähnliches Design. Auch diese verfügen über eine Milchglas Plastikabdeckung welche sich einmal um die runden Thermostate zieht.

Auf der Oberseite ist unter dieser Abdeckung ein kleines Display eingelassen welches Euch im Betrieb die angestrebte Temperatur anzeigt. Diese Temperatur lässt sich auch am Thermostat verstellen, hierfür lässt sich die Abdeckung nach links und rechts drehen was einen Taster auslöst.

Hierdurch wirken die Heizkörperthermostate sehr schön sauber und auch modern! Natürlich müssen diese auch mit Energie versorgt werden. Dies geschieht über zwei AA Batterien welche unter einer Abdeckung auf der Front eingesetzt werden.

Ihr müsst bei einem Wechsel der Batterien also nicht die Heizkörperthermostate demontieren.

 

Montage und Ersteinrichtung

Die Ersteinrichtung ist von Netatmo angenehm einfach gestaltet. Grundsätzlich lässt sich das System sowohl mit Android wie aber auch mit IOS Geräten steuern. Ich habe mich allerdings bei diesem Test für die IOS Plattform entschieden, daher stammen die Screenshots usw. von einem iPhone. Die Einrichtung unter Android solltet allerdings recht ähnlich verlaufen.

Alles beginnt damit, dass Ihr die Netatmo Energy App herunterladet und Euch dort ein Konto anlegt. Ist dies geschafft, leitet Euch die Netatmo App ausgesprochen gut durch die Einrichtung, es gibt zwar hier und da ein paar Schwächen bei der Übersetzung, aber abseits davon ist alles sehr klar beschrieben.

Zuerst muss die Bridge eingerichtet werden. Verbindet diese mit dem Strom und der Rest wird komplett von der App gemacht. Ist die Bridge eingerichtet sind die Heizkörperthermostate an der Reihe.

In diese müssen einfach die Batterien eingelegt werden, fertig! Die Bridge sollte die Heizkörperthermostate automatisch erkennen und ins System einbinden. Natürlich müssen die Thermostate noch montiert werden.

Schritt 1 ist hier das Entfernen der alten Heizkörperthermostate. Keine Sorge es kann kein Wasseraustreten, Ihr müsst nicht einmal die Heizung abschalten. Einfach die Manschette abdrehen, je nachdem wie alt Eure Heizkörper sind ist eventuell eine Rohrzange nötig.

Nachdem das alte Thermostat entfernt ist schraubt einfach das Neue von Netatmo drauf, so fest wie möglich. Sollte das Gewinde nicht passen, legt Netatmo passende Adapter für alle gängigen Heitzungstypen bei.

Geht nun zurück ans Smartphone und schließt dort die Einrichtung ab indem Ihr den Thermostaten Räume zuordnet.

Anschließend müsst Ihr noch ein paar Fragen beantworten. Dies ist ein sehr cleveres System! Netatmo fragt Euch wann Ihr ins Bett geht, wann Ihr aufsteht, wann Ihr zur Arbeit geht (bzw. ob Ihr dafür das Haus verlasst), wann Ihr wiederkommt, was Eure bevorzugte Temperatur ist usw.

Nein Netatmo will kein Profil von Euch erstellen, diese Daten helfen dem System nur einen Zeitplan zu erstellen von wann bis wann die Heizung laufen soll und wann nicht.

Dies funktioniert auch erstaunlich gut! Bei anderen Systemen müsst Ihr per Hand einstellen an welchen Wochentagen welche Temperaturen erreicht werden sollen. Dies kann recht aufwendig sein!

So wie dies Netatmo hier macht, ist der Prozess recht schnell und einfach. Kurzum viel besser hätte man die gesamte Einrichtung nicht gestalten können.

 

App und Funktionen

Was kann man denn nun mit den Netatmo smarten Heizkörperthermostaten so machen? In jedem Thermostat ist ein Temperatur Sensor verbaut, das heißt die Temperatur des Raums wird konstant überwacht und dementsprechend der Heizkörper gesteuert (es ist auch möglich ein Temperatur Offset einzustellen).

Es wird also versucht eine konstante Temperatur zu erreichen. Diese zu erreichende Temperatur kann entweder von Hand am Heizkörperthermostat eingestellt werden, in der App oder nach Zeitplan.

In der Regel läuft das Netatmo System nach einem Zeitplan, die manuelle Steuerung ist immer nur für einen temporären Zeitraum von beispielsweise 3 Stunden aktiv, ehe wieder zum Zeitplan zurückgekehrt wird.

Der erstmalige Zeitplan wird bereits bei der Ersteinrichtung basierend auf Euren Angaben wann Ihr aufsteht, das Haus verlasst usw. erstellt.

Dieser Zeitplan lässt sich natürlich per Hand modifizieren oder komplett über den Haufen werfen, solltet Ihr etwas völlig anderes wollen.

Ihr könnt Zeiträume von xx bis xx Uhr definieren und eine gewünschte Temperatur. Hierbei kann es natürlich pro Tag mehrere verschiedene Zeitabschnitte mit jeweils unterschiedlichen Temperaturen geben.

Auch lassen sich natürlich für unterschiedliche Räume unterschiedliche Zieltemperaturen setzen. Allerdings ist dies teilweise etwas verschachtelt und übermäßig kompliziert. Natürlich man richtet dies nur einmal ein, von daher ist dies kein Weltuntergang, aber dennoch könnte man diesen Prozess etwas vereinfachen.

Netatmo scheint einen hier teilweise etwas in die Presets schieben zu wollen. Man wirbt ja auch mit „durchschnittlich 37% Energie Ersparnis“ und diese Presets wirken tendenziell recht kühl, vermutlich um eine höhst mögliche Energie Ersparnis zu erhalten. Man schwankt hier je nach Raum zwischen 19 und 21 Grad, für mich wäre dies okay aber ich kenne auch einige Nutzer, denen dies zu kalt wäre. Wie gesagt man kann natürlich die Temperatur in den Zeitplänen hochdrehen.

Allerdings macht dies Netatmo recht clever, das Badezimmer wird beispielsweise immer etwas mehr geheizt als das Wohnzimmer, das Schlafzimmer wird abends und morgens mehr geheizt usw.

Wie steht es um die sonstigen Feature? Hier sticht vor allem die Kompatibilität des Systems zum Sprachassistenten heraus.

Die Netatmo smarten Heizkörperthermostate funktionieren beispielsweise mit Amazon Echo und Google Home. Befehle wie „stelle die Temperatur im Badezimmer auf 22 Grad“ lassen sich also nutzen. Auch IFTTT und Apples HomeKit wird unterstützt!

Was mir vielleicht etwas fehlt, wäre eine bessere Symbiose zwischen den Netatmo smarten Heizkörperthermostaten und anderen Netatmo Systemen. Hier gibt es genau genommen gar keine Verknüpfung, etwas verschenktes Potenzial. Eine automatische Erkennung wenn jemand das Haus betritt, und verlässt über die Netatmo Welcome wäre beispielsweise sehr cool!

Abseits davon wirkt das System allerdings sehr gut und robust! Auch das Design und der Aufbau der App ist ausgesprochen schick und gelungen. Es gibt sogar schöne Diagramme, welche Euch den Temperatur verlauf über Monate hinweg anzeigen können!

Es soll demnächst auch eine automatische Erkennung von offenen Fenstern geben, welche allerdings aktuell noch nicht verfügbar ist. (Es wird ein plötzlicher Abfall der Raumtemperatur erkannt und dann temporär die Heizung abgeschaltet, damit man nicht aus dem Fenster heizt)

 

37% Energieersparnis?!

Netatmo wirbt auf seiner Webseite mit „Sie sparen durchschnittlich 37% Energie* beim Heizen Ihres Hauses“.

Damit machen sich doch die Heizkörperthermostate schnell wieder bezahlt? Na ja ganz so einfach ist es nicht.

Natürlich ist eine Energieersparnis durch den Einsatz des Netatmo Systems möglich, wie hoch diese ist, hängt aber von sehr vielen Faktoren ab. Nur weil Ihr Euch so ein System zulegt, bedeutet dies nicht automatisch, dass Ihr weniger Energie verbraucht.

Seid Ihr jemand der bisher sehr sparsam geheizt hat, dann werdet Ihr vermutlich nichts oder nur sehr wenig sparen. Die Energieersparnis entsteht primär durch das Absenken der Temperatur nachts oder wenn Ihr das Haus verlasst. Es kann also nicht vorkommen das Ihr die Heizungen morgens an macht und dann vergesst obwohl Ihr nicht zu Hause seid.

Ebenfalls ist die Regelung sehr fein und präzise. Man kommt morgens ins Badezimmer und es ist kalt, was macht man? Man dreht die Heizung voll auf und im Optimalfall ist es schnell warm, allerdings frisst dies sehr viel Energie da man in solchen Fällen meist die Heizung zu weit aufdreht. Noch schlimmer, man verlässt das Bad nach 10-20 Minuten wieder und hat einen 25 Grad warmen Raum, welcher nichts bringt. Hier bietet Netatmo natürlich Einsparpotenzial, zusätzlich zum Komfortgewinn.

Aber es gibt durchaus auch Situationen in denen man vorsichtig sein muss. So ein System lädt auch dazu ein die Heizung höher zu drehen, als man dies sonst gemacht hätte.

Von daher ja das Potenzial Energie zu sparen ist sicherlich vorhanden, sofern man das System gut und fein konfiguriert.

 

Fazit

Netatmo hat hier eine hervorragende smarte Heizlösung auf die Beine gestellt, welche gerade aufgrund ihres schönen Designs und der guten App punkten kann.

Gerade die automatische Einrichtung und Konfiguration ist sehr gut gelöst. Hier könnten sich alle anderen mir bekannten ähnlichen Systemen eine Scheibe abschneiden.

Auch sicherlich für viele Nutzer interessant die Apple HomeKit Unterstützung, welche nicht selbstverständlich ist und die Amazon Echo und Google Home Kompatibilität.

Das Wichtigste aber, das System funktioniert wie beworben! Die Steuerung der Heizkörper funktioniert schnell und zuverlässig. Der Zeitplan wird dabei vom System gut eingehalten und auch manuelle Eingriffe werden zuverlässig umgesetzt.

Ob es letztendlich eine Energieersparnis gibt, hängt natürlich davon ab wie Ihr das System einstellt. Heizen die Thermostate den ganzen Tag auf 22 Grad ist natürlich keine Ersparnis zu erwarten. Nutzt Ihr allerdings den automatisch erstellten Energieplan kann man durchaus mit einer leichten Energieersparnis rechnen.

Womit Ihr allerdings definitiv rechnen könnt, ist einem Zugewinn an Komfort und Coolness! So ein smartes Heizsystem hat definitiv etwas!

Der Preis von 200€ für das Basis Set geht in Ordnung. Auch der Einzelpreis für ein Thermostat liegt mit 79€ auf dem Level der gängigen Konkurrenz (von beispielsweise Tado), von daher kann man abschließen durchaus sagen, dass mich das System von Netatmo überzeugen konnte!

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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2 Kommentare

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