Die Kami Wire-Free Camera im Test

-

Kabellos liegt auch bei Überwachungskameras voll im Trend. Klar nicht jeder hat gerade im Außenbereich überall die Möglichkeit eine Kamera mit dem Strom und Netzwerk zu verbinden.

Hier sind komplett kabellose Überwachungskameras die Lösung. Mittlerweile gibt es auch eine ordentliche Auswahl im Handel, von durchaus guten Modellen.

Kami Wire Free Camera Im Test 13

Genau so ein gutes Modell will die Kami Wire-Free Camera sein. Kami nie von gehört? Kami ist eine Marke des asiatischen Hersteller Yi, welcher wiederum zu Xiaomi gehört.

Dies macht die Kami Wire-Free Camera natürlich extra spannend, zumal die Kamera sich auf dem Papier auch sehr gut ließt.

Wollen wir uns da im Test doch einmal ansehen wie gut die Kami. Kann diese mit Netgear Alro, Reolink und Co. mithalten?

An dieser Stelle vielen dank an Yi für das Zurverfügungstellen der Kami Wire-Free Camera.

 

Die Kami Wire-Free Camera im Test

Die Kami Wire-Free Camera besteht aus zwei Komponenten. Bei diesen handelt es sich zum einen um die Kamera selbst, wie aber auch um eine Basisstation.

Kami Wire Free Camera Im Test 2

Die Kamera verbindet sich also nicht direkt mit Eurem WLAN, sondern wird über die Basisstation ins Netzwerk eingebunden. Ihr könnt selbstverständlich mehrere Kameras mit einer Basisstation verbinden. Ebenso kann die Basisstation auch mit anderen Komponenten wie dem Kami Entry Sensor genutzt werden.

Die Kami Basisstation ist eine 80 x 80 x 18 mm große Box. Damit ist diese grundsätzlich angenehm kompakt. Auch das schlichte weiße Design ist gelungen.

Mit Strom und Daten wird die Basisstation über ein ganz spezielles USB Kabel versorgt. Dieses besitzt am Ende einen USB Port, wie auch einen LAN Port.

Kami Wire Free Camera Im Test 4

Ihr könnt die Basis also an jedem beliebigen USB Ladegerät betreiben, ein passendes Netzteil liegt aber selbstverständlich bei.

Mit Internet wird die Basisstation via LAN versorgt. Diese sollte also in der nähe Eures Routers positioniert werden.

Tipp, hat Euer WLAN Router einen ungenutzten USB Port, dann könnt Ihr die Basisstation einfach daran betreiben und Ihr spart Euch einen Steckdosenplatz. Die Basisstation benötigt auch gerade einmal 1,1W via USB, was für einen WLAN Router kein Problem ist (ca. 2,7€ Stromkosten im Jahr bei 0,28 cent die KWh).

Kami Wire Free Camera Im Test 6

Der eigentliche Star ist aber natürlich die Kamera. Diese ist angenehm kompakt und setzt ähnlich wie die Reolink Argus auf ein Ovales „Ei“ Design. Hierzu passt auch die schlichte weiße Farbe, welche die Kami Wire-Free Camera recht modern erscheinen lässt.

Das Gehäuse besteht aus einem matten Kunststoff und wirkt überdurchschnittlich gut gearbeitet.

Um den Akku einzulegen müsst Ihr die Rückseite entfernen. Diese ist mithilfe von Gummidichtungen vor Wasser geschützt. Also ja die Kami Wire-Free Camera muss keine Angst vor Regen haben.

Kami Wire Free Camera Im Test 9

Der Akku der Kamera kann entweder direkt in der Kamera geladen werden (via microUSB), oder über das beiliegende Ladegerät. Letzteres macht besonders Sinn wenn Ihr mehrere Akkus zum Wechseln habt.

Montiert wird die Kamera über eine Magnet Halterung. Diese erlaubt eine flexible Montage an einer Wand oder ein einfaches Aufstellen in der Wohnung.

 

Die Kami App

Wie meist bei Überwachungskameras nötig, müsst Ihr Euch auch bei der Kami Wire-Free Camera zunächst beim Hersteller registrieren.

Ist dies geschafft, geht es an das Verbinden von Basisstation und Kamera. Das Verbinden der Basisstation ist kinderleicht. Diese ist via LAN im Netzwerk eingebunden wird also von der App sofort erkannt.

Mit dem Verbinden der Kamera und der Basisstation hatte ich da etwas mehr Probleme. Hier benötigte es einiger Versuche und einen Neustart der Basisstation ehe die Kamera verbunden werden könnte.

Kami App (2) Kami App (3)

Abseits dieser Startprobleme bin ich aber mit der Kami App zufrieden! Vielleicht könnte die App hier und da noch etwas übersichtlicher sein, dafür ist aber das Design gelungen.

Die App hebt sich von den 08/15 China Überwachungskameras ein gutes Stück ab.

Auf der Startseite findet Ihr zunächst eine Übersicht über alle verbunden Kameras mit einem kleinen Vorschaubild. Dieses ist leider nicht live, sondern von der letzten Liveübertragung. Es hilft aber dennoch schnell zu erkennen um welche Kamera es sich handelt.

Tippt Ihr die Kamera an, dann landet Ihr in der Liveansicht. Das Laden dieser geht mit +- 2 Sekunden sehr flott! Abhängig ist das natürlich etwas von Eurer Netzwerkanbindung.

Kami App (11) Kami App (9)

In der Liveansicht könnt Ihr neben dem Livebild die bisherigen Alarme sehen, manuell Fotos und Videos machen und die zwei Wege Kommunikation einleiten.

In den Einstellungen lassen sich noch ein paar generelle Punkte anpassen, wie beispielsweise die Häufigkeit von Alarmen (nach jedem Alarm gibt es einen kleinen Cooldown, damit Ihr bei fortlaufenden Bewegungen nicht mit Benachrichtigungen bombardiert werdet).

Leider lässt sich die Bewegungserkennung selbst nicht oder nur bedingt anpassen. Ihr könnt diese ein/ausschalten oder einen Zeitplan hinterlegen.

 

Aufnahme, Alarme und Cloud

Wie alle komplett kabellosen Ãœberwachungskameras nimmt auch die Kami Wire-Free Camera nicht konstant Video auf, sondern nur beim Erkennen einer Bewegung.

Da es weder in der Kamera noch in der Basisstation internen Speicher gibt (und auch keine Speicherkarte) werden alle Aufnahmen in die Cloud übertragen.

Kami App (7) Kami App (8)

In der Basis Version ist dies kostenfrei. Hier werden aber immer nur 6 Sekunden Clips einer Bewegung gespeichert, für 7 Tage. Wollt Ihr die kompletten Bewegungen, müsst Ihr zwischen 20€ im Jahr (7 Tage Speicherung) und 50€ (30 Tage Speicherung) zahlen.

Ich sehe dies immer etwas kritisch. Cloud Speicherung hat Vorteile, wird die Kamera gestohlen, sind die Aufnahmen nicht mit der Kamera weg. Aber normalerweise bevorzuge ich es die Wahl zu haben, lokal, Cloud oder beides. Aber natürlich ist es für Hersteller immer sehr verlockend Cloud Angebote zu puschen.

Kami App (16) Kami App (15)

Immerhin werden die Aufnahmen bei Kami in einem deutschen Rechenzentrum gespeichert und auch die Preise sind okay.

Was mittelmäßig ausfällt ist die Bewegungserkennung. Dies ist bei sehr vielen komplett kabellosen Überwachungskameras ein Problem!

Damit bei der Kami Wire-Free Camera die Bewegungserkennung zuverlässig arbeitet sollte die Bewegung nicht weiter als +- 5 Meter stattfinden.

 

Bildqualität

Die Kami Wire-Free Camera verfügt über eine Full HD Auflösung, wie es die meisten aktuellen Modelle haben. Dies heißt aber nicht viel.

Generell ist die Bildqualität der Kami Wire-Free Camera gut, aber auch nicht absolut überragend. Eine gute kabelgebundene Full HD Überwachungskamera wird ein noch klareres Bild liefern.

Kami App (13)

Allerdings verglichen mit anderen komplett kabellosen Modellen wie der ReoLink Argus 2 oder Netgear Arlo 2 sind wir +- auf einem Level.

Dies gilt auch für die Nachtsicht welche ähnlich wie die Bewegungserkennung auf ca. 5 Metern Distanz noch gut ist. Darüber hinaus kommt es etwas auf das Umgebungslicht an.

 

Fazit

Die Kami Wire-Free Camera ist eine gute komplett kabellose Überwachungskamera, welche aber natürlich gewisse Stärken und Schwächen bietet.

Starten wir bei den Schwächen. Die Kamera bietet ausschließlich eine Cloud Aufzeichnung, welche im Basis-Paket nur 6 Sekunden Clips beinhaltet. Die Bewegungserkennung ist zwar generell akkurat, aber das nur auf niedrigen bis mittleren Distanzen (maximal 5-8 Meter) und Ihr benötigt zwingend eine Basis-Station.

Positiv ist wiederum die generelle Bildqualität. Bei Nacht ist zwar die Reichweite der IR LEDs nicht riesig, aber Kami ist hier auf oder über dem Level der meisten kabellosen Überwachungskameras.

Kami Wire Free Camera Im Test 12

Die Kami App macht einen guten Eindruck mit niedrigen Ladezeiten. Die Akkulaufzeit der Kamera ist dank der Basisstation ordentlich und das Laden problemlos.

Die Preise sowohl für die Kamera wie auch für die optionalen Cloud Abos sind fair, zumal Aufnahmen sogar auf deutschen Server gespeichert werden. Ein kostenfreies Basis Abo, welches auch durchaus ausreichet, bietet auch nicht jeder Hersteller (ich schaue dich an RING und Nest).  Auch generell wirken die Kamera und die Basis-Station wertig. Wir haben hier keinen 08/15 Schrott vor uns.

Am Ende kommt es also auf Eure Ansprüche an. Ist die Cloud Speicherung für Euch Okay? Dann ist die Kami Wire-Free Camera eine gute Wahl, welche sogar durchaus Reolinks und Rings Modellen vorzuziehen wäre! Falls nein, dann solltet Ihr Euch wo anders umsehen.

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Aktueller denn je, Fake Powerbanks! Ekrist, Trswyop, VOOE, kilponen und Co. im Test. Taugen die günstigen 26800mAh Powerbanks etwas? (nein)

Wenn Ihr aktuell bei Amazon nach Powerbanks sucht, dann werdet Ihr über diverse Hersteller mit sehr kryptischen Namen stolpern. Hierzu gehört Ekrist oder auch Trswyop....

DIY Off Grid Solaranlage, möglichst einfach und günstig selbst bauen, wie ich es gemacht habe!

Vielleicht hast du schon einmal mit dem Gedanken gespielt eine kleine Off Grid Solaranlage selbst zu bauen. Aber wie geht das und was brauchst...

Aliexpress und die Umsatzsteuer, wie läuft das aktuell? Keine Angst vor Bestellungen aus China!

Wie viele von Euch wissen hat sich in den letzten Monaten einiges geändert was das bestellen aus China angeht. Früher waren Bestellungen unter 27€...

Neuste Beiträge

Test und Erfahrungsbericht, Dreame A1 Mähroboter

Nach Ecovacs hat nun auch Dreame seinen ersten Mähroboter auf den Markt gebracht, den A1. Wie auch schon das Modell von Ecovacs verzichtet auch der...

Power Queen 12,8V 200Ah LiFePO4 Batterie im Test, wirklich satte 200Ah?

Wenn du eine DIY Solaranlage baust (Off-Grid) ist praktisch ein LiFePO4 Akku Pflicht. LiFePO4 Akkus sind mittlerweile nicht mehr übermäßig teuer und im Allgemeinen...

Guter Party Lautsprecher für 70€! LAMAX Sounder 2 im Test

Mit dem Sounder 2 bietet LAMAX einen neuen Outdoor Bluetooth Lautsprecher an. Dieser soll durch einen 360 Grad Klang wie auch ein robustes Design...

Wissenswert

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

1 Kommentar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.