Immer mehr Notebooks setzten ausschließlich auf USB C. Der Vorreiter war hier natürlich Apple mit seinen MacBooks/MacBook Pros.
Mittlerweile finden sich aber auch immer mehr Windows Notebooks welche nur noch über USB C Anschlüsse verfügen, wie beispielsweise das Dell XPS 13 9370 oder diverse Maschinen von HP.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass dies okay ist. Die Zeit ist vorbei in welcher man X externe Geräte an seinem Notebook benötigte, zumindest unterwegs.
Aber was wenn man sein Notebook auch als Desktop PC nutzt? Früher hatten hier einige Modelle gerade von Lenovo spezielle Anschlüsse für Docks, so dass man Monitor, Maus, Tastatur, Drucker usw. komfortabel mit einem Kabel mit seinem Notebook verbinden konnte.
So etwas gibt es immer noch und zwar via USB C! Neben den diversen semi-portablen USB C Docks gibt es auch einige Thunderbolt 3 Docks.
Thunderbolt 3 Docks sind deutlich teurer als ihre USB C Brüder, aber bieten auch mehr Features. Ich habe mir für meinen Schreibtisch die i-tec Thunderbolt 3 Dockingstation gekauft und natürlich konnte ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen einen Test dazu zu machen.
Hier gibt es nun gleich drei Fragen zu klären
- Lohnt sich ein Thunderbolt 3 Dock oder reicht auch ein USB C Dock?
- Ist dies im Alltag wirklich praktikabel?
- Kann das i-tec Thunderbolt 3 Dock im Test überzeugen?
Legen wir los!
Thunderbolt 3 vs. USB C
Thunderbolt 3 nutzt den USB C Port und ist auch in einem gewissen Rahmen zu USB C kompatibel. An einem Notebook mit Thunderbolt 3 Port könnt Ihr jedes USB C Gerät und Dock anschließen, umgekehrt geht dies allerdings nicht.
Um ein Thunderbolt 3 Dock zu nutzen, braucht Ihr zwingend ein Notebook mit Thunderbolt 3 Port!
Was für Vor- und Nachteile hat aber nun Thunderbolt 3 verglichen mit USB C?
Thunderbolt 3 ist grundsätzlich ein gutes Stück schneller als normales USB C. Normales USB C kann eine maximale Geschwindigkeit von 10Gbit/s erreichen, Thunderbolt 3 20Gbit/s bzw. 40Gbit/s.
Für eine Dockingstation spielt dies aber zugegeben keine große Rolle, 10Gbit/s sind 1250MB/s, was mehr als genug für diverse USB Geräte ist.
Was aber ein großer Vorteil sein kann, sind Display Optionen. Über einen Thunderbolt 3 Port könnt Ihr bis zu zwei 4K Monitore anschließen und verwenden. Via USB C kann man zwar auch einen 4K Monitor nutzen, aber nur bei 30Hz!
Ein weiter Vorteil ist der grundsätzliche Aufbau. In einem USB C Dock steckt im Großen und Ganzen nur ein USB Hub, an welchem die einzelnen Ports angeschlossen sind, wie beispielsweise ein USB zu LAN Adapter.
Thunderbolt 3 ist hier etwas anders aufgebaut und nutzt nicht das USB Protokoll, sondern PCIe.
Dies macht Thunderbolt 3 Geräte auch deutlich teuer, aber auch oftmals hochwertiger. Oftmals wird hier kein „USB auf LAN“ Chip verwendet, sondern der LAN Port direkt an das PCIe Interface gehängt.
Ein weiterer Vorteil ist aus meiner Sicht der Formfaktor. USB C Docks sind meist Semi-Portabel, mit einem Fest immigrierten Kabel. Dies finde ich für die Schreibtischnutzung unpraktisch. Thunderbolt 3 Dockingstationen sind hingegen meist für eine stationäre Nutzung ausgelegt.
Die i-tec Thunderbolt 3 Dockingstation im Test
Die i-tec Thunderbolt 3 Dockingstation ist nicht für einen portablen Einsatz ausgelegt. Es handelt sich hier wirklich um eine klassische Dockingstation, welche auf Eurem Schreibtisch geparkt wird.
Dabei setzt i-tec auf ein schönes und robustes Design mit einem Aluminium -Kunststoff Mix. Optisch wirkt die i-tec Dockingstation vernünftig! Ich will nicht sagen, dass dies die hübscheste Dockingstation auf dem Markt ist, aber sie sieht auch nicht schlecht aus.
Rein von der Verarbeitung und Haptik merkt man, dass es sich hier um ein etwas hochwertigeres Produkt handelt. Dabei ist auch das Gewicht erfreulich hoch. Die Dockingstation wird nicht groß auf Eurem Schreibtisch verrutschen, auch wenn ein paar mehr Kabel an dieser hängen.
Anschlüsse bietet die i-tec Thunderbolt 3 Dockingstation einige! Beginnen wir mit dem wichtigstem, dem Thunderbolt 3 Eingang. Leider legt i-tec nur ein 0,5m langes Thunderbolt 3 Kabel mit in den Lieferumfang, allerdings könnt Ihr ein längeres Kabel nachkaufen, falls benötigt.
Neben dem Thunderbolt 3 Eingang gibt es auf der Rückseite auch einen Thunderbolt 3 Ausgang. Habt Ihr mehrere Thunderbolt 3 Geräte könnt Ihr diese in Reihe Schalten, ohne dabei einen weiteren Port am Notebook zu benötigen.
Die i-tec Thunderbolt 3 Dockingstation kann Euer Notebook auch mit bis zu 60W laden, sofern von Eurem Notebook unterstützt. Dies ist beispielsweise für ein MacBook Pro 13 oder Dell XPS 13 mehr als genug Leistung.
Im Gegensatz zu vielen USB C Docks, muss dabei allerdings nicht ein zusätzliches Netzteil verwendet werden. Bei der Dockingstation liegt ein sehr kräftiges 135W Netzteil mit im Lieferumfang.
Neben den beiden TB3 Ports besitzt die Dockingstation noch drei USB 3.0 Ports auf der Rückseite wie auch einen LAN Port und einen HDMI 2.0 Ausgang.
Ihr könnt also einen Monitor via HDMI 2.0 verbinden und gegebenenfalls noch einen zweiten über den zusätzlichen TB3 Port.
Auf der Front finden sich nochmal zwei USB 3.0 Ports, der linke kann sogar Smartphones „schnellladen“, ein SD Kartenleser wie auch ein 3,5mm Kopfhöreranschluss.
Zusammengefasst verfügt die i-tec Thunderbolt 3 Dockingstation über:
- 1x Thunderbolt 3 Eingang
- 1x Thunderbolt 3 Ausgang
- 4x USB 3.0
- 1x USB 3.0 + Power
- 1x Gbit LAN
- 1x HDMI 2.0
- 1x 3,5mm Headset Port
Zusätzlich sind auf der Front noch zwei Status LEDs zu finden.
Im Alltag
Kommen wir zum Praxis Teil des Tests. Für meinen Test nutze ich ein Dell XPS 13 9370 wie auch ein Apple MacBook Pro 13 late 2016, also ein Windows Notebook und einen Mac.
Beginnen wir hier gleich mit dem Aufladen, dies funktionierte mit beiden Notebooks tadellos! Sowohl das Dell wie auch Apple erhielten die vollen 45W bzw. 60W. Damit gab es selbst unter Voll-Last keine Entladung.
Habt Ihr allerdings ein größeres MacBook Pro oder Windows Notebook kann es sein, dass dennoch zusätzlich nötig ist ein Ladegerät anzuschließen, da hier die 60W gegebenenfalls nicht ausreichen.
Bei 13 Zöllern sollte dies aber kein Problem sein.
Auch der HDMI Ausgang hat sowohl unter Windows wie auch Mac tadellos funktioniert. Ich habe diesen mit einem 4K Monitor getestet und auch bei beiden Notebooks die vollen 60Hz erhalten.
So geht es im Grunde genommen weiter. Sämtliche beworbenen Funktionen funktionieren auch wie erwartet. Dabei zeigt sich das System erfreulich „robust“. Probleme mit plötzlichen Neuverbindungen oder Ähnlichem hatte ich keine!
Auch das Erwachen aus dem Standby funktionierte sowohl mit dem MacBook Pro wie auch mit dem Dell XPS 13 absolut zuverlässig.
Einfach eine Taste auf dem Notebook oder der angeschlossenen Tastatur drücken und in ca. 5-10 Sekunden ist der Monitor aktiv.
Dicke Bonuspunkte gibt es ebenso für die USB Ports.
Sämtliche von mir getestet USB Geräte, auch Funk-Empfänger, funktionierten 1a. Dies liegt auch am internen Aufbau. Die USB Ports sind kein „HUB“ sondern hängen direkt am PCIe Bus.
Daher stimmt auch das Tempo, welches sich die Ports nicht teilen! Ihr könnt also mehrere USB Ports voll belasten, ohne dass das Tempo einbricht.
Dies gilt ebenso für den SD Kartenleser, welcher sogar UHS-II unterstützen soll. Leider habe ich keine Speicherkarte um die Geschwindigkeit voll zu überprüfen. Mit einer UHS-1 Speicherkarte kam ich allerdings auf die typischen 90MB/s+.
Den Kartenleser kann man also als „High Performance“ bezeichnen.
Das was mich aber fast am meisten überrascht hat, war der Audio-Ausgang! Es ist zwar sehr mysteriös was hier für ein Chipsatz zum Einsatz kommt, aber dieser klingt erfreulich gut.
Die Ausgangsqualität kann ohne Probleme mit der des Dell XPS 13 9370 mithalten, wenn nicht sogar übertreffen! Beim Mikrofon Eingang (der 3,5mm Port kann für ein Headset genutzt werden) würde ich sogar ganz klar sagen, dass hier die i-tec Thunderbolt 3 Dockingstation einen besseren Job macht als das XPS!
Der Mikrofoneingang ist klar, sauber und gut detailliert. Dass es sich hier nicht um den billigsten Audio Chip handelt, sieht man auch daran das dieser 24Bit 96KHz als maximale Ausgabequalität unterstützt.
Kommen wir zu guter Letzt zum LAN Port. Hier wählt i-tec erfreulicherweise eine sehr vernünftige Lösung, welche dem Preis angemessen ist.
Anstelle eines billigen USB zu LAN Adapters zu benutzen wird ein Intel WGI210AT Netzwerkadapter genutzt. Dieser liefert die volle Gbit LAN Performance, mit einer vergleichsweise geringe CPU Last.
Der innere Aufbau
Ich habe mal einen Blick in die i-tec Thunderbolt 3 Dockingstation geworfen und ein paar interessante Dinge entdeckt.
Beginnen wir mit den USB Ports. Diese sind auf zwei Fresco Logic FL1100 Controller aufgeteilt. Der Fresco Logic FL1100 ist ein PCIe auf 4x USB 3.0 Controller. Vier USB Ports hängen an einem Controller, ein USB Port, wie auch der Audio Ausgang und der SD Kartenleser am zweiten.
Es kommt intern also kein „Hub“ in diesem Sinne zum Einsatz, sondern jeder USB Port hängt direkt an PCIe, was auch die hohe Performance und Kompatibilität erklärt.
Der SD Kartenleser nutzt einen USB 3.0 auf SD „Adapter“ von Genesys Logic, den GL3224.
Beim Audio Chipsatz wird es etwas mysteriös. Ich konnte nichts zu diesem finden, auch scheint dieser nicht von einem der üblichen Verdächtigen zu stammen. Folgende Beschriftung findet sich auf diesem „ cw6533 cfu48232 sgg1b0ez“. Dieser nutzt ebenfalls USB als internen Anschluss, wie auch Standard Windows Audio Treiber.
Der HDMI 2.0 Port ist in Wirklichkeit ein Display Port Anschluss, welcher intern aber über einen „Parade ps176hdm“ umgewandelt wird.
Bei der LAN Karte handelt es sich um die WGI210AT von Intel, welche ebenfalls direkt an PCIe hängt und somit keinen USB Overhead besitzt.
Fazit
Natürlich ist eine Thunderbolt 3 Dockingstation* ein gutes Stück teurer als ein normaler USB C Hub, aber in der Praxis auch nochmal ein gutes Stück praktischer und vor allem robuster.
Dies gilt gerade für die i-tec Thunderbolt 3 Dockingstation, welche sowohl in Kombination mit einem Dell XPS 13 wie auch Apple MacBook Pro 13 einen herausragenden Job machte!
Die vielen Anschlüsse erlauben es praktisch alle Geräte, die man so im Alltag benötigt, dauerhaft mit der Dockingstation zu verbinden. Die Fünf USB Ports sind nicht nur zahlreich, sondern auch vom Tempo 1a.
Intern nutzt die i-tec Dockingstation nicht einfach nur einen USB Portmultiplikator, welcher aus einem USB 3.0 Port fünf macht, sondern jeder der USB Ports ist voll mit dem USB 3.0 Tempo angebunden.
Ähnliches gilt auch für den SD Kartenleser, welcher zugegeben einer der Hauptgründe war warum ich mir diese Dockingstation gekauft hatte.
Der HDMI 2.0 Ausgang funktioniert in Kombination mit einem 60Hz 4K Monitor tadellos, sowohl unter Mac wie auch Windows. Ähnliches gilt ebenso für die Intel LAN Karte, welche ein tadelloses Tempo an den Tag legte.
Selbst der Audio Eingang/Ausgang zeigte sich recht klangstark.
Wenn ich eins kritisieren müsste, wäre es vermutlich die Leistung auf dem Thunderbolt 3 Port. 60W Ladeleistung sind für 13 Zöller vollkommen ausreichend, könnten aber bei 15 Zoll Notebooks schon etwas knapp werden. Hier wären 87W oder sogar 100W noch etwas besser.
Dennoch kann ich die i-tec Thunderbolt 3 Dockingstation nur empfehlen! Diese funktioniert im Alltag absolut zuverlässig und gut. Auch der Preis ist mit 240€ (zum Zeitpunkt des Tests) Okay für ein TB3 Dock, gerade wenn man die etwas hochwertigeren Controller und Chips bedenkt.
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