Die Gogyre G2 Plus 21200mAh Powerbank im Test

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Ich habe für Techtest bereits duzende Powerbanks getestet, daher kommt es nur noch sehr selten vor, dass ich mir mal wieder eine Powerbank für einen Test kaufe.

Wenn ich dies mache, muss eine Powerbank mein Interesse erwecken. Dies kann eine Powerbank durch eine besonders tolle Ausstattung, ein einmaliges Feature usw.

Nun bin ich über die Gogyre G2 Plus Powerbank gestolpert. Eine 21200mAH Powerbank für rund 30€, welche auf den ersten Blick in keiner Weise besonders wirkt, warum habe ich sie dann gekauft?

Finden wir im Test heraus warum die Gogyre G2 Plus mein Interesse erweckt hat und was diese besonders macht!

Die Gogyre G2 Plus 21200mAh Powerbank im Test

Auf den ersten Blick kann die Goqyre G2 Plus Powerbank nur sehr bedingt überzeugen. Gogyre setzt hier auf ein recht „billig“ anmutendes Plastikgehäuse. Hierbei ist die Oberfläche ein recht glattes und dünnes Plastik, welches sich wirklich nicht hochwertig anfühlt und auch schnell zerkratzt und Fingerabdrücke zeigt.

Kurzum wegen des Gehäuses wird man diese Powerbank mit Sicherheit nicht kaufen. Auch wirkt die Gogyre G2 Plus verdammt schwer für Ihre 21200mAh Kapazität, die Größe hingegen ist zwar nicht super kompakt aber durchaus als „normal“ einzustufen.

Wie sieht es bei den Anschlüssen aus? Ist hier etwas Besonderes zu entdecken? Ebenfalls nein, die Powerbank verfügt über zwei USB Ausgänge, einer mit 2A und einer mit 1A. Dies ist eine Ausstattung, welche man heutzutage fast als unterdurchschnittlich einstufen kann. Zum Wiederaufladen verfügt die Powerbank ganz klassisch über einen microUSB Port, welcher bis zu 2A aufnehmen können soll.

Immerhin auf der Oberseite der Powerbank ist ein praktisches Display eingelassen, welches über den aktuellen Ladestand in Prozent Informiert!

Aber das ist natürlich nicht das interessante Feature dieser Powerbank, welche dieses Modell etwas von den x Tausenden auf dem Markt abhebt. Dieses finden wir im Inneren der Powerbank.

90% aller Powerbanks auf dem Markt nutzen im Inneren 1-8 sogenannter „18650“ lithium ionen Zellen. 18650 beschreibt hierbei die Größe der Akkus, die Akkus selbst können hierbei von diversen Herstellern stammen, meist von LG, Samsung oder Panasonic. Dies ist eine recht bekannte und weit erprobte Größe, die auch in Tesla Autos zum Einsatz kommt.

In den restlichen 9,99% kommen Lithium Polymer Akkus zum Einsatz, die, etwas empfindlicher sind aber eine höhere Energiedichte besitzen.

Die Gogyre G2 Plus nutzt nun aber weder einen Lithium Polymer Akkus noch 18650 Lithium Ionen Zellen sondern „Boston Swing 5300“ Zellen.

Hierbei handelt es sich weiterhin um Lithium Ionen Akkus, welche allerdings einen anderen Formfaktor und eine etwas andere Technologie mitbringen.

Aber nur weil die verbauten Akkuzellen anders sind, heißt dies doch noch lange nicht, dass diese auch besser sind?!

Die Boston Swing 5300 Li-Ion Zellen besitzen ein sehr interessantes Feature, ihre Lebensdauer! Damit meine ich nicht die Kapazität sondern die Zyklen Festigkeit. Normale Akkus in Powerbanks, egal ob 18650 Lithium Ionen Zellen oder Lithium Polymer Akkus, werden meist mit 500 oder maximal 1000 Zyklen spezifiziert.

Heißt nach diesen 500-1000 mal laden/entladen muss noch rund 80% der originalen Kapazität vorhanden sein, meist sinkt nach diesen Zyklen die Kapazität ziemlich schnell.

Die Boston Swing 5300 Li-Ion Zellen sollen hingegen bis zu 3000 Zyklen schaffen und dabei 80% Ihrer Kapazität behalten! Hierdurch hat die Gogyre G2 Plus eine theoretisch 3-6 mal höhere Lebenserwartung, verglichen mit einer normalen Powerbank!

Ich wurde sagen das klingt doch ganz gut!

 

Messergebnisse

Kommen wir zu den Messergebnissen. Beginnen wir mit der Kapazität, Gogyre gibt diese mit 21200mAh an, messen konnte ich 18882mAh bzw. 69,867Wh.

Dies entspricht guten 89% der Herstellerangabe! Aber warum sind 89% gut? Die Kapazitätsangabe des Herstellers bezieht sich immer auf die Kapazität der im Inneren verbauten Akkuzellen.

Jedoch können diese nicht 100% effizient entladen werden, etwas Energie geht beispielsweise in Form von Wärme verloren.

In der Regel erreichen die meisten Powerbanks zwischen 80% und 89% der beworbenen Kapazität, die Gogyre G2 Plus ist also gut mit dabei!

Wie schaut es bei der Ladegeschwindigkeit aus?

Um ehrlich zu sein wenig spektakulär. Ich will nicht sagen, dass die Gogyre G2 Plus hier schlecht performt aber es gibt durchaus einen Unterschied zu Anker oder RAVPower Powerbanks. Wir reden hier über einen 10-20% Unterschied, gerade bei IOS Geräten.

Zudem fehlt natürlich die Unterstützung für diverse Schnellladestandards. Kurzum die Gogyre G2 Plus ist nicht die schnellste Powerbank auf dem Markt, lädt aber Eure Geräte genauso gut wie andere Powerbanks, nur etwas langsamer.

Was wenn nun die Powerbank leer ist? Diese lässt sich mit bis zu 2A wiederaufladen, genau genommen 2,08A . Dies ist ein akzeptables Tempo, so ist die Powerbank in rund 11 Stunden wieder voll einsatzfähig.

Fazit

Die Gogyre G2 Plus* ist eine solide Powerbank welche ihren Job zuverlässig verrichtet. Leider ist diese doch in der Praxis recht mittelmäßig.

Die Powerbank ist nicht übermäßig schnell, ist dafür aber recht schwer und groß und bietet keinerlei Zusatzfeatures wie Quick Charge oder USB C. Hier kommt doch der Preis von rund 30€ recht hoch vor.

Was die Gogyre G2 Plus* bietet ist natürlich die hohe Lebenserwartung. 3000+ Akkuzyklen ist gut 6 mal höher als bei fast allen Konkurrenzprodukten. Bei einmal Laden/Entladen pro Tag wären dies über 8 Jahre und selbst danach hätte die Powerbank theoretisch immer noch 80% ihrer ursprünglichen Kapazität.

Daher ist natürlich auch die Gogyre aus Umweltsicht hervorragend, längere Nutzungsdauer = weniger Müll und Belastung für die Umwelt. Dies relativiert natürlich auch etwas den Preis.

Solltet für Euch eine lange Lebensdauer, davon ausgehend, dass nicht die Elektronik der Powerbank vorher schlapp macht, sehr wichtig sein, kann ich die Gogyre G2 Plus ohne größere Probleme empfehlen.

Allen anderen Nutzern würde ich eher zum Anker PowerCore 20100 raten, welcher eine ähnliche Kapazität bietet, ein gutes Stück kleiner ist und auch schneller lädt.

 

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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