Mit aktuell rund 26€ gehören die Arbily G9 zu den günstigsten true Wireless Ohrhörern die Ihr auf Amazon finden könnt.
Dabei sollen die Arbily G9 dennoch mit einer „Luxuriösen Lederbox“ und einem „HIFI-Stereoklang“ punkten. Gerade letzteres ist natürlich primär Marketing, oder etwa nicht? Finden wir dies im Test der Arbily G9 heraus!
Die Arbily G9 im Test
Das erste was bei den Arbily G9 auffällt, ist sicherlich die etwas ungewöhnliche Ladebox. Arbily setzt hier äußerlich auf Leder! Die Ladebox hat also eher die Optik eines kleinen Leder-Etuis.
Leder ist dabei allerdings lediglich das äußere Material. Der Kern der Ladebox besteht aus einem einfachen Kunststoff. Qualitativ würde ich deshalb die Box als Okay, aber auch nicht überragend einstufen. Dabei ist die Optik und die Leder-Komponente klar als „Geschmackssache“ einzustufen.
Um die Ohrhörer zu erreichen müsst Ihr einfach nur den oberen Deckel aufklappen, welcher über Magnete gehalten wird.
Im Inneren sind die Ohrhörer selbst. Diese setzen auf das „Steg-Design“, wie dieses durch die Apple AirPods populär gemacht wurde. Im Gegensatz zu den Apple AirPods besitzen die Arbily G9 aber Silikon-Ohraufsätze.
Gefertigt sind die Ohrhörer weitestgehend aus eine matten Kunststoff, welcher soweit ausreichend wertig anmutet. Lediglich eine kleine Fläche auf der Rückseite ist aus Hochglanz Kunststoff, unter welcher sich die Touch Tasten verbürgen.
Ein/ausgeschaltet werden die Ohrhörer wie üblich durch das Einlegen oder Herausnehmen aus der Ladebox. Musik Pausieren, Fortsetzen usw. geschieht über ein Antippen der Rückseite.
Die Akkulaufzeit der Arbily G9 liegt bei 3-4 Stunden und die Ohrhörer können unterwegs bis zu 4x durch die Ladebox geladen werden. Dies sind „gängige“ Werte.
Tragekomfort
Die Arbily G9 sind zwar durchaus etwas größer, aber generell würde ich die Form der Ohrhörer als klassisch einstufen. So sind diese weder besonders dick noch besonders lang. Zudem ist der Ohrkanal leicht schräg gewinkelt, was für den Tragekomfort ideal ist.
Daher überrascht es auch nicht, dass die G9 durchaus bequem sind! Der halt ist nicht super fest, aber ausreichend für leichteren Sport oder Bewegung.
Klang der Arbily G9
In der letzten Zeit hatte ich einige „Bass-Bomber“ Bluetooth Ohrhörer im Test, die Arbily G9 übertreffen diese aber alle!
Der Bass bei den Arbily G9 ist bis ans absolute Maximum angehoben! Hierbei machen die Ohrhörer auch keine Gefangene, der Bass überschattet so ziemlich alles. Dabei ist gerade der Tiefgang der Ohrhörer nicht schlecht, aber auch nicht absolut überragend. Hier sind die Arbily G9 dem Preis von unter 30€ mehr als angemessen.
Prinzipiell könnte der Bass einen Hauch knackiger sein. Ihr könnt schon merken, dass Arbily bei den G9 diesen etwas künstlich boostet und dies vielleicht ein wenig zu viel. Hier und da neigen die Ohrhörer zum Dröhnen. Ich will dies aber auch nicht überdramatisieren. Wollt Ihr einen extremen Bass in dieser Preisklasse ist dies vermutlich der Preis den Ihr zahlen müsst. Generell ist der Bass qualitativ völlig in Ordnung! Abseits, dass dieser was die Masse angeht bis ins bescheuerte angehoben ist.
Die Mitten sind zunächst weitestgehend Okay. Gerade die unteren Mitten werden sehr gut dargestellt. Setzt allerdings der Beat ein gibt es kein Halten mehr und die Mitten und auch Höhen werden gnadenlos überschattet.
Die Höhen sind dabei nicht perfekt, aber ausreichend klar und sauber. Diese sind nicht matt oder dumpf. Hierdurch wirken die Arbily G9 auch nicht blechern! Die Höhen kommen nur einfach nicht gegen den Bass an.
Dies fällt zum Beispiel in „In You Eyes“ von Robin Schulz auf. Der recht ruhige Beginn des Songs klingt weitestgehend normal. Die Stimme der Sängerin wird vernünftig abgebildet. Setzt dann bei 1:20 der Beat ein, reißt der Bass aber den Song an sich. Der Beat ist absolut dominant und lässt viele Teile des Songs „untergehen“.
Auch bei „Reasons I Drink“ von Alanis Morissette sollte die Stimme der Sängerin im Vordergrund stehen, allerdings ist dies bei den Arbily G9 nicht der Fall. Hier ist das Schlagzeug klar im Vordergrund.
Allerdings gibt es auch Titel wo dies nicht stört z.B. „Witchcraft“ von Pendulum. Hier ist die Stimme eh im Hintergrund und der Beat im Vordergrund, was den Ohrhörern doch sehr liegt.
Hier noch abschließend die Frequenzkurve der Arbily G9:
Erklärung: Bei einer komplett geraden Linie würden die Ohrhörer Audiosignale 1 zu 1 wiedergeben, ohne diese zu färben oder zu „verfälschen“. Dies ist aber nur bei Studio/Referenz Kopfhörern üblich. Ihr könnt das Diagramm grob in drei Bereiche unterteilen, Links = Tiefen/Bass, Mitte = Mitten und Rechts = Höhen. Ist ein Teil höher als ein anderer Teil ist dieser Frequenzbereich klanglich mehr betont als ein anderer. Ist beispielsweise die Frequenzkurve Links sehr hoch bedeutet dies einen Bass-Boost. Es ist zwar nicht möglich den Klang nur auf die Frequenzkurve herunter zu brechen, aber diese liefert schon neutrale Informationen zum Klang.
Fazit
Die Arbily G9 sind sehr spezielle Ohrhörer die nicht jedem zu empfehlen sind! Dabei ist das äußere und auch die technische Seite tadellos. Klar die Ladebox mit Leder-Deckel ist etwas Geschmackssache, aber generell gut umgesetzt!
Das Kontroverse ist die Klangsignatur. Die Arbily G9 sind Bass-Monster! Der Bass ist bis ans Limit und teils darüber hinaus hochgedreht. Dabei sind die Mitten und Höhen nicht generell schlecht, werden aber vollständig überschattet sobald der Beat losgeht. Selbst wenn Ihr etwas mehr Bass mögt sind die G9 schon hart am Limit.
Damit ich Euch die Arbily G9 empfehlen kann müsst Ihr wirklich das absolute Maximum an Bass suchen! Hier sind die G9 wirklich Eure beste Option in der +- 30€ Preisklasse.