Der Vertagear Triigger 350 im Test, der perfekte Gaming Schreibtischstuhl?

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Der Vertagear Triigger 350 ist sicherlich ein etwas anderer Gaming Schreibtischstuhl. Vertagear versucht hier eine etwas andere Herangehensweise als das übliche Racing Design.

Der Triigger 350 wirkt etwas edler und gehobener aber auch gleichzeitig ergonomischer als viele seiner Konkurrenten. Auch der Preis ist etwas „gehobener“ um es vorsichtig auszudrücken. Mit rund 699€ sind wir hier schon in der Luxusklasse.

Vertagear Triigger 350

Aber wie sitzt es sich auf einem Stuhl wie dem Vertagear Triigger 350? Ist dieser besser als ein Racing Gaming Schreibtischstuhl und lohnt es sich so viel Geld anzulegen?

Finden wir dies im Test des Vertagear Triigger 350 heraus!

 

Lieferumfang und Zusammenbau

Der Vertagear Triigger 350 wird in einem sehr großen Karton geliefert, welcher auch nicht ganz leicht zu händeln ist. Das komplette Paket wiegt 31,5KG, holt Euch gegebenenfalls etwas Unterstützung beim Transport.

Beim Zusammenbau wird hingegen keine große Unterstützung benötigt. Der Triigger 350 wird fast vollständig montiert geliefert.

Lediglich das Fußkreuz mit den Rollen und die Gasdruckfeder muss mit dem restlichen Stuhl versehen werden. Hierbei werden diese Komponenten einfach zusammengesteckt.

Kurzum der Aufbau ist ein Kinderspiel!

 

Der Vertagear Triigger 350 im Test

Bereits auf den ersten Blick ist klar, dass der Triigger 350 ein etwas ungewöhnlicherer Schreibtischstuhl ist. Dieser besitzt keine Polster im engsten Sinne, Ihr nehmt bei diesem auf Stoffnetzen Platz welche über den Sitz und die Rückenlehne gespannt sind.

Der Rahmen des Stuhls ist hierbei aus massivem Aluminium gefertigt! Diese Kombination aus den offenen Stoffnetzen und dem Aluminium „Skelett“ sorgt für eine tolle und modern elegante Optik.

Vertagear Triigger 350 im Test

Vertagear hat sich hier wirklich mit dem Design Mühe gegeben! Der Triigger 350 könnte vermutlich auch in einem Büro eines Vorstandschefs stehen neben irgendwelchen Luxus Möbeln.

Es gibt vom Triigger 350 auch noch eine Deluxx Version, den Triigger 350 SE, welcher über eine tolle rote Lackierung verfügt, aber auch nochmals teurer ist.

Die Kanten des Überganges Gewebe zu Stoff und Aluminium sind für eine höhere Haltbarkeit zudem mit Kalbsleder überzogen.

Vertagear Triigger 350 im Test

Ihr seht der Vertagear Triigger 350 ist durchaus als Luxus zu bezeichnen.

Der Triigger 350 bietet selbstverständlich die üblichen + erweiterte Ergonomie Optionen.

Vertagear Triigger 350 im Test

Beginnen wir mit der Höhenverstellung. Hier bietet der Stuhl eine Reichweite von ca. 45-52cm Sitzhöhe, diese Werte sind von mir nachgemessen. Damit bietet der Vertagear Triigger 350 die ideale Höhe für einen Standard Ikea Schreibtisch, wie ich zumindest finde.

Neben der Höhe lässt sich selbstverständlich auch die Rückenlehne in insgesamt 22 Stufen verstellen.  Jedoch das komplette Flachstellen der Lehne ist nicht möglich. Schlafen auf dem Vertagear Triigger 350 ist also nicht möglich.

Die Armlehnen lassen sich in Winkel und Höhe verstellen. Hierbei ist die Höhenverstellung vielleicht etwas suboptimal gelöst. Ihr könnt die Armlehnen einfach in die gewünschte Höhe ziehen, in welcher diese dann stehen bleiben, jedoch wenn man diese nach ganz oben zieht resetten die Armlehnen.

So ist es teilweise nicht ganz einfach die maximale Höhe auszuwählen.

Vertagear Triigger 350 im Test

Dies wären die Standardverstellmöglichkeiten. Zusätzlich bietet der Triigger die Möglichkeit den Sitz vor und zurück zu verschieben wie auch das Rückenkissen zu verstellen.

Beides für die Ergonomie sehr wichtige Punkte.

 

Massivität, Verarbeitung und Haltbarkeit

Bei einem recht teuren Gaming Schreibtischstuhl ist es natürlich auch wichtig, dass dieser recht lange hält.

Ehe wir zu meinem Eindruck kommen was die Haltbarkeit angeht, ein paar Worte zur Verarbeitung. Diese ist ziemlich perfekt! Viel mehr kann man hier nicht sagen. Vertagear liefert das was man für 699€ auch erwarten darf.

Auch bei der Massivität sehe ich viel Positives. Sämtliche Tragende Elemente sind aus Aluminium oder im Inneren aus Stahl.

Vertagear Triigger 350 im Test unterseite

Die Schweißnähte wirken gut und auch bei Teilen welche verschraubt sind, nutzt Vertagear viele und recht dicke Schrauben, welche sich auch bei Bedarf nachziehen lassen.

Der Mechanismus welcher für das verstellen der Rückenlehne zuständig ist, nutzt beispielsweise gleich zwei Stahlfedern.

Zusammengefasst die grundsätzliche Konstruktion des Stuhls wirkt ziemlich massiv und hochwertig. Selbst beim genauen Anschauen und nutzen, konnte ich nach rund einem Monat keine Schwachstellen entdecken, und ich gehe nicht zimperlich mit meinen Stühlen um.  Das soll nicht heißen, dass es keine Schwachstellen gibt, aber wenn sind diese zumindest nicht gravierend oder fallen erst nach Jahren auf.

Vertagear Triigger 350 im Test Stoff

Dieser Eindruck wird auch von der maximalen Belastbarkeit (laut Hersteller) von 150KG und den 10 Jahren Garantie unterstützt.

Vielleicht wird sich der ein oder andere nun Fragen wie haltbar dieses Gewebe/Netzstoff ist.

Vertagear setzt hier auch DuPont TPEE Gewebe und ja das Zeug ist zäh! Ich hatte mit meinen 90+-10KG nicht den Eindruck als würde das Material in irgendeiner Form „beschädigt“ durch mein Gewicht.

Zwar sollte man mit Spitzen Gegenständen etwas aufpassen aber selbst ein Messer würde nicht einfach so durch das Material schneiden, selbst wenn man wollte. Von daher macht Euch darum nicht zu viele Sorgen.

 

Wie sitzt es sich so?

Wie sitzt es sich auf dem Vertagear Triigger 350? Anders ist sicherlich die Beschreibung, welche am besten passt. Solltet Ihr schon einmal auf solch einem Netzstuhl gesessen haben, wird Euch im Großen und Ganzen auch schon der Triigger 350 bekannt sein.

Der Stuhl besitzt in dem Sinne keine Polsterung sondern man sitzt lediglich auf einem gespannten Netz. Dieses Netz ist recht stark gespannt, man sinkt also nicht stark ein sondern sitzt wirklich auf diesem Stoff.

Hierbei gibt dieser Netzstoff selbstverständlich ein Stück nach, das sitzen auf dem Triigger 350 ist also eher mittel hart. Das Gefühl des Sitzens auf diesem Stoff ist vielleicht am besten mit einem Gymnastikball vergleichbar, welcher recht prall aufgepumpt ist. Selbstverständlich muss man sich beim Triigger keine Sorgen um das Verrutschen haben. Die Polsterung hält einen schon mittig und gerade auf dem Stuhl.

Vertagear Triigger 350 Gaming Schreibtischstuhl

Das ist auch ein sehr wichtiger Punkt, im Gegensatz zu den üblichen Sitzkissen passt sich die Polsterung des Stuhls exakt an Eure Konturen an. Ihr habt also mit Eurer kompletten Rückseite einen 100%iegen Kontakt zum Stuhl.

Dies ist gerade beim Rücken etwas sehr Wichtiges. Der Vertagear Triigger 350 schafft es hier eine Schwäche der meisten „Racing“ Schreibtischstühle auszugleichen, der schlechte untere Rückensupport.

Aufgrund des Netzstoffes und eines gesonderten Kissens im unteren Rückenbereich erhaltet Ihr hier einen nahezu Perfekten Support.

Ihr sitzt auf dem Triigger 350 automatisch gerade! So blöd wie es klingt aber einfach durch den Aufbau des Stuhls gibt es eine gerade, ergonomische Ausrichtung Eures Körpers. Über nun Wochen merke ich ganz eindeutig eine Verbesserung meiner Rückengesundheit, auch kann man auf dem Triigger 350 lange und viel ohne Ermüdungserscheinung sitzen. Es ist halt nicht möglich den Stuhl durchzusitzen.

Vermutlich ist letzteres auf die hervorragende Anpassung dies Sitz Polsters an den Körper zurückzuführen, welche durch den konstanten „Anpressruck“ keine Körperstellen mehr oder weniger abdrückt.

Auch ist die Belüftung des Stuhls hervorragend!  Selbst im Sommer wird einem auf diesem nicht zu warm wie es bei Lederstühlen passieren kann.

Vertagear Triigger 350 im Test

Wie Ihr vielleicht hört, habe ich sehr viel Positives zum Vertagear Triigger 350 zu sagen. Aber es gibt auch Negatives zu berichten!

Wie so oft im Leben sind die leckersten Dinge meist nicht die gesündesten, so ist auch hier der Vertagear Triigger 350 nicht der aller bequemste Stuhl!

Damit will ich nicht sagen, dass dieser unbequem ist, vermutlich werden viele diesen als bequemer einstufen als die „Racing“ Stühle, aber meine „Testprobanten“ und ich sahen das anders.

Insgesamt 6 Personen haben mir im direkten Vergleich bestätigt, dass ein Noble Chairs EPIC oder auch ein AKRacing Onyx bequemer ist.

Aber warum ist das der Fall?

Viele Racing Stühle sind sehr bequem und laden zum „hineinfläzen“ ein. Die Rückenlehnen sind bei diesen Stühlen meist mehr gebogen, wodurch es aber zu einer Buckelbildung kommt.

Jedoch fühlt sich das Sitzen auf diesen Racing Schreibtischstühlen meist etwas „relaxter“ an.

Ein Beispiel, das Sitzpolster beim Vertagear Triigger 350 ist nach vorne leicht abfallend wodurch Ihr mehr zu Euer Tastatur und Monitor gebogen werdet. Aus Arbeitssicht sicherlich nicht schlecht, jedoch ist ein nach hinten abfallendes Sitzpolster meist bequemer.

So kann man nun weitermachen. Es ist nun mal bequemer nicht ganz gerade zu Sitzen als ergonomisch korrekt.

Was ich am jedoch nicht am Vertagear Triigger 350 mag sind die Armlehnen! Diese sind gebogen was aus meiner Sicht keinen Sinn macht. Meine Arme sind nicht gebogen, das heißt die Auflagefläche meiner Arme auf der Armlehne ist recht klein, hierdurch habe ich des Öfteren ein leichtes Druckgefühl. Auch sind die Armlehnen vergleichsweise niedrig.

Viele Schreibtischstühle besitzen eine so genannte Kippel, Lehn oder Wipp Funktion. Hierbei lässt sich der Stuhl in eine leicht schräge Position bringen durch das Verlagern des Gewichts.

Ein von mir sehr geschätztes Feature! Auch der Vertagear Triigger 350 besitzt solch eine „Tilt“ Funktion ,welche aber hier etwas anders funktioniert. Im Großen und Ganzen wird lediglich die Rückenlehne „freigestellt“. Wenn Ihr Euch zurücklehnt gibt diese nach, wodurch man etwas wippen kann. Das Sitzpolster bleibt hierbei immer in der gleichen Position.

Daher ist diese „Kippelfunktion“ nicht mit der der meisten Racing Stühle vergleichbar. Jedoch ist dieses „Folgen“ der Rückenlehne beim Vertagear Triigger 350 ein tolles Feature!

Wenn man sich nach vorne lehnt folgt einem die Rückenlehne, wenn man sich zurücklehnt geht sie zurück. Wie leichtgängig das Ganze geht lässt sich stufenlos verstellen, es ist also nicht so, dass die Lehne einem keinen Halt mehr gibt.

Jedoch sorgt dieses Feature für noch etwas mehr Anpassbarkeit und auch Bequemlichkeit!  Man kann es zwar abschalten aber in über einen Monat habe ich dies kein einziges Mal gemacht.

Am Ende ist es natürlich Geschmacksache. Es kann sein, dass Ihr Euch in den Vertagear Triigger 350 setzt und sagt „das ist der Stuhl“.

Was Ihr jedoch auf gar keinen Fall denken dürft ist „ich gebe hier 700€ aus und bekomme den mit Abstand bequemsten Stuhl der Welt“. Nein! Gerade in der 300€ Preisklasse gibt es diverse sehr gute Schreibtischstühle im Racing Style, welche unheimlich bequem sind. Es geht hier eher um die grundsätzliche Design Frage, sitzt Ihr lieber auf Racing Stühlen oder auf dem „Netz Design“ des Triigger 350. Ähnlich wie bei der Frage „lieber Sportwagen oder SUV“ keine eindeutige Antwort zu geben ist, hängt es auch hier von Euren Anforderungen ab.

Der Triigger 350 bietet eine hervorragende Ergonomie und gerade beim langen und vielen Sitzen eine sehr hohe Bequemlichkeit. Wer also von Morgens bis Abends auf diesem sitzt, wird vermutlich sehr zufrieden sein. Wer jedoch abends nach Hause kommt und sich vor den PC auf seinen Stuhl schmeißen möchte, um bei einem PC Spiel etwas zu relaxen, ist beim Triigger 350 vermutlich nicht ganz an der richtigen Adresse. 

Kleine Anmerkung zum Abschluss. Auch wenn der Triigger 350 bis 150KG zugelassen ist, ist dieser nicht für zu breite und große Menschen.

Ich würde sagen, dass ich mit meinen 90-100KG und 1,85m schon an der oberen Grenze bin. Gerade das Sitz“polster“ könnte ansonsten etwas schmal sein. Wobei schmal nicht ganz der richtige Ausdruck ist, man berührt bei einem zu breiten Hinterteil einfach die Seitenränder der Aufhängung was nicht bequem ist. Auch kann man nur sehr bedingt im Schneidersitz auf dem Triigger 350 sitzen.

 

Fazit

Ist der Vertagear Triigger 350 der Ultimative Gaming Stuhl? Ja, nein, vielleicht, diese Frage ist so einfach nicht zu beantworten.

Verglichen mit den typischen Racing Stühlen ist der Triigger 350 eine völlig andere Klasse. Bequemer? Nicht zwingend! Gesünder für den Rücken? Ja!

Es sitzt sich völlig anders auf dem Vertagear Triigger 350 als auf allen „Racing Stühlen“. Letztere können durchaus gemütlicher sein mit einer lustigen Kippelfunktion, einer Kopfstütze usw. Jedoch mangelt es bei diesen an einem Punkt, der Rückenunterstützung.

Diese ist bei keinem der Racing Stühlen die ich bisher getestet habe, egal ob von DXRacer, Maxnomic, EpciChairs usw. so gut wie beim Vertagear Triigger 350.

Vertagear Triigger 350 im Test

Bei Racing Stühlen neigt man zu einem Buckel, hier habe ich diverse Leute gefragt und das wurde mir von allen bestätigt. Zwar gibt es hier und da Modelle, welche dies besser oder schlechter machen, aber so richtig gut sind selbst die besten nicht.

Der Vertagear Triigger 350 hingegen schafft es von alleine den Rücken gerade zu machen. Durch die andere Form und den Stoff, welcher sich anpasst, sitzt man einfach automatisch gerade.

Dementsprechend sitzt es sich ziemlich gut auch über längere Zeit im Triigger 350, jedoch kann man sich in diesen weniger „hineinfläzen“ als beispielsweise in einen NobleChairs EPIC.

Vertagear Triigger 350 im Test Rückseite

Qualitativ stimmt der Vertagear Triigger 350, auch die Bequemlichkeit ist vollkommen gegeben, wie auch eine deutlich bessere, nahezu perfekte, Rückenunterstützung.

Ob es sich aber letztendlich für Euch lohnt 699€ auszugeben, hängt von einer Frage ab, ist Euch ein rückenschonendes Design und ein gutes langes Sitzen sehr wichtig? Oder lieber maximale Bequemlichkeit und ein gesunder Rücken eher zweitrangig?

Beides legitime Möglichkeiten, wenn Rücken höchste Priorität hat, dann der Vertagear Triigger 350, falls lieber etwas günstiger und noch etwas bequemer dann beispielsweise der NobleChairs EPIC für rund 300€.

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Michael Barton
Michael Barton
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