CyberLinks PowerDirector ist das aus meiner Sicht beste Video-Schnitt Programm für den normalen Heim-Nutzer. Es gibt klar „bessere“ und umfangreichere Programme, aber der PowerDirector war sehr einfach und schnell zu nutzen, bot alle Feature die ein Normalnutzer braucht und war verglichen mit den Profi-Lösungen von Adobe und Co. Sehr bezahlbar.
Der klassische PowerDirector wird aber so langsam von CyberLink zu Gunsten des PowerDirector 365 aufgegeben. Bei dem PowerDirector 365 handelt es sich natürlich um ein Abo-Modell. Ihr zahlt also monatlich oder jährlich Summe X und erhaltet dafür den vollen Zugriff auf alle Updates usw.
Aber lohnt sich der PowerDirector 365 wirklich? Kann das Programm Test überzeugen? Finden wir es heraus!
Das Abo-Modell
Abo-Modelle sind (leider) aktuell sehr beliebt. Klar dies gibt einem Entwickler eine gewisse finanzielle Sicherheit, aber für den Endkunden ist dies meist einfach nur nervig.
CyberLink bietet Euch zwei Abos an:
- PowerDirector 365 – ca. 52€ im Jahr – nur der PowerDirector 365 mit allen Plugins, Lizenzfreie Bilder, Videos und Musik usw.
- Director Suite 365 – ca. 100€ im Jahr – PowerDirector 365, PhotoDirector 365, ColorDirector, AudioDirector und Zugriff auf alle Plugins, Vorlagen, lizenzfreie Bilder, Videos und Musik.
Preislich ist das Ganze noch in einem akzeptablen Rahmen, gerade nur der PowerDirector 365 ist mit 50€ im Jahr „fair“. Die unbegrenzte Version hat meist um die 100€ gekostet und sollte nach 2-4 Jahren geupdatet werden um die aktuellen technischen Neuerungen mitzunehmen.
Betrachtet vielleicht den PowerDirector 365 weniger als Abo und mehr als Jahres Lizenz.
Der CyberLink PowerDirector 365
CyberLink wirbt zwar Jahr für Jahr mit großen Neuerungen beim PowerDirector, in der Praxis hat sich das Programm zu mindestens optisch wenig verändert. Hier und da sind ein paar neue Feature hinzugekommen, es wurden neue Technologien unterstützt und es gab Performance und Stabilitätsverbesserungen, aber die Benutzeroberfläche hat kein großes Refresh bekommen.
Dies finde ich aber ausnahmsweise nicht schlimm, denn der PowerDirector 365 hat die so ziemlich beste und einsteigerfreundlichste UI die ich bisher bei einem Video-Schnittprogramm gesehen habe!
Startet Ihr den PowerDirector 365 werdet Ihr zunächst gefragt welchen Modus Ihr wünscht. CyberLink bietet Euch hier diverse „einfach“ und Automatik Modi. Der wichtigste Modus ist aber der klassische „Vollmodus“.
Dieser ist genau das was Ihr von einem Video-Schnitt Programm erwartet. Ihr habt im unteren Bereich eine bzw. mehrere Zeitachsen, in welchen Ihr Eure Videos, Bilder, Texte usw. frei anordnen könnt. Dabei unterstützt der PowerDirector 365 bis zu 49 Spuren, was selbst für massive Projekte ausreichen sollte. Medien lassen sich dabei entweder über die Bibliothek (oben links) oder via Drag and Drop in die Zeitachse einfügen.
Eine Vorschau Eures Videos seht Ihr im oberen rechten Bereich. Die Video-Vorschau neigt aber ab einer gewissen Menge an Effekten oder Nachbearbeitungsoptionen zum Stottern.
Die Basis Feature des PowerDirector 365 sind super einsteigerfreundlich. Dies gilt auch für Dinge wie eine erhöhte Video-Geschwindigkeit, Video Stabilisierung usw.
Wollt Ihr aber erweiterte Funktionen, wie Animationen, „eigene“ Übergänge usw. dann ist dies mit dem PowerDirector 365 durchaus möglich, aber deutlich weniger einsteigerfreundlich.
Allerdings bringt der PowerDirector 365 auch einige Effekte von Haus aus mit! Es gibt hunderte Übergänge, diverse Animationen wie Pfeile usw.
Grundsätzlich sind diese Animationen und Effekte gut gemacht, aber teils sehr verspielt. Ich würde mir hier etwas mehr schlichte und „professionelle“ Effekte wünschen.
Was etwas sehr „rudimentär“ beim PowerDirector 365 gelöst ist, ist die Audio Bearbeitung.
Ihr könnt den Ton abmischen und normalisieren. Das war es auch schon. In den Optionen „korrigieren/verbessern“ könnt Ihr den Ton noch entrauschen.
Bildverbesserung/Bearbeitung
PowerDirector 365 bietet Euch diverse Optionen um das Bild Eures Videos zu verbessern bzw. zu bearbeiten.
Ihr könnt die Ausleuchtung Eures Videos verbessern, den Weißabgleich anpassen,videostabilisieren usw.
Besonders interessant ist hier die Kantenhervorhebung. Diese skaliert das Video künstlich auf eine höhere Auflösung um dieses dann nachzuschärfen. In der Praxis kann dies durchaus gut aussehen, sofern Ihr diesen Effekt nicht übertreibt.
Auch die Video-Stabilisierung funktioniert gut, innerhalb der Limits dieser Technologie. So wird das Video deutlich stabilisiert, aber dafür wird auch etwas ins Video gezoomt, um Bewegungen auszugleichen.
Ein wenig negativer sehe ich das Entrauschen Feature. Dieses glättet zwar das Bild deutlich, aber dieses wird gerade auf den höheren Stufen eher matschig und detailarm. Ich würde hier eher ein Rauschen bevorzugen, als ein matschiges Bild zu haben.
Video-Export und Performance
Die generelle Stabilität des PowerDirector 365 würde ich als sehr gut bezeichnen. Probleme mit Abstürzen usw. hatte ich keine! Die generelle Performance hingegen würde ich als mittel gut einstufen.
Auf meinem durchaus leistungsfähigeren System läuft der PowerDirector 365 ordentlich, aber ich hatte zu keinem Zeitpunkt einen „oh“ Effekt. Habt Ihr während der Bearbeitung der Videos zu viele Effekte, nutzt einen schnellen Vorlauf usw. dann stockt die Live-Vorschau schnell.
Beim Exportieren kann der PowerDirector 365 Intel Quick Sync nutzen, um Videos deutlich schneller zu exportieren. Angeblich ist auch ein NVIDIA CUDA support vorhanden, dieser ist aber sehr gut versteckt.
Allgemein scheint der PowerDirector 365 etwas auf Intel CPUs optimiert zu sein, auch wenn dieser natürlich absolut problemlos auf den aktuellen AMD Ryzen CPUs funktioniert.
Fazit
Das neue Abo-System beim PowerDirector macht mir zwar eine Empfehlung etwas schwerer, es gibt so viele Abos da muss man sich mittlerweile gut überlegen welche man alle abschließt, aber prinzipiell halte ich den PowerDirector 365 weiterhin für eine top Wahl!
Sicherlich für absolute Profis gibt es bessere Video-Bearbeitungsprogramme, aller Adobe Premiere Pro usw.. Allerdings die große Stärke des PowerDirector 365 ist eine Mischung aus einfacher Nutzung und großem Funktionsumfang.
Für einen einfachen Video-Schnitt braucht Ihr Euch nicht groß einarbeiten. Einfach Videos in die Timeline ziehen und teilen, zusammenfügen usw. wie Ihr dies wollt.
Mir ist kaum ein anderes Schnittprogramm bekannt welches dies ähnlich einfach macht und eine schicke Benutzeroberfläche bietet. Der PowerDirector 365 hat natürlich jede Menge erweiterter Bearbeitungsoptionen, Effekte, und Bildverbesserungsmöglichkeiten. Diese sind auch zu weiten Teilen sehr gut umgesetzt, aber weniger „tief“ als beispielsweise bei der Adobe Alternative.
Der Charme vom PowerDirector 365 ist die vergleichsweise angenehme Lernkurve. Ihr braucht keine große Anleitung, um das Programm schnell und effektiv nutzen zu können.
Von daher eine Empfehlung von mir für den PowerDirector 365! Dies ist das aus meiner Sicht beste Video-Schnitt-Programm für den normalen Heimnutzer!
Ich kann die Aussagen zum größten Teil bestätigen. Allerdings ist keine Bluray-Disc und DVD mit Digital Dolby Surround mehr realisierbar. Diese Discs können nur noch mit 2-Kanal LPCM Ton erstellt werden, also ein Rückschritt. Allerdings sind die Verträge mit NewBlue abgelaufen, das Gleiche gilt für ProDad Plug-ins. Noch enthaltene NewBlue-Plugins und ProDad Plug-ins erhalten ein Wasserzeichen. Die neueste Version ist aus meiner Sicht deshalb eher ein Downgrade.
Mir ist das Programm schlicht zu langsam. Es gibt immer wieder Geruckel, besondes wenn Effekte eingefügt werden und bei der Vorschau.