Der AVM FRITZ!DECT 301 intelligente Heizkörperregler im Test

-

Smarte Heizkörperthermostate gehören zu den beliebtesten Smart Home Produkten. Kein Wunder! Diese bringen einen großen Komfort und erlauben sogar gewisse Sparmöglichkeiten.

Dementsprechend gibt es duzende verschiedene Modelle auf dem Markt. Meist besteht ein System aus mehreren Thermostaten und einer Bridge.



Aber was wäre, wenn man sich die Bridge sparen könnte? Dies geht mit den AVM FRITZ!DECT 301 intelligenten Heizkörperreglern, zumindest dann wenn Ihr eine AVM Fritzbox habt! Wie der Name schon vermuten lässt, nutzt AVM hier den DECT Standard für die Kommunikation, der in den meisten Fritzboxen bereits verbaut ist, wodurch diese als Bridge nutzbar sind.

Klingt doch interessant oder? Wollen wir uns hier doch einmal im Test ansehen ob AVMs Lösung auch in der Praxis überzeugen kann. Neugierig?

 

Der AVM FRITZ!DECT 301 intelligente Heizkörperregler im Test

Das AVM FRITZ!DECT 301 Heizkörperthermostat besitzt auf den ersten Blick den typischen Aufbau eines smarten Heizkörperthermostates.

Es handelt sich um ein recht kleines und überdurchschnittlich kompaktes Modul welches einfach anstelle des klassischen Thermostats auf die Heizung geschraubt wird. Dieses Modul ist dabei in einem sauberen Weiß gehalten, das eigentlich in jede Wohnung passen sollte.

Das Design des FRITZ!DECT 301 ist recht unspektakulär und eher praktisch veranlagt. Wollt Ihr besonders stylische Heizkörperthermostate, gibt es bessere Modelle, wie die von Tado. Allerdings als hässlich würde ich das FRITZ!DECT 301 Thermostat auch nicht bezeichnen.

Das Interessante ist aber natürlich die Funktionalität. Das erste was hier auffällt ist das Display. AVM setzt hier auf ein e-Paper Display, welches für ein smartes Heizkörperthermostat unheimlich scharf und detailliert ist!

Selbst Texte sind sehr gut ablesbar. Zudem bietet das Display viel Platz für diverse Informationen. Verglichen mit allen andern mir bekannten Modellen ist dies ein riesen Upgrade! Meist verfügen solche Thermostate wenn überhaupt über ein kleines LC Display für die Basis Informationen.

Zusätzlich zum Display finden sich noch fünf weitere Tasten am FRITZ!DECT 301. Neben ein paar Steuerungstasten findet sich auch eine Plus Minus Wippe zum Verstellen der Temperatur direkt am Thermostat.

Die Energieversorgung wird über zwei AA Batterien geregelt, die einfach auf der Unterseite eingesetzt werden.

 

DECT?!

Wie üblich verfügt das Thermostat über keine direkte Netzwerkverbindung. Ein WLAN Modul in einem smarten Heizkörperthermostat zu verbauen würde auch wenig Sinn machen. Zum einen würde dies den Preis deutlich anheben, zum anderen würde dies verdammt viel Energie fressen.

WLAN ist zwar in den letzten Jahren deutlich sparsamer geworden, aber wenn man bedenkt, dass eine AA Batterie gerade einmal um die 2-4Wh Leistung hat, ist WLAN doch suboptimal.

Daher setzten die meisten Hersteller auf eine „Bridge“. In den einzelnen Heizkörperthermostaten ist nur ein sehr einfaches Funkmodul verbau, welches günstig ist und wenig Energie verbraucht.

In der Bridge ist ebenfalls ein passendes Funkmodul, wie aber auch ein WLAN Modul verbaut. Letzteres ist hier kein Problem da die Bridge am Netz hängt und nicht auf Batterien angewiesen ist.

AVM hat sich allerdings gegen solch einen einfachen Funkstandard entschieden und nutzt DECT. DECT ist sicherlich den meisten von klassischen kabellosen Telefonen bekannt, was auch der Haupteinsatzort ist. Allerdings kann DECT auch für Datenübertragungen und somit auch Smart Home Geräte genutzt werden.

Das sich AVM für DECT entschieden hat, wird vermutlich zwei Gründe habe. Zum einen hat AVM das nötige Fachwissen um diesen Standard und zum anderen sind in fast allen FritzBoxen bereits passende DECT Module verbaut.

Wichtig! Ihr benötigt also für das Heizkörperthermostat zwingend eine FritzBox mit DECT Modul! Andere Router mit DECT funktionieren nicht.

 

Montage und Installation

Schritt Nummer 1 beim FRITZ!DECT 301 Thermostat ist das Einbinden in der Fritzbox. Dies geht recht einfach. Legt die Batterien in das Heizkörperthermostat ein und haltet die DECT Taste an der FritzBox einige Sekunden gedrückt.

Das Heizkörperthermostat sollte sich nun automatisch mit der FritzBox verbinden. Weitere Informationen werden Euch hier auf dem recht hochauflösenden Display angezeigt.

Steht die Verbindung, könnt Ihr das Thermostat am Heizkörper anbringen. Keine Sorge, das Schwierigste hier ist vermutlich das Entfernen der alten Thermostate, welche gerade bei älteren Heizkörpern gerne etwas fester sitzen. Ihr müsst dafür nicht die Heizung abschalten oder Wasser ablassen, einfach das alte Thermostat abschrauben und das neue anschrauben.

Nun auf dem neuen Thermostat einmal okay drücken und fertig!

 

Software und Feature

Natürlich seid Ihr nach der ersten Montage noch nicht ganz fertig. Ihr solltet via Software noch einige Einstellungen vornehmen.

Dies geschieht vorrangig über die Benutzeroberfläche der FritzBox. Hier findet sich unter Heimnetzwerk der Punkt Smart Home, wo das bzw. die Heizkörperthermostate aufgelistet sind. In der Übersicht könnt Ihr auf die Schnelle die jeweilige Raumtemperatur und die eingestellte Temperatur sehen.

In den Einstellungen lassen sich dann noch detailliertere Anpassungen vornehmen. Das Wichtigste wäre hier der Zeitplan.

Ihr könnt zwei Temperaturen festlegen, eine Komfort-Temperatur und eine Spar-Temperatur. Die Spar-Temperatur ist die minimal Temperatur, welche immer gehalten werden soll.

Die Komfort-Temperatur ist hingegen etwas höher anzusetzen und als Temperatur zu betrachten die Ihr haben wollt, wenn Ihr einen Raum aktiv nutzt.

Ihr könnt nun einem Zeitplan auf 15 Minuten genau für jeden Tag festlegen, wann Spar- oder Komforttemperatur erreicht werden soll. Beispielsweise Ihr nutzt morgens das Bad um ca. 8 Uhr, dann stellt das Thermostat von 7:45 bis 8:15 auf Komforttemperatur von beispielsweise 22 Grad. Nach 8:15 darf die Temperatur auf 18 Grad abfallen, ehe sie abends um beispielsweise 8 bis 9 Uhr wieder auf 22 Grad ansteigen soll.

So könnt Ihr die Temperatur für jeden Raum bzw. jeden Tag durchplanen. Das FRITZ!DECT 301 heizt auch immer nur so lange bis die eingestellte Temperatur erreicht wird!

Ist bei Euch die Heizung am Ende eines Raums angebracht könnt Ihr auch eine Abweichung festlegen, falls beispielsweise die Raum Mitte immer 1 Grad kühler ist.

Sehr interessant ist die Erkennung von offenen Fenstern. Öffnet Ihr ein Fenster und die Raumtemperatur fällt plötzlich stark ab könnt Ihr einstellen, dass das smarte Thermostat die Heizung abschaltet. Praktisch um etwas Energie zu sparen!

Auch könnt Ihr Urlaub planen in welchem der Zeitplan temporär außer Kraft gesetzt wird.

Neben der Steuerung via WebUI könnt Ihr das FRITZ!DECT 301 Thermostat auch direkt an der Einheit bedienen. Hierbei wird der Zeitplan bis zur nächsten geplanten Änderung der Temperatur überschrieben.

Hier hätte ich mir eine Option gewünscht, dass die eingestellte Temperatur vielleicht nur 30 Minuten ihre Gültigkeit hält und nicht bis zur nächsten planmäßigen Änderung. In der Regel will man ja einen Raum wenn nur kurz manuell etwas aufwärmen.

Eine Steuerung via App ist grundsätzlich auch möglich. Allerdings ist die MyFritz App für IOS nicht gut! Für Android hingegen geht diese voll in Ordnung.

Seid ihr also ein Apple Nutzer und wollt Eure Thermostate von unterwegs steuern ist das Fritz System aktuell nicht das beste, möglich ist es aber natürlich.

 

Fazit

AVM hat mit dem FRITZ!DECT 301 ein sehr interessantes Smart Home Thermostat in seinen Reihen. Ich denke das wichtigste Merkmal ist hier der Preis. Das FRITZ!DECT 301 ist teils für unter 40€ erhältlich, was für ein smart Home Thermostat günstig ist.

Gerade da das FRITZ!DECT 301 qualitativ top ist! Damit meine ich auch nicht nur die Hardware, welche dank kompakter Abmessungen und e-paper Display auch überzeugen kann.

Auch Software seitig gibt es keine Beschwerden. Es gibt zwar keine „Premium“ Feature wie eine Temperatursteuerung basierend auf einer Ortsbestimmung wie beispielsweise bei Tado, aber alle Basisfunktionen wie ein Zeitplan oder eine offene Fenstererkennung sind vorhanden.

Hinzu kommt, dass Ihr keine Basisstation benötigt, welche Strom verbraucht und extra kostet! Habt Ihr also eine AVM FritzBox und wollt eine smarte Heizungssteuerung, dann ist das FRITZ!DECT 301 Thermostat eine sehr sinnvolle und günstige Investition!

AVM FRITZ!DECT 301 (Intelligenter Heizkörperregler für das Heimnetz,...

  • Gute Hardware
  • Tolles e-Paper Display
  • Einfache Einbindung
  • Gutes Webinterface
  • Keine Bridge nötig (falls FritzBox bereits vorhanden ist)
  • Funktion gegeben
  • IOS App mäßig.
  • Kein Amazon ALEXA oder Google Home Support

 

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

DIY Off Grid Solaranlage, möglichst einfach und günstig selbst bauen, wie ich es gemacht habe!

Vielleicht hast du schon einmal mit dem Gedanken gespielt eine kleine Off Grid Solaranlage selbst zu bauen. Aber wie geht das und was brauchst...

Hat eine Hülle eine (negativen) Einfluss auf das kabellose Laden? Mit Messwerten!

Kabelloses Laden ist sehr komfortabel und angenehm. Leider ist kabelloses Laden aber auch deutlich langsamer und ineffizienter. Mehr dazu im Artikel “Welche Stromkosten verursachen...

Welche Stromkosten verursachen Smartphones? Wie viel teurer ist kabelloses Laden?

In der aktuellen Situation wird viel über das Stromsparen diskutiert. Eins der von uns am meisten verwendeten Geräten ist sicherlich das Smartphone. Aber wie viel...

Neuste Beiträge

Senvolon Präzisions-WLAN-Radar-Präsenzmelder im Test – Smart Home Bewegungserkennung auf einem neuen Level

Ein Bewegungssensor ist im Smart Home etwas Praktisches. So kannst du einen Bewegungssensor nutzen, um beispielsweise automatisch Lampen zu schalten, deine Wohnung zu überwachen...

Vertikal-Maus ideal für die Büroarbeit: ProtoArc EM11 NL im Test

Wenn du viel an einem PC arbeitest, können Dinge wie das Karpaltunnelsyndrom und generelle Missempfindungsstörungen in der Maushand im Laufe der Zeit ein Problem...

UWANT D100 Test: Starke Saugleistung und innovatives Design

Wenn wir an Waschsauger denken, fallen uns vor allem Hersteller wie Tineco oder Dreame ein. Allerdings gibt es auch einige kleinere Hersteller mit spannenden...

Wissenswert

Was ist PPS und AVS? USB Power Delivery Ladegeräte mit PPS, Übersicht und Info

USB Power Delivery Ladegeräte sind nichts Neues mehr. Es gibt hunderte Modelle auf dem Markt, und diese sind mittlerweile der de-facto-Standard. Auch fast alle Smartphone-Hersteller...

Stromsparender und Leistungsstarker Desktop für Office, Foto und Video-Bearbeitung (Ryzen 8000)

Aufgrund der aktuellen Strompreise und Umweltbedenken ist der Stromverbrauch von Computern ein zunehmend wichtiger Faktor. Gerade dann, wenn der PC über viele Stunden im Leerlauf...

Die besten leichten Powerbanks, ideal fürs Wandern! 2024

Gerade wenn du viel unterwegs bist, ist leichtes Gepäck etwas sehr wichtiges und angenehmes. So konzentrieren wir uns bei techtest in der Regel eher...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.