Ankers PowerCore Powerbanks gelten schon jetzt als die so ziemlich besten Powerbanks auf dem Markt. Aber wie bei allen elektronischen Produkte die erfolgreich sind, gibt es früher oder später einen Nachfolger.
Im Falle der Anker PowerCore Powerbanks ist dies jetzt der Fall! Bereits auf der IFA hat Anker seine neuen Anker PowerCore II Powerbanks vorgestellt. Nun beginnen die ersten Modelle im Handel aufzutauchen, den Anfang macht der Anker PowerCore II 10000.
Selbstverständlich muss ich hier einen kleinen Test zu machen. Wie gut ist der neue Anker PowerCore II 10000? Finden wir dies im Test heraus!
Anker Powerbank Übersicht
Anker hat extrem viele Powerbanks, bei welchen oftmals der Überblick etwas schwerfällt. Daher hier eine kleine Übersicht
(Von alt nach neu)
- Anker Astro Serie
- Anker PowerCore Serie
- Anker PowerCore+ Serie
- Anker PowerCore II (wurde umbenannt in PowerCore Elite)
- Anker PowerCore Speed
- Anker PowerCore II
Wie Ihr seht war Anker in den letzten Jahren recht fleißig mit neuen Powerbank Serien. Grob zusammengefasst, die Anker Astro und PowerCore Powerbanks sind normale 5V USB Powerbanks ohne Quick Charge oder Ähnlichem.
Der PowerCore+ ist hier eine teurere Serie welche Quick Charge oder sogar USB Power Delivery unterstützt.
Der ursprüngliche PowerCore II war wie der PowerCore I eine normale Powerbank ohne Quick Charge usw., dafür allerdings mit einer hervorragenden Ladeperformance. Da allerdings Quick Charge immer wichtiger wurde, hat Anker den ursprünglichen PowerCore II wieder abgesägt und in PowerCore Elite umbenannt.
Um den Bedarf an Quick Charge fähigen Powerbanks zu decken wurde dann die PowerCore Speed Serie eingeführt, welche aktuell die so ziemlich besten Quick Charge Powerbanks sind.
Der PowerCore II welcher heute hier im Test ist, ist der echte Nachfolger der Anker PowerCore Speed und PowerCore Serie.
Der Anker PowerCore II 10000 im Test
Wenn besonders kompakte Abmessungen für Euch bei einer Powerbank wichtig sind, dann seid Ihr bei dem Anker PowerCore II mit 10000 an der richtigen Adresse.
Ich würde fast sagen, dass dies die kompakteste und auch leichteste Powerbank mit 10050mAh ist, die mir bisher begegnet ist. Dabei wirkt allerdings die Verarbeitung und auch die Haptik der Powerbank gut.
Anker setzt bei dieser auf den ersten Blick auf ein einfaches Plastikgehäuse. Dieses besitzt jedoch eine leicht raue Textur, welche mir sehr gut gefällt und auch etwas dabei hilft Fingerabdrücke zu reduzieren.
Bei Powerbanks bevorzuge ich im Übrigen ein Plastikgehäuse. Aluminium ist zwar hochwertiger, aber sollte die Powerbank in derselben Tasche landen wie das Smartphone, Tablet usw. ist es bei einer Plastikpowerbank unwahrscheinlicher, dass diese eine Beschädigung an den Geräten verursacht.
Eine Powerbank aus Aluminium kann bei einem aneinanderreiben hingegen leichter Kratzer verursachen.
Wie sieht es bei den Featuren aus?
Der Anker PowerCore II 10000 verfügt über zwei Anschlüsse, einem normalen USB Ausgang und einem microUSB Eingang.
Ja leider setzt Anker noch nicht auf USB C. Schade, aber nachvollziehbar. Als Zubehörhersteller will natürlich Anker so viele Kunden wie möglich mit seinem Produkt ansprechen und die überwältigende Mehrheit aller Smartphones verfügt nun mal noch über microUSB.
Immerhin die beiden vorhanden Ports haben es mächtig in sich! Anker spricht hier von seiner PowerIQ 2.0 Technologie. Diese soll ein besonders schnelles und schonendes Laden von Smartphone und Co. ermöglichen.
Hierbei ist allerdings sowohl der Eingang wie auch der Ausgang mit Quick Charge 2.0 und 3.0 Kompatibel. Der USB Ausgang kann 5V/3A, 9V/2A oder 12V/1,5A liefern.
Natürlich ist der Anschluss auch abwärtskompatibel, selbst wenn Euer Smartphone kein Quick Charge unterstützt, sollen diese dank PowerIQ 2.0 ebenfalls schnell geladen werden.
Um ein schnelles Wiederaufladen zu garantieren, unterstützt auch der microUSB Eingang Quick Charge. Allerdings anscheinend nur Quick Charge 2.0 (Quick Charge 2.0 Geräte lassen sich an Quick Charge 3.0 Ladegeräten mit vollem Tempo laden), denn es wird eine Leistungsaufnahme von 5V/2A oder 9V/2A angegeben.
Wie üblich verfügt die Powerbank auch über einen Einschalter. Dieser wird allerdings weniger zum Einschalten der Powerbank benötigt, sondern viel mehr zum Überprüfen der verbliebene Restladung.
In dem Einschalter sind insgesamt 10 LEDs integriert, welche Euch beim Betätigen mitteilen wie viel Ladung noch in der Powerbank steckt.
Einschalten und Abschalten tut sich die Powerbank im Übrigen automatisch wenn Ihr ein Smartphone anschließt, bzw. trennt.
Wie teste ich?
Mein Testverfahren ist recht „strait forward“. Ich lade die Powerbank bis sie sich von alleine abschaltet oder es keinen nennenswerten Ladestrom mehr gibt, dann wird sie mithilfe eines 1A USB Widerstands entladen und die abgegebene Leistung mit einem PortaPow Premium USB + DC Power MonitorLeistungsmesser gemessen.
So erreiche ich gut reproduzierbare Ergebnisse.
Das gemessene Ergebnis in mW rechne ich in mAh @3,7V um, da die Herstellerangabe sich zu 99% auf eine Zellenspannung von 3,7V bezieht.
Zudem teste ich die Powerbanks an diversen Endgeräten ob es hier „Auffälligkeiten“ gibt. Ich nutze für den Ladetest an einem iPhone das Originalkabel, für sonstige Ladetests verwende ich ein Referenzkabel und ja das verwendete Kabel hat einen großen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit siehe HIER.,
Messwerte des Anker PowerCore II 10000
Wie üblich beginnen wir bei der Kapazität. Im Gegensatz zum Namen der Powerbank spricht Anker hier von einer Kapazität von 10050mAh, messen konnte ich 32,359Wh bzw. 8745mAh. Dies entspricht guten 87% der Herstellerangabe.
Warum sind 87% gut?
Die Herstellerangabe bezieht sich auf die im Inneren verbauten Akkuzellen. In diesem Fall werden im PowerCore II vermutlich drei sogenannter 18650 Zellen mit jeweils 3350mAh Kapazität stecken.
Leider ist es mir nicht möglich die Powerbank zu öffnen ohne diese völlig zu zerstören, aber es ist davon auszugehen, dass entweder Panasonic, LG oder Samsung Zellen verbaut wurden (nur diese drei bieten 18650 Zellen mit 3350mAh Kapazität an).
Wenn doch nun drei Zellen mit 3350mAh in der Powerbank stecken, warum kann man dann nicht die vollen 10050mAh nutzen? Die Akkuzellen besitzen eine Spannung von 3,7V, welche auf 5V, 9V oder sogar 12V angehoben werden muss. Dieser Prozess ist nicht völlig verlustfrei, in der Regel gehen ca. 10-20% der vorhandenen Energie dabei verloren. Dies ist bei allen Powerbanks der Fall, da diese alle recht ähnlich aufgebaut sind.
Daher sind 87% nutzbare Kapazität ein guter Wert! Bedenkt bitte auch, dass beim Laden eines Smartphones auch immer etwas Energie aufseiten des Smartphones verloren geht, plant also großzügig noch mal 20% Verlust mit ein. Dies gilt natürlich ebenfalls für alle Powerbanks und hängt davon ab wie effizient Euer Smartphone lädt.
Kommen wir zur Ladegeschwindigkeit und Gerätekompatibilität. Hier muss ich ganz ehrlich sein der Anker PowerCore II hat mich hier etwas negativ überrascht.
Anker selbst spricht von „mit PowerIQ 2.0, Anker’s neuester Ladetechnologie wird jedes Endgerät sicher und schnell geladen“ um dann ein paar Zeilen tiefer erst einmal die Google Pixel und Nexus Geräte auszuschließen „Kann manche USB-C Geräte nicht bei maximaler Geschwindigkeit laden, inklusive Nexus 6P/5X oder Google Pixel.“
Leider bestätigt sich dies auch in der Praxis, das Google Pixel XL wird nur mit 0,98A bei 5V geladen. Das ist „okay“ aber sicherlich alles andere als schnell.
Smartphones die kein Quick Charge unterstützen sind oftmals etwas zickiger, wenn man diese an Quick Charge Ladegeräten lädt.
Daher haben wir beim Anker PowerCore II eine „zwei Klassen“ Gesellschaft. Smartphones die Quick Charge unterstützen, laden an der Powerbank in der Tat super schnell. Dies wären Smartphones wie das Samsung Galaxy S8, S7, LG G6 oder auch das HTC U11.
Smartphones die kein Quick Charge unterstützen, sind am Anker PowerCore II etwas problematischer. Die größte Gruppe der „nicht Quick Charge fähigen Smartphones“ sind sicherlich Apples iPhones. Hier macht aber Ankers PowerIQ 2.0 Technologie einen guten Job. In der Regel laden iPhones an Quick Charge Ports ähnlich wie die Google Geräte nur sehr langsam, aber Anker hat es hier geschafft den Quick Charge Port „Apple zu optimieren“.
Das iPhone 7+ erreicht solide 1,56A Ladestrom mit dem original Apple Kabel. Dies ist eine mehr als solide Geschwindigkeit! Daher ist auch davon auszugehen, dass ein iPhone 8 oder iPhone X schnell an der Powerbank lädt.
Mein iPad Pro 10.5 hingegen erreichte nur 1,72A, möglich sollten knapp über 2A sein. Kein gigantischer Unterschied, aber dennoch.
Schlimmer sah es an Huawei Smartphones aus. Das P10 Plus erreichte lediglich 0,48A bei 5V! Das ist super langsam! Ich weiß nicht was hier falsch läuft, aber eine so niedrige Ladegeschwindigkeit ist sehr unerwartet. Auch das Huawei Mate 9 erreicht nur 0,98A.
Anker hat hier etwas das Quick Charge Problem. Quick Charge ist toll und schön, aber Quick Charge ist eine Technologie des Herstellers Qualcomm und kein offener Standard. Qualcomm wiederum stellt die Prozessoren in den meisten High End Smartphones her, daher unterstützen diese auch meist Quick Charge. Google und Apple versuchen gemeinsam nun den Konkurrenz Standard USB Power Delivery durchzudrücken, welcher im Gegensatz zu Quick Charge offen ist. USB Power Delivery wird auch von Huawei und Nintendo unterstützt.
Daher haben wir hier aktuell zwei konkurrierende Ladestandards, welche zwar untereinander in einem gewissen Rahmen kompatibel sind, aber es ist meist suboptimal ein USB Power Delivery Smartphone an einem Quick Charge Ladegerät/Powerbank zu laden und umgekehrt.
Wie verläuft das Wiederaufladen der Powerbank? Im Optimalfall wollt Ihr diese an einem Quick Charge 2.0 oder 3.0 Ladegerät laden, zu mindestens dann, wenn der Ladevorgang so schnell wie möglich gehen soll.
Hier erreicht der Anker PowerCore II erfreulich gute 9V 1,81A was rund 16W ergibt. An einem Quick Charge Netzteil ist die Powerbank als rund 2 Stunden wieder komplett voll, beeindruckend!
An einem normalen 5V Ladegerät (mit 2,4A maximaler Leistung) erreicht der Anker PowerCore II 5V 1,61A, was eine recht „normale“ Geschwindigkeit ist. Hier würde ein Ladevorgang rund 4 Stunden dauern, was auch bereits recht flott ist.
Fazit
Der Anker PowerCore II mit 10000mAh macht viel richtig. Er ist schick, kompakt, leistungsstark und vor allem alltagstauglich.
Hier sticht gerade die Kompaktheit und das extrem schnelle Wiederaufladetempo etwas hervor.
An einem Quick Charge 3.0 Ladegerät ist die Powerbank in rund 2 Stunden von 0 auf 100%, was extrem schnell ist.
Auch das Aufladen von Quick Charge fähigen Smartphones wie dem Samsung Galaxy S8, Galaxy S7, LG G5, LG G6 usw. geht extrem schnell!
Allerdings wenn es um das Aufladen von nicht Quick Charge fähigen Smartphones geht, habe ich schon besseres gesehen. Habt Ihr ein Google Smartphone (Pixel oder Nexus) oder ein Huawei Smartphone? Dann kann ich Euch den Anker PowerCore II mit 10050mAh nicht empfehlen! Natürlich funktioniert auch das Laden dieser Smartphones, aber vergleichsweise langsam. iPhones werden hingegen wiederum ausreichend flott geladen.
Damit ist leider der Anker PowerCore II 10000 etwas weniger universell als beispielsweise ein PowerCore der ersten Generation.
Zusammengefasst: Ihr sucht eine super kompakte Powerbank, welche qualitativ absolut zuverlässig ist, mit einer hohen Wiederaufladegeschwindigkeit und Ihr besitzt primär ein Smartphone mit Quick Charge 2.0 oder 3.0? Dann ist der Anker PowerCore II definitiv eine, wenn nicht sogar die beste, Powerbank auf dem Markt.
Anker PowerCore II 10000 | |
Angegebene Kapazität | 10050mAh |
Preis | |
Erreichte Kapazität | 32,359Wh bzw. 8745mAh |
Erreichte Kapazität in % | 87% |
LED Taschenlampe | – |
Wiederaufladegeschwindigkeit | 9V 1,81A (2 Stunden) |
Geteste Geräte | |
Apple iPhone 7+ | + |
Samsung Galaxy S8+ | ++ |
LG G6 | ++ |
Samsung Galaxy S7 Edge | ++ |
Apple iPad Pro | 0 |
Google Pixel XL | – |
Huawei P10 Plus | – |
Kapazität | 87% |
Verarbeitung | 80% |
Ladegeschwindigkeit | 88% |
Anschlüsse und Sonstige Features | 80% |
Lieferumfang und Verpackung | 75% |
Preis / Leistung | ★★★★★ |
Testergebnis | ★★★★★ |
Ich habe soeben ein Huawei Honor 8 mit der Powercore II 10000 Powerbank geladen. Dabei zeigte mein Messgerät und das Smartphone selbst so ca. 1,5A an. Es liegt kein grundlegendes Problem mit Huawei Geräten vor!
Allerdings die Schnell-Ladefunktion geht nicht. Das Honor 8 wird mit 5V geladen, obwohl 9V vom Anker Powercore II unterstützt werden.
So viel Text, aber sag mal, die Powerbanks kurz auf die Waage legen, wär das drin?
Wieviel wiegt denn jetzt die powercore 2 selber auf der Waage gemessen?
Grüsse 😉