Das Wiko Sunny ist aus meiner Sicht ein Smartphone für alle, die eigentlich gar kein Smartphone wollen, jedoch Komfort, Features wie die Display Tastatur, Instant Messenger (WhatsApp) oder auch die Möglichkeit das Wetter nachzusehen, dazu drängt Ihr altes Handy aufzugeben.
Hierbei macht natürlich der Preis von unter 70€ und die kompakte Größe das Sunny sehr attraktiv, nicht nur für die oben angesprochene Zielgruppe, sondern vielleicht auch für Urlauber welche nicht Ihr teures Smartphone mitnehmen wollen und ein günstiges Zweitgerät suchen.
Aber taugt das Wiko Sunny oder sind selbst die günstigen 70€ für das Gerät zu viel?
Technische Daten
- Wiko Sunny
- 4.0″ Display , 800×480 Pixel
- MediaTek MT6580 4x 1.30GHz
- 512MB RAM
- 8GB Speicher, erweiterbar
- 5MP Kamera, 0,3MP auf der Front
- 1200mAh Akku
- Link zum Hersteller
- bei Amazon
Lieferumfang und Verpackung
Das Wiko Sunny wird in einer einfachen aber bunt bedruckten Box geliefert. Im Inneren findet man zu Oberst natürlich das Smartphone selbst, darunter ist das Zubehör zu finden.
Überraschenderweise fällt das Zubehör recht groß aus, mit einer dicken Anleitung, einem eher mäßig gutem 5V 0,55A USB Ladegerät, einem microUSB Ladekabel und ein paar Kopfhörern.
Auch der austauschbare Akku liegt mit in der Box.
Das Wiko Sunny im Test
Wie bei Wiko schon fast üblich ist auch das Sunny in diversen Farben verfügbar. Ich habe mich für die rote Version entschieden, welche ein wirklich sehr kräftiges und leuchtendes Rot ist.
Das Gehäuse des Wiko Sunny ist 1 zu 1 das des Vorgängers Wiko Sunset, dementsprechend könnte ich den Text von diesem einfach hier herüber kopieren (mache ich aber mal nicht).
Das Smartphone besteht, wie auch in dieser Preisklasse zu erwarten, komplett aus Plastik. Die Rückseite, welche entfernbar ist, besitzt eine leicht gummierte/softtouch Textur. Dadurch fühlt sich das Wiko Sunny recht sanft und weich in der Hand an.
Man kann natürlich nicht davon sprechen, dass das Sunny ein „hochwertiges“ Gerät ist, aber die Rückseite lässt sich nicht eindrücken und allgemein fühlt sich das Gerät recht robust an. Man hat also nicht das Gefühl ein Spielzeug aus dem Happy Meal von McDonalds in den Händen zu halten.
Etwas ungewöhnlich ist die Positionierung der Anschlüsse. Denn sowohl der microUSB Port zum Laden des Gerätes befindet sich auf dessen Oberseite, wie auch der Kopfhöreranschluss.
Ansonsten ist das Wiko Sunny recht klassisch aufgebaut. Auf der Front ist das 4 Zoll große Display unter welchem die drei üblichen Android Softkey Tasten angebracht sind. Oberhalb des Displays ist der Lautsprecher wie auch die 0,3MP Frontkamera.
Auf der Rückseite ist lediglich die 5 Megapixel Kamera wie auch ein LED Blitz zu finden. Der Einschalter wie auch die Lautstärkewippe sind auf die beiden Seiten des Wiko Sunny verteilt. Der Einschalter, welcher ja auch verwendet wird um das Gerät aus dem Standby aufzuwecken, ist mir dabei etwas zu tief im Gerät angebracht, wodurch dieser schwer zu erfühlen ist.
Dennoch unterm Strich bin ich recht zufrieden mit dem Wiko Sunny was das Gehäuse und die Verarbeitung angeht.
Software des Wiko Sunny
Wiko setzt beim Sunny auf Android 6.0, also die aktuelle Version von Android.
Hierbei verändert Wiko die Benutzeroberfläche kaum. Lediglich ein etwas angepasster Launcher (mit App Drawer) und App Icons kommen zum Einsatz.
Ob einem nun die ausgetauschten Icons gefallen oder nicht ist natürlich Geschmackssache, im Allgemeinen sind die Wiko Icons recht bunt.
Ansonsten gibt es auf Seiten der Software nicht viel zu berichten. Auch die Einrichtung ist soweit wie bei jedem anderen Android 6.0 Smartphone. Ihr verbindet Euch mit dem WLAN, sofern vorhanden, loggt Euch in Euren Google Account ein, sofern vorhanden, und wählt aus ob Ihr den diversen Ortungsdiensten von Google zustimmt oder nicht, fertig.
An vorinstallierten 3. Anbieter Apps befindet sich nur der allseits beliebte Clean Master auf dem Wiko Sunny, welches sich aber erfreulicherweise sogar deinstallieren lässt.
Von dem 8GB verbauten internen Speicher stehen nach Abschluss der Installation/erst Einrichtung noch 4,3GB zur freien Verfügung.
Display
Das 4 Zoll 480×800 Pixel Display des Wiko Sunny ist leider auch dessen größte Schwäche. Hier hat sich wenig im Vergleich zum Vorgänger dem Wiko Sunset getan.
Das Display löst weiterhin mit bedingt guten 480×800 Bildpunkten auf und auch weiterhin kommt ein TN Panel zum Einsatz.
Die Auflösung oder auch die Helligkeit des Displays ist hierbei aber nicht mal das Problem. Das Problem sind die Blickwinkel, welche zwar etwas besser sind als beim Vorgänger, aber immer noch ziemlich schlecht. Gerade nach oben und unten ist das Display sehr instabil und wird sehr schnell nicht mehr ablesbar.
Dies ist im Alltag sehr nervig!
Sollte man jedoch nicht von teuren Geräten verwöhnt sein oder besonders hohe Ansprüche stellen, ist das aus meiner Sicht noch erträglich. Allerdings eine wirklich große Freude bei der Benutzung kommt auch nicht auf.
Sound und Akustik
Der Frontlautsprecher des Wiko Sunny klingt erfreulich akzeptabel. Klar es ist immer noch kein akustischer Genuss aber durchaus brauchbar für ein Gerät in dieser Preisklasse.
Ähnliches gilt auch für die Telefonqualität welche durchaus OK ist. Gerade die Ohrmuschel ist laut und gut verständlich.
Von daher kann man mit dem Wiko Sunny durchaus gut telefonieren.
Kamera des Wiko Sunny
Die Kamera des Wiko Sunset, dem Vorgänger des Sunny, war ja eher mäßig um es so auszudrücken.
An dieser Stelle hat aber Wiko beim Sunny etwas nachgelegt. Wo beim Sunset ein 2MP Modul verbaut war, findet nun beim Sunny eine 5MP Kamera ihren Platz.
Und was soll man sagen, die hier produzierten Bilder sind akzeptabel. Natürlich will man mit dem Sunny keine Urlaubsbilder machen aber für einen Preis von 70€ geht das, wie ich finde, durchaus in Ordnung.
Vielleicht ist Euch aufgefallen, dass die Blumenbilder alle unscharf sind. Hier habe ich nicht daneben fokussiert, viel mehr das Wiko Sunny besitzt keinen Autofokus.
Es handelt sich hierbei um eine „Fixfokus“ Kamera. Dies heißt: Alles was mehr als ca. 1m vom Smartphone entfernt ist, ist immer im Fokus.
Dadurch könnt Ihr natürlich Makro Bilder vergessen, aber im Gegenzug muss man sich auch nicht mit einem langsamen Autofokus herum schlagen.
Benchmarks
Im Wiko Sunny werkelt ein MediaTek MT6580 mit vier Kernen. Dies ist schon mal ein gutes Upgrade im Vergleich zum Vorgänger dem Wiko Sunset. Was leider kein Upgrade erfahren hat, sind die 512MB RAM welche immer noch sehr, sehr klein sind.
Schauen wir uns ein paar der üblichen Benchmaks(Leistungstests) an.
Die Punktzahlen in diversen Benchmarks sehen natürlich eher traurig aus. Dennoch verglichen mit dem Vorgänger sind die Ergebnisse des Sunny teilweise bis zu 50% besser, gerade bei CPU intensiven Tests.
Trotzdem verglichen mit Smartphones welche ca. 120-140€ kosten, liefert das Wiko Sunny teilweise weniger als die Hälfte an Leistung.
Der praktische Einsatz
Aber wie gut schlägt sich das Smartphone im Alltagseinsatz? Das Wiko Sunny ist keine Rennmaschine, dies sollte schon bei einem Blick auf die technischen Daten oder Benchmarks klar sein. Jedoch wie „schlimm“ ist die Sache in der Praxis?
Es geht, der normale Einsatz funktioniert soweit halbwegs flüssig. Mit normalen Einsatz meine ich Telefon, SMS, Apps oder Messenger wie WhatsApp.
Die begrenzte Leistungsfähigkeit des Wiko Sunny spürt man erst bei etwas aufwendigeren Spielen, Multitasking und beispielsweise dem Installieren von Apps.
Letzteres dauert mit dem Wiko Sunny verhältnismäßig lange und während des Downloads und der Installation merkt man sehr deutlich wie das Smartphone am Arbeiten ist.
Was viel mehr stört sind die teilweise auftretenden Verzögerungen. Man tippt auf eine Schaltfläche und es passiert eine halbe Sekunde nichts oder beim Tippen hat man ab und zu „Hänger“. Diese Hänger sind nicht groß aber sie stören gerade beim Schreiben von langen Texten durchaus den Schreibfluss.
Jedoch muss man auch dazu sagen, dass dies nicht immer auftritt. Meist nur wenn das Smartphone gerade im Hintergrund am Arbeiten ist oder zu viele Apps parallel laufen. Dies ist vermutlich auf den Arbeitsspeicher von nur 512MB zurückzuführen.
Andere Dinge funktionieren allerdings erstaunlich gut, dies wäre z.B. das im Internet Surfen. Das Sunny baut die Webseite recht zügig auf und auch das Scrollen ist flüssig.
Aber unterm Strich würde ich sagen, dass die Leistung des Sunny in Ordnung geht.
Selbiges gilt auch fürs Telefonieren oder SMS Schreiben, wobei letzteres natürlich aufgrund des kleinen Displays etwas mehr Fingerspitzengefühl erfordert.
Akkulaufzeit
Der 1200mAh Akku des Sunny ist verglichen mit aktuellen Flaggschiff Smartphones natürlich recht klein. Jedoch kommt dem Wiko hier das kleine Display und der energiesparende SoC zu Gute.
Jedoch war ich etwas von der Akkulaufzeit enttäuscht. Wo das Wiko Sunset noch ca. 4-5 Stunden schaffte, sind es beim Sunny nur noch ca. 3 bis maximal 4 Stunden aktive Nutzung.
Beim Video Streaming übers Netzwerk war auch schon nach knappen 2,5 Stunden bei halber Display- Helligkeit Schluss.
Die Standby Zeit hingegen war OK. Anscheinend saugt das Display das Smartphone recht schnell leer. Von daher ein Dauerläufer ist das Wiko Sunny beim besten Willen nicht!
Dies bestätigt auch der Akkutest von Geekbench, welcher bei 4:09h endet.
Sonstiges
- Touchscreen unterstützt nur zwei Finger gleichzeitig
- kein 5GHz WLAN
- FM Radio
Fazit zum Wiko Sunny
Starten wir mit dem Positiven. Das Wiko Sunny ist schon eine gewisse Steigerung verglichen mit dem Vorgänger, dem Wiko Sunset. Dementsprechend ist das Smartphone durchaus brauchbar für sehr einfache Nutzungsszenarien.
Wer also ein kleines und günstiges Smartphone oder ein Zweitgerät sucht, könnte durchaus mit dem Wiko Sunny glücklich werden.
Die normalen Anwendungen wie telefonieren, SMS schreiben, mal das Wetter nachsehen oder ne WhatsApp Nachricht versenden, geht weitestgehend problemlos mit dem Smartphone.
Wer allerdings mehr möchte oder gehobene Ansprüche besitzt, sollte doch am besten nochmal 60€ für beispielsweise ein TP-LINK Neffos C5 oder Wiko Lenny 3 ausgeben.
Viele Smartphone Apps oder Spiele bringen das Sunny sehr schnell an seine Grenzen und gerade das Display, welches schon besser ist als beim Sunset, macht bei einer intensiveren Nutzung von beispielsweise Facebook, Instagram usw. wenig Spaß.
Das Wiko Sunny ist als wirklich nur für Nutzer, welche auf sowas keinen Wert legen und sehr an dem kompakten Formfaktor hängen und das Gerät eh nur zum Telefonieren und SMS Schreiben nutzen.
Dann kann das Wiko Sunny für 69€ einen fairen Deal darstellen, für alle anderen welche auch die Möglichkeiten eines Smartphones nutzen möchten, würde ich z.B. das TP-LINK Neffos C5 oder das Wiko Pulp empfehlen.
Positiv
- Verarbeitung OK
- Kamera für den Preis akzeptabel
- Dual SIM
- Ton Qualität auch beim Telefonieren gut
Neutral
- gelegentliches Ruckeln oder Hänger
Negativ
- Display
- nur 512MB RAM
- Akkulaufzeit mit 3-4h aktiver Nutzung eher gering
Beim Display lässt sich kein Live Hintergrund installieren!
Der Wiko Kundendienst ist miserable aufgestellt!!!
in den ferien in frankreich ging mein handi kaputt. ich hatte eine sehr alte sim karte im „classic“ format, die nicht verkleinerbar war. also musste ein kompatibler ersatz gefunden werden, so kaufte ich ein sunny, es war im angebot bei leclerc für 50 Eur. ich hoffte, ich könnte zumindest die erreichbarkeit in den ferien retten.
das sunny erfüllte meine bedürfnisse besser als erwartet!
ich schätze das handliche kleine format dank dem 4″ bildschirm. die besseren 5″ handis sind mir eher zu sperrig.
das handy funktioniert für telefon, sms, im internet suchen, emails, bei whatsapp texte und videogespräche, wobei die „selfie“kamera sehr bescheiden ist, skype, wetter etc zuverlässig, wenn auch manchmal langsam. sogar ein fernsehprogram kann man ansehen. da der bildschirm klein ist, ist die auflösung akzeptabel. fernsehen auf so einem gerät ist als information und nicht als genuss gedacht. ich konnte auch eine radiosendung aufnehmen, später auf den pc transferieren und dort verarbeiten.
mit dem kleinen akku muss man haushälterisch sein, eine kleine powerbank für den notfall leistet dabei gute dienste.
fazit: sunny hat seine aufgabe in meinen ferien… und auch danach gut erfüllt zu einem sagenhaften preis.