Vernetzte Wetterstationen haben wir uns ja schon einige angesehen, egal ob von Bresser, Netatmo, Eve usw. Ein wichtiges System hatten wir bisher allerdings vergessen, den WeatherHub.
Beim WeatherHub handelt es sich um eine vernetzte Wetterstation des bekannten Herstellers TFA Dostmann. Es handelt sich hier um ein großes System, welches sich mit vielen interessanten Komponenten erweitern lässt.
Ein weiterer interessanter Punkt am TFA WeatherHub ist der Preis. Das Basis Set ist bereits für 60€ erhältlich, das „Plus“ Set mit Wind-Sensor, Regen-Sensor usw. für lediglich 130€ und das Set Cosy Radar um welches es hier geht für rund 70€
Damit bietet TFA ganz klar den günstigsten Einstieg in das Überwachen des Wetters via Smartphone und auch eine der flexibelsten Lösungen, dank der vielen zusätzlichen Module.
Aber ist der TFA WeatherHub auch gut? Taugt die App etwas? Dies gilt es im Test herauszufinden!
Das WeatherHub System im Test
Das WeatherHub System von TFA ist sehr modular aufgebaut. Die Basis besteht aber immer aus dem Gateway. Das Gateway ist ein Empfänger mit welchem sich alle Module des WeatherHub Systems verbinden und welches sich um die Netzwerk Anbindung kümmert.
Diese Bride ist eine kleine handflächengroße Box, die über eine ausklappbare Antenne, einen Stromanschluss und einen LAN Port verfügt.
Das Gateway selbst kann, ganz blöd gesagt, erst einmal nichts messen. Für das Messen braucht Ihr Funkmodule. Folgende Module sind beispielsweise für das WeatherHub System verfügbar:
- Temperatur-Sender
- Temperatursender mit wasserfestem Kabelfühler
- Solar-Funk-Windmesser
- Funk-Regenmesser
- Thermo-Hygro-Sender mit Profi-Temperatur-Kabelfühler
- Thermo-Hygro-Sender
Damit sind alle gängigen Wetter-Sensoren abgedeckt. Wichtig, es gibt viele Sensoren in zwei „Qualitäten“ normal und aus der „Pro“ Serie. Ihr könnt im Übrigen mit einem Gateway bis zu 50 Sensoren verbinden.
Solltet Ihr nicht immer nur auf Euer Smartphone für die Werte schauen wollen, gibt es auch einige Display Einheiten mit eingebauten Sensoren, welche sich mit dem Weatherhub System verbinden lassen.
Im Set Cosy Radar befindet sich das Gateway, ein Temperatur Sensor, und eine kleine Displayeinheit.
Letztere ist recht einfach gestaltet und kann Euch Temperatur und das „Wohlfühl“ Klima anzeigen, was diese auch selbst misst und an das Gateway übermittelt. Qualitativ ist das Display erfreulicherweise recht ordentlich. Zwar ist dieses nicht beleuchtet, lässt sich dafür aber auch frei im Raum positionieren (Batteriebetrieben).
Der zusätzliche Funksensor verfügt ebenfalls über ein mini Display. Damit ist dieser ideal dafür neben der Haustür angebracht zu werden, dass beim Verlassen des Hauses gleich die Temperatur ablesbar ist. Achtet allerdings den Sensor nicht zu sehr Wasser auszusetzen.
Das Cosy Radar
Kommen wir noch im speziellen auf das Cosy Radar zu sprechen. Das Cosy Radar ist eine kleine Displayeinheit die Euch über drei wichtige Werte informiert. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Raumklima.
Das Raumklima ist gerade aktuell sehr wichtig! Habt Ihr es zu feucht kann es zu Schimmelbildung kommen, habt Ihr es zu trocken ist dies für Euch unangenehmen. Das Cosy Radar kann Euch hier auf einem Blick sagen wie es gerade um Euer Raumklima steht.
Diese Informationen werden natürlich auch in die App geliefert.
Solltet Ihr mehrere Räume haben wo Euch solche Informationen interessieren, kein Problem! Das Cosy Radar lässt sich für rund 25€ nachkaufen und es lassen sich auch bis zu 50 Stück mit einem Gateway verbinden. Klasse!
Was die Genauigkeit der Messwerte angeht, auch der Außeneinheit, kann ich mich nicht beklagen. Das genaue Messen der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit ist im Jahr 2018/2019 keine große Kunst mehr. So liefert das Weather Hub System (Cosy Radar und das Funk Messgerät) in meinem Test auf +-0,4 Grad genaue Werte, was völlig okay ist!
Die App und Feature
Welche Feature der TFA WeatherHub Euch bietet, hängt natürlich stark von den gewählten Modulen ab. Ich habe mir für diesen Test nur das Set Cosy Radar, bestehend aus dem Gateway, einem Innen-Display und dem Temperatur-Sensor.
Daher fällt mein Funktionsumfang auch recht noch basic aus, verglichen zu dem was das WeatherHub System im Maximalausbau zu leisten vermag.
Starten wir aber bei den Apps. Die WeatherHub App ist für IOS und Android verfügbar.
Leider ist der erste Eindruck der WeatherHub App mäßig. Unter Android wurde mir zunächst eine Meldung entgegengeworfen, dass die App stark veraltet sei und ich mich doch an den Hersteller für eine neue Version wenden soll. Die App funktioniert zwar problemlos, ist aber anscheinend lange nicht mehr geupdatet worden. Das Design geht eher in die Android 2.3 Richtung.
Ganz blöd gesagt, schön ist etwas anderes als die WeatherHub App. allerdings funktional kann ich mich nicht beschweren. Auf der Startseite findet Ihr alle Eure Sensoren, welche Ihr durch das Scannen eines QR Codes in das System einbinden könnt.
Die Sensoren werden hier auch mit einer Wertevorschau, also beispielsweise der aktuellen Temperatur, angezeigt.
Tippt Ihr den Sensor an, kommt Ihr in die Details. Hier könnt Ihr zunächst eine Historie sehen, also eine Übersicht über alle vorangegangenen Messungen. Diese werden 90 Tage gespeichert.
Der Temperatur-Sensor scheint beispielsweise alle 7 Minuten eine Messung an die Basis zu übermitteln. Wie genau diese historischen Daten aussehen, scheint etwas vom jeweiligen Sensor abzuhängen. Bei dem Temperatur-Sensor erhaltet Ihr eine einfache Liste mit Werte, bei der Displayeinheit hingegen bietet die App Euch ein deutlich hilfreicheres Diagramm an.
Interessant das es hier Unterschiede bei der Darstellung gibt.
Im Falle des Windmessers und der Pro Module sollen auch Diagramme zur Verfügung stehen, was ich mangels Module allerdings nicht bestätigen kann.
Sehr interessant ist die Möglichkeit Alarm einzustellen. Hierbei erhaltet Ihr eine Nachricht wenn die Temperatur über oder unter einen von Euch eingestellten Schwellenwert fällt oder steigt.
Interessant ist dies auch für Besitzer von Aquarien, welche sich so mithilfe des Temperatursender mit wasserfestem Kabelfühler gut überwachen lassen, oder auch eines Server Schrankes(spezielle Systeme hierfür kosten extrem viel). Auch wenn Ihr eine Frost Warnung wünscht, wäre dies mit dem Außensensor möglich, welcher im Cosy Radar Set beiliegt.
Neben dem App zugriff gibt es auch eine deutlich ausführlichere WebUI, welche allerdings nur für Nutzer der Profi Plattform WeatherHub Observer zur Verfügung steht.
Alternativ könnt Ihr die WeatherHub Wetterstation auch in das Conradconnect System einbinden und darüber Diagramme usw. anfertigen lassen. Conradconnect ist aber natürlich ein etwas spezielleres System für „erweiterte“ Nutzer.
Fazit
Das TFA WeatherHub System ist ein ausgesprochen interessantes, aber auch etwas spezielleres System.
Dies liegt primär an der App, welche optisch leider recht altbacken erscheint. Sollte Euch diese Optik aber nicht abschrecken, erhaltet Ihr was den Funktionsumfang angeht ein sehr solides System!
Gerade Funktionen wie Temperatur Alarme können sehr praktisch sein! Ihr habt ein Aquarium? Dann kauft einen Temperatur-Sensor mit wasserfestem Fühler. Solltet die Heizung ausfallen und die Temperatur unter einen vor Euch festgelegten Grenzwert fallen erhaltet Ihr eine Warnung.
Ähnlich könnte man auch einen Serverschrank, ein Gewächshaus usw. überwachen.
Dies passt auch zu dem wie ich finde größten Pluspunkt des WeatherHub Systems. Viele andere „Smarte Wetterstationen“ sind was die Sensoren und den Umfang angeht sehr stark eingeschränkt.
TFA hingegen bietet duzende verschiedene Sensoren und Einheiten für den WeatherHub an, welche Ihr mehr oder weniger beliebig kombinieren könnt.
Ihr wollt für jeden Raum eine Anzeige wie diese im Cosy Radar Set enthalten ist, um Schimmel vorzubeugen? Ihr wollt in mehreren Räumen die Temperatur überwachen? Alles Kein Problem! Ihr könnt bis zu 50 Sensoren mit dem Gateway verbinden, egal welcher Typ Sensor!
Dabei sind diese Sensoren unheimlich preiswert. Das Starterset Cosy Radar kostet gerade einmal 70€, jede weitere Displayeinheit ca. 25€, ein Temperatur-Sensor unter 20€ und selbst komplexere Einheiten zum Messen der Windgeschwindigkeit sind für ca. 65€ erhältlich.
Ihr zahlt beim WeatherHub System fast keinen Aufpreis für die „Vernetztheit“. Dies ist schon ein sehr attraktives Angebot, gerade wenn Ihr Euch für eine gewisse Flexibilität bei den Modulen interessiert!