Netgears Orbi Mesh Systeme gelten im Allgemeinen als die mit besten auf dem Markt. Allerdings sind die Orbi Systeme auch durchaus kostenintensiv!
Mit dem neuen Orbi RBK13 bietet Netgear nun aber auch ein etwas günstigeres Set an. Dieses ist besonders auf die Ansprüche von Normalnutzern getunt, die nicht Dateien auf einen lokalen Server übertragen wollen, sondern nur im ganzen Haus gutes WLAN suchen.
Aber loht es sich hier immer noch stolze 180€ für drei WLAN Stationen auszugeben? Finden wir dies im Test des Netgear Orbi RBK13 Systems heraus.
An dieser Stelle vielen Dank an Netgear für das Zuverfügungstellen des Orbi RBK13 Systems.
Das Netgear Orbi RBK13 System im Test
Das Netgear Orbi RBK13 System besteht aus drei Komponenten bzw. WLAN Stationen. Diese sind zunächst optisch identisch, aber unterteilt in Satelliten und Router. Der Router kommt direkt an Euer Modem und die Satelliten verteilt Ihr im Haus.
Mit 105 x 105 x 63 mm sind die einzelnen Stationen schön kompakt. Netgear verzichtet hier auch auf auffällige externe Antennen oder eine große LED Beleuchtung.
Hierdurch stören die einzelnen Stationen auch in einer etwas ordentlicheren, weniger technischen Wohnung nicht.
Generell gefällt mir auch das Design sehr gut! Mit einem matten weißen Kunststoff macht man nie etwas falsch und die interessante Textur auf der Oberseite lockert das Design klar etwas auf.
Was ich weniger gut finde ist die Ausstattung. Das Netgear Orbi RBK13 System ist klar für Nutzer gemacht die lediglich über Smartphones und vielleicht ein Notebook verfügen.
An dem Router finden sich lediglich zwei LAN Ports, einer ist der „Eingang“ und einer steht Euch für PCs, Smart Home Geräte usw. zur Verfügung.
An den Satelliten ist überhaupt kein LAN Port!
Seid Ihr technisch etwas umfangreicher ausgestattet, mit beispielsweise PCs, Smart Home Boxen usw. ist es sehr wahrscheinlich das Ihr beim Netgear Orbi RBK13 System einen zusätzlichen Switch für mehr LAN Ports benötigt.
Software
Das Orbi RBK13 System richtet sich eindeutig primär an Nutzer der Generation Smartphone. Also Nutzer die primär Ihr Smartphone nutzen.
Normalerweise schaue ich mir die Software und Einrichtung eines Routers über einen PC an. Hier konzentrieren wir uns aber mal auf die Nutzung über die Netgear Orbi App.
Die Orbi App wirkt sehr aufgeräumt und durchaus auch modern. Etwas nervig ist allerdings die Pflicht sich bei Netgear zu registrieren und Sicherheitsfragen zu hinterlegen. Dafür gibt es Punktabzug.
Die Einrichtung selbst würde ich als positiv einstufen. Diese ist tendenziell etwas langsamer, aber funktioniert auf Android Smartphones weitestgehend automatisch.
Einfach den Router mit dem Strom verbinden, Netzwerkkabel einstecken und fertig.
Leider hatte der Router während der Einrichtung Probleme die Satelliten zu finden. Diese musste ich erst später per Hand einbinden, was dann aber problemlos klappte.
Was den Funktionsumfang angeht, bietet die App an sich alles was man so braucht. Ihr könnt einfach WLAN Name und Passwort ändern, ein Gäste Netzwerk erstellen, Kinderschutzfilter nutzen usw.
Wirklich erweiterte Einstellungen wie Ihr diese beispielsweise bei ASUS WLAN Router findet gibt es beim Netgear Orbi RBK13 System aber nicht.
WLAN Mesh beim Netgear Orbi RBK13
Das Netgear Orbi RBK13 System ist ein sogenanntes Mesh System. Grob gesagt bilden bei einem Mesh System mehrere Router bzw. „Stationen“ einen gemeinsamen Verbund und agieren als ein System.
Hier gibt es aber zwei Typen Mesh Systeme, die mit einem gemeinsamen Band und die mit getrennten Bändern.
Die teureren Modelle setzen auf getrennte Bänder. Hierbei sendet jede Station zwei WLAN Signale aus. Eins davon ist für Euch zur regulären Nutzung, eins ist für die interne Kommunikation.
Interne Kommunikation? Verbindet Ihr Euch mit einem Satelliten und ladet eine Datei aus dem Internet herunter, muss diese zunächst durch Euren Router, vom Router kabellos zum Satelliten und vom Satelliten zu Eurem Gerät.
Die Übertragung zwischen Router und Satelliten läuft auf einem eigenen WLAN Netz, wodurch die Verbindung zwischen Endgerät und Satelliten nicht zusätzlich belastet wird.
Günstigere Mesh System verzichten auf dieses zusätzliche WLAN Netz und lassen alle Daten über eins laufen. Auch das Netgear Orbi RBK13 System setzt auf lediglich ein WLAN Band/Netz für alles.
Ist dies schlimm? Dies kommt auf Euch an. Nutzt Ihr primär Smartphones und Tablets, streamt mal ein paar Filme usw. dann vermutlich nicht. Hier ist einfach eine gute Reichweitenabdeckung usw. wichtiger als top Performance bei vielen Nutzern gleichzeitig.
Seid Ihr Power-User mit x Jugendlichen im Haushalt usw. dann gibt es bessere Systeme für Euch.
Netgear setzt im Übrigen auf die Qualcomm Wi-Fi SON Plattform. Mehr Infos dazu: https://www.qualcomm.com/products/features/wi-fi-son
Die Technik
Der Netgear Orbi RBK13 ist ein WLAN 802.11a/b/g/n/ac Router. Der neue WLAN 6 Standard wird also noch nicht unterstützt.
Was den grundsätzlichen Aufbau angeht, setzt Netgear auf ein 2×2 Design. Im Inneren gibt es also zwei Antennen welche zwei parallele Datenströme aufbauen können.
Hierheraus resultiert ein maximales Tempo von 400 Mbit auf dem 2,4Ghz Band und 867 Mbit auf dem 5Ghz Band. In der Theorie eine sehr vernünftige Geschwindigkeit.
Die meisten (wenn nicht sogar alle) Smartphones und Tablets unterstützen eh maximal 867Mbit. Mehr bringt hier nur bedingt etwas. Aber ja bei vielen parallelen Übertragungen von mehreren Geräten können dennoch Router mit einer höheren Datenrate im Vorteil sein.
Bonuspunkte gibt es wiederum für die Unterstützung von MU-MIMO.
Die Performance
Schauen wir uns den Netgear Orbi RBK13 einmal in der Praxis an. Als Clients nutze ich hier die TP-LINK T9E und die Intel ac 7260 WLAN-Karte. Erstere ist eine Oberklasse PC WLAN-Karte, welche maximal 1300Mbit/s schafft. Zweitere ist eine normale Notebook WLAN-Karte, die maximal 867Mbit erreicht. Über diese übertrage ich Daten auf bzw. von einem lokalen Datenserver, der via LAN am Router hängt.
Wenige Überraschungen hier. Der Netgear Orbi RBK13 ist kein High End WLAN Router und tritt eher in die Fußstapfen des RBK20 Systems.
Aber wie schlimm ist dies? Wir erreichen auf kurze Distanz im Optimalfall über 50MB/s, was einer DSL 500.000 Leitung entspräche. Also deutlich mehr als die meisten von Euch haben werden.
Auf Distanz sinkt natürlich diese Geschwindigkeit deutlich, geht es Euch aber nur darum Eure DSL 50.000 oder 100.000 Leitung auf Euer Smartphone „durchzureichen“, dann ist die Leistung des Netgear Orbi RBK13 Systems als völlig ausreichend zu bezeichnen.
Wollt Ihr allerdings regelmäßig große Dateimengen auf ein lokales NAS übertragen, dann gibt es bessere WLAN Router für Euch.
Die Reichweite
Kommen wir zum Abschluss noch zu einer subjektiven Einschätzung zur Reichweite des Netgear Orbi RBK13 Systems. Betrachten wir nur eine Station, dann ist die Reichweite als klar unterdurchschnittlich einzustufen. Diese liegt unterhalb einer der moderneren Fritzboxen. Gerade die Datenrate auf mittlere bis hohe Distanz lässt doch zu wünschen übrig.
Allerdings haben wir hier ein Mesh System. Betrachten wir die drei Stationen als ein System sieht die Welt wieder völlig anders aus. Bei einer guten Positionierung der Stationen kann das Netgear Orbi RBK13 System ein größeres Haus konstant mit einem guten Signal abdecken.
Nein die Performance ist hier auch nicht absolute Weltklasse, aber Ihr habt wenig Signalschwankungen. Ihr erhaltet konstant ein hohes Tempo. Ich würde sagen das Netgear Orbi RBK13 eignet sich bei einem großen Haus für Geschwindigkeiten von bis zu DSL 200.000.
Fazit
Das Netgear Orbi RBK13 System richtet sich an Nutzer die nicht zwingend die maximale WLAN Performance suchen oder brauchen. Das Netgear Orbi RBK13 System richtet sich viel mehr an Nutzer die eine besonders gute Signalabdeckung suchen. Ihr habt ein größeres Haus und wenige bis mittel viele Smartphones, Tablets oder Notebooks und wollt das diese in allen Bereichen des Hauses schnell im Internet surfen können?
Dann ist das Netgear Orbi RBK13 Mesh System vielleicht genau das richtige für Euch!
Hallo, Du schreibst „ Seid Ihr Power-User mit x Jugendlichen im Haushalt usw. dann gibt es bessere Systeme für Euch.“ Das wäre bei mir genau der Fall: Welches bessere System gäbe es dann? Merci für einen Tip.