Mit dem G5 hat LG eins der besten, wenn nicht sogar das beste Kamera Smartphone aktuell auf dem Markt im Sortiment.
Dies liegt natürlich zum einen an der hohen Qualität der Hauptkamera aber auch zum anderen an der zweiten Kamera, welche mit einem Weitwinkel Objektiv ausgestattet ist.
Dieses Feature findet nun mit dem LG X Cam auch seinen Weg in die Mittelklasse.
Aber kann das Smartphone auch abgesehen von der Dual Kamera im Test überzeugen?
Finden wir es heraus!
Technische Daten
- LG X Cam
- 5,2 Zoll Full HD Display
- 13MP und 5MP hinten, 8MP vorne
- Mediatek MT6753
- 2GB RAM, 16GB Speicher, erweiterbar
- 2520mAh Akku
- Link zum Hersteller
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Einen kurzen Dank an dieser Stelle an LG welche mir das X Cam freundlicherweise ausgeliehen haben!
Lieferumfang und Verpackung
Das LG X Cam wird in einer einfachen aber schön bedruckten Box geliefert. In dieser finden wir das Smartphone, ein microUSB Kabel, ein 5V 0,85A Ladegerät und natürlich die üblichen Anleitungen.
Kommen wir zum Gemeckere über das Ladegerät. Dieses besitzt nur eine Leistung von 0,85A was relativ wenig ist.
Dies mag natürlich für das Smartphone ausreichen, allerdings wird in vielen Haushalten das Ladegerät etwas universeller eingesetzt als nur für das Smartphone. Heißt auch Bluetooth Lautsprecher, Powerbanks usw. werden mit diesem Ladegerät geladen und da wäre doch eine Leistung von mindestens 1A wünschenswert.
Das LG X Cam
Als ich das Smartphone das erste Mal in die Hand nahm, hatte ich die Vermutung dass diesem der Akku fehlt, so leicht ist das LG X Cam.
Der Hersteller gibt das Gewicht des Smartphones mit 118g an, was sehr wenig ist.
Dies wird natürlich durch das relativ dünne Plastik-Gehäuse erzielt. Vielleicht ahnt Ihr es ja schon, das LG X Cam fühlt sich eher mittelmäßig hochwertig an.
Wobei dies sehr relativ ist. Das Plastik fühlt sich nicht direkt billig an aber in Kombination mit dem niedrigen Gewicht fehlt es dem X Cam für meinen Geschmack etwas an Massivität.
Optisch gesehen hingegen finde ich das X Cam, gerade auf der Rückseite hochwertig gemacht.
LG versucht das gesamte Smartphone sehr metallisch erscheinen zu lassen. Auf der Front setzten sie dafür auf eine gebürstete Aluminium Optik, auf der Rückseite hingegen auf ein matte Optik.
Dabei sticht natürlich gerade die Dual Kamera etwas hervor, welche sicherlich auch die größte Besonderheit des LG X Cam ist.
Die beiden Kamera Module sitzen auf der Rückseite in einem etwas vom restlichen Gehäuse abgetrennten Bereich. Dieser Bereich steht natürlich wie es sich für ein aktuelles Smartphone auch gehört etwas vom restlichen Gehäuse ab.
Jedoch ist dies nur minimal der Fall und sollte in der Praxis kaum bis gar nicht stören.
Die Tasten des X Cam sind klassisch links und rechts am Gerät angebracht. Der Lautsprecher ist auf der unteren Rückseite und der Kopfhöreranschluss wie auch der microUSB Ladeport auf der Unterseite.
Software
LG setzt beim X Cam auf Android 6.0 mit seiner eigenen Benutzeroberfläche. Ähnlich wie auch bei Samsung ist die Benutzeroberfläche optisch etwas gegenüber dem Standard Android verändert, jedoch nicht so stark wie es z.B. bei Huawei oder Xiaomi der Fall ist.
Zum einen bringt das X Cam einen Launcher mit welcher wie es mittlerweile leider üblich ist ohne App Drawer daherkommt. Zwar lässt sich dieser in den Einstellungen „nachrüsten“ indem man den App Drawer herunterlädt aber dann kann man auch gleich z.B. den Nova Launcher nutzen.
Ebenfalls optisch verändert hat LG die Benachrichtigungszentrale und die Einstellungen, wobei mir beides nicht als negativ aufgefallen ist.
Erfreulich sind hierbei die diversen Einstellungsmöglichkeiten, unter anderem den Lautstärke-Tasten eine zweite Funktion zuzuweisen wie ein Kamera Schnellstart oder die On Screen Tasten frei zu sortieren oder sogar neue hinzuzufügen.
Ansonsten finden wir die üblichen LG Apps aber keine 3. Anbieter Software, welche das Betriebssystem vollstopften.
Leider fällt der freie Speicher eher mäßig positiv aus. Von den 16GB internen Speicher sind nur 9,65GB wirklich frei.
Display des LG X Cam
Das LG X Cam besitzt ein 5,2 Zoll Full HD IPS Display. Rein qualitativ ist dieses vollkommen in Ordnung.
Die Schärfe sieht gut aus wie es sich auch für ein 5,2″ Full HD Panel gehört, Farben und Kontraste passen und auch die Blickwinkel sind 1a.
Die Helligkeit ist solide und reicht aus um das Display auch bei Sonneneinstrahlung halbwegs ablesen zu können.
Allerdings gilt hier ein wenig mehr Helligkeit wäre auch nicht schlecht gewesen.
Kurzum das Display ist solide aber haut mich auch nicht aus den Socken.
Sound
Das X Cam besitzt einen einzelnen kleinen Lautsprecher auf der unteren Rückseite. Klanglich ist dieser eher traurig….
Der Lautsprecher ist sehr dünn und schrill. Er mag für mal ein Youtube Video ausreichen oder die System-Töne aber ein wirklicher Genuss ist er nicht.
Der Kopfhörerausgang hingegen ist mir nicht negativ aufgefallen. Hier liefert das X Cam eine Standard Qualität, was nicht negativ ist.
Kamera und Test-Bilder des LG X Cam
Das LG X Cam steht und fällt natürlich etwas mit seinen Kameras. Die Hauptkamera besitzt eine Auflösung von 13 Megapixeln und einer Blende von f2.2.
Die sekundäre Weitwinkel Kamera hingegen nur 5 Megapixel und ebenfalls eine Blende von f2.2.
Starten wir direkt mit den Testbildern. Diese sind wie üblich auf der höchsten Qualität entstanden und nicht nachbearbeitet.
Kleine Anmerkung, ich habe leider die Bilder in 16:9 fotografiert. Die App ist hier nicht ganz eindeutig ob nun die vollständige Auflösung in 16:9 oder 4:3 vorhanden ist, daher hatte ich gehofft das es 16:9 ist wie beim LG G5.
Dies ist allerdings nicht der Fall. Von daher haben die Bilder nur 9,6 bzw. 3,6 Megapixel. Die Qualitätsbeurteilung beeinflusst dies allerdings nicht da die 16:9 nur anders zugeschnittene 4:3 Fotos sind.
Beginnen wir erst einmal mit der Hauptkamera.
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Die Bilder sind aus meiner Sicht soweit ganz gut. Gerade die Schärfe ist recht stark(das X Cam macht tolle makro Bilder).
Farben neigen allerdings etwas zu einem wärmeren Ton und die Dynamic ist nicht überragend.
Im Gegenzug stellt sich das X Cam recht vernünftig im Low Light an. Dies hätte ich aufgrund der F2.2 Blende nicht erwartet.
Hier liefert das LG sogar eine leicht überdurchschnittliche Leistung.
Kommen wir jetzt einmal zur sekundären Kamera. Hier auch erst einmal ein paar Testbilder.
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Schon beim LG G5 war die sekundäre Kamera ein gutes Stück schlechter als die Hauptkamera. Dies ist auch hier der Fall.
Den Bildern fehlt es etwas an Lebendigkeit und Schärfe. Auch sind die Bilder ein tick dunkler als mit der Hauptkamera gemacht.
Das Ganze wird auch bei Dunkelheit nicht besser. Hier bricht die Kamera Qualität nochmals deutlich ein.
Jedoch bietet die zweite Kamera eine ungewöhnliche Perspektive welche so einmalig in einem Smartphone ist. Dies darf man nicht unterschätzen!
Es kommt hier etwas drauf an was man mit den Bildern macht. Wenn Ihr diese nur via Whatsapp versendet dann spielt die schlechtere Bildqualität, verglichen mit der Hauptkamera, kaum eine Rolle.
Solltet Ihr allerdings planen im Urlaub Bilder mit der 2.Kamera zu machen, würde ich davon abraten. Gerade gedruckt oder auf einem großen Monitor sieht man das die Qualität eher mittelmäßig ist.
Zum Abschluss noch ein paar generelle Worte zu den Kameras.
Der Autofokus der Hauptkamera ist relativ flott und genau. Ich hatte nur sehr wenige Bilder als Ausschuss.
Die Weitwinkel Kamera hingegen hat keinen Autofokus. Es scheint sich hier um eine Kamera mit Fixfokus zu handeln, bei welcher alles über 3-4 Meter Abstand immer im Fokus ist.
Rein vom Tempo ist die Kamera höchstes mittelmäßig. Das Fotografieren fühlt sich recht fix an jedoch braucht ein Bild recht lange zum Speichern/Verarbeiten.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht mit dem LG X Cam zu Fotografieren!
Benchmarks
Im LG X Cam werkelt der Mediatek MT6753 Octa Core in Kombination mit 2GB RAM. Dieser SoC ist ein recht verbreiteter Chip gerade in der 200€ Preisklasse.
Schauen wir uns wie üblich erst einmal ein paar Benchmarks an um den MT6753 besser einschätzen zu können.
Der Mediatek MT6753 spielt Leistungstechnisch ungefähr in derselben Liga wie der Qualcomm Snapdragon 616 welcher z.B. im Honor 5X steckt.
Damit kann man diesen als untere Mittelklasse SoC einstufen. Hierbei fällt allerdings auf dass die Leistung in Grafikintensiven Benchmarks eher mäßig ist.
Ich vermute dass die Mali-T720 MP3 GPU sich etwas schwer mit dem Full HD Display des X Cam tut.
Das LG X Cam im Alltag
Grundsätzlich läuft das LG ganz gut. Die Benutzeroberfläche ist in 99% der Fälle absolut flüssig, allerdings hatte ich hier und da auch mal Animationen, welche so wirkten als würden sie nicht vollkommen flüssig laufen.
Dies sind jedoch keine reproduzierbaren Stotterer, grundsätzlich läuft das X Cam 1a. Dies gilt auch für die allermeisten Apps. Im Internet surfen oder Facebook nutzen usw. ist keinerlei Problem für das Smartphone.
Punktabzug bekommt das LG lediglich für das verbaute WLAN Modul. Gerade größere App Downloads dauern selbst mit meiner 100.000er Leistung ziemlich lange.
Laut Speedtests schafft das WLAN Modul des X Cam rund 30MBit/s. Auch das GPS Modul scheint nicht das aller schnellste zu sein, wenn es jedoch einmal die Position gefunden hat, ist es recht präzise.
Wie sieht es mit Spielen aus? Mittelmäßig, das X Cam ist kein Spiele Monster. Die meisten laufen zwar spielbar aber ruckeln entweder etwas oder man muss die Details herunterschrauben.
Asphalt 8 zum Beispiel läuft auf Mittel halbwegs spielbar aber erst auf Niedrig flüssig. Ähnliches gilt auch für andere Spiele aller Marvel Future Fight.
Natürlich die 08/15 Spiele Angry Birds, Cut the Rope sind kein Problem für das X Cam.
Auch Pokemon Go funktioniert weitestgehend problemlos.
Akkulaufzeit
Der 2520mAh Akku des LG X Cam ist sicherlich nicht der allergrößte aber wie sieht es in der Praxis aus?
Das LG X Cam ist sicherlich kein „Dauerläufer“. Praktisch kann man mit ca. 5-6 Stunden rechnen in denen man sein Smartphone aktiv nutzen kann.
Solltet Ihr dabei natürlich irgendwelche Spiele spielen, sinkt die Laufzeit nochmals ein Stück.
In meinem üblichen Video Test, also ein Youtube Video eine Stunde über WLAN wiedergeben bei ca. 50% Display Helligkeit verbrauchte erstaunlicherweise „nur“ 11% Akku.
Dies ist eigentlich ein recht guter Wert. Der Akku Test von Geekbench ergab wiederum rund 6 Stunden Laufzeit.
Das Aufladen das X Cam geht mit rund 0,7A relativ langsam. Für eine vollständige Ladung darf man mit rund 4 Stunden rechnen.
Sonstiges
- kein 5GHz WLAN
- kein NFC
- LTE
Fazit zum LG X Cam
Ich bin eigentlich recht zufrieden mit der Leistung des LG X Cam. Zwar gibt es hier und da sicherlich noch Luft nach oben allerdings hatte ich vor dem Test befürchtet das man einen dicken Aufpreis für die Dual Kamera zahlt.
Jedoch passt der Preis des LG X Cam, zwar bekommt man sicherlich auch für 30-40€ weniger Smartphones mit vergleichbarer Ausstattung jedoch hat man dann keine Dual Kamera und meist einen kleineren Hersteller als es LG ist.
Aber taugt denn die Dual Kamera? Die Hauptkamera ist von guter Qualität, die zweite Weitwinkel Kamera ist da etwas schwächer.
Damit meine ich nicht schlecht aber meine Urlaubsbilder würde ich doch eher primär mit der 13 Megapixel Hauptkamera machen. Man sieht schon einen deutlichen Qualitätsunterschied zwischen den beiden Kameras, allerdings ermöglicht die Weitwinkel Kamera neue Perspektiven und ganz ehrlich, was macht man mit seinen Smartphone Bildern? Ich versende diese meistens via Whatsapp oder Facebook und drucke sie nicht aus.
Hier ist die interessante Perspektive meist mehr Wert als eine perfekte Qualität in der 100% Ansicht und wenn man die „gute“ Qualität will/braucht hat man immer noch die Hauptkamera.
Wenn Ihr dieser Aussage zustimmen könnt dann ist das LG X Cam vielleicht etwas für Euch. ,
Positiv
- Gute Hauptkamera
- interessante Weitwinkel Kamera
- Gutes Display
- Ziemlich leicht und kompakt
- Hochwertige Haptik
Neutral
- Vollständig aus Plastik gefertigt
- Nichts für „Hardcore Gamer“