Das Zephyrus G14 ist auf den ersten Blick eins der interessantesten Notebooks die ASUS jemals auf den Markt gebracht hat, gerade für Schüler und Studenten! Warum? ASUS hat es geschafft eine 8 Kern CPU und eine NVIDIA Grafikkarte der oberen Mittelklasse in einem 14 Zoll Notebook unterzubringen, das deutlich unter 2KG wiegt.
Dabei kostet das ASUS ROG Zephyrus G14 auch „lediglich“ zwischen 1500€ und 2000€. Sicherlich nicht billig, aber für die verbaute Hardware auch kein Luxuspreis, wie beispielsweise bei Dells XPS Modellen.
Damit ist das Zephyrus G14 ein sehr spannendes Notebook für Schüler und Studenten die einerseits ein portables Gerät suchen, aber andererseits nicht auf Gaming-Leistung verzichten wollen. Aber kann eine 8 Kern CPU und eine Nvidia RTX 2060 in einem 14 Zoll Notebook wirklich gut gehen? Taugt das Display und die Tastatur? Finden wir all dies im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an ASUS für das Ausleihen des Zephyrus G14!
Das ASUS ROG Zephyrus G14 im Test
Mit einem 14 Zoll Display ist das ASUS ROG Zephyrus G14 ein angenehm kompaktes Notebook, auch dank der durchaus recht kleinen Displayrahmen. Die Displayrahmen, gerade am unteren Rand, sind zwar etwas größer als bei einem Dell XPS oder ASUS eigenen ZenBooks, aber weiterhin als schmal zu bezeichnen.
Mit 324 x 222 mm ist das G14 ein gutes Stück kompakter als jeder 15 Zöller. Selbst das Apple MacBook Pro 13 ist nicht so viel kleiner, zumindest was die Grundfläche angeht. Das wir hier kein Ultrabook vor uns haben merken wir etwas bei der Dicke. Mit 19,9 mm ist das Zephyrus G14 nicht „fett“ aber auch nicht super schlank. Beispielsweise ein Apple MacBook Pro 16 ist geschlossen etwas dünner als nur die Basis des ASUS.
Stört dies in der Praxis? Wenig, ich hätte mir vielleicht gewünscht dass das Notebook nach vorne hin etwas schmaler zuläuft, aber das ist schon meckern auf hohem Level, gerade wenn wir die Leistung bedenken.
Immerhin hat es ASUS geschafft noch reguläre Anschlüsse zu verbauen. Auf der linken Seite des Zephyrus G14 finden wir:
- 1x DC Eingang
- 1x HDMI 2.0
- 1x USB C 3.1 Gen 1
- 1x 3,5mm Headset Anschluss
Auf der rechten Seite haben wir weiterhin:
- 2x USB A 3.1 Gen 1
- 1x USB C 3.1 Gen 1
Grundsätzlich eine sehr solide und gut nutzbare Portausstattung. Leider fehlt Thunderbolt 3 und eventuell ein Kartenleser, den ich allerdings bei solch einem Notebook auch nicht als essenziell ansehe. Thunderbolt 3 ist natürlich ein Problem aufgrund der AMD CPU.
Beim Gehäuse setzt ASUS auf einen recht einfachen Kunststoff. Verglichen mit einem Razer Blade, Dell XPS oder auch Apple MacBook wirkt das Zephyrus G14 in der Hand schon einiges „günstiger“ gebaut. Ich will nicht sagen, dass sich das Notebook billig anfühlt, aber es ist auch kein premium Modell, zumindest was die Materialwahl angeht.
Sehr gelungen ist aber die Rückseite! Diese verfügt über ein Lochmuster und je nach Version die „AniMe Matrix“. Hierbei sind LEDs unter den Löchern angebracht, welche Muster usw. darstellen können, was sehr cool aussieht!
Display
Das Zephyrus G14 verfügt über ein 14 Zoll Display mit einer Auflösung von 1920×1080 oder 2560×1440 Pixeln. Dieses wird von ASUS mit einer 100% sRGB Farbraum Abdeckung und einer „Pantone Validated“ Kalibrierung beworben. Klingt doch sehr gut für ein Gaming Notebook! Aber Augen auf, denn es gibt das G14 mit einem 60Hz und einem 120Hz Panel.
Ich habe von ASUS die Version mit 2560×1440 Pixeln Auflösung und 60Hz zur Verfügung gestellt bekommen. Diese Version richtet sich weniger an die Gamer und mehr an „Creativ Nutzer“.
Und ja das Display sieht auch praktisch sehr gut aus! Es ist knacke scharf, eine 2K Auflösung auf 14 Zoll ist mehr als ausreichend, die Blickwinkel sind top und auch die Farben sind klar und leuchtend. Dieser gute Eindruck wird auch von den Messwerten bestätigt. So erreicht das Display 100% sRGB und 75% AdobeRGB Farbraumabdeckung, was gut ist! Auch die Kalibrierung von Haus ist mit einem Delta E von kleiner gleich 1 top!
Wenn es etwas zu bemängeln gäbe, dann die maximale Helligkeit von lediglich 250cd/m². Diese ist für eine Innennutzung okay, aber bei Sonneneinstrahlung ist das Zephyrus G14 nur bedingt zu nutzen. Immerhin der Kontrast ist mit 1130:1 wieder sehr gut!
Damit ist das Display für Foto und Video-Bearbeitung völlig zu gebrauchen, auch wenn ich praktisch vermutlich eher zu den Full HD Panels greifen würde.
Lautsprecher
Das Zephyrus G14 verfügt über zwei Lautsprecher, die über kleine Öffnungen unterhalb der Tastatur in Richtung des Nutzers gerichtet sind. Im ersten Moment habe ich hier keinen guten Klang erwartet, war dann aber überrascht!
Die Lautsprecher des Notebooks klingen erstaunlich groß und voll! Nein diese sind nicht absolute Spitzenklasse, übertreffen aber 90% aller 13 Zoll Notebooks und die meisten Modelle in der 15 Zoll Klasse! Die Lautsprecher taugen also völlig zum Schauen von Videos usw.
Eingabegeräte
Bei dem Zephyrus G14 handelt es sich nicht zwingend um ein „Vielschreiber“ Notebook. Dieses ist eindeutig auf das Gaming zugeschnitten und dies gilt auch für die Tastatur. So setzt ASUS auf Tasten mit einem vergleichsweise großem Hub und auf ein etwas angepasstes Layout. So ist die „Enter“ Taste beispielsweise nur halb so groß und die Leertaste vergrößert.
Prinzipiell ist aber die Tastatur auch zum Schreiben gut zu nutzen. Ich würde hier aber klar ein Dell XPS vorziehen, aber die Layoutänderungen sind nicht massiv, ebenso ist der Druckpunkt der Tasten angenehm. Minuspunkte gibt es für die vergleichsweise kleinen Tasten. Dennoch unterm Strich ist die Tastatur kein Schwachpunkt!
Ähnliches gilt auch für das Touchpad, welches sehr ordentlich ist. Ich hatte keine Probleme mit dem Springen des Zeigers und auch die Präzision passt.
Leistung
Das ASUS ROG Zephyrus G14 setzt in allen Konfigurationen auf die Kombination aus AMD Ryzen 4000 CPU und einer Nvidia Grafikkarte. Aufseiten der CPU habt Ihr die Wahl:
- AMD Ryzen 9 4900HS, 8x 3.00GHz
- AMD Ryzen 7 4800HS, 8x 2.90GHz
- AMD Ryzen 5 4600HS, 6x 3.00GHz
Alle drei CPU Optionen setzen auf die Zen 2 Architektur und sind im 7nm Verfahren gefertigt. Ich würde Euch zum Ryzen 7 oder Ryzen 9 raten. Aufseiten der GPU habt Ihr die Wahl zwischen diversen Nvidia Mittelklasse Modellen:
- NVIDIA GeForce RTX 2060 Max-Q
- NVIDIA GeForce GTX 1660 Ti Max-Q
- NVIDIA GeForce GTX 1650 Ti
Für diesen Test habe ich die Top-Version mit AMD Ryzen 9 und Nvidia RTX 2060. Schauen wir uns hier ein paar Benchmarks an.
WOW! Anders können wir es wirklich nicht sagen. Der AMD Ryzen 9 4900HS im Zephyrus G14 zerstört regelrecht die Intel Chips, inklusive des i7-10875H und i9-9980HK. Selbst unter konstanter Last zeigt sich der AMD Ryzen souverän.
Wenn es Euch um die reine CPU Leistung geht, ist der AMD Ryzen 9 4900HS im Zephyrus G14 ein absolutes Monster!
Aber wie sieht es in Spielen aus? Alle folgenden Benchmarks sind bei Full HD Auflösung und maximalen (sehr hoch oder Ultra) Einstellungen entstanden. Sofern verfügbar wurden die Ingame Benchmarks genutzt.
Die Ergebnisse sehen extrem gut aus! Die RTX 2060 + der AMD Ryzen schaffen problemlos 30FPS+ in allen Spielen, bei maximalen Details. Selbst bei den aufwendigeren Titeln wie Assassin’s Creed Odyssey werden gute 44 FPS geschafft. Ältere Spiele wie Divinity: Original Sin 2 kratzen sogar an der 100 FPS Marke.
Was auffällig ist sind die guten minimalen FPS. Diese würde ich auf den starken AMD Ryzen 9 schieben. Auch in CS GO performt das ASUS ROG Zephyrus G14 sehr gut! CS GO ist ein stark CPU limitiertes Spiel. Auf Dust II waren hier satte 213 FPS möglich und sogar die minimalen FPS überstiegen die 120 FPS Grenze. Stark!
Aufseiten der SSD setzt ASUS natürlich auf ein M.2 NVME Modul. Allerdings hat ASUS hier etwas gespart und nutzt nur eine Intel SSD 660p.
Die Intel SSD 660p ist eine Einsteiger NVME SSD welche mit 1500MB/s lesend und 1800MB/s schreibend nicht gerade rasant, aber in den meisten Fällen ausreichend schnell unterwegs ist.
Im G14 ist mit der Intel AX200 eine prinzipiell sehr schnelle WLAN Karte verbaut. Allerdings performte diese während meines Tests vergleichsweise schlecht! Ob dies nun an den Treibern oder der Antenne liegt kann ich Euch allerdings nicht sagen.
Lautstärke und Temperatur
Im Leerlauf ist das ASUS ROG Zephyrus G14 ein weitestgehend lautloses Notebook. Der Lüfter dreht hier selten bis gar nicht hoch. Kommt es allerdings zu einer Lastsituation, drehen die Lüfter merklich hoch. Dieses ist weder als besonders laut, noch als besonders leise zu bezeichnen.
Dieses ordnet sich bei der Lautstärke im Mittelfeld ein, was im Anbetracht der Bauform ein sehr gutes Ergebnis ist!
Wie steht es aber um die Temperaturen?
Während einer reinen CPU Last, in diesem Fall beim Umwandeln eines Videos, springt die CPU Temperatur auf knapp über 80 Grad ehe diese sich bei 7X Grad einpendelt. Dies sind völlig akzeptable Werte!
Auch während des Gamings sehen die Temperaturen soweit absolut unkritisch aus!
Akkulaufzeit
Ein großes Fragezeichen ist noch die Akkulaufzeit. Intel Notebooks sind hier in der Theorie etwas stärker. Allerdings setzt ASUS im Zephyrus G14 auf einen vergleichsweise großen 76Wh Akku.
In der Praxis ist das G14 sicherlich kein „Akkuwunder“. Im Office Betrieb, ohne Hintergrundprogramme usw., bei einer mittleren Displayhelligkeit werdet Ihr auf ca. 6 Stunden Laufzeit kommen. Beim Schauen von online Videos auf 5 Stunden.
Mit dem Abschalten von WLAN und dem Zünden aller Energiesparoptionen kommen wir vielleicht auch auf knapp über 7 Stunden, aber dies ist eher praxisfern. Rechnet also besser mit +- 5 Stunden und Ihr werdet nicht enttäuscht.
Solltet Ihr die Laufzeit des Notebooks unterwegs verlängern wollen, dann könnt Ihr USB C Powerbanks nutzen! Das G14 akzeptiert bis zu 60W via USB C (20V/3A). Dieses kann sogar an 18W (9V/2A) USB Power Delivery Powerbanks/Ladegeräten laden, zeigt hier aber interessanterweise aber kein Ladesymbol an.
Dieses wird erst ab 45W eingeblendet, auch wenn anscheinend weniger problemlos akzeptiert wird, dies habe ich aber zugegeben nur kurz getestet.
Fazit
Das ASUS ROG Zephyrus G14 ist uneingeschränkt zu empfehlen! ASUS hat hier wirklich ein Traum-Laptop erschaffen, für alle Schüler/Studenten die ein Notebook für unterwegs suchen, aber nicht auf Gaming-Power verzichten wollen.
Die Kombination aus AMD Ryzen 4000 CPU, Nvidia Grafikkarten der Mittelklasse und einem 14 Zoll Gehäuse ist aktuell kaum zu überbieten, vor allem nicht für unter 2000€. Dabei konnte gerade die AMD CPU positiv überraschen! Der Ryzen 9 4900HS kann aktuell alle Intel Notebook CPUs deutlich schlagen, selbst die i9 Modelle. Dabei hat dieser im Zephyrus G14 auch keine Temperatur-Probleme oder Ähnliches.
Allgemein scheint die Kühlung des Zephyrus G14 sehr kompetent gelöst zu sein. Nein dieses ist nicht das aller leiseste Notebook, aber auch nicht übermäßig laut. Aufseiten des Gamings könnt Ihr mit der RTX 2060 rechnen alle aktuellen Spiele bei Full HD Auflösung und maximalen Details mit 40 FPS+ spielen zu können. Etwas ältere Titel übersteigen auch oft die 100FPS Grenze.
Aber auch abseits der Performance gibt es nicht viel zu bemängeln. Das Display ist gut, die Lautsprecher stark und die Tastatur mehr als brauchbar. Nein das Zephyrus G14 ist nicht so wertig oder schlank wie ein Dell XPS 15, wirkt aber ordentlich gebaut und ist auch nicht zu schwer.
Wenn ich einen Kritikpunkt hätte, dann wäre es vielleicht die Akkulaufzeit von +- 5 Stunden. Aber für ein Gaming Notebook ist dies an sich völlig Okay, zumal Ihr die Laufzeit mithilfe von USB C Powerbanks auch noch einfach erweitern könnt.
Kurzum für 1300-2000€ bietet das Zephyrus G14 eine wirklich tolle Mischung aus Portabilität und Gaming Power, die sonst nur selten zu finden ist und das ohne große Schwächen!
Positiv
- Extrem CPU Leistung
- Gute Grafikleistung
- Gute Kühlung
- Sehr gutes Display
- Gutes Gehäuse und Anschlussauswahl
- Tastatur und Trackpad ordentlich
- Gute Lautsprecher
- Via Powerbank aufladbar
Neutral
- Lüfter Mittellaut
- Akkulaufzeit durchschnittlich
Negativ
- –
Für Studenten aus „gutem“ Elternhaus mag das schon passen. An meinem Campus sind die Realität eher Geräte im Bereich 200€ bis 300€, viele davon gebrauchte Business Geräte a lá ThinkPad oder Dell Latitude etc.
Zum (gemeinschaftlichen) Spielen gibt es dann eine PlayStation oder XBOX. Gerade letztere wurde als Version ohne Laufwerk im vergangenen Jahr regelrecht „verschenkt“, für um die 100€.
Aber hey, wer kann der kann!