Das AUKEY PA-Y10 USB C Ladegerät mit 46W und USB Power Delivery im Test

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USB Power Delivery ist der Ladestandard der Zukunft und auch schon etwas der Gegenwart. Ob nun in der Nintendo Switch, im MacBook oder auch demnächst im neuen iPhone X. Mehr Geräte als man denkt unterstützen diesen Ladestandard.

Dementsprechend nimmt auch das verfügbare Zubehör immer weiter zu. Neu in der Runde ist das AUKEY PA-Y10 USB C Ladegerät mit Power Delivery. Dieses Ladegerät verfügt über satte 56,5W Leistung und ist dabei ausgesprochen kompakt.

Wollen wir uns doch einmal im Test ansehen ob das AUKEY PA-Y10 überzeugen kann!

 

Das AUKEY PA-Y10 USB C Ladegerät im Test

Beim AUKEY PA-Y10 war ich mir anfangs etwas unsicher. AUKEY verspricht eine Leistung von unglaublichen 56,5W in einem augenscheinlich sehr kleinen Ladegerät.

Glücklicherweise stellt sich das PA-Y10 als etwas größer heraus als es auf den Bildern den Anschein macht. Warum glücklicherweise? Ein solch leistungsfähiges Ladegerät besitzt eine hohe Hitzeentwicklung und hohe Hitzeentwicklung + Ultra kompaktes Gehäuse kann schnell zu Problemen führen. Zudem kann das Separieren zwischen primär und sekundär Seite unter einer zu kompakten Bauweise leiden.

Praktisch ist das PA-Y10 immer noch ein sehr kleines Ladegerät für die Leistung,, welches dieses beheimatet. Es ist beispielsweise ein Stück kompakter als Apples 61W USB C Ladegerät, aber im Gegenzug auch ein gutes Stück größer als ein normales 2 Port USB Ladegerät.

AUKEY setzt hier auf ein recht klassisches Stecker Netzteil Design. Das Gehäuse besteht hierbei aus dem AUKEY typischen matten Plastik.

Die Verarbeitung ist an sich soweit ordentlich. Das Ladegerät fühlt sich recht robust und schwer an. Allerdings gibt es leichte „Flecken“ auf dem Gehäuse. Diese sind nur beim rechten Licht zu erkennen und entstehen vermutlich beim Verkleben/Verscherzen der Gehäuseteile. Hier wird das Plastik kurzeitig recht hoch erhitzt und es bilden sich Glanzstellen. Praktisch stört dies natürlich nicht.

Das PA-Y10 verfügt über zwei Ausgänge. Der eine hiervon ist ein normaler USB Ausgang mit 2,1A Leistung bei 5V.

Der USB C Port ist hier etwas „interessanter“. In seiner Produktbeschreibung spricht AUKEY von „USB-C mit Power Delivery 3.0“. Ich weiß nicht was diese 3.0 da soll?! Ich nehme an hier hat jemand bei AUKEY Quick Charge 3.0 und USB Power Delivery gemixt.

Der USB C Port verfügt nicht über Quick Charge 3.0 sondern über den USB Power Delivery Standard. Hierbei kann dieser Port 5V/3A, 9V/3V, 12V/3A, 15V/3A oder 20V/2,3A liefern. Damit sollte der USB C Port leistungsstark genug sein sogar Notebooks zu laden wie das Dell XPS 13, Apple MacBook Pro usw.

Dies macht das PA-Y10 auch erst attraktiv, also potenzielles zweit Netzteil für ein Notebook mit der Option dank zusätzlichem USB Port noch ein Smartphone zu laden.

LEDs oder andere vergleichbare Feature besitzt das Ladegerät im Übrigen nicht.

 

Wie teste ich?

Grundsätzlich messe ich Spannung und Stromstärke mit einem „PortaPow Premium USB + DC Power Monitor Leistungsmesser / Leistungsmessgerät Digital Multimeter Amperemeter V2“.

Dieses liefert eine Messgenauigkeit auf bis zu 0.0001 A-0.0001 V.

Als konstante Last nutze ich USB Widerstände. Mit diesen werde ich das Netzteil ca. 4 Stunden mit 90+% Last „quälen“ wobei ich die Temperatur messe und schaue ob es Auffälligkeiten (oder sogar Ausfälle) gibt.

testsetup-1

Zu guter Letzt checke ich ob es an verschiedenen Endgeräten „Probleme“ beim Laden gibt. Wichtig meine Ladegeschwindigkeits Tests führe ich mit einem Referenz-Kabel durch. Auf der microUSB Seite wäre dies das Powerline von Anker, beide Kabel liefern die bestmögliche Ladeleistung. Für Apple Geräte verwende ich das Original Apple Kabel, nicht weil es das beste ist sondern einfach weil es jeder hat.

Solltet Ihr andere Ladekabel verwenden kann dies eure Ladegeschwindigkeit Negativ beeinflussen, siehe ein Test dazu HIER.

Das Messen des Stromverbrauchs im Leerlauf geschieht mit einem Voltcraft Energy Logger 4000.

Wichtige Information zur Ladegeschwindigkeit. Nur weil ein USB Ausgang maximal 2,4A oder 2A liefern kann, bedeutet dies noch lange nicht, dass Smartphone, Tablet und Co. auch mit der maximalen Geschwindigkeit an diesem Port laden. Hier spielen noch andere Faktoren eine Rolle. Dementsprechend ist diese Aussage welche oftmals getroffen wird „Powerbank XYZ ist super schnell da sie einen 2,4A Ausgang besitzt“ nicht ganz richtig. In der Praxis gibt es teilweise massive Unterschiede zwischen einzelnen Modellen auch wenn die USB Ports angeblich die gleiche maximale Leistung liefern können.

 

Messwerte des AUKEY PA-Y10 USB C Ladegerät mit Power Delivery

Unter Volllast wird das Ladegerät wie bereits vermutet ordentlich warm. Ist dies ein Problem? Das ist nicht ganz leicht zu sagen, es ist normal das Notebook Ladegeräte heiß werden. Temperaturen von 65-90 Grad sind hier oftmals punktuell normal und können von diesen Ladegeräten ausgehalten werden.

Von daher wundert Euch nicht über eine recht starke Hitzeentwicklung, diese ist normal bei solch einer Leistung und sollte von AUKEY auch einkalkuliert worden sein.

Wie steht es aber um die Ladeleistung?

Beginnen wir beim normalen USB Port. Dieser ist recht langweilig. Ihr erreicht hier mit Smartphones wie dem iPhone und Co. eine recht normale Ladegeschwindigkeit. Das iPhone 7+ erreichte beispielsweise 5V 1,47A, nicht absolut top was das Tempo angeht, aber auch nicht schlecht.

Das interessante beim AUKEY PA-Y10 ist der USB C Port, der normale USB Port ist hier vermutlich eher ein Komfort/Bonus Feature.

Von daher wie gut funktioniert der USB C Port?

Folgende Geräte habe ich an diesem getestet:

  • Dell XPS 13
  • Apple MacBook Pro 13
  • Apple iPad Pro 10.5
  • Samsung Galaxy S8+
  • Google Pixel XL
  • Huawei P10 Plus

Starten wir mit den Smartphones. Das viele Smartphones Quick Charge unterstützen ist ja bekannt, damit wird viel geworben. USB Power Delivery hingegen ist ein Standard welcher etwas mehr im Hintergrund ist. Beispielsweise das LG G6 und Samsung Galaxy S8 unterstützten sowohl Quick Charge wie aber auch USB Power Delivery.

Das Samsung Galaxy S8 erreicht beispielsweise 5V 2,94A am AUKEY PA-Y10, was 14,7W Leistungsaufnahme entspricht, also einem Schnellladetempo.

Das Google Pixel und auch einige Nexus Geräte hingegen unterstützten ausschließlich USB Power Delivery als Schnellladestandard. Das Google Pixel XL lädt am AUKEY mit 9V 1,9A.

Auch Huawei Smartphones unterstützen neben dem Huawei eigenen Schnellladestandard USB Power Delivery. Hierzu zählt das Huawei Mate 9, P10 und P10 Plus. Getestet habe ich am AUKEY PA-Y10 allerdings nur stellvertretend das Huawei P10 Plus, welches 9V 1,8A erreichte.

Ihr seht USB Power Delivery besitzt eine recht hohe Verbreitung, es wird aber noch besser!

Auch einige Apple Produkte unterstützen USB Power Delivery. Hierzu zählen die Notebooks, aber auch das neue iPad Pro 10.5/12.2 wie auch das iPhone 8,8 Plus und X!

Ihr benötigt lediglich das offizielle USB C auf Lightning Kabel. Leider habe ich zur Zeit noch kein iPhone 8 oder iPhone X, allerdings ein iPad Pro 10.5. Dieses erreichte auch am Ladegerät 15V 1,79A. Knapp über das doppelte Tempo verglichen mit dem beiliegenden Ladegerät.

Kommen wir zu den Notebooks. Hier stehen mir aktuell zwei Geräte zur Verfügung welche potenziell via USB C laden können. Dies wäre das Apple MacBook Pro 13 late 2016 und das Dell XPS 13 2017.

Beginnen wir bei MacBook, dieses erreichte eine Ladegeschwindigkeit von 20V und 2,2A, also rund 44W. Dies ist ausreichend das MacBook auch bei Benutzung noch zu laden. Solltet Ihr das MacBook Pro 15 besitzen und parallel beispielsweise noch Videos schneiden, könnte es allerdings passieren dass der Akku nicht geladen wird oder sogar sehr langsam entladen wird.  Hier sind dann 44W Leistung nicht genug den Leistungsbedarf des Notebooks zu decken.

Im normalen Office Betrieb oder beim Websurfen ist dies allerdings kein Problem.

Auch das Dell XPS 13 lässt sich mit dem AUKEY PA-Y10 laden. Dieses erreicht 20V 2,3A, also 46W Leistung. Dies entspricht der Leistung des original Ladegerätes.

Das Dell XPS 13 ist eins der anspruchsvolleren Notebooks, wenn es um das Laden via USB C geht. Da dieses geladen werden kann stehen die Chancen das beispielsweise auch ein ASUS ZenBook 3 oder Xiaomi MI Air 13 geladen werden kann sehr gut!

Der Leerlauf Stromverbrauch des PA-Y10 liegt bei rund 0,2W. Spulenfiepen oder Ähnliches konnte ich nicht hören.

 

Fazit

Das AUKEY PA-Y10 USB C Ladegerät mit Power Delivery ist ein hervorragendes Reiseladegerät oder Zweitladegerät für Apple MacBook Pro Besitzer oder andere Nutzern, welche über ein Notebook verfügen, das via USB C geladen werden kann, wie beispielsweise das Dell XPS.

Hierbei kann das AUKEY PA-Y10 auch andere Geräte wie ein Samsung Galaxy S8, Apple iPad Pro 10.5 oder Huawei P10/P10 Plus schnellladen.

Kurzum das AUKEY PA-Y10 ist ein ausgesprochen kompaktes aber dennoch leistungsstarkes Ladegerät für welches auch die veranschlagten 40€ vollkommen in Ordnung sind!

AUKEY PA-Y10
Leistung 48W
Preis
Ports 2
Strom Aufnahme Leerlauf 0,2W
Last Test bestanden? Ja
Spulenfiepen Nein
Effizienz 83%
Apple iPhone 7+ +
LG G6 ++
Samsung Galaxy S8+ ++
Nintendo Switch ++
Dell XPS 13 ++
Testergebnis ★★★★★ 82%

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Michael Barton
Michael Barton
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13 Kommentare

  1. Hi Michael, danke für den nützlichen Test! Ich habe ein Galaxy S8+ und ein XPS 13 2017 also hab ich das Teil gleich bestellt… Ãœbrigens gibt es denn USB PD Standard tatsächlich schon in der 3. Version, deshalb ist die Bezeichnung USB PD 3.0 völlig korrekt! Gruß Uwe

  2. Genau so ist es. Außerdem verfügt dieses noch über den PPS Standart, denn evtl. auch das MacBook nutzt. Danke für den ausführlichen Test!!!

  3. Ich kann bestätigen, dass das Xiaomi Air 13 geladen wird, auch im laufenden Betrieb unter Last (mit dem Spiel Overwatch getestet – wird dann allerdings recht heiss).

  4. Hi,

    da die PSU gerade bei Amazon im Blitzangebot ist habe ich zugeschlagen. Will damit mein iPhone und das CPS 9350 laden. Kannst du mir vielleicht sagen welches Kabel du für das XPS verwendest?

    Danke u Gruss
    Steffen

  5. @beazer Wenn das XPS (keine Ahnung was das ist) einen USB-C Eingang hat dann benötigst Du einfach ein Kabel welches Strom + Daten überträgt. Außerdem darauf achten das das Kabel (falls es das Gerät benötigt) auch die 20V Stufe kann und nicht bei 14V aufhört. Für ein MacBook beispielsweise reichen diese Kabel mit 14V da dieses nur mit 14 bzw. 14,5V geladen wird (das 12“MacBook 2015/2016). Vielleicht konnte ich helfen. Anker-Kabel sind gut bis sehr gut.

  6. Ich habe mir aufgrund dieser Rezension das pa-y10 gekauft um meine Dodocool PB13 Powerbank mit PD zu laden.

    Leider blinkt hier die LEDs als Ladeindikator immer nur kurz auf, als würde die Powerbank permanent neu starten. Der Dodocool behauptet das Ladegerät sei inkompatibel und empfiehlt natürlich seine eigenen Modelle. – Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

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