Das Archos 50 Cobalt im Test

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Smartphones für unter 150€ sind so eine Sache. Viele von diesen sind nicht wirklich das Gelbe vom Ei aber die Lage in dieser Preisklasse wird auch zunehmend besser. Immer mehr dieser günstigen Smartphones erreichen den Zustand wirklich brauchbare Geräte zu werden.

Nachdem mich zuletzt das Wiko Robby und das TP-LINK Neffos C5 positiv überraschen konnten, ist nun das neue Archos 50 Cobalt an der Reihe.

Das Archos 50 Cobalt im Test-13

Kann Archos neues Einsteigergerät im Test überzeugen?

 

Technische Daten

An dieser stelle vielen Dank an Archos welche mir das Smartphone auf nachfrage für diesen Test ausgeliehen haben.

Das Archos 50 Cobalt im Test

Das Archos 50 Cobalt ist ein sehr „weiches“ und rundliches Smartphone was zum einen durch die abgerundete Rückseite kommt zum anderen von der leicht abgerundeten Front.

Das Archos 50 Cobalt im Test-6

Archos setztet beim Cobalt auf ein 2,5D Glas. Dies bedeutet, dass das Display Glas nicht einfach nur flach ist, sondern an den Rändern leicht gebogen. Diesen Effekt darf man sich allerdings auch zu stark vorstellen. Man spürt und sieht je nach Lichteinfall eine ganz leichte Wölbung.

Durch diese fühlen sich gerade Wischgesten vom Rand aus wesentlich natürlicher an. Ansonsten findet man am Cobalt viel Plastik, was aber auch bei einem Preis von 129€ nichts Überraschendes ist.

Das Archos 50 Cobalt im Test-2

Die relativ glatte Kunststoffrückseite des Smartphones lässt sich entfernen. Unter dieser lassen sich zwei SIM Karten und eine Speicherkarte einsetzen.

Der Akku ist allerdings verklebt. So etwas finde ich immer etwas unschön, ich sehe keinen Grund warum man im Falle des Archos 50 Cobalt den Akku nicht für den Nutzer austauschbar hätte gestalten können.

Zugegeben man will vermutlich ein 129€ Smartphone auch keine 3-4 Jahre gebrauchen ab wann ein Akkuaustausch relevant wird.

Das Archos 50 Cobalt im Test-5

Der restliche Aufbau des Smartphones bietet keine größeren Überraschungen. Der Einschalter und die Lautstärkewippe sind auf der rechten Seite des Archos angebracht, der microUSB Port zum Aufladen gemeinsam mit dem Lautsprecher auf der Unterseite und der Kopfhöreranschluss auf der Oberseite.

Die Hauptkamera ist gemeinsam mit dem LED Blitz auf der Rückseite, leicht hervorstehend, angebracht.

Letztendlich ist die Haptik des Archos 50 Cobalt nichts „Besonderes“ aber das hat man vermutlich bei einem 129€ Gerät auch nicht zu erwarten.

 

Software

Wie auch schon bei anderen Archos Smartphones bietet das 50 Cobalt eine wahrlich vorbildliche Software. Man könnte glatt glauben hier ein Nexus Gerät in den Händen zu halten, auch wenn das Cobalt „nur“ Android 5.1 besitzt.

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Für alle die mit dem Ausdruck „Nexus“ nichts anfangen können, hierbei handelt es sich um Referenz Smartphone, welche von Google selbst vermarktet werden und dementsprechend eine sehr saubere Software bieten.

Dies ist auch beim Archos 50 Cobalt der Fall. Hier hat man sich etwas sehr Cleveres ausgedacht was 3. Anbieter Software angeht. Im Normalfall installieren die Smartphone Hersteller entweder 3. Anbieter Apps vor oder halt nicht. Hier hat der Nutzer keinen Einfluss.

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Beim Archos 50 Cobalt ist das anders, Ihr werdet bei der Einrichtung gefragt wollt Ihr 3. Anbieter Apps oder nicht.

Solltet Ihr Euch für nein entscheiden ist das Smartphone komplett „sauber“. Archos scheint sogar den Google Now Lancher zu verwenden inklusive Google Now.

Viel mehr gibt es nicht zu erwähnen, eine sehr saubere und schlichte Benutzeroberfläche.

 

Display des Archos 50 Cobalt

Das 5 Zoll Display des Archos 50 Cobalt löst mit guten 1280x720p auf.

Wir sprechen hier über ein 129€ Smartphone und in dieser Preisklasse sind 720p Displays noch keine Selbstverständlichkeit, von daher darf man allerdings auch nicht mit dem allerbesten 720p Panel rechnen (welches aus meiner Sicht im LG K10 steckt).

Das Archos 50 Cobalt im Test-15

Zwar könnte das Display vielleicht noch ein wenig kräftigere Farben besitzen aber grundsätzlich geht es sogar in Ordnung.

Auch die maximale Helligkeit ist OK. Bei praller Sonne würde ich mir zwar noch etwas mehr Leuchtkraft wünschen aber man kann immer noch problemlos etwas auf dem Display erkennen.

Sehr schön ist das leicht gebogene Glas des Displays. Dieses führt dazu, dass gerade Wischgesten vom Rand des Smartphones sich sehr geschmeidig anfühlen.

Kurzum das Display ist kein Schwachpunkt des Archos 50 Cobalt.

 

Sound und Akustik

Der Lautsprecher des Archos 50 Cobalt ist auf dessen linker unteren Seite verbaut. Erfreulicherweise klingt dieser ganz passabel. Er ist ausreichend laut und nicht übermäßig schrill.

Von daher für ein wenig Internet Radio oder mal ein Youtube Video taugt der Lautsprecher.

Der Kopfhörer Ausgang ist qualitativ soweit ebenfalls OK, kann hier nicht meckern.

 

Kamera des Archos 50 Cobalt

Im Cobalt ist eine 8 Megapixel Kamera verbaut mit einer Blende von f2.8. Der Video Modus ist auf eine Auflösung von 720p limitiert.

Wie üblich habe ich meine Testbilder auf der maximalen Auflösung angefertigt und das im Automatik Modus.

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Die Kamera des Archos 50 Cobalt ist sicherlich kein Highlight. Die Bildqualität und auch Dinge wie die Auslöseverzögerung sind wirklich nicht gut.

Grundsätzlich erwarte ich in dieser Preisklasse allerdings auch keine wirklich gute Kamera. Um im Notfall mal einen Autounfall zu dokumentieren oder einen QR Code zu scannen reicht das hier gebotene allerdings auch.

Wer in dieser Preisklasse wirklich eine brauchbare Kamera sucht, sollte sich mal das Wiko Robby ansehen, das als eins der wenigen Smartphones für rund 130€ ist welches das bietet.

 

Benchmarks

Der Mediatek MT6735P der im Archos 50 Cobalt verbaut ist, gehört ganz klar in die Einsteigerklasse. Jedoch handelt es sich hierbei um einen noch recht neuen SoC welcher besonders durch seinen LTE Support punktet.

Wichtig, es handelt sich hierbei um die „P“ Version des MT6735 die ein wenig niedriger getaktet ist und eine etwas schwächere Grafikeinheit besitzt.

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Der MT6735P ist gute 25% langsamer als die nicht P Version. Verglichen mit dem sehr populären Qualcomm Snapdragon 410 ist der MT6735P allerdings nur ca. 15% langsamer.

Dies klingt an sich OK aber das gilt nur für gemixte Benchmarks, welche also sowohl die CPU wie auch die GPU belasten. Bei Tests welche primär die Grafikkarte belasten bekommt das Cobalt/der MT6735P deutlich mehr Probleme.

Dies kann man als schlechtes Omen betrachten, wenn man plant auf dem Smartphone viel zu spielen. Dazu aber in folgendem Praxisteil etwas mehr.

 

Die praktische Nutzung

Zwar benötigt das Archos bei der normalen Nutzung hier und da mal einen Tick länger zu reagieren aber das ist noch in einem sehr erträglichen Rahmen. Im Allgemeinen geht die normale Nutzung, in Internet surfen, Messenger wie WhatsApp nutzen und im System navigieren recht flüssig. Zwar muss man damit rechnen, dass das Smartphone im Laufe der Zeit, wenn man x Apps auf diesem installiert hat, noch etwas träger wird aber dies ist bei keinem anderen Smartphone in dieser Preisklasse groß anders.

Das Archos 50 Cobalt im Test-12

Erst wenn große Apps im Spiel sind, merkt man dem Smartphone seine Einsteiger Hardware erst wirklich an. Ich vermute dies ist unter anderem auf den recht kleinen Arbeitsspeicher von nur einem Gigabyte zurückzuführen.

Archos 50 Cobalt im Test-32

Spiele funktionieren weitestgehend. Bei den normalen Apps wie Angry Birds, Cut the Rope und ähnlichem hat das Archos trotz etwas höherer Ladezeiten keine Probleme. Auch viele 3D Titel wie RealRacing oder Asphalt 8(auf niedrig bis mittel) laufen soweit, jedoch mit gelegentlichem Stottern.

Für Gamer ist das Archos Cobalt also nur bedingt geeignet. Aber bei der normalen Nutzung läuft das Smartphone ganz brauchbar.

 

AkkulaufzeitArchos 50 Cobalt im Test-36

Der 2000mAh Akku verhilft dem Archos nur bedingt zu „Höchstleistungen“. Im Normalfall kann man mit 4-5 Stunden aktiver Nutzung rechnen, was OK ist. Der Akkutest von Geekbench ergab rund 4,5 Stunden, ebenfalls ein akzeptabler aber nicht überragender Wert.

Mein Youtube Test hingegen ergab rechnerisch gute 7 Stunden! In diesem Test lasse ich das Smartphone genau eine Stunde Video via WLAN wiedergeben und beobachte wie viel % Akku verbraucht wird, im Falle des Archos 50 Cobalt waren dies in einer Stunde (ca. 60% Display Helligkeit) rund 14%.

Die meisten Nutzer werden also problemlos durch den Tag kommen, für einen zweiten Tag mit einer Aktiven Nutzung wird es vermutlich aber nicht reichen.

 

Sonstiges

  • LTE
  • kein 5Ghz WLAN

 

Fazit zum Archos 50 Cobalt

Das Archos hat seine Stärken und seine Schwächen, was auch normal ist bei solch einem Preis. Beginnen wir einmal mit den Schwächen des Smartphones. Die größte Schwäche ist aus meiner Sicht sicherlich die Kamera. Hier hatte beispielsweise das Wiko Robby einen deutlich besseren Job gemacht.

Das Archos 50 Cobalt im Test-9

Ebenfalls wäre bei der Leistung, gerade was Spiele angeht, sicherlich noch etwas Luft nach oben. Dies gilt auch für den recht kleinen 8GB Speicher.

Jedoch ist das Archos 50 Cobalt keine langsame Ente. Verglichen mit dem Wiko Lenny 3 oder dem Robby ist das Archos sogar noch ein Stück weit leistungsfähiger.  Im Alltag ist das Cobalt erfreulich gut und flüssig zu nutzen.

Auch bei der Software hat Archos viel richtig gemacht. Hier setzt man auf ein fast komplett unverändertes Android 5.1. Ebenfalls gut gefallen hat mir das Display. Damit meine ich nicht mal zwingend das Display selbst, sondern eher das Glas über diesem. Seine abgerundeten Ränder geben dem Archos 50 Cobalt eine sehr interessante Haptik.

Das Archos 50 Cobalt im Test-11

Unterm Strich geht der Preis von rund 129€ also vollkommen in Ordnung. Allerdings muss man auch ehrlich sein, das Cobalt ist kein „revolutionäres“ Smartphone in dieser Preisklasse, jedoch bietet es eine absolut solide Leistung und fällt nicht hinter der Konkurrenz zurück.

Positiv

  • Display/Display Glas
  • LTE
  • Software vorbildlich
  • Starke Preis/Leistung
  • Leistung gut für die Preisklasse…..

Neutral

  • ….. 3D Leistung etwas schwach

 

Negativ 

  • Kamera 

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Michael Barton
Michael Barton
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