RGB Beleuchtung in PCs ist ohne Frage der Trend 2017 gewesen und wird auch 2018 ein wichtiger Faktor bleiben.
Daher versuchen sich natürlich alle Hersteller gegenseitig mit ihren Beleuchtungssystemen zu überbieten, um die Kunden zu überzeugen.
Klar, eine aufwendige RGB Beleuchtung welche über mehrere Geräte hinweg abgestimmt ist, kann ein großer Pluspunkt und auch ein Kaufargument sein. Hat man sich einmal auf ein System festgelegt, macht es auch Sinn andere Komponenten, die hierzu passen, zu wählen.
Die interessantesten RGB Beleuchtungssysteme stammen aktuell vermutlich von NZXT, Razer, ASUS und natürlich auch Corsair.
Corsair hat recht früh diesen Trend erkannt und ist daher auch gefühlt der Markführer was RGB Beleuchtung angeht.
Aber ist das Corsair Link System wirklich so gut wie es auf den ersten Blick aussieht? Und wie schlägt sich dieses gegen Razers Chroma und NZXTs HUE System? Um diese Frage zu klären, hat mir Corsair freundlicherweise ein paar Link Komponenten für diesen Test/Vergleich zukommen lassen.
Wollen wir uns daher doch einmal im Test ansehen, wie sich das Corsair Link System so schlägt!
Die Komponenten
Für das Corsair Link System gibt es die üblichen Komponenten. Es sind also diverse RGB LED Lüfter in verschiedenen Größen wie auch LED Streifen verfügbar.
Neu hinzugekommen ist auch eine AIO Wasserkühlung mit RGB LEDs im CPU Block und Arbeitsspeicher mit RGB Beleuchtung. Alles natürlich über die Corsair Link Software steuerbar. Zusammengefasst folgende Komponenten Typen sind für das Link System verfügbar:
- Lüfter
- LED Streifen
- Arbeitsspeichermodule
- AIO Wasserkühlung
- Netzteile
Leider sind aktuell Corsairs Eingabegeräte, wie Mäuse Tastaturen, Mauspads, Headsets usw. NICHT mit dem Corsair Link System kompatibel.
Dies finde ich zugegeben etwas merkwürdig, dass Corsair das Link und CUE System separat unterhält. Ich würde mir hier zukünftig ein Zusammenlegen dieser beiden Systeme wünschen.
Der Zusammenbau und worauf gilt es zu achten?
Wenn Ihr plant Euch ein Corsair Link System mit Lüftern, LED Streifen usw. aufzubauen gibt es durchaus einiges zu beachten.
Bei Lüftern und LED Streifen ist das Ganze natürlich etwas komplizierter. Hier gilt gerade vor dem Kauf Augen auf!
Ein Lüfter oder ein LED Streifen kann nicht direkt mit dem PC Verbunden werden, es benötigt einen „Controller“.
Für Lüfter benötigt Ihr den Lighting Node und Hub! Es handelt sich hierbei um zwei unterschiedliche Komponenten, welche allerdings im Starter Set der „Corsair LL Series“ Lüfter enthalten sind.
An den Hub lassen sich bis zu 6 Lüfter bzw. deren LEDs anschließen, der Hub wiederum wird mit dem Lighting Node verbunden, welcher 2 „Kanäle“ unterstützt, der dann letztendlich mit dem PC verbunden wird.
Habt Ihr ein Starterset gekauft, lässt sich dieses natürlich mit einzelnen Lüftern erweitern.
An einen Lighting Node lassen sich 12 Lüfter (über den beiliegenden Hub), oder 2×4 LED Streifen oder 6 Lüfter und 1×4 LED Streifen steuern.
Der Lighting Node kann allerdings nur die Beleuchtung steuern! Die Lüfter selbst werden wie üblich ans Mainboard angeschlossen. Hierfür besitzen alle Lüfter zwei Stecker, einen für die LEDs und einen für den Lüfter selbst.
Wollt Ihr auch die Lüfter steuern, benötigt es den CORSAIR Commander PRO. Dieser ersetzt den Lighting Node, aber nicht den Hub! Ihr müsst Euch also dennoch das Lüfter Starterset kaufen.
Der CORSAIR Commander PRO ermöglicht es sowohl die Beleuchtung, wie aber auch die Lüfter selbst zu steuern. Zusätzlich ist im CORSAIR Commander PRO ein USB 2.0 Hub für interne Komponenten integriert, falls Euch die USB 2.0 Header auf dem Mainboard ausgehen und vier Temperaturfühler.
Wie auch schon beim Lighting Node gibt es zwei Kanäle für die Beleuchtung, es lassen sich pro Kanal 6 Lüfter oder 4 LED Streifen anschließen.
Zusammengefasst:
Ihr wollt RGB LED Lüfter mit Corsair Link Support? Dann benötigt Ihr das Corsair LL120 RGB bzw. Corsair LL140 RGB Set inklusive Lighting Node und Hub. Dieses Set lässt sich auf bis zu 6 Lüfter erweitern. Nach dem Starterset könnt Ihr die günstigeren Einzel -Lüfter kaufen.
Ihr wollt RGB LED Lüfter und einen LED Streifen? Dann benötigt Ihr das Corsair LL120 RGB bzw. Corsair LL140 RGB Set inklusive Lighting Node und Hub und Corsair RGB LED Lighting Pro Expansion Kit. Dieses Set lässt sich auf bis zu 6 Lüfter erweitern. Nach dem Starterset könnt Ihr die günstigeren Einzel- Lüfter kaufen.
Ihr wollt einen bzw. vier Corsair Link LED Streifen? Dann benötigt Ihr das Corsair Lighting Node Pro Set. Wollt Ihr allerdings dieses Set später einmal mit Lüftern ergänzen, müsst Ihr dennoch das etwas teurere Starterset kaufen, da in diesem Paket kein Lüfter Hub beiliegt (der LED Streifen benötigt diesen nicht).
Ihr wollt RGB LED Lüfter mit Corsair Link Support und Lüftersteuerung über Corsair Link? Dann benötigt Ihr das Corsair LL120 RGB bzw. Corsair LL140 RGB Set inklusive Lighting Node und Hub und den Corsair Commander PRO. Dieses Set lässt sich auf bis zu 6 (+ ein LED Streifen) bzw. 12 Lüfter erweitern. Nach dem Starterset könnt Ihr die günstigeren Einzel- Lüfter kaufen.
Wie steht es um die Montage?
Habt Ihr die richtigen Komponenten gewählt, ist der Zusammenbau bzw. das Zusammenstecken kein großes Problem. Ihr solltet mindestens einen freien USB 2.0 Header auf dem Mainboard haben und je nach Komponenten mehrere freie SATA Stromstecker.
Sowohl der HUB wie auch der Lighting Node/ CORSAIR Commander PRO benötigen jeweils eine SATA Stromverbindung. Habt Ihr eine H150i PRO oder H115i PRO AIO Wasserkühlung gekauft ist natürlich ein weiterer Stromstecker und USB 2.0 Header von Nöten.
Die schwierigste Aufgabe beim Verbauen der internen Corsair Link Komponenten ist ohne Frage das Kabelmanagement. Jeder Lüfter hat zwei Kabel, einen 4Pin Lüfter Stecker und einen Stecker für die Beleuchtung. Hinzu kommen die Kabel für den Lighting Node und den HUB.
Habt Ihr Euch neben Lüfter auch für einen LED Streifen entschieden, muss dieser ebenfalls verkabelt werden.
Der „Corsair RGB LED Lighting Pro Expansion Kit“ LED Streifen besteht aus vier Segmenten mit jeweils 10 LEDs. Diese Segmente lassen sich einfach zusammenstecken, bzw. wenn Ihr diese im Gehäuse verteilen wollt, gibt es Verlängerungen, welche beiliegen.
Die LED Streifen halten entweder magnetisch, oder über ein 3m Klebestreifen auf der Rückseite.
Software
Ein großer und wichtiger Teil ist natürlich ganz klar die Software, welche passenderweise auf den Namen Corsair Link hört.
Der Corsair Link Software ist recht einfach aufgebaut und entspricht dem zu erwartenden Funktionsumfang.
Dieser hängt etwas von den angeschlossenen Komponenten ab. Das Wichtigste ist natürlich die Steuerung der LEDs. Link bietet Euch hier diverse Beleuchtungsmodi an, von blinkend über Farbwechsel, Regenbogen, Mosaik bis hin zu einer statischen Farbe ist alles möglich.
Jeder Lüfter und jedes Segment des LED Streifens lässt sich hierbei separat steuern! Auch wenn diese beispielsweise im Falle des LED Streifens hintereinander angeschlossen sind.
Natürlich lassen sich auch die einzelnen LEDs synchronisieren, allerdings nur auf einer Kanal Basis. Es ist leider nicht möglich mit einem Klick beispielsweise den Lüftern und LED Streifen das gleiche Lichtmuster zuzuordnen. Was natürlich möglich ist, ist es beiden Kanälen per Hand die gleiche Einstellung zu geben.
Bei einem Farbwechsel wird dann auch die aktuelle Farbe für beide Kanäle übernommen. Hier ist es allerdings auch schon einmal vorgekommen, dass die Beleuchtung out of Sync gekommen ist, warum auch immer.
Neben der Beleuchtung habt Ihr auch jede Menge weitere Steuerungs- und Überwachungsfunktionen. Habt Ihr eine Corsair Wasserkühlung mit Link Support könnt Ihr sowohl die Geschwindigkeit der Pumpe, wie auch die der Lüfter einstellen. Es ist hier möglich mehrere Profile anzulegen, zwischen welchen es sich schnell wechseln lässt, und für jedes Profil lässt sich auch eine Lüfterkurve festlegen.
Auch Lüfter welche am Corsair Commander PRO hängen, sofern Ihr einen habt, lassen sich natürlich über diese Art steuern.
Zusätzlich könnt Ihr diverse Temperatur Sensoren überwachen. Corsair Link zeigt Euch hier sowohl die „Standard“ Sensoren in Euer CPU, GPU usw. an, wie aber auch optionale Sensoren, beispielsweise in Eurem Netzteil, Corsair Wasserkühlung oder auch die kleinen Temperaturfühler welche sich an den Corsair Commander PRO anschließen lassen. Für diese Sensoren lassen sich auch Graphen über den Temperaturverlauf anzeigen.
Damit kann zwar Corsair Link nicht ganz mit NZXTs CAM Software mithalten, was den Funktionsumfang angeht, dafür zeigte sich Corsair Link in meinem Test deutlich unproblematischer. Das Programm lief absturzfrei und unaufdringlich, was man nicht immer von NZXT CAM sagen kann.
Wie aber anfangs erwähnt würde ich mir dennoch eine Zusammenlegung von Corsair Link und Corsair CUE wünschen, wie auch eine bessere Synchronisierung der Beleuchtung über diverse Kanäle hinweg.
Licht
Beginnen wir erst einmal mit etwas Grundsätzlichem. Auf viele Bildern von „RGB Beleuchtungsprodukten“, wie auch auf Corsairs Pressebildern, sind immer irgendwelche kunterbunten Lüfter und LED Streifen zu sehen.
Ja ein Lüfter aus der LL Serie von Corsair besitzt 16 LEDs, welche auch alle unterschiedlich gefärbt leuchten können. Aber das bedeutet natürlich nicht, dass Ihr zwingend Euer System auch komplett bunt Färben müsst.
Ihr könnt eine einfache Leuchtfarbe einstellen, nach Euerer Wahl! Dies ist das, was ich an RGB LEDs so mag, man hat die Wahl, heute habe ich Lust auf Rot, morgen auf Grün und übermorgen auf einen langsamen Farbwechsel.
Das Corsair Link System unterstützt folgende Beleuchtungsmodi:
- Rainbow Wave
- Rainbow
- Colo Shift
- Colo Pulse
- Color Wave
- Static
- Temperatur
- Visor
- Marquee
- Blink
- Sequentail
- Arc
- Heartbeat
Jeder dieser Modi lässt sich natürlich noch an die eigenen Wünsche anpassen. Ihr könnt also beispielsweise das Tempo und die spezifischen Farben wählen, zwischen welchen das System wechselt (falls Ihr einen Farbwechsel einstellt).
Aber wie steht es um das Licht und dessen Qualität? Sehr gut! Dies ist ohne Frage das High Light des Corsair Link Systems. Sämtliche LEDs, sowohl in den Lüftern, wie auch in den LED Streifen und der H115i PRO Wasserkühlung sind hell und die Farben sind sehr kräftig.
Auch im direkten Vergleich zwischen dem NZXT Aer RGB und Corsair LL120 Lüftern bestätigt sich dieser Eindruck. Zum einen ist bei den Corsair LL120 Lüftern nicht nur der äußere Rahmen beleuchtet, wie bei den NZXT Lüftern, sondern auch der „Motorblock“ im Inneren.
Hierdurch wirken die Lüfter von Corsair ein gutes Stück heller als die NZXT Konkurrenzmodelle. Auch sind die LEDs durchaus ein Stück heller und satter beim LL120 als beim NZXT Aer RGB.
Die NZXT Aer RGB sind allerdings auch nicht schlecht, die Corsair LL120/LL140 sind nur noch ein Tick besser.
Was die Qualität der Lüfter angeht, tun sich im Übrigen der NZXT Aer RGB und der Corsair LL120/LL140 nicht viel.
Die Corsair Lüfter sind einen Ticken leiser und weicher laufend, die NZXT scheinen dafür einen etwas höheren Luftstrom bei vergleichbarer Drehzahl zu haben.
Auch der Corsair RGB LED Lighting PRO LED Streifen machte im Test einen sehr guten Eindruck! Zum einen sind die Magneten ausreichend stark, dass der Streifen auch ohne Kleber hält, zum anderen sind die LEDs ebenfalls überdurchschnittlich hell und schön kräftig.
Sämtliche Farben, auch die etwas problematischeren Grün- und Türkistöne, lassen sich sehr gut darstellen!
Fazit
Ihr wollt Euren PC aufpeppen oder plant von Anfang an mit einer etwas aufwendigeren RGB LED Beleuchtung? Dann ist das Corsair Link System Eure erste Anlaufstelle!
Das Corsair Link System ist zwar auch nicht perfekt, aber gerade die Hardware ist erste Klasse! Damit meine ich nicht nur die bekanntlich hervorragenden Netzteile und Wasserkühlungen, welche ebenfalls mit Link Support erhältlich sind, sondern auch die sehr guten Corsair LL Series Lüfter und den Corsair RGB LED Lighting Pro LED Streifen. Beide Komponenten sind qualitativ erste Klasse!
Die LEDs sind hell und kräftig leuchtend! Viel besser geht es aktuell kaum! Hier können selbst die NZXT Aer Lüfter bzw. das NZXT CAM System nicht mithalten.
Wo wir allerdings bei NZXT sind, kommen wir doch auch einmal auf die Schwächen des Corsair Link Systems zu sprechen. NZXT hat mit seiner CAM Software, was Optik und Funktionsvielfalt der Software angeht, die Nase vorne. Die Corsair Link Software ist zwar deutlich besser als beispielsweise die ASUS Aura Software oder Gigabytes RGB Fusion, kann hier aber nicht ganz mit NZXT mithalten.
Dafür ist allerdings das Corsair Link System weniger zickig und stabiler als NZXTs CAM. Dennoch ein kleines Facelift mit verbesserter Synchronisation zwischen einzelnen Komponenten (und deren LEDs) wie auch eine Synchronisation mit Corsairs Peripherie Geräten wäre klasse.
Dennoch wenn Ihr Wert auf qualitativ hochwertige Komponenten und sehr gute LEDs legt, ist Corsairs Link System die Nummer 1.
Besser als Corsairs Lüfter und LED Streifen geht es aktuell kaum!
Es mag mich evtl. als unwissenden Tölpel outen, doch warum um alles in der Welt sollte man seinen PC von INNEN beleuchten wollen?
Bis zur Klärung setze ich dieses Gimmick auf Platz 4 der unnötigen Dinge des Alltages