Das PowerPort Atom III ist der Nachfolger des beliebten PowerPort II PD USB C Ladegerätes. Dieses wurde in vielen Bereichen verbessert. So verfügt das neue PowerPort Atom III über satte 60W Leistung.
Diese teilen sich auf 45W für den USB C Port und 15W für den USB A Port auf. Dabei ist das Ladegerät aber nicht größer geworden! Anker setzt hier auf Galliumnitrid Komponenten, um die hohe Leistung in kleinem Gehäuse zu ermöglichen.
Wie schaut es aber in der Praxis aus? Ist das Anker PowerPort Atom III das beste Reiseladegerät? Finden wir es heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Anker für das Zurverfügungstellen des Ladegerätes für diesen Test.
Das Anker PowerPort Atom III im Test
Das PowerPort Atom III ist ein kompaktes, aber auch nicht super winziges Ladegerät. Anker wirbt bei diesem mit „15% kleiner als übliche Ladegeräte“, was auch durchaus stimmt. Vergleichen wir das PowerPort Atom III mit beispielsweise einem MacBook Ladegerät, dann ist das Anker Modell kleiner bei vergleichbarer Leistung.
Allerdings misst das PowerPort Atom III weiterhin 70 x 68 x 29mm und wiegt 155g.
Leistung | Gramm pro Watt | mm³ pro Watt | |
Anker PowerPort Atom III | 60 | 2.58 | 2300.7 |
Apple 60W MacBook Pro Ladegerät | 60 | 3.43 | 2555.5 |
Apple 18W Ladegerät | 18 | 3.06 | 2220.0 |
Anker PowerPort 1 | 12 | 5.92 | 6090.0 |
AUKEY PA-D5 | 60 | 2.47 | 2072.5 |
Anker Power Port II PD | 48 | 3.46 | 2918.1 |
Anker PowerPort III Mini | 30 | 2.47 | 2349.0 |
Ich würde sagen das PowerPort Atom III hat gute Abmessungen für 60W Leistung, puscht aber auch nicht die Messlatte für besonders kleine Ladegeräte.
Was das Design angeht nutzt Anker weitestgehend das gleiche Gehäuse wie beim alten Anker PowerPort II PD. Dieses war was die Leistung angeht noch eine Klasse unter dem PowerPort Atom III angesiedelt.
Wie hat es Anker nun geschafft mehr Leistung in das gleiche Gehäuse zu quetschen? Anker setzt bei den Ladegeräten der Atom Serie auf Komponenten aus Galliumnitrid auf GaN genannt.
Galliumnitrid ist ein Halbleiter ähnlich wie Silizium, gilt aber als noch effizienter. Allerdings gibt es Komponenten auf Galliumnitrid Basis erst seit kurzem im Welthandel. Dementsprechend ist auch die Verbreitung recht gering und die Preise hoch.
Aufgrund der höheren Effizienz von Galliumnitrid Komponenten produzieren solche Ladegeräte weniger Abwärme, was es wiederum erlaubt mehr Leistung in kleinere Gehäuse zu quetschen. Dies ist auch beim PowerPort Atom III passiert.
Was die Verarbeitung und Haptik des Ladegerätes angeht, ist Anker mal wieder tadellos! Das Gehäuse fühlt sich wertig und massiv an. Dabei minimiert der verwendete weiße Hochglanzkunststoff die Sichtbarkeit von Fingerabdrücken und Kratzern. Super!
Ebenfalls super ist die Ausstattung des PowerPort Atom III. Dieses Steckernetzteil verfügt über zwei Ports.
Einen normalen USB A Port und einen USB C Port, was wie ich finde die ideale Kombination ist.
Der „normale“ USB A Port verfügt über Ankers Power IQ 2 Technologie, wie auch Quick Charge! Die Leistung gibt Anker mit 5V/2,4A, 9V/1,66A oder 12V/1,25A an. Dies ist zugegeben etwas „merkwürdig“. Mehr dazu später, aber diese Angabe ist falsch! Quick Charge Ports haben normalerweise 18W Leistung und nicht wie hier 15W.
Der USB C Port hingegen unterstützt Power IQ 3. Power IQ 3 bedeutet in Kurzform, dass der USB C Port sowohl Quick Charge, wie auch USB Power Delivery unterstützt.
Die Leistung des USB C Ports liegt bei 5V/2,4A, 9V/3A, 15V/3A oder 20V/2,25A, also bei 45W. Damit hat das PowerPort Atom III genug Leistung selbst Notebooks zu laden!
Der erste Check
Der USB A Port des PowerPort Atom III gibt mir etwas Rätzel auf. Anker gibt die Leistung des Ports mit 5V/2,4A, 9V/1,66A oder 12V/1,25A an, was komische Zahlen sind.
Quick Charge 2.0 Ladegeräte unterstützten normalerweise 5V/3A, 9V/2A oder 12V/1,5A, womit wir auf die oft typischen 18W kommen. Quick Charge 3.0 Ladegeräte geben diese festen Spannungen auf und erlauben alle Spannungen zwischen 5V und 12V. Gerade die 9V/1,66A sind hier merkwürdig. Viele Quick Charge Smartphones laden mit 9V/2A im Maximum.
Und nein ich kann mir bis heute nicht erklären wie Anker auf diese Angaben kommt. Das Ladegerät schafft 5V/3A, 9V/2A oder 12V/1,5A und unterstützt auch die flexible Spannung von Quick Charge 3.0.
Der USB A Port kann also 18W leisten!
Das Ladetempo
Folgende Geräte habe ich stellvertretend am PowerPort Atom III getestet:
- Apple iPhone 11 Pro Max
- Apple MacBook Pro 13
- BQ Aquaris X2 Pro
- Dell XPS 13 9380
- Dell XPS 15 7590
- Huawei Mate 20 Pro
- Motorola One Vison
- UGREEN PB132
Starten wir mit dem USB A Port, also dem PowerIQ 2 Anschluss. Dieser unterstützt neben den üblichen Ladeprotokollen auch Quick Charge 3.0. Dementsprechend erreichen Smartphones wie das BQ Aquaris X2 Pro, Samsung Galaxy S8,S9,S10 usw. ihr volles Ladetempo. Es gibt bei Schnellladestandards in der Regel keine Abstufungen. Heißt Quick Charge funktioniert, dann volles Tempo oder es funktioniert halt nicht.
In meinem Test funktionierte Quick Charge mit allen Geräten. Unterstützt Euer Smartphone Quick Charge, dann wird dieses am PowerPort Atom III schnellladen. Ein guter Härtetest ist hier die UGREEN PB132 Powerbank. Warum? Diese puscht Quick Charge Ports an ihre absolute Grenzen. In diesem Fall belastet die Powerbank den von Anker mit 15W beschrifteten 18W Port auf 19W. Dieser hat also einige Reserven.
Aber auch wenn Euer Smartphone kein Quick Charge unterstützt werdet Ihr ein ordentliches Ladetempo erleben. So ist der Port unter anderem sauber für IOS Geräte optimiert (APPLE 2,4A Optimierung vorhanden) und unterstützt auch das FCP Protokoll.
FCP ist das „alte“ Huawei Schnellladeprotokoll. Aktuell nutzten Huawei Smartphones Super Charge, welches aber nur in Huawei Zubehör zu finden ist.
FCP erlaubt es aber auch aktuelle Huawei Smartphones schneller zu laden. Das Huawei Mate 20 Pro erreicht beispielsweise an einem normalen USB Port maximal 7,5W. Am originalen Super Charge Ladegerät 22,5W bzw. 40W. An einem FCP optimierten Port, wie hier, 13,xW.
Huawei Smartphones laden am PowerPort Atom III also schneller als normal, aber nicht ganz so schnell wie am originalen Ladegerät.
Kommen wir damit zum USB C Port. Dieser liefert die versprochene Leistung von 45W. Ähnlich wie bei Quick Charge gilt hier das Motto „unterstützt Euer Smartphone USB Power Delivery zum Schnellladen, dann wird dieses auch an diesem Port schnellgeladen“.
Kompatibilitätsprobleme oder Ähnliches konnte ich nicht feststellen.
Beispielsweise die aktuellen Apple Smartphones, Tablets und Notebooks nutzen USB Power Delivery zum Schnellladen. So konnte sowohl das Apple iPhone 11 Pro Max am PowerPort Atom III schnellladen, wie aber auch das Apple MacBook Pro 13.
Allgemein kann das PowerPort Atom III das originale Ladegerät vieler 13 Zoll USB C Notebooks ersetzen. Dies gilt nicht nur fürs Apple MacBook Pro 13, sondern auch beispielsweise für das Dell XPS 13.
Ideal wenn Ihr ein kompaktes Reise- Netzteil für Euer 13 Zoll USB C Notebook und Euer Smartphone sucht.
Zusammengefast, dass PowerPort Atom III ist geeignet für:
- Apple Smartphones ab dem iPhone 8/X (Schnellladen)
- Apple iPads ab dem Pro (Schnellladen)
- Huawei Smartphones (Semi-Schnellladen)
- Samsung Smartphones (Schnellladen)
- LG, Sony, HTC, Xiaomi Smartphones (Schnellladen)
- Smartphones mit Quick Charge oder USB Power Delivery Support (Schnellladen)
- 13 Zoll Notebooks mit USB C Lademöglichkeit (Volles Ladetempo)
- 15 Zoll Notebooks mit USB C Lademöglichkeit (Niedriges/Mittleres Ladetempo)
- Alle anderen Smartphones (normales Ladetempo)
- OnePlus Smartphones (langsames Laden)
Effizienz
Kommen wir zum Abschluss auf die Effizienz zu sprechen. Dank GaN sollte diese ja relativ hoch liegen. Wie sieht es in der Praxis aus?
Ganz gut! Wir haben eine Effizienz von 81-90%, je nach Spannung und Auslastung. Für ein USB Ladegerät sind dies gute Werte.
Hier auch einfach mal eine Tabelle mit mehreren Ladegeräten dieser Klasse, als Vergleich.
Fazit
Ihr sucht ein gutes und zuverlässiges Ladegerät, welches in der Lage ist Euer Notebook und Smartphone gleichzeitig schnell zu laden? Dann sollte das Anker PowerPort Atom III ganz weit vorne auf Eurer Liste stehen.
Die Kombination aus 45W USB C Port und 18W USB A Port ist in der Praxis unheimlich praktisch. 45W reichen um fast alle 13 Zoll Notebooks (ein USB C Ladeport vorausgesetzt) mit vollem Tempo zu laden und selbst größere 15 Zöller flott mit Energie zu versorgen.
Hinzu kommt der ebenfalls sehr schnelle USB A Port, welcher alle Smartphones zuverlässig mit Energie versorgt und sogar Quick Charge unterstützt.
Beide Ports lassen sich auch gleichzeitig nutzen!
Weitere Bonuspunkte gibt es für die gute Verarbeitung und die starke Effizienz.
Kurzum, dass Anker PowerPort Atom III ist ein top Ladegerät für alle Besitzer eines USB C Notebooks oder einem der größeren iPads.
- 45W USB C Ausgang
- 18W USB A Ausgang
- Effizienz zwischen 81% und 90%
- Unkritische Hitzeentwicklung
- Sehr Univeresell einsetzbar
Hi Michael,
du hast vor kurzem das Aukey PA-D3 getestet, in diesem Test hier aber immer das Aukey PA-D5 als Verlgleich (Effizienz &Größe) heran gezogen.
Wäre von Port Anzahl und Leistung nicht das PA-D3 sinnvoller?
Ich kann mich nämlich genau zwischen Aukey PA-D3 und Anker PP Atom III nicht entscheiden, wobei ich auf Grund des kleineren Formfaktors zum Aukey tendiere.
Es wäre schön, wenn du die beiden Geräte kurz gegenüberstellen könntest, weil dieses Segment der Ladegeräte im Moment sehr interessant ist, wie ich finde.
Und du scheinbar auch „Einen normalen USB A Port und einen USB C Port, was wie ich finde die ideale Kombination ist.“ 😉
Danke schon mal und Grüße!
Hi, dies ist ein wirklich harter vergleich! Das AUKEY PA-D3 ist in der Tat etwas kompakter, aber der Unterschied ist in der Praxis minimal.
Der Unterschied an dem ich eine Kaufentscheidung festmachen würde, wären die Ports.
Anker vs. AUKEY
USB C Port 45W vs. 60W
USB A Port 18W (QC3.0) vs. 15W(„normal“)
Hast du ein großes Notebook oder ein Gerät das mit 60W auf dem USB C Port etwas anfangen könnte? Dann greife zum AUEKY!
Hast du mehrere Quick Charge Geräte? Dann greife Anker, da dieses zusätzlich Quick Charge auf dem USB A Port bietet (das AUKEY nur 5V/2,4A).
Technisch sind beide Modelle „ähnlich“ gut, laut der Messwerte.
Hallo Michael,
hast Du keine Geräte um QC 4.0+ zu testen? Das wäre für mich als Moto G7 Plus Besitzer sehr interessant zu erfahren.
In jedem Fall schöner Test! Der Preis ist aber auch eine Ansage…
Hi,
leider aktuell nein und ich fürchte das wird sich vorerst auch nicht ändern 🙁
Hallo Michael, danke für den ausführlichen Test!
Ich habe eine Frage: wie verhält es sich mit der Wärmeentwicklung innerhalb des iPad Pro beim Schnellladen? Wird das iPad Pro warm/ heiß und kann dadurch langfristig ein Schaden auftreten?
Vielen Dank!
Hi, da würde ich mir keine größeren Sorgen machen.
Ja ein langsameres laden ist für Akkus tendenziell langfristig besser. Allerdings sind die 30W beim iPad Pro nicht soo krass.
Das aktuelle iPad Pro hat einen 28,65Wh Akku und lädt mit +- 30W. Dies resultiert in einer Ladegeschwindigkeit von 1,04C.
1,04C bedeutet das der Akku +- mit einem Tempo lädt das seiner eigenen Kapazität entspricht(der Akku hat fast 30Wh und wird mit 30W geladen).
Zum Vergleich:
Apple iPhone 11 Pro Max 14,28Wh und 23W = 1,61C
Samsung Galaxy S20 Ultra 18,5Wh und 40W = 2,16C
Xiaomi Mi 10 Pro 16,65Wh und 45W = 2,7C
Moderne Smartphones gehen hier also deutlich aggressiver mit ihren Akkus um. Ob dies gut ist lasse ich mal dahingestellt, aber Apple puscht das iPad nicht bis ans Limit mit seinen 30W.
Zusammengefasst, ja langsameres Laden ist schonender, aber das iPad Pro lädt auch nicht so „krass schnell“ das ich hier ein großes Risiko sehe.