Der Alfawise U30 3D Drucker im Test, ein klasse Drucker für 180€!

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3D Drucker strahlen eine gewisse Faszination aus. Grundsätzlich bieten diese fast unbegrenzte Möglichkeiten für Eure Kreativität!

Vorbei sind auch die Zeiten in welchen man teils tausende Euro für einen 3D Drucker auf den Tisch legen musste. Dies kann man zwar auch weiterhin, aber es gibt auch gefühlt hunderte günstige Modelle diverser asiatischer Hersteller.

Oftmals fällt hier der Überblick gar nicht so leicht welches Modell man wählen soll. Ganz klar gesagt, die meisten dieser Drucker taugen durchaus! Allerdings gibt es bessere und schlechtere Modelle. Der Alfawise U30 soll hier klar zu den Geheimtipps unter den günstigen 3D Druckern zählen.

Günstig muss man hier auch groß schreiben, denn Ihr könnt diesen bereits für rund 180€ aus Asien bestellen.

Wollen wir uns doch einmal im einem Test ansehen ob der Alfawise U30 wirklich so gut ist wie mir berichtet wurde!

 

Der Alfawise U30

Der Alfawise U30 ist optisch ein recht klassischer 3D Drucker. Dieser besitzt eine Basis aus Aluminiumträgern und eine bewegliche Plattform, wie auch Druckkopf in der Mitte.

Dabei ist der Alfawise U30 aber vergleichsweise kompakt gebaut. Sämtliche Elemente sind an dieser Basis befestigt, dies gilt selbst für die Filament Rolle. Viele andere 3D Drucker haben gesonderte Boxen für die Steuerungselektronik usw.

Dies ist hier nicht der Fall! Ihr benötigt ca. 50 x 46 x 80cm Platz für den Alfawise U30, was für einen 3D Drucker nicht übermäßig viel ist. Allerdings fällt dafür die Druckfläche mit 200 x 200 x 250 mm etwas kleiner aus. 300 x 300 mm sind hier in der Regel eher der Standard.

Die Druckfläche des Alfawise U30 reicht aber in der Praxis meist völlig aus! Größere Projekte werden meist eh in mehrere Teile unterteilt.

Was die Verarbeitungsqualität und auch das Kabel Management angeht, bin ich mit dem Alfawise U30 sehr zufrieden! Der größte Teil des Kabelstrangs wird beispielsweise in einer Röhre versteckt, wodurch der U30 etwas aufgeräumter aussieht.

Aber dennoch strahlt der Drucker einen gewissen DIY Flair aus.

Bonuspunkte gibt es für die saubere und auch recht sichere Verkabelung der Netzspannung. Die Gefahr ausversehen einen Kontakt zu berühren der unter 230V steht, ist sehr gering! Sämtliche Kontakte sind zum einen gut abgeschirmt (nur von unten überhaupt erreichbar) und zudem so gut wie es geht ummantelt.

Der Alfawise U30 nutzt ein typisches 12V Netzteil wie man diese eigentlich für LED Streifen nutzt.

Weitere Bonuspunkte gibt es für die Steuerung! Der Alfawise U30 wird über eine kleine Touchscreen auf der Front gesteuert, welcher auch eine vernünftige UI besitzt.

Die Spannungsversorgung läuft über ein normales Netzkabel, wie man dieses auch vom PC her kennt. Der Alfawise U30 akzeptiert 230V oder 110V und ist damit voll in Deutschland einsetzbar. Passende Kabel lagen auch gleich bei.

Projekte könnt Ihr dem Alfawise U30 via USB 2.0 oder microSD Speicherkarte füttern.

 

Aufbau und Installation

Wie die meisten China 3D Drucker muss auch der Alfawise U30 vor der Nutzung von Euch zusammengebaut werden. Ich würde hier den Alfawise U30 als mittel komplex einstufen, wenn nicht sogar als leicht.

Die meisten Teile kommen bereits komplett zusammengebaut zu Euch. So ist beispielsweise die Basis fast komplett fertig. Ihr müsst lediglich den oberen Teil zusammenbauen und aufsetzen.

Dabei sind alle kleineren Teile vormontiert und Ihr müsst wirklich nur die größeren Teile zusammenschrauben, ein paar Kabel einstecken (diese sind markiert) und einen Riemen spannen.

Wenn Ihr Euch weniger dumm anstellt wie ich, ist dies gut in einer Stunde auch ohne Vorkenntnisse erledigt. Die beiliegende Anleitung ist soweit ordentlich bzw. die Abbildungen sehr hilfreich. Sämtliche Löscher sind vorgebohrt und selbst sämtliches Werkzeug liegt bei.

Achtet nur darauf Teile nicht verkehrt herum zu verschrauben, sonnst dürft Ihr den Drucker am Ende wieder auseinandernehmen, wie es mir passiert ist.

 

Die Software

Auch der Alfawise U30 nutzt Cura als Software. Cura stammt eigentlich vom Hersteller Ultimaker für seine 3D Drucker. Allerdings ist Cura auch in Kombination mit 3. Anbieter Druckern nutzbar.

Daher sparen sich alle China 3D Drucker Hersteller eine eigene Software und verweisen immer auf Cura, was zugegeben auch eine sehr gute Software ist.

Im Falle des Alfawise U30 liegt ein Speicherkarte bei, auf welcher neben ein paar Demo Projekten und einigen Anleitungen auch Cura 15.04.3 zu finden ist.

Cura 15.04.3 ist eine sehr alte Cura Version! Ich hatte hier teils die Erfahrung gemacht, dass neuere Versionen mit China Druckern nicht gut funktionieren, daher vermute ich legen die Hersteller ältere Versionen bei.

In meinem Fall hat Cura 15.04.3 NICHT funktioniert! Warum auch immer, aber Projekte wurden nur fehlerhaft erstellt. Ein Update auf die aktuelle Ultimaker Cura Version 3.2.1 hatte diese Probleme aber ausgeräumt. Allgemein funktionierte die Version 3.2.1 sehr gut mit dem Alfawise U30.

Was ist aber Cura eigentlich? Cura ist eine Art Converter. Ihr füttert das Programm mit einem 3D Projekt und dieses wandelt das 3D Projekt in ein für das Drucker nutzbares Format um.

Dabei bestimmt Cura die effizienteste Art wie der Druckkopf sich durch das Projekt bewegt, wie dick die einzelnen Linien sein sollen usw. Diese Daten werden dann auf eine Speicherkarte oder direkt an den Drucker gesendet. Ich empfehle die Nutzung einer Speicherkarte.

Für absolute Neulinge wird Cura sicherlich etwas Einlesen erfordern, allerdings braucht man für Cura auch keinen MIT Abschluss. Kenn man einmal seine Standard Einstellungen (Vorgaben findet Ihr in den PDFs von Alfawise) dann ist Cura und das Erstellen von Projekten kinderleicht.

 

Das Drucken

Frage Nummer eins ist natürlich woher man Dinge bekommt um diese zu drucken. Hier habt Ihr zwei Möglichkeiten, Ihr könnt diese in 3D Programmen selbst erstellen oder wie ich diese Euch im Internet suchen.

Ich empfehle Euch hierfür https://www.thingiverse.com/. Thingiverse ist eine riesige Plattform mit tausenden wirklich hochwertigen Projekten zum freien Download, die allesamt mit dem Alfawise U30 kompatibel sind, sofern natürlich die Abmessungen passen.

Mit 220 x 220 x 250 mm sind diese nicht riesig, aber für 90% aller Projekte reicht dies. Größere Projekte würden eh ewig dauern.

Eine wichtige Lektion die man beim 3D Drucken lernt ist Geduld.  Alfawise empfiehlt ein Tempo von 50mm/s, was okay ist, aber auch nicht rasant. Ein großes Projekt kann hier schon gut und gerne 24+ Stunden dauern!

Kleinere und hohle Projekte meist zwischen 4 und 12 Stunden.

Lob gibt es aber für die Steuerung des Alfawise U30! Dieser wird über einen kleinen Touchscreen gesteuert, was wunderbar und auch einfach funktioniert. Die Benutzeroberfläche ist klar verständlich und bietet viele Funktionen die im Alltag helfen, wie beispielsweise das einfache Tauschen des Filaments, was sonst oft bei China 3D Druckern schon Nerven kosten kann.

Was auch hier etwas Nerven kosten kann, ist das Ausrichten des Drucktisches. Dieser muss an allen Seiten einen konstant niedrigen Abstand zur Nase des Druckers besitzen. Solche Einstellungen werden mittlerweile bei vielen High End Druckern für 2000€+ automatisch gemacht, hier und bei allen mir bekannten China Druckern müsst Ihr dies per Hand über Stellschrauben erledigen, was auch Arbeit macht.

Ist aber alles eingestellt und eingerichtet kann das Drucken endlich losgehen. Dies funktioniert beim Alfawise U30 1a. Ich hatte noch keinen derartig gut funktionierenden 3D Drucker aus China im Test.

So läuft der Drucker nun schon seit bestimmt 100 Stunden absolut problemlos. Auch die Steuerung ist klasse. Ihr seht während des Druckens auf dem Display immer wie weit das Projekt ist, wie viel Zeit noch benötigt wird usw. Auch könntet Ihr Einstellungen noch anpassen. Wollt Ihr warum auch immer während des Druckens Eure Drucktemperatur erhöhen? Kein Problem!

Auch könnt Ihr das Drucken pausieren, um Filament zu wechseln oder Eure Ruhe zu haben.

Für einen 3D Drucker ist der Alfawise U30 nicht übermäßig laut, diesen aber als leise zu bezeichnen wäre sicherlich etwas falsch. Die verbauten Lüfter sind erfreulicherweise nicht übermäßig penetrant oder laut. Diese erzeugen ein leiseres Surren.

Das Laute sind eher die Motoren bzw. die ruckartigen Bewegungen in alle Richtungen. Dies lässt sich aber bei einem 3D Drucker nur schwer vermeiden.

 

Die Druckqualität

Grundsätzlich hängt natürlich die Druckqualität stark vom gewählten Filament und der Ebenendicke ab.

Ich setzte beim Alfawise U30 auf Filament von Material 4 Print. Mit diesem kam mein alter Anet E10 erstaunlicherweise nicht gut klar, der U30 hingegen zeigt sich hier unproblematisch.

Auch die generelle Druckqualität würde ich als sehr hoch für einen Drucker dieser Preisklasse einstufen! Außenwände werden sehr sauber und vergleichsweise glatt erstellt.

Auch feinere Details werden gut gedruckt. Hier darf man zwar auch keine Wunder erwarten, aber dies ist klar die beste Leistung, die ich bisher bei einem 3D Drucker dieser Klasse gesehen habe!

Lediglich Überhänge können manchmal etwas problematischer sein, aber dies ist nichts Ungewöhnliches.

Probleme mit verschmierten Kanten oder Ähnlichem hatte ich in der Regel keine! Es gibt allerdings sehr feine Objekte (wie der Eifelturm) bei welchem das Filament wieder eingezogen werden muss, was nicht die Stärke des U30 ist.

Objekte wie Vasen oder Ähnliches wurden sogar ohne Nachbearbeitung zuverlässig wasserdicht, was für die Druckqualität spricht.

Kurzum der Alfawise U30 macht hier einen klasse Job!

Auch wenn ich nicht der absolute 3D Drucker Experte bin, glaube ich, dass dies auch einen großen Teil vom Filament abhängt. Schlechtes Filament ist für den besten 3D Drucker ein Problem, während gutes Filament durchaus einen sehr positiven Einfluss auf die Druckqualität hat. Sollten also Eure Projekten nicht so gut gelingen wie bei mir, versucht mal ein anderes Filament.

 

Fazit

Der Alfawise U30 ist ein hervorragender 3D Drucker! Zwar ist leider die Arbeitsfläche nicht riesig, aber das waren schon fast alle negativ Punkte die ich finden konnte!

Abseits davon macht der Alfawise U30 einen klasse Job. Gerade die Bedienung und auch die Druckqualität sprechen für den Alfawise U30.

Was die Software angeht, setzt auch Alfawise auf Cura, wie fast jeder günstige 3D Drucker. Allerdings sorgt der Touchscreen am Drucker für eine deutlich komfortablere und genauere Bedienung.

Ihr könnt jederzeit den genauen Status des Drucks sehen, wie auch Einstellungen on the fly anpassen, falls nötig.

Was das Drucken angeht, ist der U30 zwar nicht der aller schnellste 3D Drucker, aber die Ergebnisse sprechen für sich! Der Drucker arbeitet hier sehr sauber und unkompliziert.

Ich hatte keinerlei Probleme mit einem Verstopfen des Druckers oder sonstigen Ausfällen, mit welchen man leider bei günstigen 3D Druckern des Öfteren rechnen muss.

Kurzum ich kann Euch und gerade Einsteigern den Alfawise U30 problemlos empfehlen! Rund 180€ sind hier ein ausgesprochen fairer Preis!

PS. Mittlerweile gibt es auch eine Pro Version des Alfawise U30, den Alfawise U30 Pro (bei Gearbest). 

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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