Acer Predator GM7 SSD im Test, eine ideale SSD für Gaming-Notebooks!

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Mithilfe seines Partners BIWIN bietet Acer eigene SSDs unter anderem unter seinem Predator Branding an.

So soll die Acer Predator GM7 SSD Datenraten von bis zu 7200 MB/s erreichen, mithilfe der recht interessanten Kombination aus dem MAP1602 Controller und 232-layer Micron B58R NAND.

Wollen wir uns die SSD doch einmal in einem kleinen Test ansehen. Kann diese die Herstellerangaben erfüllen und wie schlägt sie sich gegen andere Modelle der gehobenen Mittelklasse?

 

Die Acer Predator GM7 SSD im Test

Bei der Acer Predator GM7 SSD handelt es sich zunächst um eine recht klassische 2280er M.2 PCIe SSD.

Allerdings passend zum Predator Branding ist die SSD auch etwas hochwertiger gestaltet. So haben wir einen weitestgehend schwarzen Aufkleber und auch ein schwarzes PCB.

Hierdurch besitzt die SSD durchaus eine etwas höherwertige Ausstrahlung.

Zwar liegt im Lieferumfang der SSD kein Kühlkörper, aber der Aufkleber scheint intern mit einem Graphen Pad „verstärkt“ zu sein. Dieses soll helfen, die Wärme der SSD besser zu verteilen und kann gerade bei kurzen Last-Schüben durchaus helfen.

 

Die Technik

Das Herzstück der Acer Predator GM7 SSD ist der Maxio MAP1602 Controller.

Maxio MAP1602 Controller

  • Schnittstelle: PCIe 4.0 x4, NVMe 2.0
  • DRAM-loser SSD-Controller für Consumer-NVMe-SSDs
  • Host Memory Buffer (HMB)
  • 32-bit ARM Cortex-R5 CPU Kern
  • 4 NAND Kanäle mit bis zu 2400 MT/s
  • 12-nm-Prozess
  • Sehr hohe Energieeffizienz und geringe Wärmeentwicklung

Der MAP1602 ist ein recht populärer Controller in vielen „chinesischen“ SSDs, mit welchem ich allerdings bisher immer recht positive Erfahrungen gemacht habe. Vor allem, was die Wärmeentwicklung und Leistungsaufnahme angeht, ist dies einer der besten Controller.

Interessant ist es, mit welchem NAND dieser kombiniert wird. So wird hier oftmals YMTC NAND genutzt. Allerdings nach meinen Infos nutzt die GM7 232-layer Micron B58R NAND.

So sind die NAND Bausteine bei mir BW29F4T08EMLCHQM beschriftet, was ebenfalls auf den Micron B58R NAND hindeutet.

Es ist aber möglich, dass hier verschiedene Versionen mit verschiedenem NAND im Umlauf sind. Es handelt sich auf jeden Fall um TLC NAND und in meinem Fall vermutlich um den 232-layer Micron B58R.

Micron B58R

  • Technologie: 3D-NAND, 232 Lagen
  • Zelltyp: TLC (Triple-Level Cell)
  • Architektur: Replacement Gate (RG), CMOS-under-Array (CuA)
  • Die-Kapazität: 1 Terabit (Tbit) / 128 Gigabyte (GB)
  • Flächendichte: 14,6 Gbit/mm²
  • I/O-Geschwindigkeit: Bis zu 2,4 GB/s (ONFI 5.0)
  • Anzahl der Planes: 6 (ermöglicht mehr parallele Zugriffe)
  • Gehäuse: 16-Die-Stack möglich (bis zu 2 TB pro Gehäuse)
  • Schnittstelle: NV-LPDDR4 (ermöglicht 50% höhere Datenübertragungsrate im Vergleich zu vorherigen Generationen)

Prinzipiell ist der Micron NAND etwas dem YMTC NAND vorzuziehen, aber beides ist recht moderner und guter NAND.

Die Acer Predator GM7 wird in 3 Kapazitäten angeboten: 1 TB, 2 TB und 4 TB.

Lesend Schreibend
1 TB 7200 MB/s 6300 MB/s
2 TB 7200 MB/s 6300 MB/s
4 TB 7400 MB/s 6500 MB/s

 

Dabei soll die 1 TB und 2 TB Version 7200 MB/s bzw. 6300 MB/s erreichen. Die große 4 TB Version ist mit 7400 MB/s bzw. 6500 MB/s etwas flotter unterwegs.

Generell sind aber alle Versionen recht dicht am PCIe 4.0 Limit unterwegs.

 

Testsystem

Folgendes Testsystem wurde für die Benchmarks verwendet:

  • AMD Ryzen 5 7600X
  • ASUS ROG Strix X670E-E Gaming WIFI
  • 16 GB RAM
  • Windows 11 Pro 22H2

Benchmarks der Acer Predator GM7 (CrystalDiskMark, AS SSD, Anvil’s Storage Utilities)

Beginnen wir den Test mit CrystalDiskMark. Dieser ist derzeit der beste Test, um die maximale Leistung eines Speicherlaufwerks zu testen. CrystalDiskMark ist zwar nicht immer ganz alltagsnah, ermöglicht aber die SSD unter optimalen Bedingungen voll auszureizen und die Herstellerangaben zu überprüfen.

Mit 7421 MB/s lesend konnte die Acer Predator GM7 in der 2 TB Version im Test die Herstellerangabe ein Stück weit übertreffen.

Diese ist am Limit der PCIe 4.0 Verbindung. Entsprechend ist die SSD hier gleichauf mit anderen High End PCIe 4.0 SSDs wie der Samsung 990 Pro und Co.

Auch schreibend erreicht die SSD mit 6653 MB/s ein gutes Stück mehr als vom Hersteller versprochen. Hiermit setzt sich diese ebenfalls recht dicht ans gängige Limit der PCIe 4.0 Verbindung, was die schreibende Datenrate angeht.

Für eine durchaus etwas Preis/Leistungs-orientierte SSD sind dies gute Werte, welche auf dem Level z.B. der Lexar NM790 liegen.

Auch bei AS SSD sehen wir ein ordentliches Abschneiden. Aber hier platziert sich die SSD eher im Mittelfeld der bisher getesteten SSDs.

Selbiges Bild sehen wir in Anvil’s Storage Utilities. Auch hier bietet die GM7 ein solides Bild.

 

PC Mark

Der PC Mark-Test zielt darauf ab, alltägliche Anwendungen wie Bürosoftware und Spiele zu simulieren, was ihn alltagsnäher macht als reine Benchmarks.

Drei Testoptionen stehen zur Verfügung: die „Quick“-Variante, „Data“ und die „volle“ Version. Die „volle“ Version verwendet größere Dateigrößen, was SSDs mit langsameren Schreibgeschwindigkeiten oder aggressiven Schreibcaches schlechter abschneiden lässt.

Im PC Mark Test schneidet die Acer Predator GM7 erwartungsgemäß ab. Wie meine ich das?

Die SSD liefert praktisch die gleiche Leistung wie alle Modelle mit Maxio MAP1602 Controller. So bietet die GM7 eine Leistung im guten Mittelfeld der bisher getesteten SSDs.

Sie ist etwas unterhalb der High End PCIe 4.0 Modelle, aber oberhalb der Mittelklasse (alle WD Blue).

Auffällig: Die SSDs mit dem Maxio MAP1602 Controller schneiden unerklärlich schwach im Data Drive Teil des PC Mark Tests ab. Im Quick und „full“ Test hingegen sieht alles soweit gut aus.

 

3D Mark SSD-Test

Aber was ist mit 3D Mark? 3D Mark konzentriert sich auf die Messung von Spieleladezeiten, die intern simuliert werden. Der Test umfasst:

  • Laden von Battlefield™ V vom Start bis zum Hauptmenü
  • Laden von Call of Duty®: Black Ops 4 vom Start bis zum Hauptmenü
  • Laden von Overwatch® vom Start bis zum Hauptmenü
  • Aufzeichnen eines 1080p-Gameplay-Videos bei 60 FPS mit OBS während des Spielens von Overwatch®
  • Installieren von The Outer Worlds® aus dem Epic Games Launcher
  • Speichern des Spielfortschritts in The Outer Worlds®
  • Kopieren des Steam-Ordners für Counter-Strike®: Global Offensive von einer externen SSD auf das Systemlaufwerk

Ähnlich wie im PC Mark Test zeigt die GM7 auch im 3D Mark Test ein solides Abschneiden. So kann sich die SSD wieder im Mittelfeld der bisher getesteten Modelle platzieren.

 

Praxis-Test: Kopier- und Entpackleistung im Detail

Zum Abschluss kopieren wir zwei große Archive auf die SSD und entpacken sie dort. Dieser Test ist repräsentativ für das Installieren von Spielen und Programmen.

  • Datei-Paket A – Installation von Tiny Tina’s Wonderlands, ca. 52 GB
  • Datei-Paket B – Installation von Tiny Tina’s Wonderlands, Total War: Warhammer 3 und GW2, ca. 231 GB

Auch wenn die GM7 im PC Mark „Data Drive“ Test eher schwach abschnitt, zeigt diese im Praxis-Test eine sehr gute Leistung.

So lieferte die SSD eine absolute Spitzenleistung, wenn es um das Entpacken von Dateien geht, was entsprechend auch für beispielsweise das Installieren von Programmen oder das generelle hin und her Kopieren von Dateien gilt.

Die GM7 zeigte hier mit die beste Leistung, die ich bisher von einer PCIe 4.0 SSD gesehen habe, das auch beim großen Dateipaket.

 

Der SLC-Cache

Ein wirklich entscheidender Punkt bei modernen SSDs ist der sogenannte SLC-Cache. Man muss nämlich wissen: Moderner NAND-Flashspeicher ist beim Schreiben oft überraschend langsamer, als man es vielleicht erwarten würde. Die wenigsten SSDs schaffen es, konstant Datenraten von über 2.000 MB/s auf die Zellen zu bannen, alles, was darüber hinausgeht, ist in der Regel dem cleveren Einsatz des SLC-Caches zu verdanken.

Die Krux liegt in der Zelltechnologie: Die meisten aktuellen SSDs verwenden TLC- oder QLC-NAND, bei dem 3 bzw. 4 Bit pro Speicherzelle untergebracht werden. Je mehr Bits pro Zelle gespeichert werden müssen, desto komplexer und zeitaufwendiger wird der Schreibvorgang. Das macht sich besonders bei QLC-SSDs bemerkbar, die nach dem Füllen ihres Cache-Bereichs mitunter quälend langsam werden können.

Um dieses Dilemma zu umgehen, bedienen sich die SSD-Hersteller eines cleveren Kniffs: Teile der NAND-Zellen, egal ob TLC oder QLC, werden dynamisch so angesteuert, als wären sie SLC-NAND. Das bedeutet, sie werden nur mit einem einzigen Bit beschrieben. Dieser „SLC-Modus“ ist signifikant schneller, da das Schreiben von nur einem Bit weniger präzise Spannungslevel erfordert und somit flotter vonstattengeht. Das Ergebnis ist eine deutlich höhere Schreibgeschwindigkeit, die uns in den Benchmarks so beeindruckt.

Aber das Ganze hat natürlich seinen Preis und kann nur temporär funktionieren. Würde man die Zellen dauerhaft nur mit einem Bit beschreiben, ginge ein riesiger Teil der ursprünglichen Speicherkapazität verloren (bei TLC wären es zwei Drittel, bei QLC sogar drei Viertel der Kapazität!). Ist der SLC-Cache also einmal vollgeschrieben, muss die SSD die Daten im Hintergrund in die dichter gepackten TLC- oder QLC-Bereiche umsortieren oder direkt mit der langsameren, nativen Geschwindigkeit in diese Bereiche schreiben.

Wie steht es hier um die Acer Predator GM7 SSD?

Auch die GM7 drosselt ihre Leistung nach einer Weile bei konstanter Schreiblast. Dies in zwei Stufen.

Nach den ersten +- 350 GB (bei der 2 TB Version) haben wir eine Drosselung auf rund 2100-2200 MB/s.

Nach weiteren +- 950 GB drosselt sich die SSD erneut, auf rund 850 MB/s.

So erreichte diese bei mir im Schnitt 1633 MB/s beim konstanten Beschreiben. Dies ist für eine Preis/Leistungs-orientierte SSD ein gutes Ergebnis! Dieses ist auf dem Level der Samsung 990 Pro.

 

Leistungsaufnahme und Hitzeentwicklung

SSDs mit dem Maxio MAP1602 Controller laufen im Allgemeinen recht kühl und sparsam. Dies hat sich auch bei der GM7 bestätigt, gerade in Kombination mit dem Graphen Wärmeleitpad.

So erwärmte sich die SSD in meinem „Open-Air“ Testbench selbst unter Volllast nur kaum.

Ein gesonderter Kühler wäre also in einem halbwegs gut belüfteten System kaum oder gar nicht nötig.

Hierdurch bietet sich die SSD auch für Notebooks an, denn äquivalent zur geringen Abwärme ist auch die Leistungsaufnahme sehr überschaubar.

 

Fazit zur Acer Predator GM7

Die Acer Predator GM7 ist eine gelungene SSD der oberen Mittelklasse bzw. unteren Oberklasse.

So bietet diese eine Leistung knapp unterhalb der High End PCIe 4.0 Modelle, wie der Samsung 990 Pro oder WD SN850X.

Dabei zeigte die SSD eine durchweg stabile Leistung ohne direkte Schwachpunkte. Sogar die Leistung nach dem SLC Cache ist auf einem recht hohen Level, was die SSD auch für Media-Daten oder in einem entsprechenden Gehäuse auch als externes Laufwerk interessant macht.

Die größte Stärke der Acer Predator GM7 ist aber aus meiner Sicht die Hitzeentwicklung bzw. Leistungsaufnahme. So ist dies eine sehr kühle und sparsame SSD!

acer Predator GM7 2TB M.2 NVMe SSD PCIe 4.0 - Lesegeschwindigkeit bis...
  • ⚡ Höchste Geschwindigkeit dank PCIe 4.0: NVMe 2.0...
  • 🔒 Premium-Zuverlässigkeit: Ausgewählte 3D-TLC-NAND-Chips +...
  • 🔧 Fortschrittliche Technologie: NVMe 2.0 Interface im...
  • 💾 Temperaturkontrolle: Integriertes Thermal Throttling und...
  • 🎮 Offiziell PS5-Kompatibel: Erweitern Sie den Speicher Ihrer...

Aus diesem Grund würde ich sie vor allem für Notebooks empfehlen, wo dies ein sehr großer Vorteil ist.

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Michael Barton
Michael Barton
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1 Kommentar

  1. hä??
    wo sind die testwerte zur „Leistungsaufnahme und Hitzeentwicklung“ ??
    das interessanteste nur lapidar in einem satz zusammengefasst ist doch nicht dein ernst.

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