Anker ist seit vielen Jahren eine verlässliche Quelle für gute Smartphone-Ladekabeln mit seiner PowerLine Serie. Diese konnten dabei vor allem aufgrund einer sehr guten Haptik und Haltbarkeit überzeugen, waren aber preislich eher im oberen Segment angesiedelt.
Mit den neuen PowerLine III Flow setzt Anker nun nochmal eins drauf. So zahlst Du für das PowerLine III Flow USB C zu USB C zum Zeitpunkt des Tests rund 20€, was eine sehr stolze Summe ist!
Wollen wir uns das im Test doch einmal ansehen, ob dieses Geld für Ladekabel gerechtfertigt ist und was für Vorzüge ein teures Ladekabel mitbringt.
Das Anker PowerLine III Flow im Test
Direkt vorweg, es gibt das Anker PowerLine III Flow in zwei Versionen:
- USB C auf USB C
- USB C auf Lightning
In diesem Test soll es nur um die USB C auf USB C Version gehen.
Was das Design angeht, hebt sich das Ladekabel ein Stück weit von vielen Konkurrenten ab. So verzichtet Anker auf eine Textil-Ummantelung und Steckergehäuse aus Metall.
Anstelle dessen sind die Kabel komplett Silikon ummantelt! Hierdurch sind diese nicht nur sehr flexibel, sondern fühlen sich auch sehr weich an. Ob ich nun eine Silikon oder gute Textilummantelung bevorzuge, kann ich aber nicht sagen.
Das Kabel wirkt aber wirklich wertig gemacht und der kleine Metallring an den Steckern lockert das Design etwas auf.
Bei den Längen hast Du die Wahl aus 0,9m und 1,8m.
Super flexibel!
Die größte Stärke der Anker PowerLine III Flow Kabel ist die extrem hohe Flexibilität! Ich glaube noch kein 100W USB C Kabel gesehen zu haben welches so weich und flexibel ist.
Die von mir oft genutzten Baseus 100W Kabel sind schon relativ flexibel, aber Anker setzt hier noch eins drauf. Wirklich beeindruckend, dass es problemlos möglich ist durch diese Kabel 100W zu jagen.
Dies liegt sicherlich an der Ummantelung aus Silikon, welche teurer, aber flexibler ist als der normalerweise verwendete Kunststoff.
Hohe Haltbarkeit?
Laut Anker halten die PowerLine III Flow Kabel 25000 Biegungen aus. Dies kann ich natürlich nicht nachprüfen.
Allerdings nach meiner Erfahrung sind die Anker PowerLine Kabel wirklich sehr haltbar, gerade die nicht Textil ummantelten. Meist ist die Textilummantelung der Schwachpunkt.
USB Power Delivery braucht (meist) keine besonderen Kabel
Beim “normalen” Laden ohne einen Schnellladestandard hat ein gutes Ladekabel durchaus einen großen Einfluss auf das effektive Ladetempo. Der interne Widerstand des Ladekabels sorgt für einen Spannungsabfall, welcher beim Laden mit 5V durchaus relevant sein kann.
Allerdings beim Schnellladen ist dies in der Regel kein Problem! Wir haben hier eine höhere Kommunikation zwischen Ladegerät und Smartphone und zudem meist eine Spannung von 9V oder mehr.
Hier gilt nach meiner Erfahrung ,funktioniert das Schnellladen, dann gibt es keine großen Unterschiede beim Ladetempo!
Teurere Ladekabel machen hier also weniger aufgrund des Ladetempos Sinn, sondern mehr aufgrund von Haptik, Optik und Haltbarkeit.
60W vs. 100W
Es gibt allerdings eine Ausnahme, wo das Ladekabel doch eine sehr große Rolle spielt und dies ist beim Laden mit über 60W der Fall.
Hast Du ein Notebook das mit über 60W nach dem USB Power Delivery Standard Laden kann, dann brauchst Du ein spezielles Ladekabel.
Normale USB C auf USB C Label sind eine einfache Punkt zu Punkt Verbindungen. Diese sind bis zu 3A Ladestrom zulässig (3A * 20V = 60W). Für bis zu 5A, welche für 60-100W nötig sind, braucht es Kabel mit einem speziellen Chip.
In diesem Chip ist hinterlegt, dass das Kabel auch wirklich für die höheren Strome zulässig ist. Dieser Chip wird von Ladegerät bzw. Endgerät ausgelesen. Dies macht 100W USB C Kabel deutlich teurer.
Die Anker PowerLine III Flow USB C zu USB C Kabel sind für bis zu 100W zugelassen.
Elektrische Qualität
Wie bereits erwähnt gibt es beim Laden über den USB Power Delivery Standard keine großen Unterscheide zwischen einzelnen Kabeln.
Würde ich hier die PowerLine III Flow Kabel mit anderen Kabeln vergleichen, kämen alle Ergebnisse auf +-5% gleich. Die PowerLine III Flow geben sich auch sauber als 5A bzw. 100W Kabel zu erkennen, das Laden mit über 60W funktioniert also problemlos.
Kurzum, das Ladetempo mit den PowerLine III Flow ist auch bei größeren Geräten wie Notebooks top!
Schauen wir uns aber mal die “theoretische” Elektrische Qualität an. Hierfür habe ich mir ein paar USB C Kabel geschnappt und diese bei 20V mit 1A, 3A und 5A belastet und die Spannung am Eingang und am Ausgang gemessen.
Umso größer hier der Unterschied ist, umso “schlechter” ist das Kabel.
1A | 3A | 5A | |
Anker PowerLine III Flow 0,9m | -0,8% | -2,4% | -4,0% |
Anker PowerLine III Flow 1,8m | -0,8% | -2,4% | -4,1% |
Anker Powerline+ 0,9m | -1,2% | -3,5% | |
Anker Powerline+ 1,8m | -1,5% | -4,3% | |
Baseus 100W USB C Kabel 0,9m | -0,5% | -1,5% | -2,5% |
Baseus 60W USB C Kabel 0,9m | -0,7% | -1,8% | |
Samsung 100W USB C Kabel 1m | -0,5% | -1,5% | -2,5% |
(Spannungsabfall je nach Last)
Bei den PowerLine III Flow handelt es sich um dünne und flexible Kabel, wie diese ansonsten in 100W Klasse selten sind.
Dies spiegelt sich aber auch bei den Leistungswerten wieder. So bietet sowohl das Samsung Ep-DN975 Ladekabel wie auch das 100W Baseus Ladekabel einen deutlich niedrigeren Spannungsabfall.
Bei 5A liegen die PowerLine III Flow Ladekabel bei +- 4% Spannungsabfall, was noch gerade im Rahmen ist.
Erneut in der Praxis hat dies keine merkbaren Auswirkungen, aber solltest Du nach dem “technisch” besten Ladekabel suchen, dann bist Du mit Baseus oder Samsung besser bedient.
Fazit
Lohnt es sich +- 20€ (zum Zeitpunkt des Tests) für ein Ladekabel auszugeben? Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es sich durchaus lohnt für ein gutes Ladekabel etwas mehr Geld auszugeben.
Dies allerdings nicht wegen des Ladetempos, hier spielt das Ladekabel bei Quick Charge oder USB Power Delivery kaum noch ein Rolle, sondern mehr wegen Haptik und Optik. Nichts ist schlimmer als ein halb kaputtes und ranziges Ladekabel, das im besten Fall auch noch recht steif ist.
Hier sind die Anker PowerLine III Flow eine massive Verbesserung! Dank des Äußeren aus Silikon sind die Kabel extrem flexibel und weich! Dies sind klar die flexibelsten 100W USB C Kabel die ich je erlebt habe.
Dabei bilden die Kabel auch keine Knicke oder behalten sonstig eine gebogene Form. Ja rein haptisch sind dies die besten USB C Kabel die ich bisher erlebt habe.
Was das Ladetempo angeht gibt es allerdings keine großen Unterschiede zwischen den einzelnen Kabeln. Die Anker PowerLine III Flow sind für bis zu 100W zugelassen und Du bekommst auch ein entsprechendes Tempo.
Gehen wir allerdings mit den Messwerten ans Werk dann sehen wir, dass die Adern im Inneren wohl etwas dünner sind. Bei 100W (20V/5A) lag der Spannungsabfall bei 4%, beim Samsung Ep-DN975 Ladekabel bei 2,5% und beim Baseus 100W Kabel bei 2,4%. Aber wie gesagt in der Praxis ist dies nicht groß relevant.
Willst Du aber die “technisch” besten Kabel dann greif lieber zu einem anderen Kabel.
Willst Du aber die beste Mischung aus Flexibilität, Haptik und Ladetempo, dann sind die PowerLine III Flow Kabel richtig gut, aber auch teuer.
- Herausragende Haptik
- Sehr flexibel und „weich“
- Edle Optik
- 100W USB PD
- Elektrische Qualität mittelmäßig, hat aber in der Praxis keinen negativen Einfluss auf das Ladetempo
- Sehr hoher Preis
Hi Michael!
Kann ich das Kabel auch für ein MacBook Air verwenden? Der Adapter (30W) geht noch, nur das Kabel ist „ranzig“ und ich brauche ein neues. Könnte eines von Anker gebraucht bekommen, bin mir aber unsicher wegen der unterschiedlichen Watt-Zahl. Was meinst du dazu?
Danke und LG
Birgit
Hi, wenn es ein MacBook Air mit USB C Port ist, dann ja