Mit dem Breakaway Puck bietet Sonnet eine Thunderbolt 3 Dockingstation mit integrierter Grafikkarte. Der Breakaway Puck stellt also nicht nur weitere USB Ports zur Verfügung und lädt Euer Notebook via USB C, sondern kann auch Euren PC beschleunigen.
Gerade beim Gaming oder dem Video-Bearbeiten kann eine externe GPU ein deutliches Plus an Leistung bieten, verglichen mit einer integrierten GPU.
Wollen wir uns im Test einmal Sonnet Breakaway Puck näher ansehen!
Der Sonnet Breakaway Puck im Test
Der Sonnet Breakaway Puck ist eine ca. 152 x 51 x 130 mm große Box. Diese ist damit etwas größer als ein Standard Thunderbolt 3 Dock, was aufgrund der integrierten GPU nicht überraschend ist.
Für ein eGPU Dock ist der Breakaway Puck wieder sehr kompakt. Dieser setzt im Inneren auf eine „mini“ Grafikkarte. Auf Seiten der Grafikkarte habt Ihr aktuell die Wahl zwischen der:
- AMD RX 5500 XT
- AMD RX 5700
Um die Grafikkarte ausreichend zu kühlen verfügt das Dock über einige „Gitterflächen“. Primär wichtig für die Kühlung ist allerdings die Oberseite.
Auf Seiten der Anschlüsse verfügt der Breakaway Puck auf der Rückseite über:
- 2x USB A 3.1 (5Gbit)
- 1x Displayport 1.4
- 1x HDMI 2.0
- 1x USB C – Thunderbolt 3 Ausgang
- 1x USB C – Thunderbolt 3 Eingang
Damit ist die Portausstattung überschaubar, aber Okay. Ein LAN Port und ein Front USB wäre sicherlich noch nett gewesen, aber abseits davon kann ich nicht klagen.
Aufgrund der Grafikkarte liegt ein 230W Netzteil mit im Lieferumfang. Dieses ist glatt so schwer wie die Dockingstation selbst.
Über den USB C Port kann der Breakaway Puck bis zu 60W an Euer Notebook liefern. Genug für ein MacBook Pro 13 oder ähnliches.
Kompatibilität
Grundsätzlich richtet sich Sonnet mit seinem Breakaway Puck primär an Mac Nutzer. So sagt Sonnet selbst, dass der Breakaway Puck nur bedingt zu Windows Computern kompatibel ist.
Allerdings auch bei den Macs müssen wir unterscheiden, denn es werden nur Intel-Macs unterstützt! Macs mit Apple SoC funktionieren (aktuell) gar nicht mit eGPUs, also auch nicht mit dem Breakaway Puck.
Dies schränkt natürlich die Zielgruppe etwas ein.
Performance
Wie steht es um die Leistung des Breakaway Puck? Dies hängt natürlich ganz massiv von Eurem Notebook, der dort integrierten Grafikkarte und Eurer Anwendung ab.
Nicht alle Anwendungen können von einer schnellen Grafikkarte profitieren. Selbst bei der Foto und Video-Bearbeitung wird oftmals eine Grafikkarte nicht so stark genutzt, wie Ihr meinen könntet.
Ich habe die Tests des Breakaway Puck primär unter Windows durchgeführt, da ich mich hier zugegeben besser auskenne und es auch mehr Test-Tools gibt.
Auf Seiten des Notebooks kam ein Dell XPS 13 9380 mit Intel Core i7-8565U und Intel UHD Graphics 620 zum Einsatz. Wir müssen aber nochmals unterscheiden zwischen der Nutzung eines externen Monitors und des internen Monitors.
Der Sonnet Breakaway Puck kann das Bildsignal auch zurück in Euer Notebook füttern. Dies kostet aber ein Stück weit Leistung.
Starten wir mit PC Mark und Cinebench R15.
In PC Mark sehen wir eine leichte Steigerung des Testergebnisses. Hier ist vor allem der “Rendering und Visualisierungs Score” ist mit externer GPU deutlich gestiegen. Der Video Bearbeitung Score ist wiederum gesunken, wie kann das sein? Beim Nutzen der deutlich langsameren Intel Grafikkarte nutzt PC Mark Intel Quick Sync, was eine propitäre Technologie von Intel ist die das Rendern von Videos beschleunigt. Quick Sync wird aber nicht von allen Video-Bearbeitungsprogrammen unterstützt.
In Cinebench R15 sehen wir eine Steigerung des GPU Score von 100 auf 124 FPS. Dies sind um ehrlich zu sein noch keine besonders tollen Werte.
Gehen wir aber in etwas 3D intensivere Anwendungen, wie z.B. 3D Mark, dann sehen wir die deutlichen Ergebnisse.
Im Time Spy Benchmark sehen wir folgende Ergebnisse:
- Intel GPU – 499 Punkte
- Breakaway Puck (interner Monitor) – 5046 Punkte
- Breakaway Puck (externer Monitor) – 5403 Punkte
Hier sehen wir dann die volle Leistung des Breakaway Puck bzw. der verbauten RX 5700, welche ein 10x höheres Ergebnis einfährt als die Intel Grafikkarte.
Ähnliches sehen wir auch in 3D Anwendungen.
Hier liefert der Breakaway Puck eine massive Verbesserung der Leistung! Interessanterweise machte es dabei in den getesteten Spielen keinen großen Unterschied, ob Ihr eine niedrige oder hohe Grafikqualität einstellt. Der Flaschenhals ist also entweder die CPU oder die Thunderbolt 3 Verbindung.
Leistungsaufnahme und Lautstärke
Die Leistungsaufnahme des Sonnet Breakaway Puck schwankt stark je nachdem was Ihr macht, ob Ihr Euer Notebook an diesem ladet usw.
“Ausgeschaltet” konnte ich eine Leistungsaufnahme von unter 0,5W messen.
Das Dock (ohne ein Gerät zu laden), mit einem Monitor benötigt ca. 23W. Unter einer 3D Last benötigt das Dock ca. 120W+.
Dabei stößt der Breakaway Puck auch einiges an Wärme aus! Dementsprechend ist auch unter Last ein Lüfter zu hören. Dieser ist aber im Rahmen des erträglichen und ist klar leiser als der Lüfter in meinem Dell XPS 13 (unter Last).
Fazit
Der Breakaway Puck funktioniert so weit wie von Sonnet beworben! Bei diesem handelt es sich um eine Art Mischung aus einem Thunderbolt 3 Dock und einer externen Grafikkarte, die Eure Computerleistung massiv verbessern kann.
Wie sehr hängt natürlich von Eurem PC und Eurer Anwendung ab. Bei einem “Ultrabook” mit integrierter Intel GPU könnt Ihr in 3D Anwendungen mit einer Leistungssteigerung von 500% oder mehr rechnen.
Auch bei Foto und Video-Bearbeitung kann es eine Leistungssteigerung geben, diese hängt aber davon ab wie gut Eure Programme die Grafikkarte nutzen. Dies ist leider auch im Jahr 2021 nicht ganz selbstverständlich.
Die eGPU funktioniert also tadellos und kann sogar Euer Notebook mit Strom versorgen! Ihr habt hier also eine echte “ein Kabel” Lösung.
Das einzige was ich bemängeln muss, ist der Preis. Aktuell rund 1000€ für die Version mit AMD RX5700 ist natürlich verrückt! Allerdings spiegelt dieser Preis natürlich die aktuelle Krise im Grafikkarten Markt wieder. Sonnet ist hier also nicht alleinig schuldig.
Dennoch, unterm Strich kann der Sonnet Breakaway Puck ein wirklich hilfreiches Dock sein, das Eure Arbeit oder Spiele massiv beschleunigt.
PS. Denkt nur dran, Apple MacBooks mit ARM CPU unterstützen (leider) keine eGPUs.