Mit der SL200 bietet Lexar eine neue externe SSD, welche sich primär an professionelle Nutzer und Content Creator richtet. Die SSD soll daher mit einer besonders hohen Zuverlässigkeit und Haltbarkeit punkten.
Aber natürlich kommt auch die Performance mit bis zu 550MB/s nicht zu kurz. Dies sind allerdings nur Herstellerversprechen, wie sieht es in der Praxis aus? Ist die SL200 wirklich so gut wie von Lexar beworben? Finden wir es heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Lexar für das Zurverfügungstellen der SL200!
Die Lexar SL200 im Test
Bei der Lexar SL200 handelt es sich mit 60 x 86 x 9,4mm um eine recht kompakte externe SSD, welche allerdings auch nicht winzig ist. Es gibt klar größere aber auch kleinere Modelle auf dem Markt.
Etwas enttäuscht hat mich das Gehäuse. Dieses ist „nur“ aus Kunststoff gefertigt. Ja die SSD sieht durchaus edel aus, aber ein Aluminium Gehäuse hätte die Robustheit und Wertigkeit nochmals unterstrichen.
Was die Verarbeitung und Massivität angeht wirkt die SL200 soweit Okay.
Wie es sich für eine moderne SSD gehört setzt die SL200 auf einen USB C Port. Lexar legt auch ein USB A auf USB C Kabel wie auch ein USB C auf USB C Kabel bei.
Ihr könnt die SL200 grundsätzlich in den drei gängigen Kapazitäten erhalten.
Lexar SL200 | 512GB | 1TB | 2TB |
Lesen | 550 MB/s | 550 MB/s | 550 MB/s |
Schreiben | 400 MB/s | 400 MB/s | 400 MB/s |
Preis ca. | 80 € | 150 € | – |
Aktuell ist aber die 2TB Version noch nirgends verfügbar. Lesend gibt Lexar die Datenrate mit 550MB/s an und schreibend mit 400MB/s. Preislich liegen die SSDs klar im oberen Mittelfeld. Ich erwarte aber, dass die Preise mit besserer Verfügbarkeit etwas sinken werden.
Das Testsystem
Folgendes Testsystem kam für alle Tests zum Einsatz:
- AMD Ryzen 5 3600X
- ASUS Prime X570-P
- 16GB RAM
- ADATA XPG SX8200 Pro
- Windows 10 20H2
Benchmarks
Bei der SL200 handelt es sich um eine USB 3.2 externe SSD, welche im Inneren auf die mSATA Schnittstelle setzt. Auf letzteres deuteten zumindest die Leistungsangaben von Lexar hin. mSATA SSDs haben eine maximale Datenrate von 550MB/s, was auch auf die SL200 zutrifft.
Bei den Benchmarks ist mir dabei allerdings eine Anomalie aufgefallen.
Lesend erreichen wir laut CrystalDiskMark 568 MB/s, was sogar leicht über der Herstellerangabe liegt. Schreibend schwankt die Leistung aber stark! In manchen Durchläufen bescheinigt mir CrystalDiskMark knapp über 500MB/s, in machen Durchläufen knapp über 400MB/s. Letzteres würde mehr zu der Herstellerangabe von 400MB/s passen.
Auch AS SSD spricht lesend von über 520MB/s und schreibend von knapp 500MB/s.
Praxis-Test
Folgende Praxis-Tests habe ich auf der SL200 durchgeführt:
- Das Übertragen einer 40GB Datei
- Das Übertragen einer Spiele Installation (25,4GB 6685 Dateien)
- Das Übertragen meiner Lightroom Bibliothek (38,5GB, 47533 Dateien)
- Das Übertragen einer sehr großen Datei (231GB)
Warum diese unterschiedlichen Tests? Jeder Test besitzt eine andere Dateizusammenstellung. Eine SSD kann im Vergleich beim Übertragen einer großen Datei besser oder schlechter abschneiden als bei einer etwas bunteren Dateimischung. Viele externe SSDs nutzen zudem einen Cache, also ein Teil der SSD ist schneller beschreibbar als der Rest. Dies würde bei Test NR. 4 auffallen.
Die Lexar SL200 spielt +- in einer Liga mit der Western Digital My Passport SSD 1TB und der Samsung T5 1TB.
Hier fällt vor allem auf, dass die SL200 mit einer recht guten Schreibrate überzeugen kann. Hier liegt diese sogar vor der WD SSD. Lesend ist die SL200 allerdings minimal langsamer.
Positiv, die SSD verfügt anscheinend über keinen allzu aggressiven Schreibcache. Das heißt die Schreibrate ist auch beim Schreiben sehr großer Dateien konstant gut.
Leistungsaufnahme
Wenn Ihr Euch eine externe SSD kauft, dann ist es wahrscheinlich, dass Ihr diese auch unterwegs an einem Notebook nutzt. Hier könnte die Leistungsaufnahme durchaus relevant sein!
„Aber hat eine externe SSD überhaupt einen Einfluss auf die Akkulaufzeit?“ Ja! Nehmen wir an Ihr habt ein aktuelles Ultrabook, ein Dell XPS 13 2-in-1. Dieses hat einen 52Wh Akku und hält mit diesem ca. 8 Stunden durch. 52Wh / 8h = 6,5W, verbraucht das Notebook. Benötigt nun eine externe SSD 2W, dann würde diese die Akkulaufzeit um 30% senken. Nur um für ein wenig Kontext zu sorgen wie groß durchaus der Einfluss eines externen Laufwerks auf die Akkulaufzeit sein kann.
Hier gibt es eine große positive Überraschung! Die Lexar SL200 ist die sparsamste externen SSDs die ich bisher im Test hatte und dies sowohl unter Last wie auch im Leerlauf.
Klasse! Auch die Hitzeentwicklung der SSD ist angenehm gering.
Fazit
Die Lexar SL200 ist eine sehr gute externe SSD, welche auch voll empfehlenswert ist. Die SSD bietet eine gute Performance auf dem Level der „großen“ Konkurrenz von Samsung oder WD, läuft zuverlässig und benötigt sehr wenig Energie.
Das Problem der SL200 ist allerdings der Preis! 1TB bekommt Ihr aktuell für rund 140-150€, die etwas flottere Samsung T5 bekommt Ihr für 120€. Abseits des wirklich niedrigen Stromverbrauchs ist es hier schwer den 30€ höheren Preis zu rechtfertigen.
Vielleicht ist die Lexar zuverlässiger und langlebiger als die Samsung, aber das kann ich nicht beurteilen. So etwas zeigt sich erst nach X Jahren Nutzung.
Am Ende kommt es etwas auf Euch an. Die SL200 ist eine flotte externe SSD und habt Ihr vielleicht gute Erfahrungen mit Lexar gemacht oder wünscht den besonders niedrigen Stromverbrauch, dann kann sich der kleine Aufpreis verglichen mit der Samsung T5 vielleicht für Euch lohnen.