Powerbanks, die Notebooks via USB C laden können, gibt es durchaus die ein oder andere auf dem Markt.
Allerdings schaffen die meisten dieser Modelle „nur“ 45W oder sogar nur 30W. Modelle mit 60W Leistung oder mehr sind sehr selten.
Vor Kurzem bin ich allerdings per Zufall über die möglicherweise beste Notebook Powerbank gestolpert.
Bei dieser handelt es sich um die QD188-PD. QD188-PD?
Die QD188-PD ist eine sogenannte DIY Powerbank, also ein leeres Gehäuse, das lediglich die Basis Elektronik beinhaltet.
Diese Basis-Elektronik hat es hier aber in sich. So unterstützt die QD188-PD Quick Charge 3.0, USB Power mit bis zu 60W und einem DC Ausgang mit bis zu 85W.
Klingt doch spannend oder? Wollen wir uns die QD188-PD doch einmal ausführlich ansehen!
Die beste Notebook Powerbank für Bastler?
Reden wir zunächst darüber was die QD188-PD genau ist. Wie im Intro erklärt handelt es sich bei der QD188-PD um eine „DIY“ Powerbank.
Dieses besteht nur aus einem leeren Gehäuse + der Steuerungs/Ladeelektronik. Ihr selbst müsst also die passenden Akku-Zellen beisteuern.
Wie bei den meisten Powerbanks kommen hier die Standard 18650 Zellen zum Einsatz. 8 Stück finden davon in der QD188-PD Platz.
Das Einsetzen dieser Zellen erfordert keine höheren Kenntnisse und ist ungefähr auf dem Level „Batterien in eine Fernbedienung setzen“, was die Komplexität angeht.
Hierdurch könnt Ihr die Kapazität der Powerbank auch mehr oder weniger frei nach Euren Wünschen anpassen.
Seriöse 18650 Zellen gibt es mit bis zu 3500mAh das Stück. 8 x 3500mAh = 28000mAh maximale Kapazität die Ihr aktuell in dieser Powerbank unterbringen könnt.
Für das Maximum an Kapazität würde ich aktuell die Samsung SDI 18650 Li-Ion 3500mAh (INR18650-35E) empfehlen, für ca. 6€ das Stück.
Ihr könnt aber natürlich auch andere Zellen benutzen, diese müssen an sich keine höheren Anforderungen erfüllen. Die maximale Belastung liegt bei 90W, 90 / 8 = 11,25W pro Zelle. Hier sind keine hochstromfähigen Akkus nötig.
Die QD188-PD Powerbank!
Sagen wir es ganz direkt, die QD188-PD ist nicht die wertigste oder kompakteste Powerbank. Diese ist qualitativ nicht annähernd mit Anker und Co. zu vergleich, zumindest was das Äußere angeht.
Mit 222 x 88 x 25 mm ist diese alles andere als kompakt. Auch ist der gewählte Kunststoff wirklich sehr billig, genau wie das Gehäuse selbst. Spaltmaße sind recht groß und die Powerbank lässt sich an vielen Stellen eindrücken.
Dies ist aber nunmal eine DIY Powerbank, welche im Inneren nicht mit tonnenweise Kleber zusammengehalten wird, wie es bei Fertig-Powerbanks normalerweise der Fall ist.
Zum Einlegen der Akkuzellen gibt es auf der Rückseite ein Fach. Dieses lässt sich ohne Werkzeug öffnen. Auch die Zellen werden einfach „eingelegt“.
Es gibt hier die übliche Halterung mithilfe von Federn, wie man dies von AA Batteriefächern kennt. Die TEZE QD188-PD Powerbank akzeptiert 2, 4 oder 8 Zellen.
Sind diese eingelegt muss die „Reset“ Taste auf der Rückseite betätigt werden und die Powerbank funktioniert.
Auf der Front finden wie insgesamt vier Anschlüsse. Hierbei handelt es sich um zwei normale USB A Ports, einen USB C Port und einen DC Port.
Einer der normalen USB A Ports soll 5V 3A liefern können, der andere unterstützt Quick Charge 3.0 mit bis zu 18W. Nett!
Noch netter ist der USB C Port. Dieser kann bis zu 60W liefern, nach dem Power Delivery Standard. Genau genommen sind es 5-20V bei bis zu 3A.
Der DC Ausgang kann sogar nochmals mehr! Hier könnt Ihr eine Spannung von 4-24V einstellen, mit einer Leistung von bis zu 85W. Über den DC Ausgang könnt Ihr also Notebooks oder andere Geräte mit Energie versorgen die sonst nicht an einer Powerbank laden können.
Zusammengefasst:
- USB A 1 5V/3A (15W)
- USB A 2 Quick Charge 3.0 (18W)
- USB C USB Power Delivery 5-20V/3A (60W)
- DC 4-24V (85W)
Gesteuert bzw. überwacht wird die Powerbank über ein Display auf der Front. Dieses zeigt im Betrieb permanent den aktuellen Ladestand an, wie auch die Leistungen.
Es wird hier im x Sekunden Takt zwischen den einzelnen Anschlüssen durchgeschaltet und für jeden angezeigt welche Spannung und welcher Strom gerade ausgegeben wird.
Dies ist extrem praktisch! So wisst Ihr immer wie schnell gerade die angeschlossenen Geräte geladen werden.
Auch wenn die Powerbank selbst geladen wird, wird hier der Ladestrom und Spannung angezeigt. Geladen wird die QD188-PD ebenfalls über USB C mit 5-20V und maximal 40W.
Die Kapazität
Die Kapazität der Powerbank ist weitestgehend von den Akkuzellen abhängig die Ihr in diese einlegt.
Ich habe mir für diesen Test 8x Samsung SDI 18650 Li-Ion 3500mAh (INR18650-35E) besorgt. Damit sollte die Kapazität der Powerbank bei rund 28000mAh liegen, abzüglich der Effizienz.
Diese hängt aber auch stark vom Tempo des Entladen ab. Mit den acht Samsung Zellen konnte ich eine Kapazität von 71,02Wh messen bzw. 19195mAh.
Dies ist deutlich weniger als ich erwartet hätte! So würde die Powerbank lediglich eine Effizienz von +- 68% besitzen. Dies ist extrem wenig.
So ganz kann ich mir dies nicht erklären. Ein Faktor ist aber klar die Entladeschlussspannung. Die Powerbank entlädt die Zellen nur auf ziemlich genau 3V. Viele Lithium Zellen dürften aber bis auf 2,5V herunter entladen werden. Hier geht wird also ein Stück vorhandene Energie nicht genutzt. Im Gegenzug verbessert dies die Lebensdauer der Akkuzellen.
Hinweis, die % Angabe auf dem Display der Powerbank ist sehr ungenau! Hierauf kann man sich nicht verlassen.
Info, die Powerbank nutzt im inneren den BM3451 als Schutz-Chip für die Akkuzellen und den Southchip SC8802 als Haupt-Spannungsregulator.
Das Ladetempo
Folgende Geräte habe ich an der QD188-PD getestet:
- Samsung Galaxy S10+
- Apple iPhone Xs Max
- BQ Aquaris X2 Pro
- Huawei Mate 20 Pro
- Dell XPS 13 9380
- Apple MacBook Pro 13
Starten wir mit den Auffälligkeiten. Das Huawei Mate 20 Pro mag den normalen USB Port der Powerbank nicht. Hier konnte ich lediglich eine schwankende Leistung zwischen 2,x und 4,x W erreichen.
Immerhin am Quick Charge Port waren beim Mate 20 Pro 9,xW möglich und am USB Power Delivery Port knapp 14W. Letzteres würde ich sogar als Schnellladetempo bezeichnen.
Das Samsung Galaxy S10, Apple iPhone Xs und BQ Aquaris X2 Pro konnten sogar an mindestens einem der Ports ihr volles Schnellladetempo erreichen.
Kommen wir damit zu den Notebooks. Hier macht die QD188-PD erst so richtig Spaß! Das Dell XPS 13 9380 konnte mit 40W+ geladen werden und das Apple MacBook Pro 13 sogar mit 57W.
Damit kann die QD188-PD für diese beiden Notebooks problemlos das original Ladegerät ersetzen. Klasse!
Wiederaufladen
Die QD188-PD ist leer, wie lange dauert nun das Aufladen? Die Powerbank regelt das Aufladen und das Ladetempo recht fein. So ist das Ladetempo die ersten 15% recht stark gedrosselt, genau wie am Ende des Ladevorgangs.
Wie schnell das Aufladen nun ist, hängt vom verwendeten Ladegerät ab.
Am schnellsten geht es an einem USB Power Delivery Ladegerät. Hier kann die Powerbank bis zu ca. 36W aufnehmen, sofern natürlich das Ladegerät dieses Tempo schafft.
Nutzt Ihr ein Quick Charge 3.0 Ladegerät, dann kann die Powerbank ebenfalls mit rund 18W recht flott laden (9V, 2A). Dies ist die erste Powerbank die sowohl via Quick Charge wie auch via USB Power Delivery schnell aufgeladen werden kann!
An einem normalen 5V 2,4A Port erreicht Ihr immerhin noch rund 10W.
Fazit
Eine DIY Powerbank wie die QD188-PD ist sehr spannend! Gerade da Ihr hier die verwendeten Akkuzellen komplett selbst bestimmen könnt.
Hierdurch habt Ihr einen recht großen Einfluss auf die Kapazität der Powerbank und die generelle Leistungsfähigkeit.
Hinzu kommt bei diesem Modell die sehr starke Technik! Mit einem 60W USB C Ausgang alleine ist diese Powerbank eine Seltenheit. Damit ist die QD188-PD eine sehr starke Notebook Powerbank, auch für größere Notebooks wie das Dell XPS 15 oder die 15 Zoll MacBooks.
Allerdings ist auch nicht alles perfekt. Die QD188-PD hat leider eine recht schlechte Effizienz bzw. entlädt die Akkuzellen nicht vollständig. Selbst mit den größtmöglichen 18650 Zellen liegt die maximale Kapazität bei rund 71Wh.
Dennoch, habt Ihr noch ein paar guter 18650 Zellen herumliegen oder wollt einfach eine „Eigene“ Powerbank bauen, dann ist das QD188-PD Gehäuse ein klasse Ausgangspunkt, der sogar aus Sicht der Nachhaltigkeit Sinn macht.
Auch der Preis von +- 30€ passt. Rechnen wir hier ca. 48€ für 8x 3500mAh Zellen hinzukommen wir auf einen Gesamtpreis von 78€. Nicht günstig, aber für eine Powerbank mit 60W USB C Ausgang völlig Okay.
- Link zum Hersteller /// bei Amazon
Ein spannendes Gerät. Der DIY-Faktor spricht mich an: Jeder Fehler – abgesehen von einem Defekt des Gerätes selber – geht dann auf mich und niemand anderen. Ein paar Akkuzellen einlegen sollte aber jeder schaffen, oder? 😉
Wie wäre es mit einem Test mit anderen Akkuzellen? Dadurch würde gänzlich ausgeschlossen, dass die Elektronik „schuld“ hat an der geringen Effizienz und der interessierte Leser würde mehr über andere Typen von Akkuzellen erfahren! 🙂
Ich habe mir die Powerbank zum Sündenpreis von 50 € leer bestellt, finde aber auch keine bessere leere, ich brauche eine mit 90 Watt, Minimum 75 Watt USB C/5,5 mm Ausgang. 20V/19V/18V/16V/12V/9V/5V/3,6V . so eine habe ich hier von einem Noname Hersteller aus Ebay, leider passen nur 6 18650er Zellen rein. Dafür kann das Teil 20V/3,25A (was z.b. für mein Huawei Matebook D sehr gut ist oder Das Lenovo S340) – problem bei der sehr guten POWERADD Powerbank ist die Schwachstelle 60 Watt – das ist einfach zu wenig. Damit kann man zwar leichte oder Einsteigerlaptops betreiben, aber sicher nichts, womit man etwas mehr machen kann, sprich 90 Watt Laptops. Mit dedizierter Grafik.
Leider ist diese Powerbank (die ich habe) sehr schlecht verarbeitet und ich habe Angst, dass diese hier noch schlechter verarbeitet ist. Wir haben zum Glück gute Messgeräte für solche Dinge (übrigens sind 85% aller Powerbanks mit Fake-Kapazitäten ausgestattet).
Leider kommt meine Powerbank erst in 6 Wochen. Ich habe lieber bei amazon bestellt, da bei ali doch sehr viel verschüttet geht.
Ich freue mich dennoch und hoffe, dass die Samsung Zellen die ich habe mit 3450 mAH ein bisschen was raussreissen, vor allem in Bezug auf USB C. Sollte das Gerät gut funktionieren, kann man es bestimmt stabilisieren.
Hat noch jemand irgendwie eine Powerbank gebastelt? Wenn ja, welche ICs habt ihr vrewendet? WElche Schaltung?
Hallo und vielen Dank für den schönen Test. Bzgl. der ’schlechten‘ Effizienz: Beziehen sich die gemessenen 19195 mAh auf 5 V oder auf 3.6(3.7)V ? Wenn Sie sich auf die 5V beziehen, muss man noch auf Zellenspannung umrechnen und man erhält 26600 mAh, was dann einer Effizienz von 95.2 % entspräche.
Das Ding ist absoluter Müll.
Hol dir eines, was schon zusammengebaut ist, von Green IT one zum Beispiel da sind dann 3500er drin Kapazität 27000 mAh und es bringt was.
Wir haben 10 Stück bekommen nur 2 funktionierten wie sie sollten
Das spricht Bände.
Und wenn du nur eine USB c Powerbank brauchst, gibt’s auch einiges
Hi, beziehen sich auf 3,7V
Wir haben 10 dieser powerbanks mit Samsung E35(3450 mAh)*8 getestet – 27765 maximal. 2 von 10 werden zu heiß , eine ist zerschmort(Bilder gerne erhältlich, hat einen Schaden von 6550€ verursacht). 7 von 10 funktionierten halbwegs, aber leider nie konstant mit voller Power.
Die Effizienz liegt bei 72-74%.
Bei Fragen gerne eine Mail, der Test hier ist eher mäßig würde ich sagen. Langzeittests sind wichtig. Persönlich empfehle ich andere, bessere powerbanks. Vor allem mit mehr Kapazität wenn es für Laptops sein soll. Was bringt 50-70 Minuten mehr? Nichts.
Gibt auch powerbanks mit Steckdose, haben von maxoak eine hier, 56000 mAh (3,7) und die rockt das Zeug schon ganz gut.