Vielleicht kennt Ihr das Problem, man will sich ein neues Notebook kaufen und hat die Modellauswahl vor sich und das Upgraden der internen SSD ist unheimlich teuer, weshalb man mit der günstigsten Version vorliebnimmt?
Ja das Problem hatte ich auch bei meinem Razer Blade. Der Aufpreis von 256GB auf 512GB hätte gute 200€ gekostet, weshalb ich erst einmal mit dem kleineren Speicher vorliebgenommen habe.
Leider sind Spiele heutzutage auch nicht mehr klein, Battlefield 1 hat gut über 50GB.
Aber warum nicht einfach die Spiele auf ein externes Laufwerk packen? Gute Frage!
Was für ein externes Laufwerk sollte man dann verwenden? Reicht ein USB Stick, eine externe HDD oder sollte man schon auf eine externe SSD setzen?
Oder ist das alles aufgrund des USB Protokolls Murks? Finden wir es heraus!
Vorwort
Grundsätzlich gibt es hier zwei Fragen die wichtig sind.
Ich habe mir für diesen Vergleich gleich vier externe Laufwerke gekauft.
Zwei USB Sticks, eine externe SSD und eine externe HDD.
Bei den USB Sticks handelt es sich um zwei sehr unterschiedliche Modelle. Beim einen handelt es sich um den Lexar S35, einen 128GB USB Stick für gerade mal 25€, der aber auch bis zu 150MB/s schaffen soll.
Beim anderen um den SanDisk Extreme PRO 128GB. Hier kosten 128GB gleich mal 90€, dafür soll der Stick aber auch gut um die 400MB/s schaffen.
Dies ist mehr als jede klassische HDD zu leisten vermag, müsste also ausreichen oder?
Wo wir bei HDD sind, hier nutze ich eine 4TB 2,5“ Western Digital My Passport. Also ein handelsübliches Modell. 4TB kosten hier gerade mal 150€
Zu guter Letzt kommt noch eine SanDisk Extreme 900 in den Vergleich. Diese externe SSD schafft an einem USB 3.1 Gen 2 Port bis zu 850MB/s.
Das ist mehr als viele interne Laufwerke schaffen und stellt aktuell das so ziemlich schnellste dar was man extern an sein Notebook/PC anschließen kann.
Aber spielt das überhaupt eine Rolle in der Praxis? Es könnte sein, dass gerade, wenn man bereit ist ein wenig länger zu warten hier alle Laufwerke gut abliefern oder vielleicht aufgrund des größeren Overheads des USB Protokolls alle gleichmäßig ungeeignet sind?!
Dies gilt es herauszufinden!
Der Testaufbau
Für diesen Test verwende ich ein Razer Blade Notebook mit Intel I7-6700HQ und einer GTX 1060.
Bei der internen SSD handelt es sich um eine Samsung PM961 256GB. Als Spiele verwende ich Battlefield 1, Guild Wars 2 und The Witcher 3.
Gemessen wird jeweils die Zeit vom Hauptmenü ins jeweilige Spiel. Das ganze wird drei mal wiederholt, zwischen jedem Durchgang gibt es einen Neustart des kompletten-Systems.
Der Vergleich
Ehe wir zum eigentlichen Thema kommen, schauen wir uns einen kleinen Benchmark an zu was die jeweiligen Speichermedien in der Lage sind.
Die Festplatte ist am langsamsten gefolgt vom „billigen“ USB Stick und dem SanDisk Extreme PRO 128GB. Die externe SSD ist dicht auf den Fersen der Internen SDD.
Spiegelt sich dieses Bild auch in der Praxis wieder?
Ich muss zugeben überrascht zu sein. Besonders von den USB Sticks, welche bei der Ladezeit kaum hinter den SSDs liegen.
Die externe SSD ist hierbei, USB 3.1 sei dank, mehr oder weniger genauso schnell wie die interne SSD. In einem Fall ist die Sandisk Extreme 900 sogar schneller als die Samsung PM961.
Beeindruckend das es wirklich möglich ist mit einer externen SSD an die werte einer NVME SSD zu kommen!
Eigentlich sollte es ja nicht mehr überraschen, dass eine HDD deutlich langsamer ist als eine SSD aber das Ausmaß ist immer wieder beeindruckend.
Die Western Digital My Passport war in Guild Wars 2 gute 3x langsamer als die USB Sticks. Dies hat mich massiv überrascht.
Auch in BF1 und The Witcher 3 lagen die Ladezeiten bei knapp dem Doppeltem.
Kommen wir zu „Besonderheiten“.
Auch Battlefield 1 machte Probleme. Origin verweigert das installieren auf externen Datenträgern. Hier muss das Spiel erst intern installiert werden und dann mithilfe einer symbolischen Verknüpfung auf den externen Datenträger verlegt werden. Danach gabt es allerdings keinerlei Probleme was das Gameplay angeht.
Auch die Bildrate hatte sich bei allen Spielen nicht merklich verändert.
Allgemein zeigten die von mir getesteten Spiele wie Battlefield 1, Guild Wars 2, The Witcher 3 und Overwatch keine Einschränkungen was die Performance oder das gameplay anging, mit Ausnahme bei der Installation auf der HDD.
Hier zeigte sich Gulid Wars 2 sehr „zickig“ bei welchem erst ca. 10 Sekunden nachdem man auf der Map war alle Texturen und die Musik geladen wurden.
Allerdings habe ich auch schon von Spielen gehört bei welchen es zu Rucklern kommen soll, wenn diese von einem externen Speichermedium gestartet werden, CS GO wäre so ein Fall.
Hier muss man also etwas herumprobieren, jedoch scheint es kein generelles Problem mit dem Laden von Spielen von externen Laufwerken zu geben.
Fazit, ist das Installieren von Spielen auf externen Laufwerken zu empfehlen?
Grundsätzlich gilt hier das Motto Hauptsache Flash Speicher. Selbst ein „billiger“ USB Stick wie der Lexar S35, welcher gerade mal 29€ für 128GB kostet, ist eine Steigerung gegenüber einer HDD, ein teurerer USB Stick wie der SanDisk Extreme PRO 128GB bringt nochmals ein stück mehr.
Von der Nutzung einer externen HDD für Spiele oder Programme würde ich abraten. Erstaunlicherweise erhöhte diese die Ladezeiten um ca. das drei Fache, was deutlich mehr ist als ich erwartet hätte, gerade im Vergleich zu den USB Sticks von Sandisk und Lexar.
Auch in den Spielen konnte ich keine Einschränkungen bei den Flash Bassierten Laufwerken feststellen wie im Nachhinein aufploppende Texturen oder Modelle.
Unterm Strich würde ich für solch einen Anwendungsbereich zu einer einfachen, oder sollte das Budget vorhanden sein, einer guten externen SSD raten. Die SanDisk Extreme 900 hatte hier beispielsweise einen Hervorragenden Job gemacht! Diese war sogar teilweise schneller als die interne Samsung NVME SSD.
Man spürt hier und da doch schon noch kleine Vorzüge gegenüber den USB Sticks, welche allerdings übergangsweise auch ausreichen.
Womit Ihr leider rechnen müsst sind mit Eigenheiten einiger Spiele, wie das Verweigern überhaupt auf externen Laufwerken installiert zu werden. Hier muss man zu Mitteln wie symbolischen Verknüpfungen greifen.
Ein externes Laufwerk ist also kein Allheilmittel, aber für mich eine ausreichende Alternative zu den saftigen Aufpreisen, welche die Notebook Hersteller für SSDs verlangen.
- Zum Lexar S35 /// zum SanDisk Extreme PRO /// zur SanDisk Extreme 900 /// zur Western Digital My Passport
vergessen die X Achse zu beschriften , was bringen die Tabellen ?
Naja das die Angabe in Sekunden ist traue ich meinen Lesern durchaus zu selbst herauszufinden wenn es um den Vergleich von Ladezeiten geht 😉
Genau was ich gesucht habe, danke für den Test!
Super Bericht, stehe gerade vor dem selben Problem. Mir hat das hier echt weitergeholfen eine Entscheidung zu treffen.
Einmal schreibst du Beim einen handelt es sich um den Lexar S35, einen 128GB USB Stick für gerade mal 25€ undann doch 29€ bleib bei deinen Aussagen.
Das habe ich mich auch direkt bei der ersten Grafik gefragt. 60 Bananen oder 60 Kühe. 😉
Das gehört einfach dazu, egal wie eindeutig es für den Ersteller wohl sein mag.
Und du machst bei deinem kurzen Statement schon Fehler in der Buchstabensuppe 😉
Danke für den Test. Habe mir gerade eine externe HDD gekauft um meine interne SSD nicht mit Spielen zu belasten. Leider hatte ich eine extrem niedrige Bildrate. Werde vielleicht dann auch eher auf einen Stick wechseln. (Habe die eindeutigen Grafiken übrigens verstanden trotz fehlender Angabe und nicht an Bananen oder Kühe gedacht 😉 ist ja hier keine Abschlussarbeit)