Auf Techtest.org finden sich bereits einige Test zu Multiport USB Ladegeräten und heute kommt ein neuer hinzu.
Freundlicherweise hat mir iClever den neuen BoostCube+ für einen Test zur Verfügung gestellt.
Dieser soll vor allem durch einen etwas ungewöhnlicheren Aufbau, wie auch durch einen Quick Charge 3.0 Port punkten.
Aber reicht dies auch in der Praxis dafür, dass das Ladegerät auch eine Empfehlung Wert ist? Finden wir es im Test des iClever BoostCube+ heraus!
Der iClever BoostCube+ im Test
Auf den ersten Blick fällt schon der größte Unterschied zwischen dem BoostCube+ und den allermeisten anderen USB Ladegeräten auf.
Der BoostCube+ hat seine USB Ports auf der Oberseite eingelassen, weshalb das Ladegerät relativ schmal ist und wenig Grundfläche einnimmt.
Ich frage mich sowieso seit längerem warum nicht auch andere Hersteller auf einen ähnlichen Aufbau setzen. So verschiebt man sein Ladegerät beim Einstecken nicht.
Das Gehäuse ist im Falle des BoostCube+ aus schwarzem Hochglanz gefertigt. Zwar bin ich nicht der größte Fan von Hochglanz aber zugegeben sieht das Ladegerät recht schick aus.
Bei den Anschlüssen handelt es sich um sechs USB Ports. Von diesen sind fünf Ports normale 5V 2,4A Anschlüsse und einer ein Quick Charge 3.0 Anschluss.
Das gesamte Ladegerät verfügt laut Hersteller über insgesamt 60W Leistung. Hiervon entfallen 42W bzw. 8,4A auf die fünf normalen USB Ports.
Heißt, Ihr könnt „nur“ dreieinhalb der „SmartID Ports“ gleichzeitig voll belasten. Allerdings wird es in der Praxis schwer sein so viele Smartphones zu finden welche auch wirklich die vollen 2,4A aufnehmen können.
Ihr müsst Euch hier vermutlich also keine Gedanken machen, selbst ein Samsung Galaxy S7 Edge kann maximal 1,77A aufnehmen.
Zusätzlich steht natürlich noch der Quick Charge 3.0 Port zur Verfügung. Dieser ist wie üblich auch abwärtskompatibel zu Quick Charge 2.0 Smartphones oder anderen Geräten welche gar kein Quick Charge unterstützten.
Das besondere an Quick Charge 3.0 ist die dynamische Spannungsregulierung. Ein Smartphone kann während des Ladevorgangs die Spannung und den Strom frei anpassen.
Im Falle des Boost Cube+ kann die Spannung hierbei zwischen 3,6V und 12V variieren.
Ebenfalls auf der Oberseite des Ladegerätes ist eine kleine Status LED angebracht, welche auch nicht im Dunklen stört.
Wie teste ich?
Grundsätzlich messe ich Spannung und Stromstärke mit einem „PortaPow Premium USB + DC Power Monitor Leistungsmesser / Leistungsmessgerät Digital Multimeter Amperemeter V2“.
Dieses liefert eine Messgenauigkeit auf bis zu 0.0001 A-0.0001 V.
Als konstante Last nutze ich USB Widerstände. Mit diesen werde ich das Netzteil ca. 4 Stunden mit 90+% Last „quälen“ wobei ich die Temperatur messe und schaue ob es Auffälligkeiten (oder sogar Ausfälle) gibt.
Zu guter Letzt checke ich ob es an verschiedenen Endgeräten „Probleme“ beim Laden gibt. Wichtig meine Ladegeschwindigkeits Tests führe ich mit einem Referenz-Kabel durch. Auf der microUSB Seite wäre dies das Powerline von Anker, beide Kabel liefern die bestmögliche Ladeleistung. Für Apple Geräte verwende ich das Original Apple Kabel, nicht weil es das beste ist sondern einfach weil es jeder hat.
Solltet Ihr andere Ladekabel verwenden kann dies eure Ladegeschwindigkeit Negativ beeinflussen, siehe ein Test dazu HIER.
Das Messen des Stromverbrauchs im Leerlauf geschieht mit einem Voltcraft Energy Logger 4000.
Wichtige Information zur Ladegeschwindigkeit. Nur weil ein USB Ausgang maximal 2,4A oder 2A liefern kann, bedeutet dies noch lange nicht, dass Smartphone, Tablet und Co. auch mit der maximalen Geschwindigkeit an diesem Port laden. Hier spielen noch andere Faktoren eine Rolle. Dementsprechend ist diese Aussage welche oftmals getroffen wird „Powerbank XYZ ist super schnell da sie einen 2,4A Ausgang besitzt“ nicht ganz richtig. In der Praxis gibt es teilweise massive Unterschiede zwischen einzelnen Modellen auch wenn die USB Ports angeblich die gleiche maximale Leistung liefern können.
Messwerte des iClever BoostCube+
Mit das Erste was mir beim Testen des BoostCube+ aufgefallen war, ist die Spannung. In der Regel haben die meisten USB Ladegerät zwischen 4,9V und 5,1V. Der iClever BoostCube+ geht aber bei 2A last auf bis zu 5,458V hoch, was relativ viel ist.
An dieser Stelle keine Sorge 5,458V ist immer noch in der USB Spezifikation welche bis zu 5,5V erlaubt, trotzdem interessant.
Dies bedeutet in der Praxis, dass der BoostCube+ recht gut mit schlechten USB Kabeln klarkommen wird da von Natur aus die Spannung recht hoch ist und dementsprechend der Spannungsabfall durch ein schlechtes Kabel nicht ganz so schlimm ist.
Aber wie sieht es in der Praxis mit der Ladegeschwindigkeit aus?
Das BoostCube+ Ladegerät liefert eine gute Ladegeschwindigkeit an meinen Android Smartphones(S7 Edge 1,47A, LG G5 1,28A, Pixel XL 1,98A) und eine sehr gute Ladegeschwindigkeit an meinem iPhone 7+ (1,98A).
Hierbei ist natürlich der Quick Charge 3.0 Port etwas anderes. Dieser zeigte keine Probleme mit der Kompatibilität und lud mein LG G5, Xiaomi MI5S Plus wie auch das Alcatel Idol 4S mit vollem Tempo.
Auch das Samsung Galaxy S7 Edge erreichte seine maximale Quick Charge 2.0 Geschwindigkeit.
Der Leerlaufstromverbrauch des iClever BoostCube+ lag in meinem Test bei 0,3W und die Effizienz der SmartID Ports bei rund 83%.
Fazit zum iClever BoostCube+
Der BoostCube+ ist ein gutes Multiport USB Ladegerät, das durch eine solide Leistung aber vor allem durch seinen praktischen Formfaktor punktet.
Letztendlich ist dies auch der entscheidende Punkt. Gefällt Euch der Formfaktor? Falls ja, spricht nichts gegen den BoostCube+!
Sollte Euch der Formfaktor völlig egal sein, könnte man auch zum Anker PowerPort Speed greifen.