Immer mehr auch große Notebooks lassen sich via USB C laden. Praktisch, gerade unterwegs wo es doch dank Powerbanks problemlos möglich ist die Akkulaufzeit dieser Notebooks deutlich zu verlängern.
Zwar steigt langsam die Anzahl an high Power Powerbanks mit USB C, aber Modelle mit 100W USB C Ports sind doch extrem selten. Aktuell sind mir hier nur 3 ½ Modelle bekannt, von Hyperjuice, Zendure, AlsterPlus und Sandberg. Letztere hat zwar „nur“ 88W, aber diese lasse ich einfach mal in der 100W Klasse.
Solche 100W USB C Powerbanks besitzen neben einer hohen Leistung vor allem auch einen hohen Preis. 200-300€ pro Powerbank sind hier nicht ungewöhnlich. Daher stellt sich mehr denn je die Frage welche ist die beste Powerbank aktuell in der 100W Klasse?
Finden wir dies in diesem Vergleich heraus!
Die Testkandidaten
Folgende Powerbanks finden sich in diesem Vergleich
- AlsterPlus USB C 100W Powerbank
- HyperJuice 130W USB-C Battery Pack
- Sandberg Powerbank USB-C PD 100W
- Zendure SuperTank
Die Modelle von AlsterPlus, HyperJuice und Zendure verfügen über einen 100W USB C Port, 99Wh (26800/27000mAh) Kapazität und mindestens einen weiteren High Power USB C Port und Quick Charge.
Das Modell von Sandberg ist mit 20000mAh und einem 88W USB C Port etwas minimalistischer ausgestattet. Dies wirkt sich aber auch auf den Preis aus. Mit 129€ ist die Sandberg Powerbank eindeutig die günstigste, gefolgt von Zendure mit 169€, HyperJuice mit 199€ und AlsterPlus 299€ (im Set mit einem 100W Ladegerät).
Die Abmessungen
Eine gewisse Portabilität ist bei einer Powerbank immer wünschenswert. Allerdings sind leider gerade High Power Powerbanks wie diese Modelle meist eher auf der größeren Seite.
Die kompakteste Powerbank hier ist das Modell von Sandberg, was natürlich auch an der etwas niedrigeren Kapazität liegt. Auf Platz 2 landet die HyperJuice auf Platz 3 die AlsterPlus und auf Platz 3 die Zendure.
Gerade Letzteres überrascht etwas, da diese subjektiv nicht übermäßig groß ist. Allerdings ist diese natürlich signifikant dicker als die anderen Modelle.
Die Kapazität
AlsterPlus, HyperJuice und Zendure werben bei Ihren Powerbanks mit 27000mAh bzw. 99,xWh. Die Sandberg Powerbank soll hingegen „nur“ 20000mAh bieten.
Die „echte“ Kapazität weicht aber bei Powerbanks immer etwas von der Herstellerangabe ab. Die Herstellerangabe bezieht sich auf die Kapazität der Akkuzellen im Inneren. Allerdings durch diverse Spannungswandlungen usw. geht etwas Energie in Form von Wärme verloren.
Ich habe alle vier Powerbanks vollgeladen und dann einmal beim jeweils maximal möglichem Tempo (100W) und einmal bei 20W(1A) entladen.
Leider musste ich die Erfahrung machen, daSs „High Power“ Powerbanks meist eine deutlich niedrigere nutzbare Kapazität haben, was sich hier auch bestätigt. Nicht ganz unerwartet bietet die Sandberg Powerbank die niedrigste Kapazität mit 51,475Wh bei 20V/1A bzw. 63,885Wh bei 20V/5A. Diese bietet auch die größte Diskrepanz zwischen den beiden Messungen.
Von den drei großen Powerbanks bietet die HyperJuice mit 74,87Wh bzw. 73,88Wh die niedrigste „echte“ Kapazität gefolgt von AlsterPlus mit 79,67Wh bzw. 77,08Wh. Die beste Kapazität bietet der Zendure SuperTank mit 79,09Wh bzw. 85,4Wh.
Wirklich 100W?
Zwar werden die Modelle von AlsterPlus, HyperJuice und Zendure mit 100W Leistung beworben, aber dies stimmt nur so halb. Keine dieser Powerbanks kann wirklich konstant 100W liefern!
Die drei Modelle drosseln sich basierend auf der verbliebenen Restladung.
Die HyperJuice Powerbank kann nur 100W von 100-80% liefern, dann wird auf 87W von 80-60% gedrosselt, dann auf 60W von 60-10% und bei den letzten 10% hat die HyperJuice nur noch 30W.
Die Modelle von AlsterPlus und Zendure drosseln auch, aber nur einmal bei 60% bzw. 50% Restkapazität und dann auch nur auf 60W. Sandbergs Powerbank hingegen bietet konstant 88W Leistung.
Diese Drosselung ist nicht aufgrund der Temperatur! Ich vermute dies hat einen anderen Grund. Eine volle Lithium Zelle hat 4,2V Spannung. Wollen wir aus dieser nun 10W Leistung holen benötigen wir einen Strom von 2,38A. Ist die Zelle fast leer hat sie nur noch eine Spannung von 3,3V (3,2V ist meist die Schlussspannung). Um bei 3,3V noch 10W Leistung zu erhalten, müssen wir den Strom auf 3A erhöhen. Skalieren wir dies nun auf 100W hoch ist es in der Tat schwieriger die 100W im fast leeren Zustand zu erhalten. Möglich ja, aber dies belastet die Akkuzellen und die Elektronik mehr.
Ich vermute daher haben die Hersteller die Drosslung eingebaut.
Ladegeschwindigkeit und brauchte ich 100W?
Kommen wir zu einer sehr wichtigen Frage, braucht Ihr überhaupt 100W Leistung auf dem USB C Ausgang? Denn die Antwort auf diese Frage wird vermutlich nein sein. Nur sehr wenige Geräte können mit den 100W überhaupt etwas anfangen. Genau genommen ist mir nur ein Notebook bekannt, das Apple MacBook Pro 16. Die meisten Notebooks die USB C zum Laden nutzen sind sehr kleine und kompakte Modelle, welche einfach keine 100W benötigen. Siehe die diversen Ultrabooks, welche sich mit 30W oder 45W bereits völlig zufriedengeben. Selbst das Dell XPS 15 7590 kann via USB C maximal 60W aufnehmen.
Zwar schadet mehr Leistung seitens der Powerbank nicht, bringt aber auch nicht mehr.
Was das Ladetempo angeht, gilt bei USB Power Delivery eine sehr einfache Faustregel, wenn es funktioniert, dann mit dem maximalen Tempo das entweder das angeschlossene Gerät aufnehmen kann oder die Quelle liefern kann.
Allerdings gibt es auch Fälle, wo es Probleme gibt. So gibt es beispielsweise zwischen der Sandberg Powerbank und dem Apple MacBook Pro 16 eine Inkompatibilität! Die drei anderen Powerbanks funktionierten tadellos in Kombination mit dem MacBook Pro 16.
Hier einfach mal ein paar Messwerte:
Wie Ihr sehen könnt, gibt es kaum einen Unterschied zwischen den Powerbanks was das Laden von Notebooks angeht, abseits des Problems mit dem MacBook Pro 16.
Temperatur
Schauen wir uns noch zum Abschluss die Temperatur unter last an.
Fazit
Welche nun die beste 100W Powerbank für EUCH ist, hängt doch von einigen Faktoren ab. So ist äußerlich die HyperJuice die schickste und wertigste Powerbank in diesem Vergleich. Auch technisch macht sie einen sehr guten Eindruck, wäre da nicht die Drosslung.
HyperJuice drosselt die USB C Ports seiner Powerbank je nach verbliebender Restladung von 100W auf bis zu 30W herunter! Für Apple MacBooks nicht der Weltuntergang, aber auch nicht das Optimum. Auch die AlsterPlus und Zendure Powerbanks drosselt sich bei ca. 50-70% verbliebender Kapazität auf 60W herunterunter, können diese 60W aber bis zum Ende liefern.
Müsste ich einen Testsieger wählen, dann wäre dies der Zendure Super Tank. Dieser bietet eine recht konstante Leistung, die höchste Kapazität und wirkt generell gut gemacht. Zudem konnte ich bei diesem keine Kompatibilitätsprobleme oder Ähnliches feststellen.
Die AlsterPlus Powerbank ist ebenfalls auf einem ähnlich guten Level, aber deutlich teurer und mir gefällt die Optik des Zendure Super Tank besser. Grundsätzlich wäre auch die Sandberg Powerbank gerade aufgrund des Preises zu empfehlen, aber bei dieser gibt es eine merkwürdige Inkompatibilität mit dem MacBook Pro 16.
Zusammengefasst:
- Zendure Super Tank <- höchste nutzbare Kapazität, schickes Design, viele Anschlüsse, lädt schnell, kann die 100W Leistung 50% der Zeit halten, fairer Preis
- AlsterPlus USB C 100W Powerbank <- wertiger Eindruck, hohe Kapazität, viele Anschlüsse, HUB Funktion, lädt sehr schnell auf, kann die 100W nur 30% der Zeit halten (dann 60W), hoher Preis
- HyperJuice 130W USB-C Battery Pack <- Schickes und sehr wertiges Design, viele Anschlüsse, halbwegs kompakt, bester Ersteindruck, nutzbare Kapazität mittelmäßig, starke Drosselung auf bis zu 30W
- Sandberg Powerbank USB-C PD 100W <- Sehr fairer Preis, „nur“ 88W Leistung, diese aber konstant, wertiges Design, mittelmäßige Kapazität
Guter Vergleich! Es gibt inzwischen die EGOWAY 27000mAh 100W, die kostet nur 100€, wäre cool wenn ihr die auch mal testen könntet.