Der niederländische Hersteller Xtorm bietet mit der Nova Pro eine auf den ersten Blick sehr spannende Powerbank an. So haben wir hier ein sehr schickes und kompaktes Modell mit 20.000 mAh Kapazität und einer Ausgangsleistung von bis zu 130 W!
Dabei haben wir ein Metallgehäuse und auch ein Display, welches Leistungswerte anzeigt! Wollen wir uns die Xtorm Nova Pro Power Bank doch einmal im Test ansehen. An dieser Stelle vielen Dank an Xtorm für das Zurverfügungstellen der Nova Pro für diesen Test.
Die Xtorm Nova Pro Power Bank im Test
Der erste Eindruck der Xtorm Nova Pro ist extrem positiv! So setzt die Powerbank auf ein Metallgehäuse, das sehr hochwertig verarbeitet ist, ohne Ecken oder Kanten. Lediglich das Front- und Endstück bestehen aus Kunststoff.
Durch die Mischung aus hoher maximaler Leistung von bis zu 130 W und dem Metallgehäuse ist die Xtorm Nova Pro natürlich etwas schwerer. So bringt die Powerbank 494 g auf die Waage. Sicherlich für ein Modell dieser Klasse nicht „extrem“ viel, aber auch nicht wenig. Mit den Abmessungen von 152 x 30,5 x 66,5 mm bin ich sehr zufrieden bei einer Powerbank dieser Klasse.
Kurzum, der erste Eindruck dieser Powerbank ist positiv, wenn nicht sogar sehr positiv!
Anschlüsse der Xtorm Nova Pro
Die Xtorm Nova Pro besitzt auf beiden Seiten Anschlüsse. So haben wir insgesamt 2x USB-C und 1x USB-A, optimal aus meiner Sicht.
- 1x USB-C – 100 W USB PD – 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/5A
- 1x USB-C – 60 W USB PD – 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/3A
- 1x USB-A – 30 W Quick Charge, AFC, FCP, SCP (20 W)
Wir haben zunächst einen mächtigen 100 W USB-C Port. Damit ist die Powerbank theoretisch leistungsstark genug auch für große Geräte wie Notebooks und Tablets. Natürlich kann die Powerbank auch problemlos für Smartphones usw. eingesetzt werden.
Neben dem 100 W Port haben wir noch einen 60 W Port nach dem USB PD-Standard und den 30 W USB-A Port. Letzterer unterstützt Quick Charge sowie AFC, FCP und SCP. Beide USB-C Ports können genutzt werden, um die Powerbank mit bis zu 60 W zu laden.
Display der Xtorm Nova Pro
Die Xtorm Nova Pro besitzt ein kleines LCD-Farbdisplay, welches dir einige erweiterte Informationen anzeigt:
- Akkustand in %
- Eingangsleistung in Watt
- Ausgangsleistung in Watt
- Verbleibende Lade- bzw. Entladedauer
Das Display sieht sehr schick aus, und die erweiterten Informationen können in vielen Situationen sehr praktisch sein, gerade dann, wenn du versuchst, irgendwelchen Problemen im Zusammenhang mit dem Laden auf die Schliche zu kommen.
Mit PPS, bis zu 3A
Die Xtorm Nova Pro unterstützt auch den optionalen PPS-Standard. PPS steht für Programmable Power Supply. Der normale USB Power Delivery Standard bietet deinem Smartphone mehrere Spannungsstufen an, meist 5V, 9V, 15V und 20V. Hier kann sich das Smartphone eine Stufe aussuchen und damit laden. PPS erlaubt es deinem Smartphone nun, innerhalb eines gewissen Bereichs, beispielsweise 3,3-16V, frei eine Spannung zu wählen. Denkt dein Smartphone, es wäre ideal, mit 6,5V zu laden, dann kann ein PPS-Ladegerät diese 6,5V liefern.
Einige Smartphones wie die Modelle der Samsung S20/S21/S22/S23/S24-Serie benötigen PPS, um das volle Ladetempo zu erreichen.
Wie groß ist nun die PPS Range?
- 3,3 – 11 V bei bis zu 3 A
- 3,3 – 21 V bei bis zu 3 A
Beide USB-C Ports haben die gleiche PPS-Range mit maximal 3,3 – 21 V bei bis zu 3 A. An sich ist es gut, dass die PPS-Range bis 21 V hoch geht, was die maximale Spannung ist, die via PPS möglich ist. Allerdings geht die Leistung selbst am 100 W Port nur bis 3 A hoch. Dies limitiert beispielsweise das Ladetempo in Kombination mit dem S24 Ultra auf +- 30 W. Für die vollen 45 W wäre eine PPS-Stufe mit bis zu 5 A nötig, welche eigentlich bei einer Powerbank dieser Klasse zu erwarten wäre.
Konstante 100 W Leistung?
Leider können sehr viele „High-End“-Powerbanks nicht konstant 100 W oder 140 W liefern. Das heißt, sie drosseln sich nach einer Weile Volllast auf eine niedrigere Leistung herunter. Oftmals liegt dies einfach an der Hitzeentwicklung. Genau genommen ist dies ein Problem der meisten Powerbanks der 100 W / 140 W Klasse. Wie steht es hier um die Xtorm Nova Pro?
Auch diese kann nicht konstant 100 W liefern. Bei mir im Test schaffte sie es bis zu einem Ladestand von ca. 30 % 100 W zu liefern, dann drosselte sie sich auf 65 W herunter. Nicht optimal, aber soweit okay für eine vergleichsweise kompakte 100 W Powerbank.
Die Kapazität der Xtorm Nova Pro
Laut Hersteller hat die Nova Pro eine Kapazität von 20.000 mAh bzw. 72 Wh. Ich messe die Kapazität von Powerbanks mithilfe einer elektronischen Last, welche mir das konstante Entladen und Mitschreiben der entladenen Energie erlaubt.
Wh | mAh | % | |
5V/1A | 55.237 | 14929 | 75% |
9V/1A | 59.107 | 15975 | 80% |
9V/3A | 59.568 | 16099 | 80% |
20V/1A | 60.437 | 16334 | 82% |
20V/3A | 60.008 | 16218 | 81% |
Im Test schwankte die Kapazität der Xtorm Nova Pro zwischen 14.929 mAh und 16.334 mAh. Dies entspricht einer Kapazität zwischen 75 % und 82 % der Herstellerangabe, was „okay“ ist.
Info: Bei Powerbanks bezieht sich die Kapazitätsangabe immer auf die Kapazität der internen Akkuzellen, jedoch ist das Entladen nicht zu 100 % effizient. Stets gibt es Verluste durch Wärme aufgrund interner Prozesse wie Spannungswandlungen. Dies trifft insbesondere auf die Nutzung von Quick Charge, USB PD und anderen Schnellladestandards zu. Eine nutzbare Kapazität von 80-90 % wird als „gut“ angesehen. Werte über 90 % sind selten, während unter 80 % als ungewöhnlich gilt. Zudem lädt auch euer Smartphone nicht zu 100 % effizient. Beispielsweise benötigt ein Smartphone mit einem 4000 mAh Akku ca. 4800 mAh, um vollständig aufgeladen zu werden. Dies variiert jedoch je nach Modell und Ladeart.
Für welche Geräte geeignet?
Dank der Ausgangsleistung von bis zu 100 W nach dem USB Power Delivery Standard ist die Xtorm Nova Pro grundsätzlich für so ziemlich alle Geräte gut geeignet, egal ob iPhone, iPad, Google Pixel, Nintendo Switch oder größere Notebooks. Dennoch würde ich die Powerbank primär für „mittelgroße“ Geräte empfehlen, also beispielsweise die diversen iPads, 13-Zoll-Notebooks usw.
Hierzu passt die Leistung der Powerbank und vor allem auch die Kapazität am besten. Dabei ist die Powerbank besonders für Apple-Geräte gut geeignet. Prinzipiell ist die Powerbank auch super für Samsung-Geräte, aber hier kann das Ladetempo auf +- 30 W limitiert sein, aufgrund der PPS-Range, die bis 3 A geht.
Ladedauer
Wenn die Xtorm Nova Pro Power Bank leer ist, wie lange dauert das Wiederaufladen? Laut Hersteller kann die Powerbank mit bis zu 60 W geladen werden.
Im Test sehen wir zwar eine kleine Spitze auf bis zu 100 W, aber generell scheint wirklich das Maximum rund 60 W zu sein. Allerdings können wir auch sehen, dass die Powerbank nur kurz mit 60 W laden kann. Sie drosselt sich beim Laden auf bis zu +- 30 W herunter, vermutlich aus Temperaturgründen.
Dennoch dauert eine vollständige Ladung mit rund 2 Stunden nicht übermäßig lang.
Fazit
Es gibt an der Xtorm Nova Pro viel zu mögen, aber auch einige Kritikpunkte. Positiv ist ganz klar das hochwertige Design und die generell hohe Ausgangsleistung. So ist die Nova Pro sogar relativ kompakt und handlich für eine Powerbank mit 100 W Ausgangsleistung. Auch das tolle Display ist ohne Frage ein Pluspunkt.
Bei der Ladedauer bin ich wieder etwas hin- und hergerissen. So braucht die Powerbank für eine 0 % auf 100 % Ladung rund 2 Stunden, was aus meiner Sicht ausreichend flott für eine Powerbank dieser Klasse ist. Allerdings konnten wir hier auch sehen, dass die Powerbank gerade beim Aufladen etwas unter Temperaturproblemen leidet. Wären diese nicht, würde die Powerbank nochmals um einiges schneller laden.
Auch beim Entladen mit konstant 100 W kann es passieren, dass sie sich auf 65 W herunterdrosselt, was allerdings bei mir vergleichsweise spät passierte, weshalb ich dies nicht als zu problematisch einstufen will.
Etwas schade ist die limitierte PPS-Range, die „nur“ bis 3 A geht, was das Ladetempo im Zusammenspiel mit Samsung-Smartphones auf +- 30 W limitiert.
Dennoch, wenn du eine schicke und kompakte Powerbank mit 100 W Ausgangsleistung suchst, ist die Xtorm Nova Pro eine gute Wahl, auch wenn der Preis mit +- 100 € etwas gehoben ist.
Der größte Makel dieser Powerbank wurde leider nicht erwähnt: Sobald beide USB-C-Ports genutzt werden, drosselt sich die Leistung dramatisch auf 15W gesamt (!) herunter, 5V 3A, also je Port 7,5W. Das ist absolut unangemessen für den viel zu hohen Preis. Nur wenn du USB-C1 + USB-A nutzt, kommt man überhaupt auf 100W + 30W. Im Prinzip ist der zweite USB-C-Port so nutzlos.
Auch 5A PPS muss man bei der Leistung und dem Preis noch erwarten dürfen. DeFacto so eigentlich nicht empfehlenswert, wenn es bedeutend günstigere gibt, die viel mehr liefern. Die Amegat 140W ist quasi diese hier in jeder Hinsicht besser und für 60-70€. Wer es kompakter möchte, holt sich eine Cuktech 15 für unter 50€.