Standby Verbraucher sind ein großes Problem und Stromfresser im Haushalt. Dies gilt auch für USB Geräte. Nicht nur USB Ladegeräte fressen Strom im Leerlauf, sondern auch angeschlossene Ladepads oder einfach Powerbanks oder Smartphones die noch am Netz hängen fressen unnötig Energie.
Das Xlayer 65W Power Saver setzt hier auf eine kleine Besonderheit, die ich so noch nie gesehen habe. Im USB C Power Delivery Ladegerät ist ein Ausschalter verbaut. Nichts Besonderes oder “Smartes”, einfach ein Ausschalter, so dass du das Ladegerät ohne es aus dem Strom zu ziehen abschalten kannst.
Einfach, aber effektiv! Aber auch abseits des Schalters ist das Ladegerät recht fähig. So haben wir zwei Ports, ein USB C Power Delivery Port mit 65W und einen USB A Port mit 18W Quick Charge.
Wollen wir uns einmal im Test ansehen, ob das Konzept von Xlayer aufgeht!
Ein USB Ladegerät mit Abschalter im Test
Auf den ersten Blick ist das Xlayer 65W Power Saver Ladegerät ein recht klassisches USB Wandladegerät. Dieses wird direkt in die Steckdose gesteckt und ist mit 58 x 59 x 29 mm (ohne Stecker) durchschnittlich groß für ein 65W USB-C Ladegerät. Auch das Gewicht ist mit 123g nicht außergewöhnlich.
Beim Gehäuse setzt Xlayer auf einen weißen Kunststoff. An sich wirkt das Gehäuse gut gemacht, lediglich ist der weiße Farbton des eigentlichen Gehäuses und des „Steckerteils“ nicht identisch.
Abseits dieses Schönheitsfehlers macht das Ladegerät aber einen guten ersten Eindruck.
Der Ein/Ausschalter
Die Besonderheit am Xlayer 65W Power Saver ist der Einschalter auf der Oberseite. Bei diesem handelt es sich um eine “Physische” Taste, die in das Ladegerät gedrückt werden muss.
Dies ist kein Taster! Dies ist wichtig, denn es sieht so aus, als würde die Taste intern den Stromfluss komplett unterbrechen. Ein Taster würde wieder gesonderte Elektronik benötigen, welche wieder Strom benötigt.
Schaltest du das Ladegerät aus, dann sinkt der Standby Verbrauch von ca. 0,26W auf 0W.
Die Anschlüsse
Auf der Front des Ladegerätes finden wir einen USB C und einen USB A Port.
- USB C – Power Delivery 65W – 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/3,25A
- USB A – 60W – 5V/4,5A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/3A
Der USB C Port unterstützt mit Power Delivery den gängigen Schnellladestandard, welcher von Apple, Samsung, Google usw. genutzt wird. Dies auch mit bis zu 65W, was ihn sogar für größere Geräte wie Notebooks interessant macht.
Der USB A Port ist etwas mysteriöser, denn dieser soll satte 60W liefern können, aber nach welchen Standards? Xlayer wirbt mit Quick Charge. Folgende Standards konnte ich nachweisen:
- BC 1.2
- Apple 2,4A
- AFC 5-12V
- Huawei FCP 5-12V
- SCP 3,3-5,5V/4,4A 22W
- Quick Charge 3.0
Damit unterstützt der USB A Port eine Vielzahl an Ladestandards, auch exotischere Standards wie SCP (Huawei Super Charge 22,5W).
Nutzt du beide Ports gleichzeitig, dann wird der USB C Port auf 45W gedrosselt und der USB A Port auf 18W.
USB C Port sehr straff!
Kleine Anmerkung an dieser Stelle, der USB-C Port des Xlayer 65W Power Saver ist sehr straff! Alle Kabel die ich hatte passten, aber dies war dennoch auffällig,
Mit PPS
Erfreulicherweise unterstützt das Xlayer 65W Power Saver den PPS Standard
3,3-21V bei 3A
Dies ist für ein Ladegerät dieser Leistungsklasse eine perfekte PPS Range.
PPS steht für Programmable Power Supply. Das normale USB Power Delivery bietet deinem Smartphone mehrere Spannungsstufen an, meist 5V, 9V, 15V und 20V. Hier kann sich dieses eine Stufe aussuchen und damit laden. PPS erlaubt es nun deinem Smartphone innerhalb eines gewissen Bereichs, beispielsweise 3,3-16V, frei eine Spannung zu wählen. Denkt dein Smartphone es wäre gerade ideal mit 6,5V zu laden, dann kann ein PPS Ladegerät diesem 6,5V liefern.
Einige Smartphones wie die Modelle der Samsung S20/S21/SS Serie benötigen PPS um das volle Ladetempo zu erreichen, siehe hier Laden des SS2 Ultra. Ein S21 Ultra kann an einem normalen USB PD Ladegerät mit maximal 14W laden, an einem PPS Ladegerät mit 25W. Unterstützt Dein Smartphone kein PPS, dann ignoriert es einfach diese Funktion und behandelt das Ladegerät wie ein normales USB PD Ladegerät.
Belastungstest
Das Xlayer 65W Power Saver hat 6 Stunden lang meinen Belastungstest ohne Probleme überstanden.
Erstaunlicherweise hat sich das Ladegerät vergleichsweise wenig selbst unter Volllast erwärmt. Ich konnte hier maximal +- 7X Grad messen, was für ein USB PD Ladegerät nicht zu viel ist.
Spannungsstabilität
Schauen wir uns einmal der Vollständigkeit halber die Spannungsstabilität des USB C Ports unter Last an.
Leider ist der USB C Port eher mäßig gut geregelt. Es ist klar sichtbar, dass die Spannung unter Last etwas einbricht. Allerdings bleibt alles innerhalb der Grenzwerte und in der Praxis wird dies keinen negativen Einfluss haben.
Ladetempo
Zu erwartendes Ladetempo | |
Apple iPads | +++ |
Apple iPhones | +++ |
Apple MacBooks | ++ |
Google Pixel | +++ |
Huawei Smartphones | + |
OnePlus Smartphones | + |
Realme Smartphones | + |
Samsung Galaxy Smartphones („S“ Serie) | ++ |
Windows Notebooks (Dell XPS, ASUS usw.) | ++ |
- +++ = „perfekt“ maximal mögliches Ladetempo zu erwarten
- ++ = sehr hohes Ladetempo zu erwarten
- + = flottes Ladetempo zu erwarten
- 0 = „Standard“ Ladetempo zu erwarten
- – = Langsames Ladetempo zu erwarten
- — = nicht kompatibel oder nur sehr eingeschränkt geeignet
Das Xlayer 65W Power Saver ist dank der Unterstützung des Power Delivery Standards ideal für das iPhone (ab dem iPhone x) und die iPads. 65W ist auch genug für viele Notebooks, wie die MacBooks oder auch viele Windows Notebooks.
Dank des PPS Supports ist das Ladegerät auch gut für die Samsung S20/S21/S22 Serie geeignet. Lediglich die Ultra Modelle werden eventuell nicht mit dem vollen Tempo geladen.
Effizienz
Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf die Effizienz des Xlayer 65W Power Saver. Mit einer schlechten Effizienz würde es uns ja schließlich auch nicht viel Energie sparen.
Sehr schön! Eine Effizienz von 87,6% bis 91,8% ist hervorragend. Dies ist eins der effizientesten Ladegeräte der 60W Klasse das ich bisher vor mir hatte.
Gerade die sehr hohe Effizienz auch bei niedriger Last ist erfreulich und sticht positiv hervor.
Fazit
Brauchen wir einen Abschalter bei einem USB Ladegerät? Ist es nicht genauso einfach, das Ladegerät aus der Wand zu ziehen? Über solche Dinge können wir natürlich streiten.
Ich finde den Ansatz mit dem Ein/Ausschalter eigentlich sehr spannend. Dies wirkt noch etwas eleganter als ein andauerndes Ein/Ausstecken. Dabei reduziert der Schalter den Standby Strom auch wirklich auf 0W. Dies ist kein Taster der einfach nur irgendwelche Elektronik steuert, sondern ein richtiger Schalter.
Sicherlich kombiniert mit einem Timer wäre die Funktion auch spannend gewesen, aber ein Timer benötigt auch wieder Energie.
Aber wie sieht es abseits des Schalters aus? Das Xlayer 65W Power Saver ist ein gutes Ladegerät.
Der 65W USB C Port funktioniert absolut wie beworben und unterstützt auch PPS mit einer guten Range.
Der zusätzliche USB A Port ist praktisch. Nutzt Du beide Ports gleichzeitig haben wir zwar eine Drosselung auf 45+18W, aber das geht in der Regel in Ordnung.
Passend zu dem “Power Saver” im Namen verfügt das Ladegerät über eine sehr gute Effizienz! Dies ist eines der effizientesten Ladegeräte seiner Klasse, selbst bei niedriger Last.
Kurzum, gerade wenn du auf eine hohe Effizienz und das Energiesparen wertlegst ist dies ein klasse Ladegerät.
Und schlagartig hat die Marke Xlayer in meinen Augen erheblich gewonnen! 🙂
Nur eine Kleinigkeit (Schalter) aber man merkt das der Hersteller mitdenkt – dann vielleicht auch in anderen Bereichen?
Es geht ums Prinzip.
Klar kann man das Netzteil mehr oder weniger einfach abziehen bei Nichtbenutzung, allerdings lässt sich das Teil (getreu Murpheys Gesetz) dann später evtl. nicht mehr wiederfinden wenn man es braucht. Kann natürlich auch an mir liegen 🙂
Wenn der Schalter mal ausfällt ist das ganze Ladeteil dahin?
Falls er um aus Zustand ausfallen würde ja
Wie oft ist schon mal ein mechanischer Schalter ausgefallen? Könnte mich nicht erinnern…
Aber ja, ist ein zusätzliches Bauteil, stimmt schon.
Dafür sind mir ein weitere Vorteile eingefallen: es soll schon mal (selten) die im eingesteckten Zustand daueraktive Elektronik schadhaft geworden und unter Hitzeentwicklung abgeraucht sein.
Der Lebensdauer ist jedenfalls Dauer-Standby nicht zuträglich. Ob das einen signifikanten Unterschied in der Praxis macht? Keine Ahnung.