Tesoro ist ein erfahrener Hersteller im Bereich von Gaming Chairs. Diese haben sich bei Ihrem Line-up immer auf eine gute Preis/Leistung konzentriert. So ist der Zone X aus meiner Sicht weiterhin ein absoluter Geheimtipp, wenn es um viel Leistung zum guten Preis geht.
Nun hat Tesoro mit seinem Alphaeon S3 einen weiteren Gaming Chair auf den Markt gebracht, welcher vor allem mit einer ausziehbaren Sitzfläche punkten soll. Dies ist nach meinem Wissen aktuell einzigartig bei einem Gaming Chair.
Wollen wir uns also einmal den Tesoro Alphaeon S3 näher im Test ansehen! An dieser Stelle vielen Dank an Tesoro für das Zurverfügungstellen des Alphaeon S3 für diesen Test.
Aufbau
Gaming Chairs ähneln sich beim Aufbau alle recht stark und sind meist unkompliziert. Der Alphaeon S3 ist bisher der einfachste Gaming Chair den ich bisher im Test hatte, was den Aufbau angeht.
Alle Spaltmaße passen, die Schrauben gingen problemlos in die vorgesehen Löscher, es gibt nur zwei Typen Schrauben und die Armlehnen sind schon vorinstalliert.
Ganz grob zusammengefasst läuft der Aufbau wie folgt ab:
- Ihr steckt die Rollen und die Gasdruckfeder an das Fußkreuz.
- Verschraubt die Halterung mithilfe von vier Schrauben am Sitzpolster.
- Verschraubt die Rückenlehne mit dem Sitzpolster (ebenfalls vier Schrauben).
- Setzt das Sitzpolster inklusive der Rückenlehne auf die Gasdruckfeder.
- Setzt die seitlichen Abdeckungen auf.
Der ganze Aufbau geht alleine absolut problemlos, wird aber durch einen Akkuschrauber etwas beschleunigt. Im Lieferumfang liegt allerdings auch bereits passendes Werkzeug, sofern Ihr keinen Akkuschrauber habt.
Design des Alphaeon S3
Der Tesoro Alphaeon S3 ist ein ganz klassischer Gaming Chair im „Racing Chair“ Design. Dabei setzt Tesoro auf schwarzes Kunstleder in Kombination mit farblichen Akzenten, in meinem Fall gelb/gold.
Der Stuhl ist durchaus etwas auffälliger gestaltet, aber auch nicht „over the top“ auffällig. Dieser passt dennoch sicherlich weniger in das Büro eines Managers, in einem Gaming Zimmer findet dieser aber problemlos Platz.
Sowohl die Sitzfläche wie auch die Rückenlehne verfügen über ein weitestgehend glattes Kunstleder, welches nicht wie bei einigen konkurrierenden Modellen perforiert ist. Es sind lediglich ein paar Muster eingestickt, was dabei hilft ein „kleben“ dieser Flächen an der Haut zu vermeiden.
Im oberen Teil der Rückenlehne ist eine Art Aussparung eingelassen. Bei Racing Sitzen wird dies gemacht um Gewicht zu sparen, hier ist dies einfach ein Design Element. In der Praxis bringt dies zugegeben weder Vor- noch Nachteile.
Mit im Lieferumfang des Alphaeon S3 ist sowohl ein optionales Kopfpolster, wie auch ein Polster für die untere Rückenpartie.
Maße und Verstellbarkeit
Der Alphaeon S3 besitzt wie jeder gute Schreibtischstuhl eine verstellbare Rückenlehne, wie auch eine Höhenverstellung.
Laut Hersteller lässt sich dabei die Sitzhöhe zwischen 372 und 452mm verstellen, womit dieser den gängigen Standard abdeckt.
Die Sitzfläche misst 58 cm in der Breite und 58 bis 63 cm in der Tiefe. Ja die Sitzfläche des S3 ist ein Stück weit ausziehbar, was Besitzern von langen Beinen zugutekommen sollte. Dies ist nach meinem Wissen aktuell ein recht einmaliges Feature in einem Gaming-Chair.
Die Rückenlehne besitzt eine Höhe von 80cm und lässt sich um bis zu 150 Grad neigen.
Bei den Armlehnen handelt es sich um so genannte 3D Armlehnen. Ihr könnt diese also in der Höhe, Winkel und Tiefe verstellen.
Massivität und Verarbeitung
Ich denke es ist ein offenes Geheimnis das die meisten Gaming-Chairs sehr ähnlich gebaut sind oder sogar aus der gleichen Fabrik kommen.
Daher ist auch der Aufbau des S3 nichts Neues. Wo es allerdings immer Unterschiede gibt, ist bei der Materialwahl, der Verarbeitung um Details und nicht zuletzt bei der Massivität.
Die Verarbeitung des Alphaeon S3 ist top! Anders kann ich dies nicht sagen. Angefangen bei den Schweißnähten über den Schnitt des Kunstleders, mein Exemplar war absolut sauber gearbeitet.
Was die Massivität angeht würde ich sagen der S3 ist „mittel“ Stark gearbeitet. Das Material wirkt ausreichend dick, aber es gibt beispielsweise keine Verstärkungen im Fußkreuz und auch die Armlehnen sind nicht gesondert verstärkt.
Dies ist an sich kein Weltuntergang, das wird alles halten, aber Tesoro hat auch nicht „übertrieben“ was die Massivität angeht.
Laut Hersteller ist der Stuhl für bis zu 130KG. Dieser wird problemlos 130KG aushalten, langfristig würde ich diesen aber eher in die 100KG Klasse einordnen.
Das Sitzgefühl
Wie sitzt es sich auf dem Alphaeon S3? Grundsätzlich würde ich den Stuhl zunächst als mittelhart einstufen. Dieser ist relativ straff und „hart“ gebaut, verfügt aber über eine recht fluffige Polsterung. Dies resultiert in einer mittleren Härte.
Die Wahrnehmung hier kann natürlich etwas schwanken. Zweit „Testsitzer“ bezeichneten den Alphaeon S3 tendenziell eher als etwas härter aber, ich zitiere, „nicht unsympathisch“.
Dem würde ich mich auch anschließen. So wirkt der S3 grundsätzlich deutlich weicher als z.B. ein Noblechairs EPIC, aber nicht ganz so weich wie ein AKRacing Onyx.
Die generelle Sitzform würde ich als aufmerksam einstufen. Ihr sitzt auf dem S3 nicht wie auf einem Sessel. Dies liegt vor allem an der Rückenlehne, welche im oberen Bereich recht stark gepolstert ist. Zwar ist der seitliche Halt beim S3 etwas geringer als bei vielen Konkurrenten, aber das ist gerade für etwas breitere Nutzer kein Nachteil! Die Ergonomie des Stuhls würde ich als durchschnittlich einstufen.
Wobei dies natürlich auch etwas relativ ist. Gaming-Chairs sind alle aus Sicht der Ergonomie eher mäßig. So könnte der S3 auch den unteren Rücken etwas besser unterstützen.
Am ehesten würde ich den S3 mit einem etwas weicheren Noblechairs EPIC vergleichen. Aber ein Noblechairs ICON ist was den Sitzkomfort und der „Bequemlichkeit“ angeht, aus meiner Sicht, weiterhin unübertroffen.
Wenn es aber um ein konzentriertes Sitzen geht, ist der Tesoro Alphaeon S3 dem ICON vielleicht sogar vorzuziehen, aber dies ist Geschmackssache.
Loben möchte ich das Sitzkissen! Dieses ist aus meiner Sicht Tesoro perfekt gelungen. Die Polsterung und die Form ist einfach nur angenehm. Auch die Möglichkeit das Sitzpolster etwas auszuziehen verbessert den Komfort, gerade wenn Ihr etwas größer seid, deutlich!
Zu den Armlehnen habe ich nicht viel zu sagen. Diese „passen“ für mich ganz gut. Vielleicht könnten Sie für kleinere Nutzer oder Nutzerinnen etwas näher beieinander sein, für jemanden in der 1,85m Klasse passt aber alles.
Fazit
Ein Gaming-Chair ist etwas sehr Individuelles! Daher ist es nicht ganz einfach ein allgemein gültiges Fazit zu ziehen.
Generell halte ich den Tesoro Alphaeon S3 für eine sehr preis/leistungsstarke Option im Markt für Gaming Chairs. Dieser verfügt über ein sehr schickes Design und hochwertige Verarbeitung.
Die Massivität und Stabilität würde ich als „Mittel“ einstufen. So ist der Stuhl stabil gebaut, aber auch nicht „übertrieben“ massiv. Laut Tesoro ist dieser bis zu 130Kg geeignet. Ich halte diese Angabe für realistisch.
Was den Sitzkomfort angeht ist der S3 gut! Ich würde den Stuhl als mittelhart einstufen. Dieser ist angenehm gepolstert, aber die Basis wirkt tendenziell etwas härter. Dabei gibt Euch der Alphaeon S3 sehr viel Platz! Viele Gaming-Chairs sind sehr schmal geformt, mit sehr aggressiven Flügeln usw. Dies ist hier nicht der Fall. Im Gegenzug gibt Euch der S3 aber auch nicht so viel Halt. Dies ist am Ende Geschmackssache.
Für den Preis von knapp unter 300€ ist der Tesoro Alphaeon S3 ein Top Gaming-Chair und ich wüsste spontan kein Modell das einfach in allen Belangen besser ist und nicht mehr kostet.