EarFun gehört zu den spannendsten Herstellern von günstigen Audio-Produkten auf der Amazon Plattform. Gerade die Bluetooth Lautsprecher von EarFun sind klasse! Allerdings in diesem Test soll es um die neuen EarFun Air gehen, true Wireless Ohrhörer.
Die EarFun Air sollen zu einem Preis von 60€ dank eines überlegenen HiFi Klangs, einer langen Akkulaufzeit, der Möglichkeit des kabellosen Ladens und noch vielem mehr überzeugen. Intern wirbt EarFun sogar damit besser zu sein als die Apple AirPod 2.
Liest sich doch durchaus spannend, aber wie sieht es in der Praxis aus? Können hier die EarFun Air auch überzeugen? Finden wir es im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an EarFun für das Zurverfügungstellen der Air für diesen Test!
Die EarFun Air im Test
Die EarFun Air werden wie üblich in einer kleinen Ladebox geliefert, in welcher Ihr diese auch bei einer Nichtnutzung verstaut.
Generell würde ich die Ladebox als klein bis mittelgroß einstufen. Äußerlich setzt EarFun auf einen matten Kunststoff, welche überdurchschnittlich resistent gegenüber Fingerabdrücken ist. Die Verarbeitungsqualität würde ich ebenso als leicht überdurchschnittlich für diese Preisklasse einstufen. So sitzt der Deckel straff und der Klappmechanismus wirkt solide.
In der Ladebox ist ein erfreulich großer Akku verbaut, der die Ohrhörer rund 4x unterwegs wiederaufladen kann. Danach muss die Ladebox selbst ans Netz, wahlweise über den USB C Port auf der Unterseite oder über ein kabelloses Ladepad. Ja die EarFun Air lassen sich auf einem handelsüblichen QI Ladepad laden!
Die Ohrhörer selbst sollen mit einer Ladung 7 Stunden durchhalten. Diesen Wert halte ich zumindest bei der Musikwiedergabe für etwas hoch angesetzt. Rechnet hier eher mit 5-6 Stunden, was aber immer noch ein guter Wert ist.
Die EarFun Air selbst setzen auf das bekannte Steg-Design. Dabei ragt ein Steg an den Ohrhörern herunter, welcher bis auf die Höhe Eurer Ohrläppchen hängt. In diesem Steg ist diverse Elektronik verstaut. Die grundsätzliche Form wurde durch die Apple AirPods bekannt, allerdings sind die EarFun Air kein einfacher Klon der Apple Ohrhörer.
Die EarFun Air sind etwas kantiger geformt und setzen auch auf einen Silikon-Ohraufsatz. Das Gehäuse der Ohrhörer ist dabei generell ähnlich wie die Ladebox aus einem einfachen Kunststoff gefertigt. Allerdings die Rückseite setzt auf einen Hochglanz-Kunststoff.
In dieser Rückseite ist auch eine Touch-Oberfläche versteckt. Mit dieser könnt Ihr Anrufe annehmen, Musik pausieren/fortsetzen usw. Das Ein/Ausschalten geschieht automatisch wenn Ihr die Ohrhörer in die Ladebox einlegt bzw. herausnehmt.
Tragekomfort
Zwar sind die EarFun Air auf den ersten Blick nicht übermäßig ergonomisch geformt, aber dennoch würde ich den Tragekomfort mit einer 2+ bewerten. Die Ohrhörer sitzen sehr angenehm in den Ohren und drücken nicht.
Auch der Halt ist soweit okay, auch wenn es für den Sport bessere Modelle gibt.
Klang
Kommen wir zum spannendsten Punkt, dem Klang. Starten wir hier wie üblich bei den Höhen.
Die Höhen der EarFun Air sind an sich recht neutral. Diese sind gut abgerundet und Zischlaute sind angenehm weich. Dabei wirken die Höhen aber auch nicht matt oder träge. Nein die EarFun Air produzieren nicht die „brillantesten“ oder aufregendsten Höhen, aber diese sind auch beim besten willen nicht schlecht. Etwas auffällig ist leidglich eine kleine „Spitze“ bei den obersten Höhen. Hierdurch können einzelne Elemente wie Snare Drums usw. eine doch etwas unerwartete Schärfe haben, obwohl die Höhen generell recht neutral sind.
Die Mitten würde ich als neutral bis leicht angehoben deklarieren. Die oberen Mitten sind ähnlich wie die Höhen unauffällig natürlich. Die unteren Mitten hingegen sind leicht angehoben. Je nach Song kann dies dem Klang deutlich mehr Fülle geben. Auch viele etwas wärmere Stimmen klingen schön voll. In dem ein oder anderen Song können die EarFun Air aber auch etwas bauchiger klingen.
Für viele das Wichtigste ist aber der Bass. Generell ist der Bass der Ohrhörer ein Stück weit angehoben mit einem guten Tiefgang. Der Bass bei den EarFun Air wirkt aber etwas weicher und weniger aggressiv als bei vielen Konkurrenten. Dies liegt an den recht starken Mitten. EarFun verfolgt also nicht die Badewannen-Klangsignatur, bei der Höhen und Bässe besonders stark angehoben werden. Die EarFun Air klingen eher recht erwachsen und ausbalanciert, nur mit einem Schuss mehr Bass.
Dies wird auch von der Frequenzmessung bestätigt.
Erklärung: Bei einer komplett geraden Linie würden die Ohrhörer Audiosignale 1 zu 1 wiedergeben, ohne diese zu färben oder zu „verfälschen“. Dies ist aber nur bei Studio/Referenz Kopfhörern üblich. Ihr könnt das Diagramm grob in drei Bereiche unterteilen, Links = Tiefen/Bass, Mitte = Mitten und Rechts = Höhen. Ist ein Teil höher als ein anderer Teil ist dieser Frequenzbereich klanglich mehr betont als ein anderer. Ist beispielsweise die Frequenzkurve Links sehr hoch bedeutet dies einen Bass-Boost. Es ist zwar nicht möglich den Klang nur auf die Frequenzkurve herunter zu brechen, aber diese liefert schon neutrale Informationen zum Klang.
Fazit
EarFun hat bei den Air viel richtig gemacht. Die Verarbeitung stimmt, der Tragekomfort ist völlig okay und die Akkulaufzeit ist sehr gut. Dicke Bonuspunkte gibt es für die Möglichkeit des kabellosen Ladens.
Das Wichtigste ist aber natürlich der Klang. Zwar haben die EarFun Air einen durchaus angehobenen Bass, aber generell würde ich den Klang als recht erwachsen und entspannt deklarieren. Die EarFun Air präsentieren sich deutlich weniger effekthascherisch als viele Konkurrenten in dieser Preisklasse. Im Gegenzug gibt es aber auch Ohrhörer die „aufregender“ klingen als die EarFun Air.
Hier kommt es etwas auf Euren Geschmack an. Sucht Ihr erwachsener klingende Ohrhörer mit einer generell wertigen Klangsignatur? Dann kann ich Euch die EarFun Air mit gutem Gewissen empfehlen. Sucht Ihr Ohrhörer die komplett „auf den Putz hauen“ gibt es aber auch noch bessere für Euch.
Kannst du – oder hast du – mal testen, ob die länger als 5-10 Minuten als Freisprechdevices an einem Windows 10 mit Teams funktionieren?