Anker hat mit dem 735 Charger “GaNPrime” ein kompaktes 65W USB C Ladegerät auf den Markt gebracht, das über satte drei USB-Ports verfügt.
Wir haben 2x USB C und einen 1x USB A. Dabei bietet das Ladegerät mit 65W ordentlich Leistung, trotz eines kompakten Formfaktors. Letzterer soll dank der von Anker GaNPrime Technologie möglich sein.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Hält der Anker 735 Charger was der Hersteller verspricht? Finden wir dies im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Anker für das Zurverfügungstellen des 735 Charger für diesen Test
Der Anker 735 Charger (GaNPrime 65W) im Test
Mit 66 x 38 x 29 mm (ohne den Stecker) ist der Anker 735 Charger relativ kompakt für ein Modell mit 65W und drei USB-Ports. Vergleichbare Ladegeräte von Baseus usw. sind schon ein Stück größer.
Allerdings ist der Anker 735 Charger auch nicht “winzig”. Gerade wenn dir ein oder zwei USB-Ports reichen, dann kannst du durchaus Ladegeräte finden, die noch etwas kompakter sind, dies sogar in Ankers eigenem Lineup.
Dennoch ist mir aktuell kein 100% vergleichbares Modell bekannt das kleiner und kompakter ist.
Das Gewicht ist mit 141g gehoben. Das Ladegerät fühlt sich schwerer an als man denkt. Allerdings kann ich dies auch nicht zu laut bemängeln, denn bei einem Ladegerät kann dies auch ein Zeichen von Qualität sein.
Und der Anker 735 Charger fühlt sich qualitativ sehr hochwertig an! Das Gehäuse ist 1a verarbeitet und strahlt eine große Wertigkeit aus.
Die Anschlüsse
Auf der Front des Anker 735 Chargers finden sich 2x USB C und 1x USB A Ports.
- USB A – Quick Charge 3.0 18W und Huawei Super Charge 22,5W – 4,5V/5A, 5V/3A, 9V/2A, 12V/1,5A
- USB C – USB Power Delivery 65W – 5V/3A, 9V/3A, 15V/3A, 20V/3,25A
Der USB A Port unterstützt neben dem normalen Laden auch Quick Charge 3.0 und Huawei Super Charge mit bis zu 22,5W. Ich glaube dies ist damit das erste Anker Ladegerät, das diesen Standard unterstützt.
Die beiden USB C Ports unterstützten hingegen den offenen USB Power Delivery Ladestandard, welcher auch von Apple, Google, Samsung usw. Unterstützt wird. Damit eignet sich das Ladegerät für alle möglichen Geräte, vom iPhone über das Steam Deck bis zum Dell XPS Notebook ist dieses universell einsetzbar.
Die Leistung von 65W pro Port sind aber nur abrufbar, wenn du nur einen Port belastest. Nutzt du beide USB C Ports werden diese auf jeweils maximal 32W gedrosselt (20V/1,6A).
Nutzt du auch noch den USB A Port, dann wird USB C 2 und der USB A auf jeweils 12W gedrosselt und Port 1 bleibt bei 32W.
PPS wird unterstützt!
Erfreulicherweise unterstützt der Anker 735 Charger auch den PPS Standard.
Dieses bietet hier eine Range von 3,3-11V bei 5A. interessant! Normalerweise wäre hier eine PPS Range von 3,3-21V bei 3A zu erwarten.
Anker hat allerdings die Range auf 11V limitiert, dafür aber den maximalen Strom auf 5A hochgesetzt.
Was bedeutet dies in der Praxis? Aktuell ist PPS primär für die Smartphones der Samsung Galaxy S20/S21 und S22 Serie relevant. Diese benötigen aber eh nicht mehr als 11V, können aber von den 5A profitieren.
Von daher hat Anker hier einen guten Job gemacht und ich halte die Range von 3,3-11V/5A für gut gewählt.
PPS steht für Programmable Power Supply. Das normale USB Power Delivery bietet deinem Smartphone mehrere Spannungsstufen an, meist 5V, 9V, 15V und 20V. Hier kann sich dieses eine Stufe aussuchen und damit laden. PPS erlaubt es nun deinem Smartphone innerhalb eines gewissen Bereichs, beispielsweise 3,3-16V, frei eine Spannung zu wählen. Denkt dein Smartphone es wäre gerade ideal mit 6,5V zu laden, dann kann ein PPS-Ladegerät diesem 6,5V liefern.
Einige Smartphones wie die Modelle der Samsung S20/S21/SS Serie benötigen PPS um das volle Ladetempo zu erreichen, siehe hier Laden des SS2 Ultra. Ein S21 Ultra kann an einem normalen USB PD Ladegerät mit maximal 14W laden, an einem PPS-Ladegerät mit 25W. Unterstützt Dein Smartphone kein PPS, dann ignoriert es einfach diese Funktion und behandelt das Ladegerät wie ein normales USB PD Ladegerät.
Welche Ladestandards werden unterstützt?
Werfen wir doch einmal einen etwas detaillierten Blick auf die Ladestandards, die das Anker 735 unterstützt:
USB A | USB C |
BC 1.2 | BC 1.2 |
Appel 2,4A | Appel 2,4A |
Samsung AFC 5-12V | Samsung AFC 5-12V |
Huawei FCP 5-12V | Huawei FCP 5-12V |
SCP 3,3-12V 4A | SCP 3,3-12V 4A |
QC3.0 | QC3.0 |
PPS | |
USB PD 3.0 |
Interessant ist hier vor allem der Huawei FCP und SCP Support, sowohl via USB A wie auch via USB C. Dies erlaubt das Schnellladen von Huawei Smartphones (bis zu 22,5W), was sonst nicht mit Anker Ladegeräten möglich war.
Belastungstest
Wie üblich habe ich das Anker 735 ca. 6 Stunden mit 100% Last belastet. Wie auch von Anker zu erwarten war hielt das Ladegerät diese Last problemlos aus.
Trotz meiner Raumtemperatur von 25-26 Grad erwärmte sich das Ladegerät auch nicht übermäßig. Dieses blieb äußerlich unter 60 Grad, was fast schon kühl ist! 60 Grad ist natürlich nicht wenig, aber für ein Ladegerät alles andere als kritisch.
Die Spannungsstabilität
Die Spannungsstabilität ist bei USB C Ladegeräten in der Regel nicht ganz so extrem wichtig. Dennoch ist natürlich ein Bleiben innerhalb der Grenzwerte sehr wichtig und eine stabile Spannung ist Indiz für eine gute Elektronik.
Erfreulicherweise gibt es hier keine negativen Überraschungen. Die Spannungen bei 5V, 9V und 20V sehen soweit gut aus und sind auch schön stabil. Bei der 20V Stufe ist die Spannung vielleicht etwas niedrig, aber auch nicht problematisch niedrig. Es ist hier kein Leistungsverlust zu erwarten.
Ladeleistung
Ich habe den Anker 735 Charger (GaNPrime 65W) am Apple iPhone 13 Pro Max, Google Pixel 6 Pro, Apple MacBook Pro 13 M1 und Dell XPS 13 9380 ausprobiert.
An allen Geräten hat das Ladegerät erwartungsgemäß tadellos funktioniert, dies auch mit dem vollen Tempo. Der Anker 735 Charger eignet sich dabei wunderbar für die Apple iPhones, iPads und die Samsung Galaxy Smartphones.
Zu erwartendes Ladetempo | |
Apple iPads | +++ |
Apple iPhones | +++ |
Apple MacBooks | ++ |
Google Pixel | +++ |
Huawei Smartphones | ++ |
OnePlus Smartphones | + |
Realme Smartphones | + |
Samsung Galaxy Smartphones („S“ Serie) | +++ |
Windows Notebooks (Dell XPS, ASUS usw.) | ++ |
+++ = „perfekt“ maximal mögliches Ladetempo zu erwarten
++ = sehr hohes Ladetempo zu erwarten
+ = flottes Ladetempo zu erwarten
0 = „Standard“ Ladetempo zu erwarten
– = Langsames Ladetempo zu erwarten
— = nicht kompatibel oder nur sehr eingeschränkt geeignet
Das Anker 735 wäre auch in der Lage das Samsung Galaxy S22 Ultra mit dem vollen Tempo zu laden. Zudem ist dieses fähig kleinere 13 Zoll Notebooks, wie das XPS 13 oder MacBook Pro 13 mit dem vollen Tempo zu laden.
Dank Huawei FCP und vor allem SCP kann das Anker 735 auch Huawei Smartphones “schneller” laden.
Die Effizienz
Schauen wir uns zum Abschluss noch die Effizienz an.
Die Effizienz des Anker 735 schwankt zwischen 78,2% bei sehr niedriger Last und 91,9% bei Volllast. Allerdings bereits bei 5V/2A überschreiten wir die 80% Marke deutlich. Damit würde ich die Effizienz des Ladegerätes als gut einstufen, wenn nicht sogar als sehr gut.
Dies bestätigt sich auch im Vergleich mit anderen ähnlichen Ladegeräten.
Gerade bei mittlerer und höherer Last zeigt sich das Anker 735 sehr stark!
Fazit
Du suchst ein kompaktes 3 Port USB Ladegerät mit allen aktuellen Standards und Features? Dann bist du beim Anker 735 Charger an der richtigen Adresse!
Wir haben hier ein 65W Ladegerät mit USB Power Delivery und PPS. Damit eignet sich dieses wunderbar für die aktuellen iPhones, Samsung Galaxy S Modelle oder sogar Notebooks, wie das 13 Zoll MacBook Pro oder die Dell XPS Modelle.
Dabei ist das Anker 735 recht kompakt, aber gut gebaut! Es ist zwar kein winziges Ladegerät, aber für 3 Ports und 65W auch nicht zu groß.
Pluspunkte gibt es für die gute Effizienz, 91,9% in der Spitze, die überschaubare Hitzeentwicklung und die Unterstützung von SCP und PPS.
Das einzige, was ich kritisieren bzw. zu bedenken geben muss, ist die Drosselung der USB-Ports. Du kannst einen USB C Port mit bis zu 65W belaste, nutzt du aber mehre Ports gleichzeitig, dann werden diese deutlich gedrosselt. Zwei iPhones bei vollem Tempo laden ist kein Problem. Ein iPhone + ein iPad geht auch noch, aber iPhone und Notebook wird schon deutlich langsamer bzw. Ist nicht möglich. Bedenke dies beim Kauf!
Dennoch bleibt das Anker 735 (GaNPrime 65W) ein super Ladegerät und dieses konnte im Test überzeugen.
- Link zum Hersteller /// bei Amazon /// bei Idealo
- 2x USB C + 1x USB A
- USB C Ports mit bis zu 65W
- PPS-Support (3,3-11V/5A)
- Gute Effizienz von bis zu 91,9%
- Überschaubare Hitzeentwicklung
- Gute Spannungsstabilität
- Deutliche Drosselung der USB-Ports bei gleichzeitiger Nutzung mehrerer Ports
Hallo Michael,
Passiert die Drosselung der USB-Ports unabhängig von welchen Geräten angeschlossen sind?
Zum Beispiel hätte ich von diesem Produkt erwartet, bei dem Szenario iPhone + Laptop an beiden USB-C, dass der iPhone eigentlich weniger als 32W braucht, und deswegen mehr Raum für den Laptop lässt (eher 40-45W?).
Andere Bemessungen mit diesem Ladegerät finde ich kaum Online.
Grüße,
Hi,
ja die Drosselung passiert unabhängig vom angeschlossenen Gerät. Ist der Port belegt wird immer gleich gedrosselt unabhängig von der echten Leistungsaufnahme.
Das Anker 735 hat ein nerviges Problem: schließt man mehr als 1 Gerät an (bspw. 2 google pixel Smartphones), wird in regelmäßigen Abständen das Laden unterbrochen und neu gestartet. Das führt zum nervigen Lade-Geräusch. Für den Nachttisch also ungeeignet. (nein, den Ladeton abschalten ist keine Option).
Ich hatte erst den Verdacht, dass ich ein Montagsgerät habe. Bei den Amazon Bewertungen schildern aber auch andere das Problem. Komischerweise auch beim wesentlich stärkeren Anker 737.
Als „USB Ladestandards Student“ blicke bei ich den Ladegeräten so langsam durch, aber welches Kabel nimmt man sinnvollerweise dazu, wenn man v.a. sein Google Pixel mittels PPS laden möchte, gelegentlich aber auch das Lenovo Notebook (die restlichen Geräte mal außen vor)?
Anker schreibt die Standards nicht wirklich zu den Kabeln, einzig UGreen führt PPS explizit bei den Kabeln auf. Auch wenn das Mischen der Hersteller hier funktionieren würde, schön fände ich das nicht. Kann man jedes x-beliebige Anker USB-C-C Kabel mit 65W (oder mehr) Angabe nehmen oder haben manche da Einschränkungen?