SteelSeries Arctis 5 im Test – gelungener Start einer neuen Serie

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Anfang des Monats hat SteelSeries die neuen Arctis Headsets vorgestellt. Die Dänen haben sich hohe Ziele für die Serie gesetzt, denn sie wollen den Kunden keinen Kompromiss verkaufen, sondern in allen Bereichen ein hochwertiges Produkt abliefern. Ob es dem Hersteller gelungen ist oder ob sie sich mit der Zielsetzung übernommen haben, klären wir am Beispiel des mittleren Modells SteelSeries Arctis 5.

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SteelSeries Arctis:

Mit der neu eingeführten Arctis Serie erweitert SteelSeries ihr Portfolio um drei weitere geschlossene Gaming Headsets. Im Gegensatz zu der bereits bestehenden Sibieria Reihe unterscheiden sich die Modelle untereinander nur kaum. Sowohl die Optik als auch die verbaute Hardware sind nahezu identisch. Es werden bei allen drei Modellen die 40mm großen „S1“ Treiber, die bis jetzt nur bei den über 300€ teuren Sibiria 840 zum Einsatz kommen, das einziehbare und bidirektionale „ClearCast“ Mikrofon sowie die atmungsaktiven „Airweave“ Ohrpolster verbaut.

Die Hauptunterschiede sind bei der Konnektivität zu den Endgeräten auffindbar. Während das Arctis 3 über klassische 3,5mm Klinke betrieben wird, hat der große Bruder Arctis 5 eine USB Soundkarte und eine LED Beleuchtung spendiert bekommen. Das Arctis 7 richtet sich an Spieler, die sich nicht durch ein Kabel am Kopf einschränken wollen und überträgt die Audiosignale kabellos.

Die Preisempfehlung des Herstellers beläuft sich auf 99€ (Arctis 3), 119€ (Arctis 5) respektive 179€ (Arctis 7). SteelSeries gewährt auf die Headsets einen Garantiezeitraum von 2 Jahren.

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SteelSeries Artic 5 im Detail:

Das SteelSeries Arctis 5 zeigt sich überraschend schlicht. Das gilt sowohl für das Design als auch der Materialwahl. Die Dänen setzten bei dem Grundgerüst auf materialstarkem Kunststoff, das an den meisten Stellen eine matt-schwarze Oberfläche sowie Gummierungen aufweist. Die mittelgroßen Kopfhörerpolster bestehen aus schwarzem, atmungsaktiven Gewerbe. Einzig und alleine das Kopfband, das optisch wie auch von den elastischen Eigenschaften den Bändern einer Ski- bzw. Motocross-Brille nachempfunden worden ist, sticht hervor. Trotz des primären Einsatzes von Kunststoff wirkt das Headset alles andere als billig. Das Arctis 5 zeigt sich äußerst flexiblen und gibt selbst bei starker Dehnung keinerlei Geräusche von sich. Die um bis zu 90° drehbaren Gelenke an der Ohrmuschel weißen kein Spiel auf und sollten selbst nach Jahren im Einsatz keine Schwäche zeigen.

steelseries_arctis_5-5-von-8 Als großer Pluspunkt ist das abnehmbare Kabel zu werten. Bei einem möglichen Kabelbruch muss man daher nicht das Headset ersetzten oder das Kabel an den Kopfhörer löten. Leider folgt der Anschluss keinem Standard, weswegen man bei der Ersatzteilbeschaffung wiederum auf den Hersteller angewiesen ist. Der Eingang ist auf der Unterseite der linken Ohrmuschel angebracht. Daneben ist der sogenannte Audio Share Jack in Form einer 3,5mm Klinke, der als Audio Ausgang fungiert, ein Lautstärkerad sowie der Mute Schalter zum aktiveren/deaktivieren des Mikrofones ersichtlich.

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Bei der Konnektivität hat man bei dem Arctis 5 die Qual der Wahl. Es ist unter anderem möglich, das flexible und nur 1,25m kurze Hauptkabel per Adapter an jedes Gerät mit Klinken Anschluss zu verbinden. Mit einer Kabelgesamtlänge von ca. 1,40m ist es primär für den Einsatz an Smartphones oder Kontrollern gedacht als vielmehr an normalen PC Soundkarte. Hierfür benötigt man in der Regel noch einen weiteren Adapter, der das Signal der vierpolige Kombi Klinke in zwei separate Stecker aufteilt.

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Die zweite Variante zur Verbindung an dem Endgerät ist zugleich das Alleinstellungsmerkmal des Arctis 5; die mitgelieferte USB Soundkarte. Sie fungiert nicht nur zur simplen Umwandlung von digitalen zu analogen Audiosignalen und bietet eine zusätzliche Kabellänge von zwei Metern, sondern dient auch zum Abmischen der verschiedenen Tonquellen, um das Lautstärkeverhältnis von einem Sprachchat zu beispielsweise den Sound eines Spieles einzustellen. Im Gegensatz zu vielen anderen Features, die sich die Peripherie Hersteller ausdenken, gehört das sogenannte „Chat Mix Dial“ zu einer der besseren Ideen.

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Möchte man den Fokus mehr auf das Gespräch setzten, ist dies mit einer kurzen Drehung erledigt. Kommt man dann in die heiße Phase des Spieles, reicht eine entgegengesetzte Bewegung aus, um das Spielgeschehen in den Vordergrund zu rücken. Gerade für das gemütliche Feierabend Zocken eine durchaus geniales Feature.

Tragekomfort:

Ein Knackpunkt vieler Kopfhörer und Headsets ist der fehlende Tragekomfort. Entweder ist der Anpressdruck zu hoch, die Ohrmuscheln zu klein oder man schwitzt unter ihnen, was unweigerlich zu einem unangenehmen Gefühl führt. Hier kann ich bei dem SteelSeries Arctis 5 vollkommene Entwarnung geben.

Der Anpressdruck fällt sehr moderat aus, was ich persönlich deutlich bevorzuge. Bei normalen Kopfbewegungen bleibt das Headset noch sicher an seiner Position. Die Ohrmuscheln wurden ausreichend groß dimensioniert, sodass auch kein Anstoßen in der Höhe zu befürchten ist. Einzig und alleine die Dicke der Polster hätte breiter ausfallen können, um auch Menschen mit abstehenden Ohren mehr Platz geben zu können. Apropos Ohrpolster: Wer gerne welche mit Kunstleder- oder Velour Überzug haben möchte, kann sich das Paar für faire 15€ bei SteelSeries direkt beziehen.

SteelSeries hat für die Höheneinstellung auf ein klassisches Bügelsystem verzichtet und setzt hierbei auf das elastische Kopfband, was mithilfe von zwei Klettverschlüssen geweitet bzw. zusammengezogen werden kann. Es benötigt ein paar Versuche, um die ideale Position herauszufinden. Hat man diese jedoch gefunden, vergisst man schnell, das Headset überhaupt aufgesetzt zu haben. Es schmiegt sich dem Kopf wohlfühlend an und verteilt das geringe Gewicht des Headsets gleichmäßig auf dem Kopf. Einen kleinen Nachteil hat das Band dennoch. Seiner flexiblen Eigenschaften geschuldet, hängt es beim Aufsetzten durch und kann sich dabei verdrehen. Wer auf Individualität viel Wert legt, wird bei der Arctis Serie nicht enttäuscht werden. Es lassen sich – wie auch bei den Ohrpolstern – direkt bei SteelSeries eine Vielzahl unterschiedlich aussehende Kopfbänder bestellen.
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Für eine geschlossene Bauweise ist von der Außenwelt ungewöhnlich viel mitzubekommen und vice versa. Es entstand nie ein beklemmendes, isoliertes Gefühl, das andere Headsets respektive Kopfhörer verursacht haben. Wer aus diesem Grund Headsets mit geschlossener Bauweise kategorisch ausschließt, sollte sich das Arctis 5 dennoch näher anschauen.

Soundqualität:

Nachdem das Headset bei dem Tragekomfort in vollen Zügen überzeugen konnte, kommen wir nun zu dem zweiten Hauptbestandteil eines Kopfhörers; der Soundqualität. Gerade dieser Punkt ist bei der Arctis Serie als interessant anzusehen, denn es kommen dieselben 40mm großen „S1“ Treiber wie auch bei dem deutlich teureren SteelSeries Sibiria 840 zum Einsatz.

Die erste Überraschung ist die Abmischung des Headsets. Der Klang fällt deutlich neutraler als bei vielen anderen „0815 Gaming Headsets aus“. Während sich die Mittel- und Höhenbereichen dezent zurückhalten, wird der Bassbereich am hörbarsten betont.

Die zweite Überraschung ist die eigentliche Klangqualität. Gerade in Anbetracht der Tastsache, dass wir über ein Headset von etwas über 100€ sprechen, ist die Auflösung der einzelnen Tonlagen als beachtlich zu bezeichnen. Auch was die Bühnendarstellung angeht, kann man das Arctis als gut einstufen. Es lassen sich ohne Mühen einzelne Instrumente raushören. Für meinen Geschmack hätte der Bass aber mehr Druck aufbauen können. In Kombination mit einer höherwertigen Soundkarte wie die Soundblaster ZXR, zeigt das Headset sein volles Potential. Hier fällt das Klangbild noch eine Stufe detailreicher aus. Die USB Soundkarte enttäuscht in diesem Bereich etwas.

Natürlich muss sich das SteelSeries Artcis 5 teureren Kopfhörern klanglich geschlagen geben. Gerade in der Dynamik kann man die größten Unterschiede zu meinen Sennheiser HD598 hören. Die Erkenntnis ist in der Hinsicht weniger überraschend. Ein teureres und spezialisiertes Produkt ist besser als ein Kombigerät. Dennoch ist es beeindruckt, was das SteelSeries Arctis 5 audiotechnisch abliefert und zieht um manch ein anderes „Gaming Headset“ Kreise.

Mikrofon:

Auch beim Mikrofon schlägt SteelSeries ihren eigenen Weg ein. In der Regel verfügen Headsets an der linken Seite über einen Bügel, womit das Mikrofon vor dem Mund geführt wird. Je nach Kopfform und Materialwahl des Bügels kann hierbei nicht die ideale Position erzielt werden. Dies umgehen die Dänen, indem sie das starre Konstrukt mit einem ausziehbaren und flexiblen Arm ersetzten. Wird das Mikrofon nicht verwendet, kann man es einfach wieder einfahren, sodass nur noch die Spitze aus dem Headset rausschaut. Es wurde zudem eine rote Status LED an dem Mikrofon Kopf befestigt, die bei Deaktivierung leuchtet. Grundsätzlich keine schlechte Idee. Leider ist die Intensität viel zu hoch und es gibt keine Möglichkeit, die LED zu deaktivieren.

steelseries_arctis_5-4-von-8Kommen wir nun zu dem eigentlichen Aufnahmegerät. Bei der Arctis Serie kommt ein bidirektionales Mikrofon zum Einsatz. D.h. es werden sowohl die eigene Stimme als auch die Umgebungsgeräusche mit aufgenommen und anschließend per eigener Software gegengerechnet. Verwendet man hingegen das Headset an einem Smartphone oder PS4, kann davon leider nicht profitiert werden.

Das Ergebnis kann sich hören lassen. Die Stimme wird klar und verständlich aufgenommen und Hintergrundrauschen erfolgreich eliminiert. Aber wie immer, hört selber rein. Im Spoiler sind noch weitere Testkandidaten mitaufgeführt.

[spoiler title=’Vergleich Kandidaten‘]
Logitech G430:

Cooler Master Masterpulse:

[/spoiler]

SteelSeries Engine 3 und LED Beleuchtung:

Natürlich darf bei einem SteelSeries Produkt die eigene Software „SteelSeries Engine 3“ nicht fehlen. Das Programm bietet in Verbindung mit dem Arctis 5 einen rudimentären Equalizer mit Voreinstellungen, eine Live Vorschau des Mikrofons und die Möglichkeit, die Mikrofonlautstärke Geräuschreduzierung sowie den Mikrofon-Rückhör-Ton einzustellen. Zudem kann man aus mir unverständlichen Gründen den Dynamikbereich komprimieren. Ein weiteres Feature stellt DTS Headphone X dar, womit ein virtueller 3D Sound erzeugt wird. Es ist eine nette Softwarespielerei und wird den einen oder anderen gefallen. Für eine gute Ortung benötigt man dies aber nicht. Hier sind gute Sterokopfhörer ohne weitere Software mehr als ausreichend. Wer gerne einen WoW Effekt hervorrufen möchte, kann sich ein paar Binaurale Tonaufnahmen auf Youtube anhören.

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Unter den drei neuvorstellten Headsets besitzt nur das Arctis 5 eine LED Beleuchtung an der Außenseite der Ohrmuscheln. Die LEDs lassen sich nach Herzenswunsch konfigurieren. Ob nun eine Farbe gleichbleibend, Atmend oder im fließenden Übergang, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Mit Gamesens kann man in den Spielen CSGO, Dota 2 sowie Minecraft den eigenen Status wie den aktuellen Gesundheitszustand oder Events anzeigen lassen. Dies könnte für den einen oder anderen Streamer interessant sein.

 

Fazit:

Headsets haben einen allgemein schlechten Ruf: Sie sind überteuert, liefern schlechten Klang und gehen bereits beim bloßen Hinblicken kaputt. So zumindest die geläufige Meinung. Es gibt nur wenige Headsets, die diese Vorurteile in positiver Hinsicht nicht gerecht werden. Eines davon ist das SteelSeries Arctis 5.

Dies zeichnet sich in vielen Bereichen ab. So hinterlässt das Gehäuse einen stabilen und zugleich flexiblen Eindruck, obwohl regulärer Kunststoff die Materialwahl dominiert. Das elastische Kopfband, der geringe Anpressdruck und das niedrige Gewicht sorgen für einen komfortablen Einsatz über mehrere Stunden hinweg. Die aus atmungsaktiven Gewerbe bestehenden Ohrpolster fallen in der Höhe sowie Breite ausreichend groß aus. Einzig bei der Tiefe hätte der Hersteller mehr Spielraum einberechnen können. Alternative Ohrpolster mit Velour bzw. Kunstleder Bezug sind ebenso zusätzlich erwerbbar wie die verschiedenfarbigen Kopfbänder.

Im Bereich Klangqualität konnte das SteelSeries Arctis 5 für ein Headset in der Preiskategorie überzeugen. Gerade was die Auflösungsvermögen angeht, weiß es zu gefallen. Die Bühne ist ausreichend groß und das Orten von Gegnern stellt keine Problem dar. Kleinere Schwächen zeigen sich es im Dynamikumfang. Aber nicht nur der Käufer wird sich über den Erwerb freuen, sondern auch der virtuelle Gegenüber. Das Mikrofon nimmt die eigene Stimme natürlich und klar auf. Leider ist ein kleiner Designfehler auszumachen. Die Status LED am Kopf des Mikros leuchtet in einem viel zu grellen rot, wenn es deaktiviert ist.

Das SteelSeries Arctis 5 bietet noch weitere Hardware- sowie Softwarefeature. Mithilfe des „Chat Mix Dial“ lassen sich die Sprachchat sowie andere Audioquellen schnell abmischen, um den Fokus jederzeit richtig zu setzten, und per Hauseigener Software kann man die 3D Audio Virtualisierung „dts Headphone X“ dazu schalten sowie die LEDs an den Seiten in allen Variationen aufleuchten lassen.

Unter dem Strich erhält man mit dem SteelSeries Arctis 5 ein gelungenes Headset. Es zeigten sich nur kleinere Schwächen, die man dem Gerät aber ohne weiteres verzeihen kann. Wer auf die USB Soundkarte, LED Beleuchtung und dem unnötigen virtuellen 3D Sound verzichten kann, sollte sich das 20€ günstigere und in den Grundzügen baugleiche SteelSeries Arctis 3 ansehen.

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