Samsung ist der ohne Frage der größte Anbieter für SSDs und auch sicherlich einer der besten. Allerdings eine sehr wichtige Rolle in Samsungs LineUp spielen auch die externen SSDs. So ist hier die Samsung T7 eins, wenn nicht sogar das beliebteste Modell derzeit auf dem Markt.
Samsung hat mit der T7 Shield nun eine neue Version der T7 auf den Markt gebracht. Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden nur optisch. So besitzt die T7 Shield einen Wasserschutz und einen Gummiüberzug.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Gibt es hier vielleicht auch technisch Unterschiede?
Samsung T7 vs. Samsung T7 Shield
Samsung setzt bei beider seiner externen SSDs auf ein recht kompaktes Design. Gerade die T7 ist mit 85 x 57 x 7,8 mm und einem Gewicht von 62g sehr schön portable.
Allerdings auch die T7 Shield ist mit 88 x 58 x 13 mm und einem Gewicht von 94g weiterhin relativ kompakt und hosentaschenfreundlich.
Die zusätzliche Größe und Gewicht bei der T7 Shield kommt von einem recht großzügigen Gummi-bezug. Dank des Gummiüberzugs soll die T7 Shield Stürze von bis zu 3 Metern unbeschadet überstehen. Zudem soll die SSD IP65 wassergeschützt sein.
Nutzt du die T7 Shield beispielsweise als Backup SSD bei einem Outdoor-Fotoshooting, dann musst du keine Angst vor Regen haben.
Die normale T7 hingegen setzt auf ein schönes Aluminiumgehäuse, welches zugegeben etwas edler wirkt.
Ansonsten sind beide SSDs identisch. Wir haben einen USB C Port und eine Status-LED, welche beim Betrieb konstant leuchten.
V-NAND v5 und V-NAND v6
Auf dem Papier wirbt Samsung bei beiden SSDs mit Datenraten von bis zu 1050MB/s. Hierbei ist allerdings die USB C 10Gbit Verbindung der limitierende Faktor.
Dies lässt die Vermutung aufkommen, dass wir hier technisch zwei identische SSDs haben. Dies ist allerdings nicht der Fall!
Denn wie es sich herausgestellt hat, setzt Samsung bei der T7 Shield auf andere NAND Module. Die normale T7 nutzt Samsungs V-NAND v5, die T7 Shield den V-NAND v6.
Damit ist die T7 auf der technischen Basis von Samsungs 970 SSDs und die T7 Shield auf der Basis der 980 Serie.
Was bedeutet dies? In der Theorie ist Samsungs V-NAND v6 etwas schneller (+10%) und ca. 15% sparsamer was den Stromverbrauch angeht. Zudem ist davon auszugehen, dass es Verbesserungen bei Haltbarkeit und Zuverlässigkeit gab.
CrystalDiskMark
Der beste Benchmark für SSDs ist ohne Frage CrystalDiskMark. Daher schauen wir uns auch zunächst die T7 und T7 Shield in CrystalDiskMark an.
Hier gibt es wie auch zu erwarten war wenige Unterschiede. Gerade lesend erreichen beide SSDs 1000MB/s+, entsprechend sind diese am Limit der USB 3.1 10Gbit Verbindung.
Wo wir kleinere Unterschiede sehen, ist beim Schreiben. Die T7 kommt hier auf 895MB/s und die T7 Shield auf 967MB/s. Ob dies in der Praxis einen großen Unterschied macht, werden wir sehen.
3DMark und PCMark
Sowohl 3DMark wie auch PCMark bieten einen durchaus interessanten SSD Test an. So versuchen beide Programme einen praxisnahen Test zu simulieren, in dem diese im Hintergrund wirklich Programme, Spieledaten usw. laden.
Hier gibt es erneut eine gewisse Tendenz. So erreicht die T7 Shield ca. 10-12% höhere Werte als die reguläre T7, was sich mit den Ergebnissen aus CrystalDiskark deckt.
Große Unterschiede beim Schreibcache!
Wie alle aktuellen SSDs besitzen auch die Samsung T7 Modelle einen SLC Schreibcache. Die SSD kann also nicht konstant die volle Schreibleistung bieten, sondern kann nur einen gewissen Bereich so schnell beschreiben. Ist dieser voll sinkt das Schreibtempo massiv!
Dieser Bereich wird im Hintergrund immer wieder frei geschaufelt, daher ist dies in der Praxis nur ein Problem, wenn du sehr große Datenmengen am Stück auf die SSD kopierst. Dies kann aber bei einer SSD die für “Creative” geeignet ist natürlich passieren.
Gibt es hier Unterschiede zwischen der T7 und T7 Shield? Hierfür habe ich die SSDs einfach mit H2TestW vollgeschrieben.
Oh! Hier gibt es eine große Überraschung, denn die T7 ist um den Faktor 3 langsamer wenn du diese vollschreiben willst.
So erreichte die T7 Shield nach dem Cache noch eine Datenrate von ca. 465 MB/s, die normale T7 von 165MB/s.
Dies kann einen extremen Unterschied machen, wenn du die SSDs für große Datenmengen nutzt!
Praxis-Test
Schauen wir uns noch einen kleinen Praxis-Test an. Hierfür kopiere ich drei Dateipakete auf und von den SSDs.
- Fotos = 3500 RAW Fotos mit 138GB
- Video = 1x Video mit 25GB
- Lightroom Library = 90.000 recht kleine Dateien mit 70GB
Hier sehen wir viel Spannendes! Zunächst gibt es beim Kopieren der Lightroom Library in beide Richtungen kaum einen Unterschied. Der Windows Dateitransfer ist hier einfach der limitierende Faktor.
Allerdings beim Übertragen der Fotos und Videos gab es durchaus spanende Unterschiede!
Schreibend war hier die T7 Shield ein Stück schneller! Lesend hingegen war beim Video sogar die T7 schneller und bei den Fotos waren beide +- gleichauf.
Stromverbrauch
Gerade an einem Notebook im Akkubetrieb ist der Stromverbrauch eines externen Laufwerks nicht ganz unwichtig.
Im Leerlauf ist die T7 Shield dank des neueren V-NAND v6 wie von Samsung beworben ca. 9% sparsamer.
Übertragen wir jetzt die Videodatei auf die SSD und kopieren wir diese wieder herunter. Dabei messe ich die Leistungsaufnahme während dieses Prozesses. Heißt eine SSD die mehr Strom benötigt, aber schneller fertig ist kann hier dennoch gut abschneiden.
Auch hier ist die T7 Shield mit 71,87 mWh zu 77,36 mWh etwas sparsamer.
Fazit
Die Samsung T7 und T7 Shield sind zwei sehr unterschiedliche SSDs! Auf dem Papier scheinen zwar beide Modelle +- Identisch zu sein, die Shield hat nur das robustere Gehäuse, aber in der Praxis gibt es auch bei der Leistung Unterschiede.
Lesend sind beide SSDs +- gleich schnell, aber schreibend kann es massive Unterschiede zwischen der T7 und T7 Shield geben.
So verfügt die reguläre T7 über eine eher schwache Schreibrate, nachdem der SLC Cache voll ist. Die T7 Shield hingegen hat eine viel bessere konstante Leistung.
Effektiv kannst du die T7 Shield 3x so schnell vollschreiben wie die normale T7! Kopierst du also viel große Dateien ist die T7 Shield um einiges schneller. Bei kleineren Dateipaketen, bis +- 200GB, sehe ich bei den 2TB Versionen kaum Unterschiede, aber auch hier ist die T7 Shield etwas flotter.
Kurzum, kopierst du viel große Dateien, dann greife auf jeden Fall zur T7 Shield! Diese ist nicht viel teurer, aber deutlich flotter. Arbeitest du weniger mit großen Datenmengen am Stück (100GB+), dann ist der Unterschied geringer und ich würde zum günstigeren Modell greifen, mit leichter Tendenz zur Shield.
Ausgesprochen herzlichen Dank für den einfachen, sehr klaren und differenzierten, technischen Test! Er hat für mich der Performance wegen den Kaufausschlag für die Shield-Version gegeben, da ich regelmässig grosse Datenmengen kopiere. Der Grösse und des Gewichtes wegen hätte ich doch schon viel lieber die Standard-Version bevorzugt, da ich sie viel mit mir führe.
Danke für den Test, das einzige, was mir fehlt, sind die Angaben zur Temperaturentwicklung.